AT158659B - Verfahren zur Herstellung eines in Wasser kolloidal löslichen Erzeugnisses aus Wollfett. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines in Wasser kolloidal löslichen Erzeugnisses aus Wollfett.

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Das aus dem Abwasser der Wollwäscherei in grossen Mengen gewinnbare Wollfett hat in der
Kosmetik Verwendung als Salbengrundlage gefunden ; es hat auch in der chemischen Technik eine gewisse Bedeutung, z. B. u. a. als Rostschutzmittel, erlangt. Es hat bisher nicht an Versuchen gefehlt, Wollfett oder gereinigte Erzeugnisse daraus in eine   wasserlösliche   Form überzuführen. Es ist aber bisher nur gelungen, weitgehend veränderte Erzeugnisse, wie   Sulfonienmgsprodukte   des Wollfetts, in wässerige Lösung zu bringen. 



   Es wurde nun die überraschende Feststellung gemacht, dass man aus Wollfett oder gereinigten Anteilen hieraus, das sind solche Wollfette, die z. B. durch Wasserdampfdestillation oder durch Auswaschen mit Laugen oder Säuren einer Vorreinigung unterworfen wurden, leicht ein mit Wasser sehr gut mischbares Produkt herstellen kann, wenn man den Stoff in organischen, gegenüber Alkalimetallen indifferenten Lösungsmitteln mit vorzugsweise geringen Mengen Alkalimetall behandelt. Nach Abfiltrieren des zum grossen Teil ungelöst bleibenden Metalls entfernt man aus der Reaktionsflüssigkeit das Lösungsmittel und erhält so ein Umsetzungserzeugnis von weicher, wachsähnlicher Beschaffenheit, das sich leicht kneten lässt. Durch Verreiben mit wenig Wasser erhält man daraus eine sahneartige Emulsion, die beim weiteren Verdünnen mit Wasser zu einer kolloidalen Lösung wird. 



  Die schwach alkalische Lösung kann noch neutralisiert werden, auch kann man geringe Mengen ungelöster Verunreinigungen, z. B. durch Zentrifugieren, daraus entfernen. Die erhaltene kolloide wässerige Lösung ist kochbeständig und aussalzbar. Die Umsetzung ist sowohl mit Wollfett als auch mit gereinigten Anteilen daraus, wie wasserfreiem Lanolin, durchführbar ; auch der unverseifbare Anteil des Lanolins lässt sich nach dem Verfahren in wässerige Lösung bringen. Als geeignete, gegenüber Alkalimetallen indifferente organische Lösungsmittel kommen z. B. in Betracht : Benzol, Hexan, Äther, Petroläther usw. Die Umsetzung kann sowohl bei gewöhnlicher als auch bei erhöhter Temperatur vor sich gehen ; beim Kochen in benzolischer Lösung ist sie nach einer halben Stunde beendet. 



   Wie man den chemischen Vorgang der Umsetzung zu deuten hat, ist nicht vollkommen geklärt. 



  Eine Verseifung als Hauptreaktion ist unwahrscheinlich, da keinerlei   H-oder   OH-Ionen von aussen zugeführt werden. Die Hauptmenge des Alkalimetalls, von dem vorteilhaft etwa   1-5%   zugesetzt werden, wird am Ende der Umsetzung wiedergewonnen ; es ist nur so wenig davon in Lösung gegangen, dass der pH-Wert der wässerigen Endlösung ungefähr 9'5 beträgt. Das neue Erzeugnis soll in der Kosmetik und in der chemischen Technik Verwendung finden. 



   Beispiel 1 : 100 Gewichtsteile wasserfreies Lanolin werden in 500 Gewichtsteilen   Petroläther   gelöst und mit   2'5   Gewichtsteilen metallischem Natriumdraht eine Stunde auf dem Wasserbad gekocht. Die eintretende Umwandlung gibt sich durch eine Braunfärbung zu erkennen. Man filtriert vom Natrium ab und verdunstet das Lösungsmittel. Der so erhaltene Rückstand riecht im Gegensatz zum Ausgangsprodukt angenehm aromatisch. Er wird in kleinen Teilen mit insgesamt 1000 Gewichtsteile Wasser verrieben, von geringen ungelösten Bestandteilen durch Zentrifugieren befreit und durch Zusatz von geringen Mengen verdünnter Essigsäure neutralisiert. 



   Beispiel 2 : 100 Gewichtsteile eines aus Wollfett nach bekannten Verfahren erhaltenen unverseifbaren Gemisches werden in 500 Gewichtsteilen Benzol gelöst und mit 1 Gewichtsteil Natriumdraht 30 Minuten gekocht. Durch Filtrieren und Eindampfen erhält man einen braunen wachsartigen Stoff, der mit Wasser in beliebiger Weise zu einer Emulsion oder einer wässerigen Lösung verarbeitet werden kann. 

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   Beispiel 3 : Man löst 50 Gewichtsteile wasserfreies Lanolin in 200 Gewichtsteilen Xylol, gibt 1 Gewichtsteil Kalium hinzu und erhitzt das Gemisch vier Stunden unter Rückfluss zum Sieden. Das Kalium geht dabei teilweise in Lösung. Nach Abgiessen der Flüssigkeit von dem unersetzten Kalium und Abkühlen wird das Lösungsmittel im Vakuum bei   800 entfernt.   Das xylolfreie Erzeugnis wird mit der zwanzigfachen Menge Wasser zu einer Suspension verrieben, aus der man ungelöste Bestandteile durch Filtrieren oder Zentrifugieren entfernt. 



   Beispiel 4 : 100   Gewiehtsteile   Wollfett werden in benzolischer Lösung mit 5 Gewichtsteilen Natriumdraht vier Tage bei Zimmertemperatur stehengelassen ; nach dem Entfernen des ungelösten Natriums und nach dem Abdestillieren des Benzols ist der erhaltene   Rückstand   mit Wasser leicht emulgierbar. 



   Die Säurezahl des in den vorhergehenden Beispielen verwendeten Wollfettes schwankt zwischen   0'5   und   0'8,   die Verseifungszahl zwischen 80 und 100. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines in Wasser kolloidal löslichen Erzeugnisses aus Wollfett, 
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 indifferenten organischen Lösungsmitteln mit Alkalimetallen behandelt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle von Wollfett wasserfreies Lanolin oder Anteile hieraus verwendet werden.
AT158659D 1938-05-14 1938-05-14 Verfahren zur Herstellung eines in Wasser kolloidal löslichen Erzeugnisses aus Wollfett. AT158659B (de)

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