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Verfahren zur Herstellung von 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan-Derivaten
Es ist bekannt, daß 4,4'-Dihydroxy-diphenyl-(pyridyl-2)-methan ein gutes laxatives
Mittel darstellt, und daß das analoge 4,4'-Dihydroxytriphenylmethan ebenfalls wirksam
ist, aber eine gewisse Toxizität besitzt (DBP 1 026 754), ferner daß der Ersatz
des Pyridinringes im 4,4'-Dihydroxydiphenyl-(pyridyl-2)-methan durh einen Pyrimidinring
zu einem völligen Verlust der Wirksamkeit führt (Archiv der Pharmazie Bd. 295, (1962),
Seite 269).
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Uberraschenderweise wurde, nun gefunden, daß der Ersatz des Pyridinringes
im 4,4'-Dihydroxy-diphenyl-(pyridyl-2)-methan durch einen Pyrazin- oder Thiazolring
zu Verbindungen mit starker laxativer Wirkung, führt, die gleichzeitig, eine geringere
Reizwirkung hervorrufen', wie man bereits beim Aufbringen der Substanzen auf die
Zunge feststellen kann. »ei der starken laxativen Wirkung sind die Substanzen von
guter Verträglichkeit und Atoxizität.
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Die Herstellung der oben genannten Verbindungen erfolgt in an sich
bekannter weise durch Kondensation der entsprechenden Aldehyde mit Phenol in saurer
Lösung. Anschließend können die phenolischen Hydroxylgruppen in bekannter leise
verestert, z.. acetyliert werden.
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Die erfindungsgemä# herstellbaren Verbindungen haben die folgenden
Formeln : 4,4'-Dihydroxy-Diphenyl-(pyrazinyl-2)-methan (Formel I) 4,4'-Dihydroxy-diphenyl-(thiazolyl-2)-methan
(Formel II) 4,4'-Dihydroxy-diphenyl-(2-methylthiazolyl-4)-methan (Formel III).
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Die folgenden Beispiele erläutern ihre herstellung: Beispiel 1 4,4'-Dihydroxy-diphenyl-(pyrazinyl-2)-methan
i,08 g Pyrazinaldehyd und 3,8 g Phenol werden in 8 ml
Eisessig gelöst
und vorsichtig mit 4 ml konzentrierter Salzsäure versetzt. Die Lösung erwärmt sich
dabei und färbt sich rasch intensiv rot. Lach 3tätigem Stehen bei Raumtemperatur
wird die Lischung mit wasser verdünnt, mit Natronlauge bis zur völligen Lösung alkalisch
gemacht und unter Eiskählung mit verdünnter Scnwefelsäure neutralisiert, wobei eine
wei#e kristalline Masse ausfällt. Nach dem Sättigen mit Kochsalz wird die Lösung
mehrmals mit Essig-Ester extrahiert. Die vereinigten Essigesterextrakte werden getrocknet,
mit Kohle geklärt und auf ein kleines Volumen eingeengt. Nach Zusatz von Petroläther
kristallisiert das Kondensationsprodukt aus. Es wird nochmals aus Essigester/petroläther
umkristallisiert. Ausbeute: 1,5 -g (55 @ der Theorie) ; F = 210 - 211°.
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Beispiel 2 4 4,4' 4'-Dihydroxydiphenyl-thiaz olyl- (2) -me than Zur
Merstellung des Ausgangsstoffes Thiazol-2-aldehyd gibt man 5,0 0 Hg-Späne und 25
nl trockenen Äther in einer.
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500-ml-Dreihalskolben. Luter, Kühlen (Eis-Kochsalz-Mischung) läßt
man eine Lösung von 8,2 g 2-3romthiazol und 16,5 g Äthylbromid in 25 ml Äther zutropfen.
Nach abge-Klungener Reaktion wird eine Lösung von 30,0 g 4-Dimethylaminobenzaldehyd
in 100 ml trockenem Benzol zugetropft.
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Das gegen Ende der Reaktion teilweise erstarrte Reaktionsgemisch wird
eine Stunde auf dem Wasserbad erwärmt; und anschlie#end in einem Eisbad gekühlt.
Dann wird eine Lösung von 30,0 CJ Ammoniumsulfat in 100 ml Wasser zugesetzt und
die wässrige Phase von der Ätherschicht getrennt. Die organische Phase wird mehrmals
mit 20-ml-Anteilen verdünnter Schwefelsäure ausgeschüttelt. Die- schwefelsaure lösung
wird, mit Ammoniak-Gas neutralis-iert--und mit' Äther extrahiert. Der Äther wird
im Vakuum abgezogen und der
Rückstand aus Aceton umkristallisiert.
Ausbeute 4,7 g (40 der Theorie) gelbe Kristalle; F = 1470 (aus Aceton).
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Nun wird eine Lösung von 14,2 g Anilin-2, 4-disulfons ; ; ure in 50
ml Wasser mit 12 ml konzentrierter Salzsäure versetzt und auf -10° gekühlt. Unter
Rühren wird eine Lösung von 4,2 g Natriumnitrit in 15 ml Wasser zugetropft unddas
Reaktionsgemisch durch Zugabe von Natriumacetat auf pH 6 gepuffert. Mschiießend
läßt man eine Lösung von 10,0 g des oben erhaltenen 4-Dimethyl-aminophenyl-thiazolyl?
(2)-carbinols in 200 ml Aceton zutropfen. Das Reaktionsgemisch färbt sich sofort
rot. iTach Zusatz von weiteren 100 ml Aceton wird die Mischung noch eine halbe Stunde
bei -10° und eine weitere halbe Stunde bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird die
Lösung mit Kochsalz gesättigt und mit Äther extrahiert. Die Atherlösung wird mit
Natriumcarbonstlösung geschüttelt, mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel
im Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird im Vakuum fraktioniert. lan ernält den
Thiazol-2-aldehyd als schwach gelb gefärbte Flüssigkeit vom Kp12=68°; Ausbeute 3,0
g (63 % der Theorie).
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2,9 g Thiazol-2-aldehyd und 7,2 g Phenol werden in 4,5 ml Eisessig
gelöst und mit 5,5 ml konzentrierter Salzsäure versetzt. Die Mischung lä#t man 4
Tage bei Raumtemperatur stehen, sie färbt sich allmählich rot. Dann wird mit Wasser
bis zur klaren Lösung verdünnt, mit Natronlauge alkalisch gemacht und in kleinen
Anteilen mit Natriumdithionit versetzt, bis keine weitere Aufhellung mehr erfolgt.
Darauf wird die Lösung mit verdünnter Schwefelsäure vorsichtig neutralisiert. D-ie
ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt, getrocknet und aus Methanol/ Wasser umkristallisiert.
Ausbeute 5,0 g (69 : der Theorie) ; F = 2130 (Zers.).
b) 4,4'-Diacetoxy-diphenyl-thiazolyl-(2)-methan
2,8 g 4,4' -Dihydroxydiphenyl-thiazolyl-(2)-methan, 4 ml Essigsäureanhydrid und
0,26 g Natriumacetat werden in 25 ml Pyridin gelöst und 5 Stunden im Ölbad auf 60
- 70° erwärmt. Die Lösung wird dann gekühlt und mit Wasser versetzt. Der abgeschiedene
kris-talline Niederschlag wird abgetrennt und aus Methanol/Wasser umkristallisiert.
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Ausbeute 3,1 g (84,5 % der Theorie) ; F = 116°.
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Beispiel 3 4,4'-Dihydroxydiphenyl-2-methylthiazolyl-(4)-methan Der
Ausgangsstoff 2-Methylthiazol-4-aldehyd wird in der Weise erhalten, daß man nach
Jones, Robinson und Strachan (J.Ohem.Soc. 1946, Seite 87) aus Brombrenztraubensäureäthylester
2-Methylthiazol-4-carbonsäureäthylester herstellt, der nach McFayden und Stevens
(J.Chem.Soc.1936, Seite 584) über das 2-Methylthiazol-4-carbonsäurehydrazid und
2-Methylthiazol-4-carbonsäure-(N' -benzolsulfonyl)-hydrazid in 2-Methylthiazol-4-aldehyd
(Kp13 = 101 - 103°) übergeführt wird.
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1,27 g 2-Methyl'thiazol-4-aldehyd und 3,8 g Phenol werden in 5 ml
Eisessig gelöst und mit 4 ml konzentrierter Salzsäure versetzt. Nach 3-tägigem Stehen
wird die Mischung mit Wasser verdünnt und mit Natronlauge bis zur völligen Lösung
alkalisch gemacht. Dann wird mit Kohle geklärt und unter Eiskühlung vorsichtig mit
verdünnter Schwefelsäure neutralisiert. Die ausgefallenen wie#en Kristalle werden
abgesaugt und durch nochmaliges Ausfällen aus alkafischer Lösung und Umkristallisieren
aus Methanol/Wasser gereinigt. Ausbeute 1, 5 g (50,5 % der Theorie); F = 251° (Zers.).-