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Verfahren zur Herstellung von Desinfektionsmitteln und Mitteln zur Bekämpfung pflanzlicher und tierischer Schädlinge.
Die bei einer Temperatur von 200 bis etwa 2300 bei der Destillation übergehenden Anteile der gewöhnlichen Steinkohlenteeröle werden für sich oder auch in Form von mannigfachen Zubereitungen zn Desinfektions- und ähnlichen Zwecken, insbesondere auch zur Bekämpfung von pflanzlichen und tierischen Schädlingen, verwendet. Bei den Arbeiten über die Verwertbarkeit von Teerölen des Steinkohlen-Tieftemperaturteers ist festgestellt worden, dass trotz eines hohen Phenolgehaltes die in den gewöhnlichen Steinkohlenteerölen vorkommenden Phenole und Kresole in den betreffenden Destillationsanteilen des Steinkohlen-Tieftemperaturteers teils ganz fehlen.
teils nur in verhältnismässig geringen Mengen vorhanden sind, so dass eine Verarbeitung der betreffenden Teeröle, Steinkohlen-Urteeröle genannt, zur Gewinnung dieser Körper für die bekannte Art der Verwendung durchaus unlohnend sein würde. Auf Grund weiterer Versuche ist gefunden worden, dass etwa zwischen 230 und 3000 aus den Stein-
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der Steinkohlen-Urteeröle ersetzen nicht nur die bekannten phenol-und kresolreichen, zwischen 200 bis etwa 2300 übergehenden Teile der gewöhnlichen Steinkohlen-Urteeröle, z.
B. für Bekämpfung pflanz- licher und tierischer Schädlinge, sondern übertreffen sie noch infolge höherer desinfizierender Wirksamkeit und geringerer Schädlichkeit für die höher entwickelton animalischen und pflanzlichen Wesen.
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Diese Zubereitungsformen werden in der für Phenole, Kresole od. dgl. bekannten Weise hergestellt.
Die Erfindung wird dann beispielsweise wie folgt ausgeführt :
1. Gleiche Gewichtsteile der Urteeröle und Schwefelsäure von 96% werden miteinander in der Weise gemischt, dass man die Schwefelsäure unter kräftigem Rühren in dünnem Strahl in das in dem Reaktionsgefäss befindliche Urteeröl einfliessen lässt. Nachdem die Schwefelsäure zugelaufen ist, rührt man zur Vollendung der Reaktion noch einige Zeit weiter und lässt das Reaktionsprodukt 2-3 Tage stehen. Nach dieser Zeit ist dasselbe als Desinfektionsmittel gebrauchsfertig. Es wird in entsprechendem
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Das chlorierte Urteeröl wird in der Form der bereits angegebenen Beispiele durch Seiten emulgier- bar gemacht.
3.1000 kg der Urteerölfraktion 230-3000 mit 50% alkalilöslichen Bestandteilen werden in einem mit kräftigem Rührwerk versehenen Reaktionsgefäss mit 2100 ! 10% iger Natronlauge vermischt und darauf 500 l Dimethylsulfat eingeführt. Nach Abscheidung der Lauge wird das darüberstehende Öl, welches nun die sauren Bestandteile in methylierter Form enthält, in der gleichen Weise wie vorher beschrieben, mit Hilfe von Seifen in emulgierbare Form gebracht.
In genau derselben Weise wie die Urteerölfraktion von 230-30000 in Form von Emulsionen, Lösungen usw. verarbeitet wird, können auch die abgetrennten. alkalilöslichen Bestandteile für sich verarbeitet werden. Man kann dieselben mit Hilfe von Seifen in eine emulgierbare Form bringen nach Art der bekannten Yresolseifen (Lysol). Man kann aber auch die abgetrennten alkalilöslichen Bestandteile vor der Weiterverarbeitung halogenisieren oder alkylieren und die halogenisierten bzw. alkylierten sauren Bestandteile in gleicher oder ähnlicher Art in emulgierbare Form bringen. Weiter kann man die abgetrennten alkalilöslichen Bestandteile für sich sulfieren und erhält so ein Desinfektionsmittel in der Art der sogenannten Kresolschwefelsäuren.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das folgende :
100 kg der Urteerölfraktion, die ungefähr zwischen 230 und 300 siedet, werden mit 20 kg Trichloressigsäure vermischt. Diese Mischung kann für sich oder auch in Form von Salben, in welchen der Prozentsatz an dieser Mischung je nach dem Verwendungszweck verschieden gehalten werden kann, verwendet werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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