DE1793235B2 - Mit Trioxan stabilisiertes 1,1,1-Trichloräthan - Google Patents
Mit Trioxan stabilisiertes 1,1,1-TrichloräthanInfo
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Description
Es ist allgemein bekannt daß die mit Halogen, vor allem mit Chlor substituierten gesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffe unbeständig sind, wenn sie mit Metallen wie Aluminium und Magnesium oder deren
Legierungen in Berührung gebracht werden. Der Halogenkohlenwasserstoff zersetzt sich unter Bildung
von Halogenwasserstoffsäure und Verfärbung des Halogenkohlenwasserstoffes. Dies ist ein großer Nachteil bei der Verwendung der Halogenkohlenwasserstoffe als Lösungsmittel beim Entfetten und/oder
Reinigen von Metallstücken oder Metallteilen. v,
Es ist ebenfalls bekannt Trioxan als Stabilisator zu verwenden. Bei einem Anteil von 0,5 bis 3 Gew.-°/o ist
aber der Halogenkohlenwasserstoff lediglich 15 min bis zu 48 h beständig, bevor Säuredämpfe auftreten oder
eine Verfärbung eintritt Diese Zeitspanne bei der « Anwendung von 1,1,1-Trichloräthan zum Entfetten
und/oder Reinigen von metallischen oder anderen Gegenständen reicht nicht aus.
Man hat auch bereits Stabilisatorkombinationen verwendet Gemäß tier GB-PS 8 32 055 wird 1,1,1 -Tri- γ,
chloräthan mit 4 Vol.-% Dioxan und 0,1 Vol.-°/o Nitromethan versetzt Gemäß der US-PS 32 51 891 wird
Dioxolan kombiniert mit einem aliphatischen Alkohol oder einem bei Raumtemperatur flüssigen Epoxid
eingesetzt «>
Ziel der Erfindung ist eine- noch wirksamere und
längere Stabilisierung von 1,1,1-Trichloräthan und damit ein intensiveres Entfetten und/oder Reinigen von
Metallstücken, Kunststoffteilen, Textilien oder anderen Materialien, ohne daß das Lösungsmittel zersetzt oder Μ
die zu behandelnden Stoffe angegriffen werden.
Gegenstand der Erfindung ist daher das in den vorstehenden Patentansprüchen aufgezeigte, »mit Trioxan stabilisierte 1,1,1-Trichloräthan, das als weitere
Stabilisatoren tert-Butanol und/oder ein bei Raumtemperatur flüssiges Epoxid enthält Vorzugsweise wird
als bei Raumtemperatur flüssiges Epoxid Butylenoxid verwendet Vorzugsweise werden dem 1,1,1-Trichloräthan 0,001 bis 15%, insbesondere 1 bis 5% Trioxan in
Verbindung mit 0,1 bis 7,5% tert-Butanol und/oder 0,1 bis 4% Epoxid zugesetzt; die Prozente sind Gewichtsprozent, bezogen auf 1,1,1-Trichloräthan.
Ir der Tat wurde festgestellt daß die Kombination
aus Trioxan und den genannten organischen Verbindungen eine überraschend wirksame Stabilisierung von
1,1,1-Trichloräthan bewirkt Die erfindungsgemäßen Stabilisatorkombinationen haben sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, weil sie sehr viel wirksamer sind als die bekannten Stabilisatorkombinationen und bei
vergleichbarer Konzentration eine wesentlich stärker stabilisierende Wirkung ausüben, als die einzelnen
Komponenten.
Im Rahmen der Erfindung kann das Trioxan auch zusätzlich mit mindestens einer der folgenden Verbindungen kombiniert werden: Thiole, Ester wie Alkylorthoformiat oder Alkylorthoacetat, aliphatische oder
cyclische Acetale, aliphatische Carbonsäuren, Iminoäther wie N-Alkyl-1-alkoxyäthanimin, Ketimine wie
N-Alkylisopropanimin, sauerstoffhaltige oder stickstoffhaltige Heterocyclen wie Pyran bzw. Pyrrol, Pyrrolin
und Morpholin, Alkylisocyanate, A.lkylthiocyanate,
Alkylisothiocyanate, Alkylorthocarbonate und Alkylcarbonate, vorzugsweise Alkylnitrile wie Acetonitril
und Nitroalkane wie Nitromethan. Die genannten Alkylgruppen in diesen Verbindungen enthalten 1 bis 4
Kohlenstoffatome und der Siedepunkt dieser mit Trioxan kombinierten stabilisierenden Verbindungen
soll nicht mehr als 500C, vorzugsweise nicht mehr als
25° C vom Siedepunkt des 1,1,1-Trichloräthans abweichen.
Versuchsbericht zum Nachweis des
technischen Fortschritts
Es wurde die Wirkung von erfindungsgemäßen Stabilisatorkombinationen mit der Wirkung der aus der
GB-PS 8 32 055 und der US-PS 32 51 891 bekannten Stabilisatorkombinationen in 1,1,1-Trichloräthan verglichen.
In einem 250 ml Glaskolben mit Rückflußkühler und Heizmantel wurden 100 ml 1,1,1-Trichloräthan und das
Stabilisatorgemisch vorgelegt; es wurden vier 10 χ 1 χ 0,1 cm3 große Streifen aus 99,99%igen Aluminium teilweise in die flüssige Phase eingetaucht Das
ganze wurde 7 Tage unter Rückfluß gekocht und dann abgekühlt Die organische Phase wurde mit 100 ml
destilliertem Wasser ausgeschüttelt; darauf wurde der Chloridionengehalt der wäßrigen Phase durch Ausfällen
mit Silbernitrat und potentiometrischer Messung bestimmt Die Anwesenheit der Chloridionen, die
gleichermaßen aus dem Angriff auf das Metall als auch aus der Zersetzung des Lösungsmittels stammen
können, ist ein Beweis für die fehlende Stabilität des Lösungsmittels in Gegenwart von Metall.
Ergebnisse | 17 93 | 235 | VoL-% | 4 | ppm Cl | |
3 | Stabilisatorkombination | 4 | 10-15 | |||
GB-PS 8 32 055 | 0,1 | |||||
4 | 10 | |||||
US-PS 32 51 891 | Dioxan | 0,2 | ||||
Nitromethan | 4 | |||||
Erfindungsgemäß | 1,3-Dioxolan | 0,2 | <3 | |||
tert.Butanol | (-0,16 Gew.-%) | |||||
Trioxan | 4 | |||||
Erfindungsgemäß | Butylenoxid | 0,2 | ~2 | |||
(0,16Gew.-%) | ||||||
Trioxan | 3 | |||||
Erfindungsgemäß | tert.Butanol | 0,3 | <1 | |||
0,4 | ||||||
Trioxan | 3 | |||||
Erfindungsgemäß | Butylenoxid | 0,6 | <1 | |||
Nitromethan | 0,4 | |||||
Trioxan | 3 | |||||
Erfindungsgemäß | tert.Butanol | 0,3 | <1 | |||
Nitromethan | 1,0 | |||||
Trioxan | 3 | |||||
Erfindungsgemäß | Butylenoxid | 0,6 | <1 | |||
Acetonitril | 1,0 | |||||
Trioxan | nvirl ireiieniihnr 1 1 1 -Xr | >räthnn u/iirHi | ||||
Schlußfolgerungen | tert.Butanol | |||||
Acetonitril | ■ir»Hln | |||||
Der Vergleich zeigt, daß die erfindungsgemäße Stabilisatorkombination aus Trioxan und tert.-Butanol
und/oder Butylenoxid (bei Raumtemperatur flüssiges Epoxid) eine erhebliche stärker synergistische Wirksamkeit ausübt als die bekannten Stabilisaiorkombinationen aus Dioxan und Nitromethan oder Dioxolan
und tert-Butanol. Es wird mit den erfindungsgemäßen Zweierkombinationen eine um das drei- bis fünffach
bessere Stabilisatorwirkung erzie't, die durch Zusatz
einer weiteren Stabilisatorkomponente nochmals um das doppelte bis dreifache verstärkt wird. Dieses
Ergebnis war nicht vorauszusehen.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert
Zum Nachweis der stabilisierenden Wirkung der Kombinationen aus Trioxan, tert.-Butanol und Butylen-
Tabelie
40 cm3 1,1,1-Trichloräthan mit Zusatz von Stabilisator
wurden in Gegenwart einer teilweise in das Lösungsmit
tel eintauchenden 1 mm dicken, 75 mm langen und
12 mm breiten Aluminiumplatte, Reinheit 99,9%, unter Rückfluß erwärmt Die Zeit, die beim Erwärmen bzw.
Kochen umer Rückfluß verging, bis Säuredämpfe auftraten und/oder das Lösungsmittel sich verfärbte, ist
ein Maß für die stabilisierende Wirkung der geprüften Kombination.
Die folgende Tabelle faßt diese Ergebnisse zusammen. Zum Vergleich und um die Bedeutung der
vorliegenden Erfindung zu unterstreichen, wurden in die
so Tabelle auch die Versuchsergebnisse aufgenommen, die
mit den einzelnen Stabilisatorkomponenten und mit 1,1,1-Trichloräthan ohne Zusatz von Stabilisator erhalten wurden.
Beispiel Stabilisator
Zusammensetzung des Stabilisatorgemisches
Gcw.-%
g/100g
1,1,!-Trichloräthan
1,1,!-Trichloräthan
Zeit in Stunden bis zum
Auftreten von Säuredämpfen oder
Verfärbung
Auftreten von Säuredämpfen oder
Verfärbung
Trioxan
tert.Butanol
Trioxan
tert.Butanol
80
20
50
50
2,5
>120
>120
Fortsetzung | 17 93 235 | g/100g | 6 | |
5 | Beispiel Stabilisator | 1,1,1-Trichlor- | ||
äthan | Zeit in Stunden bis zum | |||
Zusammensetzung | Auftreten von Säure | |||
des Stabilisator | 3 | dämpfen oder | ||
3 Trioxan | gemisches | Verfärbung | ||
terLButanol | Gew.-% | >120 | ||
Butylenoxid | 66 | 0 | ||
Vergleich, | 17 | |||
ohne Stabilisator | 16 | 0,5 | 0,05 | |
.Trioxan | 1 | |||
2 | 0,25 | |||
3 | 1 | |||
40 | ||||
48 | ||||
(Auftreten von | ||||
0,5 | schwarzen Punkten | |||
tert.Butanol | 1 | auch im Dampfraum) | ||
3 | 4 | |||
48 | ||||
55 | ||||
(gelbe Verfärbung) | ||||
100 cm3 (132,5 g) 1,1,1-Trichloräthan wurden mit 1,9
Gew.-% Trioxan versetzt, das mit 0,25 Gew.-% Butylenoxid, 1,1 Gew.-% Acetonitril und 0,75 Gew.-%
Nitromethan kombiniert wurde. Das Gemisch wurde in Gegenwart von 1 cm3 zweifach destilliertem Wasser
und einer 3 mm dicken, 40 mm langen und 8 mm breiten, auf beiden Seiten mit zwei frischen Kerben versehenen
Aluminiumplatte, Reinheit 99,9%, unter Rückfluß erwärmt. Nach achtstündigem Sieden unter Rückfluß
wurde das Gemisch 48 h stehengelassen. Es wurde keinerlei Ätz- oder Korrosionswirkung auf der Aluminiumplatte
nach dieser Behandlung festgestellt.
Diese Stabilisatorkombination, bei welcher das Trioxan mit relativ hohem Siedepunkt mit Verbindungen
mit niederem Siedepunkt kombiniert wird, hat den weiteren Vorteil,' daß im Verlauf der wiederholten
Destillation von 1,1,1-Trichloräthan eine gute Verteilung der Bestandteile der Stabilisa'orkombination
erzielt wird.
Ein erfindungsgemäß stabilisiertes 1,1,1-Trichloräthan wurde dem beschleunigten Oxidationstest entsprechend
der amerikanischen Militärverschrift MiI-T-81533 A unterworfen, um die Wirkung der erfindungsgemäßen
Stabilisierung zu prüfen.
Der Chlorkohlenwasserstoff enthielt als Stabilisatorio
kombination:
1,0 Gew.-% Trioxan, 0,3 Gew.-% Butylenoxid, 23
Gew.-% tert.-Butanol, 0,7 Gew.-% Nitromethan und 0,015 Gew.-°/o Pyrrol.
Zu Beginn war das eingesetzte 1,1,1-Trichloräthan 3> neutral (pH 7). Vor und nach dem Test wurde die
freigesetzte Säure (Azidität) bestimmt, angegeben in Gew.-% HCl, bezogen auf das stabilisierte 1,1,1-Trichloräthan
sowie die Säureaufnahmefähigkeit der Stabilisatorkombination, angegeben in Gew.-% NaOH.
Die Säureaufnahmefähigkeit wird in der obengenannten Norm beschrieben. Sie ist ein Maß für das
Vermögen der eingesetzten Stabilisatorkombination, unter den Testbedingungen das HCI zu binden.
Die Ergebnisse lauteten wie folgt:
Die Ergebnisse lauteten wie folgt:
Vor
dem
Test
Nach dem Test
r'° Azidität (Gew.-% HCI)
Säureaufnahmefähigkeit
(Gew.-% NaOH)
(Gew.-% NaOH)
0,130
<0,0002 0,126
Die eingesetzte Stabilisatorkombination bewirkt eine ausgezeichnete Stabilisierung von 1,1,1-Trichloräthan.
Claims (5)
1. Mit Trioxan stabilisiertes 1,1,1-Trichloräthan,
dadurch gekennzeichnet, daß es als weitere Stabilisatoren tert-Butanol und/oder ein bei
Raumtemperatur flüssiges Epoxid enthält
Z Stabilisiertes l,l,S-Trichk>räthan nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,001 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 5 Gew.-% Trioxan
neben 0,1 bis 7,5 Gew.-% tert-Butanol und/oder 0,1
bis 4 Gew.-% Epoxid enthält
3. Stabilisiertes 1,1,1-Trichloräthan nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß es zusätzlich
ein Alkylnitril und/oder ein Nitroalkan mit jeweils is
1 —4 Kohlenstoffatomen enthält
4. Stabilisiertes 1,1,1-Trichloräthan nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß es zusätzlich Pyrrol enthält
5. Stabilisiertes 1,1,1-Trichloräthan nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Trioxan
mit solchen Verbindungen kombiniert ist, deren Siedepunkt nicht mehr als 500C, vorzugsweise nicht
mehr als 25° C von dem Siedepunkt des zu stabilisierenden 1,1,1-Trichloräthans abweicht
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