DE114491C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C11C—FATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 23 d.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht in einem Verfahren zur Zerlegung von
Fetten oder Oelen in Glycerin und Fettsäuren und bezweckt, in erster Linie die Trennung
dieser Bestandteile ohne wesentliche Mißfärbung und ohne irgend welchen Verlust
bezw. Zersetzung entweder der Fettsäuren oder des Glycerins auszuführen, weiter aber
auch eine Verbilligung des Verfahrens dadurch zu bewirken, daß dasselbe bei der Siedetemperatur
des Wassers und unter Vermeidung theurer Apparate, hoher Temperaturen und hoher Drucke ausgeführt wird.
Bei vorliegendem Verfahren erfolgt die Abscheidung des Glycerins aus neutralen Fetten
oder Oelen durch Kochen der letzteren in einem offenen Gefäß, und zwar wird die Reaction durch Hinzufügung einer kleinen
Menge einer im Nachstehenden näher gekennzeichneten Verbindung zum Fett bezw. OeI vor der Zufügung des Wassers veranlaßt.
Zur Herstellung dieser neuen Verbindung mischt man eine Fettsäure, beispielsweise
Handelsölsäure, mit irgend einem Glied der aromatischen Reihe, wie z. B. mit Benzol,
Phenol, Naphtalin u. s. w., im Wesentlichen in ihren Molekulargewichten entsprechenden
Mengen, da dieses Verhältniß die besten Resultate ergiebt. Hierauf wird das Gemisch
mit Schwefelsäure behandelt und stehen gelassen, bis sich die Reaction vollzogen hat.
Dann wird zur Auswaschung der überschüssigen Schwefelsäure Wasser zugegeben, worauf die gebildete Verbindung- sich als ein
klares OeI an der Oberfläche der Säure abscheidet und zur Weiterverwendung leicht
entfernt werden kann. Die Bildung dieser Verbindung erfolgt nach den Angaben des
Erfinders nach folgender Gleichung
C,H6 + C18H34, O2 + H2SO,=,
C6 H, (H S O3J C18 H3, O2 + H2 0.
C6 H, (H S O3J C18 H3, O2 + H2 0.
Das so erzeugte OeI ist eine wohlausgesprochene chemische Verbindung und bildet
eine Verbindung des Schwefelsäureradicals mit der Fettsäure und dem aromatischen
Körper und soll in Folgendem als »aromatische Sulfofettsäure« bezeichnet werden.
Natürlicherweise kann auch hier eine ganze Reihe solcher Verbindungen hergestellt werden,
entsprechend den Gliedern der Fettsäurereihe und der aromatischen Reihe, welche
mit Schwefelsäure behandelt und durch die doppelte Wirkung des Schwefelsäureradicals
in eine wohlausgesprochene Klasse von chemischen Verbindungen umgewandelt werden.
Eine allgemeine Formel für diese Verbindung wäre a (H S OJ C18 H3, O2, in welcher α dem
aromatischen Rest entspricht.
Das vorliegende Verfahren der Zerlegung
j der Fette bezw. OeIe in Glycerin und Fettsäuren wird nun vorzugsweise in folgender
Weise ausgeführt.
In ein offenes Gefäß wird eine bestimmte Menge geschmolzenes Fett bezw. OeI eingebracht,
dann ι pCt. eines der oben genannten Producte, entweder der Sulfofettsäure, oder
der aromatischen Sulfofettsäure zugesetzt, worauf die Masse sorgfältig durch einander
gerührt und nach Zusatz von 50 pCt. Wasser, vorzugsweise durch Einleiten von Dampf,
(2. Auflage, ausgegeben am g. Juni /905J
welcher gleichzeitig das durch Verdampfung verloren gehende Wasser ersetzt, zum Kochen
erhitzt wird. Die Zeitdauer des Kochens richtet sich ganz nach der Menge des zugesetzten
Reagens. Ist ι pCt. desselben in Anwendung gebracht, so wird der Kochproceß vortheilhaft
während 12—20 Stunden fortgesetzt. Sind dagegen 5 pCt. zugesetzt, so dauert der
Kochproceß 5—12 Stunden. Der Grund, weshalb ein größerer Procentsatz nicht zugesetzt
wird, besteht lediglich darin, daß die Kosten des Verfahrens dadurch vergrößert werden.
Nach Beendigung des Kochprocesses wird das Glycerin und das Wasser vom Boden des
Behälters abgezogen. Enthält das zu zerlegende Fett keine freie Fettsäure, so ist es
erforderlich, etwas von derselben zuzusetzen, um die Löslichkeit des die Zerlegung bewirkenden
Productes im Fett zu vermehren.
Die durch die Zerlegung gebildeten Fettsäuren werden dann aus dem Behälter abgelassen
und sind für die Verwendung in Seifen- oder Lichtfabriken fertig. Sie können
natürlich, wenn sie weiter verarbeitet weiden sollen, auch in der bekannten AVeise besonders
raffinirt werden.
Das soeben ,beschriebene Verfahren läßt eine Reihe von Abänderungen zu. So kann
beispielsweise mehr Wasser angewendet werden ; je geringer jedoch die verwendete
Wassermenge ist, desto geringer braucht auch die Eindampfung zur Wiedergewinnung des
Glycerins zu sein. Nach dem ersten Kochen wird event, die erste Wassermenge abgezogen
und eine neue Menge zugesetzt. Dann wird die. Aiasse wieder einige Stunden gekocht
und diese Flüssigkeit wieder abgezogen, um als erste Flüssigkeit zum Kochen einer weiteren
Menge der mit der Sulfofettsäure in der beschriebenen Weise gemischten Fette oder OeIe verwendet zu werden.
Es ist nicht durchaus erforderlich, das Gemisch zu kochen, vielmehr tritt die Zersetzung
schon unterhalb des Siedepunktes des Wassers ein, wenn es gut umgerührt wird. Natürlicherweise
kann diese Operation auch durch Kochen unter Druck ausgeführt werden; dies ist jedoch
überflüssig, da dadurch nur die Kosten erhöht werden, ohne einen entsprechenden
Vortheil zu erzielen.
Eine weitere Abänderung des vorliegenden Verfahrens würde darin bestehen, die Sulfofettsäure
direct dem Wasser zuzusetzen und dann das geschmolzene Fett bezw. das OeI
mit dem Wasser sorgfältig zu mischen. Diese Arbeitsweise läßt, sich jedoch nicht so schnell
durchführen wie die erstbeschriebene.
Das vorliegende Verfahren ist einfach, billig und wirksam und bietet gegenüber den
unter Benutzung von Druckgefäßen arbeitenden Verfahren den Vortheil, daß es, ohne
kostspielige Apparate zu erfordern, ausgeführt werden kann. Auch wird nach dem
vorliegenden Verfahren ein größerer Procentsatz an Fettsäuren erhalten, und zwar sind
die letzteren reiner und weniger mißgefärbt, als bei dem für den gleichen Zweck bisher
benutzten Säureproceß.
Auch das Glycerin wird ohne wesentliche · Färbung gewonnen und bedarf ebensowenig
wie die Fettsäuren einer weiteren Raffination; schon allein hierauf beruht eine wesentliche
Ersparniß gegenüber den älterer Verfahren. Schließlich ist zur Ausführung des vorliegenden
Verfahrens keine theure Maschinenanlage erforderlich, deren Reparatur gleichfalls beträchtliche
Ausgaben verursacht. Die Wirkungsweise der in der Beschreibung als Sulfofettsäuren
bezeichneten Substanzen hält der Erfinder für eine katalytische, da eine geringe
Menge derselben genügt, um eine große Menge Fett zu zerlegen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Zerlegung von Fetten bezw. Oelen in Glycerin und Fettsäuren,, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verbindung der Schwefelsäure mit einer Fettsäure und einem Körper der aromatischen Reihe (also eine aromatische Sulfofettsäure) dem Gemisch von Fett bezw. OeI und Wasser zugesetzt wird, worauf durch Erhitzen der Mischung in offenen Gefäßen die Zersetzung des Fettes bezw. Oeles erfolgt.
Publications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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