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Verfahren zum Bleichen von Wachs- und Ölestern Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zum Bleichen, insbesondere zum Bleichen von Wachsen
und ölen des Estertyps.
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Das Verfahren wird besonders für das Bleichen von Bienenwachs angewendet.
Durch seine Anwendung ist es möglich, ohne erhebliche Kosten und ohne Zerstörung
der wertvollen Eigenschaften des Bienenwachses ein Produkt von hefriedigender Helligkeit
der Farbe zu erhalten.
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Das nach dein erfitidungsgemäßeii Verfahren gebleichte Bienenwachs
ist dem sonnengebleichten Bienenwachs sehr ähnlich. Darüber hinaus kann dieses neue
Verfahren sehr gut mit der Sonnenbleichung kombiniert werden, wodurch die zum Bleichen
dieses Wachses durch die alleinige Einwirkung .der Sonne benötigte Zeit beträchtlich
verringert wird.
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Es ist somit ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung, zum Bleichen
von Wachsen und Ölen des Estertyps, insbesondere zum Bleiehen von Bienenwachs, eine
Methode zu schaffen, welche einfach und mit geringen Kosten verbunden sowie geeignet
ist, die für die Sonnenbleichung benötigte Zeit wesentlich zu* verringern.
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Ein weiterer Gegenstand des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Erzeugung
von, chemisch gebleichtem Bienenwachs, das im wesentlichen die gleichen Eigenschaften
aufweist wie sonnengebleichtes Bienenwachs.
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Ferner betrifft diese Erfindung ein chemisches
Bleichverfahren,
welches gut geeignet ist, mit der Sonnenbleichung von Bienenwachs kombiniert zu
werden.
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Hinsichtlich der obengenannten erfindungsgemäfkn Gegenstände besteht
das erfindungsgemäße Verfahren hauptsächlich aus dem Bleichen von Wachsen und Ölen
des Estertyps mit Chlordioxyd, z. B. durch inniges Vermischen des Wachses in geschmolzenem
Zustand mit eurer oder mehreren Substanzen, welche geeignet sind, während dieses
Mischvorganges Chlordioxyd zu erzeugen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß dem
zu bleichenden Wachs oder (>l Natriumchlorit zugegeben und die genannte Mischung
so lange gerührt wird, bis der gewünschte Bleicheffekt, erzielt ist. Das für das
Bleichen erforderliche Chlordioxyd kann auch durch Mischen des zu bleichenden Wachses
oder Oles in geschmolzenem Zustand mit einer geringen Menge eines Salzes der Chlorsäure,
beispielsweise Natrium-oder Kaliumchlorat, und einer organischen mehrbasischen Säure,
z. B. Oxalsäure, und Rühren dieser Mischung erzeugt werden. Das Salz der Chlorsäure
reagiert mit der organischen mehrbasischen Säure unter Bildung von Chlordioxyd,
welches einett bleichenden Effekt auf das behandelte Wachs oder ()1 ausübt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann auf verschiedette Weisen durchgeführt
werden. Bevorzugte Ausführungsformen werden nachstehend im einzelnen beschrieben.
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t. Dunkelfarbiges Bienenrohwachs wird geschmolzen, nachdem es vorher
in der bekannten Weise geklärt wurde. Diesem geschmolzenen Wachs wird eine geringe
Menge einer wässerigen Natriitmchloritlösung zugesetzt und diese Lösung mit dem
geschmolzenen Wachs durch 20 bis ,3o Minuten langes Rühren innig gemischt, bis der
gewünschte Bleicheffekt erzielt ist. Es sei bemerkt, daß die Mischperiode so kurz
wie möglich zu bemessen ist, da andererseits das Wachs eine bräunliche Farbe annimmt.
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Nach Erzielung des gewünschten Bleicheffektes ist es ratsam, das gebleichte
Wachs sorgfältig mit Dampf durch Einblasen desselben in das geschmolzetie Wachs
zu reinigen. Ebenso ist es ratsam, das auf diese Weise teilweise gereinigte Wachs
mit einer Säure zu behandeln, vorzugsweise mit Phosphor- oder Oxalsäure, wodurch
die während des Bleichprozesses durch Umsetzung des Natriitmchlorits mit den freien
Säuren des Wachses gebildete Emulsion zerstört wird. Obwohl der Zusatz dieser Phosphorsäure
den Vorteil der Zerstörung der während des Bleichens gebildeten Emulsion besitzt,
verursacht er manchmal ein Dunkelwerden des Wachses durch die Entwicklung von Chlor.
Uni diesen Effekt zu verhindern, wird hiermit vorgeschlagen, vor der Säurebehandlung
eine sehr geringe Menge Natriumthiosulfat zuzusetzen, welches das während der Säurebehandlung
entwickelte Chlor bindet und dadurch das Dunkeln des Wachses verhindert.
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Nach der oben beschriebenen Säurebehandlung läßt man das Wachs absetzen
und wäscht es nochmals mit Dampf und einer Natriumthiosulfatlösung, bis alle Chlor-
und Chtordioxydspuren entfernt sind. Danach kann das so behandelte Wachs, falls
erforderlich; der Einwirkung der Sonne ausgesetzt und weiter gebleicht werden.
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Es ist möglich, durch alleinige Anwendung der oben beschriebenen Behandlung
ein weißes Wachs zu erhalten. Es besteht jedoch immer die Gefahr, daß das gebleichte
Wachs infolge übermäßiger Zugabe von Bleichchemikalien eine bräunliche Farbe annimmt.
Es ist daher oft vorzuziehen, das Wach durch das oben beschriebene chemische Verfahren
nur teilweise zu bleichen und das auf diese Weise halb gebleichte Wachs der Einwirkung
der Sonne auszusetzen. Diese- Kombination von chemischer Bleichung und Sonnenbleichwtg
erwies sich als besonders ,vorteilhaft.
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Obwohl die Mengenanteile der für da's oben beschriebene neue Bleichverfahren
verwendeten Substanzen in beträchtlichem Mal` variiert werden können, wurden bestimmte
Verhältnisse als besonders vorteilhaft ermittelt. So ist es vorteilhaft, für das
Bleichen von i ooo -1'cilc n Bienenwachs dem geschmolzenen, gereinigten Rohwachs
.l bis 8 Teile Natriumchlorit zuzusetzen, die in etwa 8 bis 2¢Teilett warmen Wassers
gelöst sind. Das durch diese Lösung gebleichte Wachs wird anschließend mit etwa
t Teil Natriumthiosulfat behandelt und dann mit etwa 5 "feilen mit Wasser verdünnter
Phosphorsäure gemischt. Die zur Reinigung angewendeten Dampfmengen hängen lediglich
von dem gewünschten Reinigungselfekt ab, d. h. die Dampfmenge muß so groß sein,
daf5 aus dem Wachs alle Chlor- und Chlordioxydspurc t) vollkommen entfernt werdet.
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2. Das für die Bleichzwecke benötigte Chlordioxyd kann nicht nur durch
Zusetzen von Natriumchlorit in der oben beschriebenen Weise gebildet werden, sondern
auch durch inniges Mischen des Bienenwachses in geschmolzenem Zustand mit einer
kleinen Menge eines Salzes einer Chlorsäure und einer organischen mehrbasischen
Säure.. Als Salze für diesen Zweck können Chlorate von Alkalimetallen und Erdalkalimetallen,
vorzugsweise Natriumchlorat oder Kaliumchlorat zugesetzt werden. Als organische
mehrhessische Säuretr können beispielsweise Oxalsäurc, Citronensäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure und Aconitsäure verwendet werden.
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Dieses Verfahren wird vorzugsweise wie folgt durchgeführt: Nach Vorreinigung
des Bienenwachses wird dieses stuf eine 74'C nicht übersteigende Temperatur erwärmt
und diesem geschmolzetien Bienenwachs Natriutnchlorat und/oder Kaliumchlorat, eine
geringe Menge Wasser und Oxalsäure zugesetzt. Darauf wird diese Mischung sorgfältig
vermischt und gerührt, bis der gewünschte Bleicheffekt erzielt ist. Es sei bemerkt,
daß für diesen Bleichprozeß nur sehr geringe Wassermengen, praktisch nur Spuren,
gebraucht werden. So ist es sogar möglich, den Wasserzusatz vollkommen auszulassen,
da das in der Mischung vorhandene Wasser ausreicht, um die erforderliche
Reaktion zu verursachest, d. h. das für den Bleich- |
prozeß benötigte Chlordioxyd zu bilden, Auch dieses |
Verfahren kann mit anschließender Sonnen- |
bleic hung des Wachses kombiniert werden. |
1?s ist nicht beabsichtigt, den Umfang der vor- |
stehend erl;ititcrtett und beschriebenen l:rfitidung |
auf die oben beschriebenen Einzelheiten zu be- |
schränken, da verschiedene Abwandlungen. und |
strukturelle Ver'inderungen durchgeführt werdest |
konnen, ohne in irgendeiner Weise von dem Ge- |
danken der l-:rlinduit(; itl)zttiiciclieti. |