DE309890C

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Publication number: DE309890C
Application number: DENDAT309890D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSC^H

- JVi 309890 KLASSE 23 c. GRUPPE

Seit längerer Zeit bemüht man .sich, ein dauernd- wasserlösliches Mineralöl herzustellen, das besonders in der Textilindustrie statt der bisher gebräuchlichen fetten öle Verwendung finden soll. Bei allen diesen. Versuchen

- ist es aber nur gelungen, eine verhältnismäßig < geringe Menge von Mineralöl enthaltende Emulsion herzustellen, die nur unter gewissen Voraussetzungen wasserlöslich ist. Überdies enthalten diese Mineralölemulsionen meistens noch Alkohol ,und Ammoniumsalz, was zur Folge hat, daß bei gewöhnlicher Temperatür der Alkohol verdampft und das Arnmoniumsalz sich zerlegt, wodurch eine

¹S Entmischung der ölemulsion eintritt. Diejenigen ölemulsionen hingegen, welche nicht mit Alkohol und Ammoniak versetzt sind, enthalten meistens Harzsäure, was wieder ihre Verwendung in der Textilindustrie erschwert.

Aücti hat man versucht, die Mineralöle durch Vermischung mit sulfuriertem, fettem Öl, nachdem letzteres mit Lauge behandelt worden ist, wasserlöslich zu machen. In. einem Überschuß von Wasser scheidet sich das Mineralöl jedoch auch, wieder aus. So würde z. B. durch die deutsche Patentschrift

. 159220 ein Verfahren zur Herstellung von Mineralölemulsionen bekannt, bei welchem die aus sulfonierten! Rizinusöl gemäß Patentschrift 113433 oder aus anderen sulfonierten Fetten und ölen auf ähnliche Weise erhaltenen Seifen als emulgierendes Mittel verwendet werden. Die Grenze, bei welcher sich die nach der Patentschrift 159220 gebildete Seife mit Mineralöl mischt, ist· außerordentlich klein, bei einer Mischung von ioo Teilen der gallertartigen Seife mit ioo Teilen Mineralöl gibt das sich abscheidende Mineralöl nur noch eine vorübergehende und unbeständige Emulsion. ■ .

Durch die amerikanische Patentschrift 879375 wurde es bekannt, .Mineralöl.mit aus Pflanzenöl hergestellten sulfofettsäuren Alkalien unter Zusatz von Formalin zu behandeln. Beim Vermischen der Formalinseifenlösung mit Mineralöl wird eine einheitliche, klare und beständige Lösung nicht erzielt. Die Sulfofettseife in gleichen Teilen mit Mineralöl gemischt, gibt sogar in der Wärme keine klare Mischung.

Auch bestehen Literaturangaben, wie in der Pharmazeutischen Zentralhalle 1886, Seite 411, und Chemischen Revue »Über die Fett- und Harzindustrie« 1903, Seite'252, welche besagen, daß ölsäuren eine lösende Wirkung auf Mineralöl in Sulfofettsäuren auszuüben vermögen. Nach diesen Angaben liegen die. äußersten Grenzen der Mischbarkeit beim' Verhältnis 15 Teile Rizinusölsulfoseife zu 40 Teilen Mineralöl, welche Mischung sich nicht dauernd gleichmäßig hält.

Nach dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung zeigt es sich überraschenderweise, daß eine aus sulfuriertem Pflanzenöl durch Zusatz von Natronlauge und Verdampfung. 65; des Wassers hergestellte , feste, pulvrigtrockene Seife, mit Formalin und,-ölsäure zu einer gleichmäßigen Masse verrührt, sich

(2. Auflage, aasgegeben am /5. Märj 191g.)

in einem bisher nicht bekannten Verhältnis mit der mehrfachen Menge an Mineralöl mischt bzw. darin auflöst und diesem die Eigenschaft gibt, dauernd haltbare Emulsionen zu bilden.

Dem bekannten gegenüber liegt in der Arbeitsweise nach dem Verfahren vorliegender

- Erfindung ein großer technischer Fortschritt vor, indem mit kleinen Mengen sulfofettsauren Salzen außerordentlich große Mengen Mineralöl durch gleichzeitigen Zusatz von Formalin und Ölsäure in Lösung gebracht werden können, welche mit Wasser dauernd haltbare Emulsionen bildet.

Beispiel.

Ein Pflanzenöl wird in bekannter Weise

sulfuriert, und, nachdem die Schwefelsäure

. ausgewaschen ist, mit überschüssiger Natronlauge verseift und so lange gekocht, -bis das Wasser verdampft ist, und die so entstandene Seife beim Rühren pulverartig wird.'

Hierauf werden 15 kg. dieser Seife 10 bis kg Olein und 10 kg Formaldehyd zugegeben und gerührt, bis eine teigartige Masse entsteht. Dann werden 130 kg Mineralöl zugegeben und erhitzt, bis sich eine klare Lösung ergibt.

Als Pflanzenöl wird am besten Rizinusöl verwendet, doch ist auch z.B. Rüböl oder Olivenöl verwendbar.

Claims

Patent-Anspruch:

Verfahren, um Mineralöle dauernd wasserlöslich bzw. emulgierbar zu machen, dadurch gekennzeichnet, daß man aus sulfur ier tem Pflanzenöl durch Zusatz von Natronlauge und Verdampfung, des Wassers eine feste, pulverförmige Seife herstellt, diese dann mit Formaldehyd und ölsäure zu einer gleichmäßigen Masse verrührt, die man mit der mehrfachen Menge Mineralöl vermischt und erhitzt, bis eine klare Lösung entsteht.