DE597079C - Verfahren zum Bleichen von fettsauren Natronsalzen mit Hypochlorit - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von fettsauren Natronsalzen mit Hypochlorit

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DE597079C
DE597079C DEI44170D DEI0044170D DE597079C DE 597079 C DE597079 C DE 597079C DE I44170 D DEI44170 D DE I44170D DE I0044170 D DEI0044170 D DE I0044170D DE 597079 C DE597079 C DE 597079C
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Germany
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bleaching
alkali
hypochlorite
fatty acid
glue
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Expired
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DEI44170D
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English (en)
Inventor
Dr Clemens Bauschinger
Dr Waldemar Kling
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D13/00Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
    • C11D13/02Boiling soap; Refining
    • C11D13/06Bleaching of soap or soap solutions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
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  • Detergent Compositions (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen von fettsauren Natronsalzen mit Hypochlorit Es ist bekannt, Lösungen fettsaurer Salze in alkalischem Medium mit Hypöchlorit zu bleichen. Diese Behandlung befriedigt, wenn sogenannte Schmierseifen (Kalisalze) vorliegen. Bei Natronseifenleim ist dagegen häufig zu beobachten, daß das Bleichgut einen sehr unangenehm an Chlor oder Karbol erinnernden Geruch aufweist, welcher das Material unverkäuflich macht. Es ist deshalb erklärlich, daß die Praxis bis heute eine Verwendung von Hypochlorit zum Zwecke der Bleichung von Kernseifen ablehnt.
  • Es hat sich herausgestellt, daß bei der Bleichung von Kernseifenleim mit Hypochlorit, obgleich dieses in alkalischer Lösung zur Anwendung gelangt, der ursprünglich vorhandene Alkaligehalt des Seifenleims im Verlaufe der Einwirkung des Bleichmittels in vielen Fällen stark abnimmt und daß die gebleichten Seifen in diesen Fällen den gefürchteten Chlorgeruch aufweisen. Bei Einhaltung der bisher üblichen Bedingungen, wie sie in der Praxis bei der Behandlung von Seifen mit Bleichlaugen vorliegen, haben sich Verluste an freiem Alkali in Höhe von bis zu 1,5 °/o des Seifenleims oder bis zu 8o°/, des ursprünglich vorhanden gewesenen freien Alkalis feststellen lassen. Dieser Alkaliverbrauch ist also beträchtlich, wenn man berücksichtigt, daß der in einem üblichen technischen Kernseifenleim vorhandene Alkaligehalt, die sogenannte Abrichtung, nur einige Zehntelprozent beträgt. Das gibt zu der Vermutung Anlaß, daß bei der Einwirkung von Hypochlorit auf den Seifenleim intermediär saure Produkte entstehen, welche die Bildung von stark riechenden organischen Chlorierungsprodukten veranlassen. Diese Vermutung wird durch die Tatsache gestützt, daß durch die Bleichung häufig die Neutralisationszahl der Fettsäuren ansteigt.
  • Es wurde nun gefunden, daß diese unerwünschte gerachliche Verschlechterung des Bleichgutes unterbleibt, wenn eine Verringerung des ursprünglich vorhandenen Gehaltes an freiem Alkali vermieden wird. Bei der praktischen Ausübung des Verfahrens wird so vorgegangen, daß der Seifenleim während der Zugabe der Bleichlösung dauernd auf seinen Gehalt an freiem Alkali geprüft und durch Zugabe von Alkalihydroxyden, gegebenenfalls in Mischung mit anderen Alkalisalzen, wie Carbonaten, Silikaten oder Phosphaten, zum mindesten auf seinen ursprünglichen Stand gebracht wird. Die Zugabe kann in der Weise erfolgen, daß entweder der alkalische Stoff im Gemisch mit der Bleichlösung oder daß beide Stoffe getrennt, aber gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander in angemessenen Anteilen zugesetzt werden, oder daß schließlich ein Teil mit der Bleichlösung gemischt, ein anderer Teil für sich dem Seifenleim während der Einwirkung des Bleichmittels zugesetzt wird. Eine allgemeine Regel, wie die alkalischen Stoffe zu- gegeben und ob sie pulverisiert oder in wäßriger Lösung verwendet werden sollen, läßt sich nicht aufstellen, da hierfür im Einzelfall die Art der Fette und die Beschaffenheit des Seifenleims maßgebend sind.
  • Hand in Hand mit der auf diese.Weise erzielten Vermeidung des Auftretens des unangenehmen Geruchs geht eine erhebliche Verbesserung des Bleicheffektes gegenüber den bisher bekannten Verfahren. So weist beispielsweise eine vor der Behandlung dunkelbraunrote Fettsäure nach der Behandlung mit dem üblichen Bleichverfahren einen deutlichen Jodoformgeruch und eine noch hellbraunrote Farbe auf, während die gleiche Säure, nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren behandelt, geruchlos und von einer zitronengelben Farbe ist. Das nach dem hier beschriebenen Verfahren behandelte Produkt ist demnach sowohl in seinem Geruch als auch in bezug auf die Farbe den nach den üblichen Verfahren gebleichten Produkten erheblich überlegen.
  • Ferner wurde gefunden, daß bei der Nachbehandlung des nach den vorstehenden Angaben gebleichten Leimes ebenfalls gewisse Bedingungen einzuhalten sind. Es wurde nämlich die Beobachtung gemacht, daß infolge der Weiterbehandlung bei erhöhter Temperatur, wie dies üblicherweise durch Kochen mit Dampf und Zugabe von Alkalien geschieht, der ursprünglich ausgezeichnete Bleicheffekt stark zurückgeht. Die Dunkelfärbung tritt besonders dann ein, wenn das anwesende Alkali in zu starker Konzentration vorliegt; sie kann so stark sein,. daß das behandelte Gut wieder die Farbe der Ausgangsstoffe annimmt, so daß auf diese Weise die voraufgegangene Bleichbehandlung völlig illusorisch gemacht wird. Es wurde nun gefunden, daß eine Nachdunkelung vermieden wird, wenn die Konzentration des anwesenden Alkalis, d. h. die Hydroxylionenkonzentration, eine gewisse Höhe nicht überschreitet. Diese liegt maximal bei einem PH-Wert = 13. In der Praxis erfolgt die Kontrolle des PH-Wertes nach den bekannten Methoden mit dem Wulffschen 17olienkoloritmeter oder mittels der Indikatorenmethode nach Dr. Thödt.
  • Es ist zwar an sich bekannt, mit Hypochlorit gebleichte Seifen zwecks Desodorierung mit einem Alkaliüberschuß unter Anwendung von Druck zu erhitzen. Es war aber bisher nicht erkannt worden, daß die bei der Nachbehandlung vorhandene Menge an freiem Alkali eine gewisse Höhe nicht überschreiten darf, wenn nicht mit dieser Nachbehandlung erhebliche Nachteile verknüpft sein sollen.
  • Im Hinblick auf eine nachträgliche Geruchsverbesserung hat es sich ferner als zweckmäßig erwiesen, das gebleichte Gut intensiv mit Gasen, wie Wasserdampf, Luft usw., in Berührung zu bringen in der Weise, daß diese Gase durch das flüssige, erwärmte Bleichgut vermittels der an sich bekannten technischen Hilfsmittel durchgetrieben werden oder daß das Bleichgut in feiner Verteilung zur Behandlung gelangt.
  • Sollen zur Herstellung der betreffenden Natronseifen auch Fette mit einem Gehalt an niedrig molekularen Fettsäuren von io Kohlenstoffatomen und weniger, wie z. B. Kokosfett usw., verwendet werden, so ist es zwecks Erzielung einer gerüchlich einwandfreien Seife vorteilhaft, diese Fette oder ihre fettsauren Salze ganz oder zum Teil erst nach der Bleichung dem Seifenleim beizufügen. Beispiele i. aooo kg dunkle Abfallfettsäure werden in üblicher Weise mit Natronlauge verseift, ausgesalzen, die Unterlaugen abgetrennt, der Kern verleimt und abgerichtet, so daß er o,40/, freies NaOH aufweist.
  • Zwecks Ermittlung des Alkaliverbrauchs während des Bleichprozesses werden von dem Leim io kg abgetrennt, auf eine Temperatur von 85' eingestellt und mit 80/0 25' B6 Natronbleichlauge, mit Wasser etwas verdünnt, in vier gleichen Anteilen verrührt. Nach Zugabe eines jeden Anteiles und Verbrauch des wirksamen Chlors wird das Gewicht des Leims sowie sein Prozentgehalt an Alkali ermittelt und die verbrauchte Menge durch Zugabe ergänzt. Es wird hierbei z. B. ein Gesamtverbrauch von 0,56°/0 NaOH festgestellt.
  • Für die Bleichung des Hauptanteiles des Leimes liegen 4000 kg Leim vor. Der ermittelte Alkaliverbrauch beträgt o,560/, NaOH, mithin 2222,4 kg Na OH. Es müssen mithin während der Einwirkung der Bleichlauge 222,4 kg Ätznatron bzw. die entsprechende Laugenmenge zugeführt werden. Es werden 16o kg 25' B6 Natronbleichlauge mit 6o kg 50' B6 Natronlauge versetzt, mit Wasser auf ii ° B6 verdünnt und nunmehr unter Rühren dem 85' heißen Seifenleim zugesetzt. Nach Verbrauch des wirksamen. Chlors wird ausgesalzen und die Unterlauge abgetrennt.
  • Sollte die Seife noch einen störenden Fremdgeruch aufweisen, was bei Innehaltung der vorliegenden Arbeitsweise nur sehr selten der Fall sein wird, so wird eine Behandlung des neutralen Leimes unter Druck vorgenommen, indem der Kern in einen Druckkessel gepumpt wird und bis zum Verschwinden des Geruches unter Druck gerührt wird. Im allgemeinen genügt ein Druck von 4 bis 6 atü und eine Behandlungsdauer von 3 Stunden.
  • Darauf wird der Kern in den Siedekessel zurückgeführt, verleimt, mit Alkali auf PH = 13 abgestellt (Kontrolle durch bekannte Methoden, i z. B. Wulffsche Folien), gekocht und zum Absitzenlassen auf Leimniederschlag hergerichtet. 2. iooo Gewichtsteile dunkles Abfallfett werden mit einer Mischung von io Gewichtsteilen Schwefelsäure, io Gewichtsteilen Chlorat und 5o Gewichtsteilen Wasser bis zum Verbrauch des aktiven Sauerstoffes gekocht. Darauf trennt man die erschöpfte Bleichlösung ab.
  • Die Verseifung wird, wie üblich, vorgenommen und der etwa q o oloige abgerichtete Leim mit 5 kg calc. Soda versetzt und darauf bei 8o' C mit einem Gemisch von 16o kg Natr.-Hypochloritlauge 25' B6, io kg Ätznatron und io kg Metallsilikat wasserfrei, verdünnt auf qoo 1, gebleicht. Nach der Bleichung wird durch den Leim überhitzte Luft geblasen und darauf die Seifenmasse in üblicher Weise weiterverarbeitet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE.:- i. Verfahren zum Bleichen von fettsauren Natronsalzen in alkalischer Lösung mittels Hypochlorits oder unterchloriger Säure, dadurch gekennzeichnet, daß während der Einwirkung des Bleichmittels Alkalihydroxyde, gegebenenfalls in Mischung mit anderen Alkalisalzen, in solchen Mengen zugesetzt werden, daß ein Unterschreiten der Konzentration des ursprünglich vorhandenen freien Alkalis vermieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Seifenleim bei der üblichen, gegebenenfalls unter Druck vorzunehmenden Nachbehandlung auf eine solche Hydroxylionenkonzentration eingestellt wird, daß der PH-Wert kleiner als 13 ist.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gebleichte Gut, gegebenenfalls in fein verteilter Form, einer intensiven Behandlung mit Gasen oder Dämpfen bei höherer Temperatur ausgesetzt wird.
DEI44170D 1932-04-09 1932-04-09 Verfahren zum Bleichen von fettsauren Natronsalzen mit Hypochlorit Expired DE597079C (de)

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