DE732293C - Verfahren zum Walken und Weichmachen von Textilstoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Walken und Weichmachen von Textilstoffen Die Verwendung der Sulfonierungsprodu*te von den höheren Fettsäuren entsprechenden Alkoholen als Textilhilfsmittel ist bekannt. Ebenso ist es bekannt, diese Sulfonate zusammen mit Hartwachsen für Appreturen zu verwenden. Schließlich wurde auch schon vorgeschlagen, Gemische aus Estern oder Amiden von höheren Fettsäuren und Sulfonsäuregruppen tragenden externen Radikalen und Sulfo#naten von höheren Alkoholen als Wasch-und Reinigungsmittel zu verwenden.
• Es wurde nun gefunden, daß man zu ganz besonders günstige Eigenschaften aufweisenden Produkten kommt, wenn man die Sulfoüate der höheren Alkohole zusammen mit Sacchaxiden, insbesondere mit Malzextrakten, verwendet.
• Man wußte zwar schon, daß 1NIalzextraktea ein außerordentlich großes Walkvermögen aufweisen. Allein kann man diese Produkte jedoch nicht als Walkmittel verwenden, weil die Stoffe während der Walke leicht trockenlaufen und dadurch geschädigt oder sogar zerrissen werden. Man war daher bisher stets gezwungen, den Malzextrakt mit Seife zu verwenden. Die Mitverwendung von Seife-ist jedoch unerwünscht, weil dadurch erhebliche, das Produkt stark schädigende Alkalimengen in die Walkflotte gebracht erden. Die Sul-_ fonate selbst weisen nun kein nennenswertes Walkvermögen auf; dagegen zeigen sie eine sehr starke Schaumkraft. Setzt man nun den Malzextrakten die genannten Sulfonate zu, so kann man den Zusatz von Seife zur Walkflotte völlig weglassen und erhält Walknittel, die dem Gemisch Malzextrakt-Seife in ihrer Wirkung mindestens gleich sind. Diese Wirkung war keineswegs vorauszusehen; vielmehr war zu erwarten, daß die Sulfonate einmal die Walkfähigkeit des Malzextraktes ungünstig beeinflussen würden und daß außerdem die günstigen Eigenschaften der Sulfonate durch den klebrigen Extrakt beseitigt würden.
• In ähnlicher Weise wirkt ein Zusatz von Malzextrakt beim Behandeln von Wollwaren, beispielsweise auf den üblichen Strangwaschmaschinen, in Fällen, wo man bei Verwendung von Fettalkoholsulfonaten allein die gewünschte Walkwirkung zur Erzielung eines geschlossenen Warenbildes nicht erreicht.
• Gleichfalls günstige Wirkungen erhält man bei der Herstellung von Weichmachungsmitteln. Auch für derartige Produkte ist Malzextrakt in hohem Maße geeignet; jedoch: steht auch hier seiner Verwendung seine Klebrigkeit im Wege. Mit den Sulfonaten allein erhält man zwar auch recht gute Weichmachungsmittel, jedoch wird die Wirkung durch einen Zusatz von Malzextrakt noch erheblich verbessert, und außerdem beseitigt der Malzextrakt die Gefahr der Überdosierung von Sulfonat. Wird nämlich von letzterem zu viel verwendet, so erhält die Ware einen fettigen Griff. Enthält das Weichmachungsmittel dagegen noch Malzextrakt, so tritt diese Erscheinung nicht auf; vielmehr erhält man stets eine einwandfreie Ware.
• An Stelle von Malzextrakt kann man natürlich auch andere Saccharide, z. B. Glucosesirup, verwenden. Als Beispiele für die zur Verwendung kommenden Sulfonate seien die Sulfonate des Cetylalkoholes und des Laurinalkoholes genannt. Selbstverständlich kann man auch solche Sulfonierungsprodukte ver-,wenden, die nicht völlig sulfoniert worden sind, also auch nicht sulfonierten Alkoholenthalten.
• Beispiel i Zur Herstellung eines Walkmittels vermischt man 6o Teile Oleinalkoholsulfonat mit 4.o Teilen eines handelsüblichen Malzextraktes. 51,--. dieses Gemisches werden in 2501 Wasser zu einer Walkflotte gelöst. Die Walke mit dieser Flotte erfolgt in der bei der Seifenwalke üblichen Weise. Nach Beendigung der Walke wird ebenso wie hei der Seifenwalke mit Wasser ausgewaschen.
• Beispiele Ein besonders für Kunstseide- geeignetes Weichmachungsmittel wird durch Vermischen von q.o Teilen Cetylalkoholsulfonat - es kann auch ein nicht vollständig sulfonierter Alko= hol verwendet werden - mit q.o Teilen eines handelsüblichen Türkischrotöles und 2o Teilen Malzextrakt erhalten.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Walken und Weichmachen von Textilstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Textilstoffe mit Flotten behandelt, die saure Schwefelsäureester von höher molekularen aliphatischen Alkoholen oder deren wasserlösliche Salze und Saccharide, insbesondere Malzextrakt, sowie gegebenenfalls Fettalkohole oder Türkischrotöl enthalten.