DE652082C - Caseinlederdeckfarben - Google Patents

Caseinlederdeckfarben

Info

Publication number
DE652082C
DE652082C DEI41226D DEI0041226D DE652082C DE 652082 C DE652082 C DE 652082C DE I41226 D DEI41226 D DE I41226D DE I0041226 D DEI0041226 D DE I0041226D DE 652082 C DE652082 C DE 652082C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casein
oil
leather covering
casein leather
turkish red
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEI41226D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Gustav Mauthe
Dr-Ing Hermann Noerr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by IG Farbenindustrie AG filed Critical IG Farbenindustrie AG
Priority to DEI41226D priority Critical patent/DE652082C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE652082C publication Critical patent/DE652082C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D189/00Coating compositions based on proteins; Coating compositions based on derivatives thereof
    • C09D189/005Casein
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/44General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
    • D06P1/46General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing natural macromolecular substances or derivatives thereof
    • D06P1/48Derivatives of carbohydrates

Description

  • Caseinlederdeckfarben Als Ausgangsmaterial zur Herstellung plastischer Massen und Schichten werden in großem Umfange Eiweißstoffe, wie Casein, Blut und .ähnliches, allein oder in Mischung mit anderen Substanzen, wie z. B. Harzen, verwandt. Die in Wasser oder Alkalien löslichen Eiweißstoffe werden durch Formaldehyd oder ähnliche, sich mit Eiweiß kondensierende Chemikalien gehärtet, d. h. in wasserunlösliche Form gebracht.- Für die Erzielung guter mechanischer Eigenschäften dieser Massen und Schichten. spielen Zusätze von Weicbmachungs-, Plastifizierungs- oder Klärungsmitteln eine erhebliche Rolle.
  • Von besonderer Bedeutung sind die letztgenannten Zusätze bei den sog. wäßrigen Lederdeckfarben auf Basis von Casein, die im allgemeinen mit Pigmenten angefärbte Eiweißlösungen darstellen. und nach Zusatz von Glycerin, sulfoniertem Klauenöl und ähnlichen Weichmachungsmitteln, wie - z. B. Türkischrotöl, zur Herstellung von elastischen Überzügen auf Leder dienen. Die mit Hilfe der üblichen Türkischrotöle hergestellten Caseinlederdeckfaxben zeigen jedoch den Nachteil, daß die damit hergestellten Übierzüge in feuchtem Zustand leicht abgeriebien werden, .so daß auf dem Leder stumpfe oder sogar farbfreie Flecken entstehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile vermieden werden können, wenn man bei der Herstellung von Caseinlederdeckfarben als Weichmachungsmittel vom Typ des Türkischrotöls lediglich siolche verwendet, die durch .schwache Sulfonierung pflanzlicher oder tierischer öle und Fette hergestellt, in Abwesenheit von Salzen fixer Alkalien aufgearbeitet und mit flüchtigen Basen neutral oder schwach alkalisch eingestellt sind. Die Herstellung-dieser besonderen Weichmachungsmittel wird in der Art ausgeführt, d.aß man mit nicht allzu großen Schwefelsäuremengen (etwa ro bis 40 o/o, berechnet auf das angewandte öl) sulfoniert und bei der Aufarbeitung dafür Sorge trägt, daß keine Salze fixer Alkalien in das als Weichmachungsmittel anzuwendende Produkt Eingang finden. Dies geschieht dadurch, d,aß der Waschprozeß in Abwesenheit von Alkalisalzen erfolgt und daß für die Einstellung auf neutral bis schwach alkalische Reaktion flüchtige Basen, wie z. B. Ammoniak und Methylamin, angewandt werden. Während der obergenannte Sulfonierungsgrad noch im Rahmen der üblichen Sulfonierungen liegt, besteht das wesentliche Moment der Erfindung in der Ver--,vendung der speziell auf die oben beschriebene Weise hergestellten und aufgearbeiteten aschefreien Türkischrotöle. In dieser Bezieh@ung unterscheiden. sich die hier verwendeten Weichmachungsmittel von den vorbekannten Weichmachungsmitteln, da in der Regel solche Türkischrotöle angewandt wurden, die nach. der Sinfonierang mit fixen Alkalien auf den gewünschten Tier eingestellt sind. Die an sich bekannten, mit Ammoniak neutralisierten Türkischrotöle als Weichma,chungsmittel zu verwenden, lag bisher keine Verr, anlassung vor, da dieselben einerseits betuir, sind als die mit fixen Alkalien eingestellten. Türkischrotöle und andererseits der hierdurch erzielte Effekt der besseren Wasserechtheit nicht voraussehbar war. Es kommt hinzu; daß die unter der Bezeichnung »mit Ammoniak neutralisierte Türkischroföle<< im Handel befindlichen Produkte in der Regel nicht den oben gestellten Anforderungen hinsichtlich Aschefreiheit genügen. In einem Fall sind auch bereits Caseinappreturen vorgeschlagen worden, welche u. a. Labca.sein, Salmiakgeist und als Weichmacher neben Türkischrotöl noch die vierfache Menge Glyko e @enthalten. Obwohl als alkalisches Mittel lediglich Salmiakgeist .angegeben ist, ist in der genannten Literaturstelle nichts über Herstellung und Eigenschaften des angewandten Türkischrotöls ausgesagt. "Es kommt hinzu, daß infolge der Anwesenheit der großen Menge der wasserempfindlichen Glykose ein Stabilisierungseffekt in diesem Fall selbst dann nicht beobachtet werden komlte, wenn ein mit Ammioniak. eingestelltes und aschefneies Türkischrotöl angewandt wurde. Aus diesem Grunde sollen auch gemäß vorliegender Erfindung die speziellen Weichmachungsmittel allein angewandt werden, da sonst der @erzielte E.ffiekt evtl. illusorisch werden kann, mindestens aber mit steigenden Zusätzen der üblichen Weichhalter abnimmt.
  • Die Verwendung der besonderen Weichmachu:agsmittel gemäß vorliegender Erfindung ergibt eine bedeutende Verbesserung gegenüber den die bisher üblichen Weichmachungsmittel enthaltenden Caseinlederdeckfarben hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit der damit hergestellten Überzüge auf Lieder gegen Reiben in feuchtem oder nassem Zustand.
  • Da die Menge der in Caseinlederdeckfarben verwendeten Weichmachungsmittel im Verhältnis zu der des verwendeten Caseins gewöhnlich recht groß ist, ist es nicht er£orderlich, daß ,auch die Auflösung des Caseins mittels flüchtiger Basen,- wie z. B. Ammoniak, erfolgt. Es kann also kaustisches Alkali, Borax oder Trinatriumpho.sphat zur Auflösung verwendet werden, jedoch sind die mit den Caseinlederdeckfarben gemäß der vorliegenden Erfindung erreichbaren Vorteile besonders ausgeprägt, wenn nur wenig oder gar keine Alkaliverbindungen zur Auflösung des "Caseins benutzt werden.
  • Beispiel Im folgenden wird zunächst die an sich ;.bekannte Herstellung eines sulfoni#ert#n Rizinusöls beschrieben, welches in Abwesenheit ,von Salzen fixer Alkalien aufgearbeitet und allein mit flüchtigen Basen eingestellt ist.
  • Rizinusöl wird mit 15 % seines Gewichtes an konzentrierter Schwefelsäure in an sich bekannter Weise bei gewöhnlicher Temperatur sulfoniert. Die überschüssige Schwefelsäure wird mit Wasser ausgewaschen; das Abtrennen des Öles kann durch Zugabe von Ammonsulfat unterstützt werden. Das klare, abgeschiedene Öl wird mit Ammoniak auf den gewünschten, schwach alkalischen Titer eingestellt.
  • Die 5o%ige Lösung stellt ein klares, schwach gefärbtes öl dar, das sich bei gewöhnlicher Temperatur in Wasser klar löst.
  • Die 5 %ige Lösung hat einten PH-Wert von etwa 8,5; wird sie mit verdünnter Essigsälxre auf PH = 7 gestellt, so tritt Trübung ein, -bei PH = 5,2 erfolgt Ausfällung.
  • Eine. wertvolle Caseinlederdeckfarbe wird folgendermaßen erhalten: io Gewichtsteile Casein werden mit 1,5 Gewichtsteilen ao0,'oigem, wäßrigem Ammoniak, 27 Gewichtsteilen Eisenoxydbraun, z Gewichtsteilen Indanthrenblau GCD (S .c h u 1 t z, Farbstofftabellen, 6. Auflage, 1931, Nr.123q.), 2o Gewichtsteilen der oben beschriebenen 5ö%-igen Lösung, 2 Gewichtsteilen Phenol und 935 Gewichtsteilen Wasser verarbeitet. Die erhaltene Deckfaxbe wird in üblicher Weise aufgetragen oder aufgespritzt und dann durch überziehen mit einer nicht pigmnentierben, formaldehydhaltigen Eiweißappretur gehärtet und den üblichen mechanischen Behandlungen unterworfen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Caseinlederdeckfarben, welche als Weichmachungsmittel lediglich Verbindungen. nach Art des Türkischrotöls enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Weichmachungsmittel schwach sulfonierte, in Abwesenheit von Salzen fixer Alkalien aufgearbeitete und mit flüchtigen Basen neutral oder schwach alkalisch eingestellte tierische oder pflanzliche öle und Fette enthalten.
DEI41226D 1931-04-11 1931-04-11 Caseinlederdeckfarben Expired DE652082C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI41226D DE652082C (de) 1931-04-11 1931-04-11 Caseinlederdeckfarben

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEI41226D DE652082C (de) 1931-04-11 1931-04-11 Caseinlederdeckfarben

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE652082C true DE652082C (de) 1937-10-25

Family

ID=7190493

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEI41226D Expired DE652082C (de) 1931-04-11 1931-04-11 Caseinlederdeckfarben

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE652082C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE860550C (de) Verfahren zur Herstellung haltbarer waessriger Kunstharz-Emulsionen
DE652082C (de) Caseinlederdeckfarben
DE898947C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden aus Erdnussglobulin
DE872784C (de) Verfahren zur Verbesserung der Knitterechtheit von aus Cellulose bestehenden Textilien
DE624210C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, insbesondere von Faeden aus Celluloseacetaten
DE558437C (de) Verfahren zur Herstellung wertvoller Produkte aus Montanwachs
DE490012C (de) Verfahren zur Herstellung von Harnstoff-Formaldehydkondensationsprodukten
DE715318C (de) Verfahren zum Wasserabstossendmachen von mit substantiven Farbstoffen gefaerbtem Textilgut aus reinen Cellulosefasern oder aus Gemischen aus pflanzlichen und tierischen Fasern
DE699406C (de) Desinfektions- und Konservierungsmittel
DE212346C (de)
DE512160C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose
DE714393C (de) Verfahren zum Veredeln von Textilgut aus Cellulose- oder Cellulosehydratfasern
DE537034C (de) Verfahren zur Herstellung eines Ersatzes fuer Guttapercha aus einer Mischung von Kautschuk mit Harzen und Wachsen
DE540247C (de) Verfahren zur Herstellung wasserloeslicher Produkte aus Wollfett
DE922432C (de) Verfahren zur Herstellung von schonend waschenden und wenig haerteempfindlichen Seifen
DE309890C (de)
DE835301C (de) Verfahren zur Verbesserung von Sulfochlorierungserzeugnissen
DE666252C (de) Verfahren zur Herstellung einer trockenen Textilstaerke aus Kartoffelstaerke
DE561495C (de) Emulgierungsgemische
DE732293C (de) Verfahren zum Walken und Weichmachen von Textilstoffen
DE404189C (de) Verfahren zur Herstellung von ueberfetteten Seifen
DE874898C (de) Verfahren zum Stabilisieren von Textilveredelungsmitteln
DE297241C (de)
DE875945C (de) Verfahren zur Herstellung von stabilen, wasserloeslichen Kondensationsprodukten aus Harnstoff und Formaldehyd
DE554854C (de) Schlichten fuer Faserstoffe