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Verfahren zur Darstellung fliissiger Phosphorsäureester.
Es wurde gefunden, dass man flüssige Ester der Phosphorsäure erhält, wenn man nach einer der üblichen Arbeitsmethoden gemischte Phosphorsäureester von Phenol und dessen Homologen oder nur aus Homologen desselben oder deren ganz oder teilweise hydrierten Abkömmlingen in der Weise darstellt, dass man entweder künstliche Mischungen der Phenole verwendet, welche mindestens 25-30% o-oder m-Kresol enthalten, oder dass man die bei der Aufarbeitung der mannigfachsten Teere, wie z. B. Kokereioder Gasanstaltsteer, Urteer, Stein-oder Braunkohlengeneratorteer, sich ergebenden sauren Öle entweder insgesamt oder einzelne Fraktionen derselben als Ausgangsmaterial benutzt.
Man erhält die gemischten Phosphorsäureester der Phenole, indem man die oben genannten Aus-
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Chlor-oder Sauerstoffverbindungen des Phosphors, z. B. Phosphoroxychlorid oder Phosphorsäureanhydrid umsetzt. Man kann dabei auch so vorgehen, dass man zunächst die Phosphorsäuredi-bzw.-monochloride einzelner Phenole oder Gemische derselben darstellt und diese dann in die neutralen Ester überführt. Die bisher unbekannten, gemischten Phosphorsäureester der Phenole sind leicht fluoreszierende, viskose Öle, die sich hervorragend als Weichhaltungsmittel bei der Herstellung von plastischen Kunststoffen eignen.
Beispiel 1 : 500 kg eines Gemisches von 60% Kristallphenol, 10% p-Kresol und 30% o-Kresol werden in einem mit Rückflusskühler versehenen Kessel mit 221 kg Phosphoroxychlorid versetzt. Das Gemisch wird dann so lange auf 2000 erhitzt, bis die Salzsäureentwicklung aufhört. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird mit Benzol verdünnt und zuerst mit Natronlauge, dann mit Wasser so lange gewaschen, bis dasselbe neutral reagiert. Nach dem Abdestillieren des Benzols erhält man den gebildeten gemischten Ester, der durch Destillation im Vakuum noch gereinigt werden kann.
Beispiel 2 : 500 kg eines Gemisches von 10% Kristallphenol, 60% p-Kresol und 30% o-Kresol werden mit 221 kg Phosphoroxychlorid in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise umgesetzt und auf- gearbeitet.
Beispiel 3 : 500 kg eines Gemisches von 50% Kristallphenol, 20% p-Kresol und 30% m-Kresol werden mit 221 kg Phosphoroxychlorid in gleicher Weise verarbeitet.
Beispiel 4 : 500 kg eines Gemisches von 25% Kristallphenol, 25% p-Kresol, 20% Xylenol und 30% 0- Kresol werden mit 221 kg Phosphoroxychlorid umgesetzt und in der beschriebenen Weise verarbeitet.
Beispiel 5 : 216 Teile m-Kresol werden in 154 Teilen Phosphoroxychlorid eingetragen und das Gemisch zunächst einige Stunden bei Wasserbadtemperatur, dann höher erhitzt bis zum Aufhören der Salzsäureentwicklung. Darauf gibt man 108 Teile p-Kresol hinzu und erhitzt. wiederum bei allmählich ansteigender Temperatur, bis keine Salzsäuredämpfe mehr entweichen. Beim Fraktionieren des Reaktionsproduktes unter vermindertem Druck geht nach einem geringen Vorlauf der Ester als fast farbloses Öl innerhalb weniger Grade über.
Dasselbe Resultat erhält man auch, wenn man 67. 5 Teile Mono-p-kresylphosphorsäurechlorid (Ann., 224, S. 168) mit 71 Teilen m-Kresol bis zur Beendigung der Salzsäureentwicklung erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird mit verdünnter Natronlauge behandelt, gut mit Wasser gewaschen, getrocknet und der fraktionierten Destillation unter vermindertem Druck unterworfen. Nach zweimaligem Fraktionieren geht fast die ganze Menge als wasserhelles, bläulich fluoreszierendes 01 bei 287-289'unter einem Druck von 21 mm über.
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