DE657705C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen

Info

Publication number
DE657705C
DE657705C DEM128619D DEM0128619D DE657705C DE 657705 C DE657705 C DE 657705C DE M128619 D DEM128619 D DE M128619D DE M0128619 D DEM0128619 D DE M0128619D DE 657705 C DE657705 C DE 657705C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cholesterols
sulfuric acid
wool
cholesterol
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEM128619D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEM128619D priority Critical patent/DE657705C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE657705C publication Critical patent/DE657705C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C305/00Esters of sulfuric acids

Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsäureestern von Wollfettcholesterinen Die sehr leicht zugänglichen billigen Wollfettalkohole und die darin im weitaus größten Maße vorhandenen Cholesterinkörper sowie die bei der Darstellung der Wollfettalkohole nebenher entstehenden Cholesterine haben bis heute keine Verwendung finden können, da die Reaktionsprodukte dieser Körper sehr unbeständi- sind. Besonders gilt dies für Textill ii 'ifs mit ' tel, die man daraus insbesondere durch Sulfonierung herzustellen versuchte. Die Cholesterine,. die in. den Wollfettalkoholen verschiedener Abstammung den weitaus größten Teil ausmachen, und die insbesondere aus Isocholesterin, Oxycholesterin, Metacholesterin und Cholesterin bestehen, sind finit Wasser zwar teilweise emulgierbar, doch sind diese Emulsionen sehr zähe und geben ihr Wasser sehr schnell wieder ab, so daß ein poröser, harter und zäher Körper übrigbleibt, der fast gar kein Wasser mehr enthält.
  • Ober die Sulfonierung des reinen Cholesterins wurde bereits in Dinglers polytechniscbein Journal 1897, Bd. 303, S-:284 geschrieben und dabei festgestellt, daß die Sulfonierungsprodukte sehr labile Körper sind, die sich in Gegenwart von Wasser in ihre Bestandteile zersetzen. Aus der Biochemischen Zeitschrift, Bd. 71 (igi5), S. 188/i89 ist die Herstellung eines beständigen Schwefelsäureesters des reinen Cholesterins, welches aus Organteilen, wie Gehirn oder aus Nierensteinen, erhalten wurde, bekannt. Die Sulfonierung von Gemischen von Wollfettalkoholen oder von den daraus hergestellten Cholesterinen mit höher molekularen Fettalkoholen, wie Laurinalkohol, Cetylalkohol oder Oleinalkohol, ergab kein befriedigendes Resultat, da man dabei nur etwa 15 °/o der Cholesterine mit verwenden konnte, um einigermaßen lösliche Produkte zu erhalten. Ging man über diese 15 °/o hinaus, so schieden sich in der wäßrigen Lösung des Sulfonates die Cholesterine unverändert wieder ab. Bei dieser Sulfonierung traten die Cholesterine nicht in Reaktion, sondern wurden lediglich als Ballastkörper mitgeführt, die von dein gebildeten Fettalkoholsulfonat emulgiert wurden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus den Cholesterinen des Wollfetts sehr brauchbare und in Wasser klar lösliche Produkte erhält, wenn man die Cholesterine, die ja vorzugsweise sekundäre Alkohole sind, zunächst mit Borsäure verestert und die Cholesterinborsäureester in Gegenwart von Borsäureestern von Fettalkoholen, die io bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, einer Behandlung mit Sulfonierungsmitteln unterwirft. Bei diesem Prozeß nimmt man die molekularäquivalenten Mengen von Cholesterinborat und Fettalloholborat. Es hat sich ferner auch gezeigt, daß man die Cholesterine nicht erst aus den Wollfettalkoholen abzutrennen braucht, wenn letztere überwiegend aus Cholesterinen bestehen. In diesem Falle kann man die Wollfettalkohole als solche direkt verwenden, nachdem sie mit Borsäure verestert worden sind.
  • Bei dieser Behandlung treten zwei Reaktionen nebeneinander auf. Die aliphatische Kette des Fettalkoholborsäureesters wird in befriedigender Ausbeute an die Cholesterine kondensiert, wobei die Kondensation wahrscheinlich im Ringkörper des Cholesterinmoleküls stattfindet. Gleichzeitig tritt eine Sulfonierung der vergrößerten Cholesterinmoleküle ein. Mit Sicherheit kann über den Verlauf der Reaktion heute noch nichts gesagt werden.
  • Die erhaltenen kondensierten Schwefelsäureesterprodukte können auf bekannte Weise mit allen alkalisch reagierenden Mitteln, wie Natron- oder Kalilauge, Ammoniak als Gas oder in Lösung, Aminen oder Pyridin, neutralisiert werden. Sie sind in Wasser sehr leicht und klar mit schwach gelber Farbe löslich. Sie stellen in wasserfreiem Zustand ein leichtes hygroskopisches hellgelbes Pulver dar, das sich sehr leicht zusammenballt.
  • Zur Herstellung der Schwefelsäureester kann man von den Cholesterinen des Wollfetts, die man durch Fraktionieren der Wollfettalkohole von den aliphatischen Bestandteilen trennen kann, ausgehen. Man kann jedoch auch die Gesamtalkohole des Wollfettes verwenden, wenn diese überwiegend aus Cholesterinen bestehen. Die Cholesterinalkohole werden zunächst auf bekannte Weise mit Borsäure verestert. Die zur Kondensation zu verwendenden Borsäureester der Fettalkohole werden aus aliphatischen gesättigten oder ungesättigten primären Fettalkoholen, die io bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, hergestellt. Das zur Reaktion erforderliche Sulfonierungsmittel kann aus etwa goo%iger Schwefelsäure oder solcher von höherer Konzentration oder sogar mit Zusatz von Schwefelsäureanhydrid bestehen. Die Reaktionstemperatur kann zwischen 20 bis 70° schwanken; sie richtet sich nach der Stärke des Sulfonierungsmittels. Zur Erzielung möglichst hellfarbiger Endprodukte ist es jedoch vorteilhaft, nicht über 50° zu gehen. Durch Behandlung der Paste mit etwa i o/o einer 3oo/oigen Wasserstoffsuperoxydlösung und durch zweitägiges Stehenlassen kann der Farbton wesentlich -aufgehellt werden.
  • Die gemäß der Erfindung erhaltenen Endprodukte sind sehr gute Netz-, Wasch-, Emulffi <Y er - und vor allem Weichmachungsmittel, die als Hilfsmittel für die Textil- und Lederindustrie, im Haushalt, in der Kosmetik, zur Verbesserung von Feinseifen und anderen Waschmitteln Verwendung finden sollen. Wegen ihrer stark weichmachenden Wirkungen sollen sie zum Verbessern der alkylierten aromatischen Sulfonsäuren gebraucht werden. Ihre Emulsion mit Fetten, Ölen oder Wachsen sind für Avivagezwecke brauchbar.
  • In der französischen Patentschrift 758 080 wird zwar im Beispiel 3 die Herstellung von Sulfonierungsprodukten aus den von den Cholesterinen befreiten aliphatischen Wollfettalkoholen beschrieben, wobei man diese aliphatischen Alkohole zunächst mit Borsäure verestert und in diese Ester darauf Schwefelsäuregruppen einführt. Da hier jedoch von den Wollfettalkoholen rein aliphatischer Natur ausgegangen wird, die sich bekanntlich bei der fraktionierten Destillation der gesamten Wollfettalkohole sehr leicht und rein als Vorlauf abtrennen lassen, sind in diesem Verfahren gemäß der französischen Patentschrift 758080 Cholesterine nicht vorhanden und treten auch somit nicht in Reaktion.
  • Verwendet man hingegen die Borsäureester dieser Wollfettalkohoie aliphatischer Natur gemäß der Erfindung gleichzeitig bei der Schwefelsäureveresterung in Gegenwart der Borsäureester der Cholesterine, so werden erstere kondensiert und nehmen somit an der Reaktion teil.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern. Beispiel i Die auf bekannte Weise aus Breadfordwollfett durch Verseifung und Destillation oder Extraktion gewonnene Wollfettalkohole werden unter Hochvakuum der fraktionierten Destillation unterworfen, wobei man bei einem Vakuum von 3 mm die oberhalb 23o° übergehende Fraktion getrennt auffängt. Diese Fraktion enthält die Cholesterine in etwa So bis 6o o/o dei- Gesamtalkoholmenge.
  • 5o Teile dieser Cholesterinfraktion werden in bekannter Weise unter Vakuum mit d. Teilen handelsüblicher Borsäure verestert. Der erhaltene Ester wird hierauf auf 6o° abgekühlt und mit d.o Teilen des Orthoborsäureesters des Oleinalkohols versetzt und gut durchgerührt. Hierauf kühlt man auf ao° ab, wobei ein dickflüssiges, gelbes, klares Ü1 entsteht.
  • Unter Rühren und Kühlen läßt man langsam So Teile einer Schwefelsäure einlaufen und hält hierbei die Temperatur auf etwa 35°. Sobald alle Schwefelsäure eingetragen ist, rührt man noch i Stunde weiter und kühlt auf 25° ab.
  • Das saure Sulfonierungs- und Kondensationsprodukt trägt man dann in ioo Teile kaltes Wasser unter weiterem Rühren ein. Dasselbe löst sich sehr schnell auf. Hierauf wird das verdünnte Produkt mit 4oo/oiger Natronlauge bei Temperaturen zwischen 2o bis 25' neutralisiert. Dabei entsteht eine hellgelbe Paste, die sich durch Verspritzen in einer hierfür geeigneten Apparatur zu einem hellgelben, leichten, hygroskopischen Pulver verarbeiten läßt, das sich sehr leicht zusammenballt.
  • Beispiel e Die aus deutschem Wollfett auf bekannte Weise erhaltenen Wollfettalkohole, die aus etwa 7o'/, Cholesterinkörper und 301/, aliphatischen hochmolekularen gesättigten und ungesättigten Wachsalkoholen bestehen, werden unter Vakuum mit etwa 8 % handelsüblicher Borsäure verestert.
  • 5o Teile dieser Borsäureester werden mit .4o Teilen Cetylborat gemischt. Die Mischung wird auf etwa 3o° abgekühlt. Hierauf läßt man unter Rühren bei einer 35° nicht übersteigenden Temperatur 45 Teile handelsüblicher Schwefelsäure einlaufen, rührt noch etwa i12 Stunde gut durch und trägt dieses saure Produkt in 9o Teile Wasser bei einer 25' nicht übersteigenden Temperatur ein. Hierauf neutralisiert man mit q.o°/oiger Natronlauge bei einer Temperatur zwischen 2o bis 25°. Das Produkt kann gemäß Beispiel i zu einem Pulver verarbeitet werden. Beispiel 3 Die gemäß Beispiel i aus Wollfettalkoholen gewonnenen Cholesterinfraktionen werden auf bereits beschriebene Weise mif 8 % Borsäure verestert.
  • 5o Teile dieser Ester werden mit 5o Teilen Orthoborsäureester der aus Spermöl auf bekannte Weise hergestellten Fettalkohole vermengt. Bei etwa 25° rührt man 5o Teile konz. Schwefelsäure ein. Das Reaktionsprodukt wird hierauf in ioo Teile Wasser bei 25o nicht übersteigender Temperatur mit q.o°/oiger -Natronlauge neutralisiert.
  • Die erhaltene gelbe Paste kann auf bekannte Weise verspritzt und getrocknet werden. Durch Behandeln der Paste mit etwa 1 °1a einer 3oojaigen Wasserstoffsuperoxydlösung kann der. Farbton wesentlich verbessert werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Herstellung von wasserlöslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsäureestern von Wollfettcholesterinen, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus Wollfett oder aus Wollfettalkoholen gewinnbaren Cholesteringemische zunächst in bekannter Weise in die Borsäureester überführt und diese zusammen mit der äquivalenten Menge der Borsäureester aliphatischer Alkohole mit io bis 18 Kohlenstoffatomen der Einwirkung von 9o und höher prozentiger oder Schwefelsäureanhydrid enthaltender Schwefelsäure unterwirft, wonach das Reaktionsprodukt in geeigneter Weise abgeschieden und neutralisiert sowie gegebenenfalls gebleicht und zu Pulver zerstäubt wird.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle der aus Wollfettalkoholen gewinnbaren Cholesteringemische solche Wollfettalkohole selbst, die überwiegend aus Cholesterin bestehen, verwendet.
DEM128619D 1934-09-21 1934-09-21 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen Expired DE657705C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM128619D DE657705C (de) 1934-09-21 1934-09-21 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEM128619D DE657705C (de) 1934-09-21 1934-09-21 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE657705C true DE657705C (de) 1938-03-11

Family

ID=7331531

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEM128619D Expired DE657705C (de) 1934-09-21 1934-09-21 Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE657705C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2922880C2 (de)
DE1669347A1 (de) Verfahren zum Fetten von Leder
DE657705C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen kapillaraktiven kondensierten Schwefelsaeureestern von Wollfettcholesterinen
CH302734A (de) Klare hochkonzentrierte Lösung synthetischer waschaktiver Substanzen, insbesondere Kopfwasch- und Kopfpflegemittel.
DE582790C (de) Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln
DE757749C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureestern
DE575831C (de) Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln
DE723923C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen aus ungesaettigten Fettalkoholen
DE687999C (de) Verfahren zur Herstellung von halogenierten hoehermolekularen Schwefelsaeurederivaten von aliphatischen Estern oder Amiden
DE744878C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen
DE593709C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungsprodukten der den hoeheren Fettsaeuren entsprechenden, durch Reduktion ihrer Alkylester erhaeltlichen Alkohole
DE592569C (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfonierungsprodukten hoeherer Fettalkohole
AT156593B (de) Verfahren zur Verfestigung von Glyzerin oder Glyzerinersatzstoffen.
DE664176C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkoholsulfonate enthaltenden Gemischen
DE667085C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen sulfonierten Phosphatiden
DE767428C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonaten sekundaerer Alkohole
DE540247C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Produkte aus Wollfett
DE672491C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Verbindungen aus ungesaettigten Wachsen
DE539265C (de) Verfahren zur Erhoehung der Spinnfaehigkeit von Wolle
DE531296C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher, in saurer und alkalischer Loesung loeslicher Produkte aus Wollfettfettsaeuren
DE404189C (de) Verfahren zur Herstellung von ueberfetteten Seifen
DE622262C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureestern aus Leinoel und aehnlichen trocknenden OElen
AT136200B (de) Verfahren zur Herstellung hydrophiler Fettsubstanzen.
DE604255C (de) Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten aus ungespaltenen Wachsen
DE714356C (de) Verfahren zur Gewinnung von wasserloeslichen, niedrigmolekularen Oxysaeuren aus Roherzeugnissen der Oxydation von aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoffen