DE587063C - Verfahren zur Entfernung des karbolaehnlichen Geruches von mit unterchloriger Saeure gebleichten Seifen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung des karbolaehnlichen Geruches von mit unterchloriger Saeure gebleichten SeifenInfo
- Publication number
- DE587063C DE587063C DE1930587063D DE587063DA DE587063C DE 587063 C DE587063 C DE 587063C DE 1930587063 D DE1930587063 D DE 1930587063D DE 587063D A DE587063D A DE 587063DA DE 587063 C DE587063 C DE 587063C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- soaps
- odor
- ammonia
- soap
- bleached
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C11—ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
- C11D—DETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
- C11D13/00—Making of soap or soap solutions in general; Apparatus therefor
- C11D13/02—Boiling soap; Refining
- C11D13/06—Bleaching of soap or soap solutions
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Detergent Compositions (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
AUSGEGEBEN AM
30. OKTOBER 1933
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
1 KLASSE 23 e GRUPPE
Dr. Adolf Welter in Krefeld-Rheinhafen
gebleichten Seifen
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. November 1930 ab
Von sämtlichen Seifenbleichmitteln, die auf Oxydation beruhen, zeigt das unterchlorigsaure
Alkali die beste Bleichwirkung. Daß dies Mittel in der Seifenindustrie bisher nicht
in weiterem Umfange angewendet wird, liegt darin, daß die mit' unterchloriger Säure behandelten Seifen nach der Bleichung einen
unangenehmen, festhaftenden Geruch annehmen, der dem des Karbols ähnlich ist.
'Längeres Kochen, mehrmaliges Aussalzen, Durchblasen von Wasserdampf, Zusatz von
Reduktionsmitteln o. dgl. haben hier nicht zum Ziele geführt, und nur das schon vom
Erfinder selber vorgeschlagene Verfahren der unmittelbaren Ausscheidung der Fettsäuren
aus den gebleichten Seifen durch Zusatz von Mineralsäure hat vielfach eine einwandfreie
Fettsäure herzustellen ermöglicht, die nicht diesen Karbolgeruch zeigte.
ao' Es wurde nun ermittelt, daß man den
Karbolgeruch dadurch vollständig entfernen kann, daß man die Seife nach dem Bleichen
im Druckkessel unter Zusatz eines Alkaliüberschusses durch Einleiten von Dampf auf
höhere Temperatur bringt. Normalerweise genügt hierbei ein Druck von 5 Atmosphären,
jedoch haftet manchen Seifen häufig der Ge-
■ ruch so fest an, daß man gezwungen ist, den
Druck auf 8 bis 10 Atmosphären oder in besonderen Fällen noch höher zu steigern. Der
erforderliche Druck hängt von der Konstitution und Reinheit der Fettsäuren einerseits
und von dem Alkaliüberschuß andererseits ab. Gewöhnlich genügt ein Ätzalkaliüberschuß
von einigen Prozenten. Man kann auch mit dem gleichen Erfolge kohlensaures Alkali
verwenden, muß jedoch in diesem Falle den Druck erhöhen. Bei der Bleichung von Kokosölseifen
tritt der Karbolsäuregeruch in besonders starkem Maße auf, und es ist bis jetzt nicht gelungen, ihn vollständig zu entfernen,
so daß man bisher kokosölhaltige Seifen nicht mit unterchloriger Säure in Berührung
bringen durfte.
Es wurde nun weiter ermittelt, daß, wenn man bei der vorstehend beschriebenen Druckbehandlung
den Druck genügend hoch nimmt, man auch Kokosölseifen beim Erhitzen mit einem Alkaliüberschuß von dem unangenehmen
Karbolgeruch befreien kann. Dagegen erreichte man das hier erstrebte Ziel nicht,
wenn man durch die wasserhaltige flüssige Seife, wie von anderer Seite vorgeschlagen,
unter Druck bei Temperaturen von etwa 2oo° C oder darüber Dampf durchblies. Dies
Verfahren ist nur ' dann brauchbar, wenn leichtflüchtige und nicht an Alkali gebundene
Stoffe den Geruch bewirken. Es hat sich aber ferner gezeigt, daß man zu demselben
Ziele gelangen kann, ohne gezwungen zu sein, mit hohem Druck und hoher Temperatur zu
arbeiten, wenn man der Seife statt oder neben dem anderen Alkali geringe Mengen Ammoniak
oder besser von Ammoniumsalzen zusetzt, wobei schon bei verhältnismäßig nied- ■
riger Temperatur der Karbolsäuregeruch vollständig verschwindet.
Es berechtigt diese Tatsache wohl zu der Annahme, daß der · vermeintliche Karbolgeruch,
durch chlorierte Nebenprodukte er-
zeugt wird, und daß diese bei der Durchführung vorliegender Erfindung durch die
Einwirkung von Alkali oder Ammoniak unter Druck in Oxy- oder Aminoverbindungen
übergehen.
Das neue Verfahren hat sich bis jetzt bei sämtlichen bekannten Fettsäuren mit gutem
Erfolg durchführen lassen.
Ausführungsbeispiel
In einem Kessel, der zweckmäßig mit Tonplatten
ausgekleidet und mit einem guten Rührwerk versehen ist, werden io t Kernseife
aus etwa gleichen Teilen dunkler Erdnußölfettsäure. und abfallender Kokospalmkernölfettsäure
hergestellt. Nach gutem, gegebenenfalls wiederholtem Aussalzen und Entfernung der Unterlauge wird alsdann die
Bleiche mit Chlorlauge, wie üblich, durchgeführt, nachdem die Temperatur auf 60 bis
8o° C gesunken ist. Man verwendet hierbei die übliche Chlorlauge, die etwa 150 g Chlor
im Liter enthält und die zweckmäßig etwas verdünnt wird. Sollte bei dem Zufließen der
Lauge, während das Rührwerk läuft, die Seife zu dick werden, so wird etwas Salz oder auch Lauge der Seife noch zugefügt.
Nachdem je nach Reinheit der Fette etwa 5 bis io°/0 Lauge, auf das verseifte Fett berechnet,
verbraucht sind, hat diese Seife eine nahezu weiße Farbe angenommen. Man läßt sie noch kurze Zeit stehen und in einen tiefer
gelegenen eisernen Druckkessel fließen, der etwa 12 cbm Inhalt hat, fügt hierauf, auf die
Seife berechnet, noch etwa 1 bis 3 °/0 Natronlauge
von 38° Be oder die äquivalente Menge feste Soda zu und erhitzt nun durch einströmenden
Dampf nach Schließen des Kessels 4 bis 5 Stunden auf 8 bis 10 Atmosphären.
Die gebildeten Chlorkörper sind nunmehr vollständig zersetzt, und eine Probe
ist geruchfrei. Man kann alsdann den Kesselinhalt unter eignem Druck wieder in einen
anderen Seifenkessel drücken und alsdann die Seife in der üblichen Weise fertigmachen.
In den Fällen, wo Fette verwendet wurden, die besonders stark den Karbolgeruch zeigen,
z. Bi Kc'iosöl, setzt man auch noch etwas
Ammohiumsalz zu, z. B. schwefelsaures Ammon, für das vorstehende Beispiel .etwa 5 kg,
worauf keine Sorge mehr besteht, daß die fertige Seife später erneut den Karbolgeruch
zeigt.
Durch diese Behandlung wird eine sehr billige Geruchlosmachung erzielt. Wenn man
bei dem Verfahren lediglich Alkali verwendet, so ist es vollständig glatt, störungsfrei und
auch ungefährlich durchzuführen. Verwendet man dagegen Ammoniak oder Ammoniumsalze,
so muß man möglichst nur die eben notwendige und praktisch durch Versuche
festzustellende Menge Ammoniak der Seife zusetzen, da ein zu großer Überschuß im
Druckkessel einen Gasdruck, von Ammoniak herrührend, erzeugt, der die normalen Festigkeitsgrenzen
des Kessels überschreiten könnte. Es ist dies daran au erkennen, daß der im
Druckkessel vorhandene Druck nicht mehr mit der entsprechenden Temperatur der
Seifenmasse übereinstimmt. Wenn dieses vermieden wird, ist das Arbeiten auch mit
Ammoniak vollständig ungefährlich und verläuft glatt und einfach. Man kann auch an
Stelle· von Ammoniak dessen Substitutionsprodukte, wie z. B. Methylamin, Dimethyl-
amin, Trimethylamin oder auch Anilin oder Methylanilin usw., verwenden, falls diese
nicht stören oder leicht wieder entfernt werden können. Auch ist zu bemerken, daß man
Ammoniak in all den Fällen verwendet, wo der Geruch so hartnäckig haftet, daß man ihn
mit Soda oder Ätznatron nicht entfernen kann.
Es muß besonders hervorgehoben werden, daß es sich bei dem hier beschriebenen Verfahren
darum handelt, Seifen lediglich mit der Menge unterchloriger Säure zu behandeln,
die zur Erzielung einer genügenden Bleiche notwendig ist, und nicht darum,
durch Zusatz großer Mengen unterchloriger go Säure diese letztere an die ungesättigten Bindungen
der in der Seife enthaltenen Fettsäuren anzulagern, wobei bekanntlich durch Einwirken von Alkali oder Ammoniak das
Chlor eliminiert wird. Nicht die Herstellung von Oxyfettsäuren oder Aminofettsäuren ist
der Zweck des hier beschriebenen Verfahrens, sondern nur die Herstellung einer geruchlosen
gebleichten Seife.
Claims (3)
1. Verfahren zur Entfernung des karbolähnlichen
Geruchs von mit unterchloriger Säure gebleichten Seifen, dadurch . gekennzeichnet, daß nach erfolgter Bleiche
die Seifen mit kleinen Mengen von überschüssigem kaustischem und/oder kohlensaurem
Alkali in geschlossenen Gefäßen unter Druck erhitzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man statt oder neben
anderem Alkali Ammoniak oder Ammoniumsalze verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man an Stelle von
Ammoniak oder dessen Salzen Substitutionsprodukte des Ammoniaks oder deren
Salze verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE587063T | 1930-10-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE587063C true DE587063C (de) | 1933-10-12 |
Family
ID=6321988
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930587063D Expired DE587063C (de) | 1930-10-31 | 1930-10-31 | Verfahren zur Entfernung des karbolaehnlichen Geruches von mit unterchloriger Saeure gebleichten Seifen |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US1845461A (de) |
BE (1) | BE381977A (de) |
DE (1) | DE587063C (de) |
FR (1) | FR715875A (de) |
GB (1) | GB370649A (de) |
NL (1) | NL28852C (de) |
-
1930
- 1930-10-31 DE DE1930587063D patent/DE587063C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-03-30 NL NL28852D patent/NL28852C/xx active
- 1931-04-09 GB GB10529/31A patent/GB370649A/en not_active Expired
- 1931-04-22 FR FR715875D patent/FR715875A/fr not_active Expired
- 1931-05-12 US US536935A patent/US1845461A/en not_active Expired - Lifetime
- 1931-09-30 BE BE381977D patent/BE381977A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB370649A (en) | 1932-04-14 |
US1845461A (en) | 1932-02-16 |
FR715875A (fr) | 1931-12-10 |
NL28852C (de) | 1932-08-15 |
BE381977A (de) | 1931-08-13 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1254271B (de) | Fleckenentfernungsmittel | |
DE2922880C2 (de) | ||
EP0118480A1 (de) | Nachverdichtungsverfahren. | |
DE587063C (de) | Verfahren zur Entfernung des karbolaehnlichen Geruches von mit unterchloriger Saeure gebleichten Seifen | |
AT129326B (de) | Verfahren zur Geruchlosmachung von mit unterchloriger Säure gebleichten Seifen. | |
DE400131C (de) | Verfahren zum Waschen und Reinigen von Textil- und anderem Waschgut | |
DE1146868B (de) | Verfahren zum Reinigen von halogenierten Salicylsaeureaniliden | |
DE69419312T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von weissem Kohlenstoff | |
DE563539C (de) | Verfahren zur Herstellung von saeure- und kalkbestaendigen Produkten aus Halogenderivaten hoeherer Fettsaeuren | |
DE581763C (de) | Verfahren zur Herstellung von haltbaren wasserhaltigen Emulsionen von Pflanzenlecithin | |
AT141163B (de) | Reinigungs- und Putzmittel. | |
AT95223B (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Zersetzung von Metallseifen, sowie zur Wiedergewinnung der dabei als Metallsalze abgespaltenen Metalle in einer zu Verseifungszwecken geeigneten Form. | |
DE745340C (de) | Koerperpflegemittel | |
DE429876C (de) | Verfahren zur Entfernung von faerbenden Stoffen aus rohem Baumwollsaatoel und den Nebenprodukten seiner Reinigung | |
AT59165B (de) | Verfahren zur Befreiung der in der Seidenbeschwerung verwendeten Phosphatbäder von Zinn und anderen verunreinigenden Metallen. | |
CH628371A5 (en) | Cleaning composition for dishwashing | |
DE556267C (de) | Verfahren zum Waschen von Textilmaterialien aller Art | |
DE597079C (de) | Verfahren zum Bleichen von fettsauren Natronsalzen mit Hypochlorit | |
AT155793B (de) | Verfahren zur Vermeidung der Zinkfleckenbildung beim Kochen von Wäsche in verzinkten Gefäßen. | |
DE843132C (de) | Verfahren zum Bleichen von Wachs- und OElestern | |
AT89195B (de) | Mittel zum Waschen von Wäsche. | |
DE557000C (de) | Verfahren zum Bleichen gefaerbter Lumpen | |
DE591767C (de) | Verfahren zum Reinigen und Entsaeuern von pflanzlichen trocknenden OElen fuer die Anstrichtechnik | |
DE466301C (de) | Emulgierungs- und Reinigungsmittel | |
CH154184A (de) | Verfahren zur Geruchlosmachung von mit unterchloriger Säure oder Salzen derselben gebleichten Seifen. |