A-GEVAERT AG LEVERKUSEN
HERSTELIUNG PHOTOGRAPHISOHER DIREKTPOSITIVBILDER
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung photographischer Direktpositivbilder
und insbesondere ein einfaches und schnelles Verfahren zur Herstellung photographischer Direktpositivbilder hervorragender
Qualität.
In der deutschen Patentschrift 749 864 wird"ein aus folgenden Stufen bestehendes Verfahren zur Herstellung
von Direktpositivbildern beschrieben : bildmässige Belichtung einer geeigneten Silberhalogenidemulsionsschicht,
lange Vorentwicklung der derart belichteten Emulsionsschicht, gleichmässige Belichtung der vorentwickelten
Emulsionsschicht mit -aktinischem Licht schwacher Intensität
und schliesslich eigentliche Entwicklung mit Hervorrufung eines Direktpositivbildes. Die erwähnte Vorentwicklung
geschieht vorzugsweise in einem Peinkornentwickler bzw. in einem flachwirkenden Entwickler, während für die eigentliche
Entwicklung ein kräftig«· Entwickler gewählt werden muss. Die erwähnte Silberhalogenidemulsion zur Verwendung
für das Verfahren gemäss der erwähnten deutschen Patentschrift muss derart hergestellt sein, dass ihre sensitometrische
Kurve (Negativkurve) eine HoOhstschwärzung
aufweist, welche nicht höher liegt als 0,5·
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In der britischen Patentschrift 581 773 wird ein anderes, die folgenden Stufen umfassendes Verfahren zur
Herstellung photographischer Direktpositivbilder beschrieben : bildmässige Belichtung einer lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht, Behandlung dieser
Emulsionsschicht im Hinblick auf die Bildung eines latenten Oberflochenbildes, genügend lange gleichmässige Belichtung
mit Licht ausreichender Intensität, und schliesslich Entwicklung eines Direktpositivbildes durch Behandlung mit
einer Entwicklerlösung, welche lediglich das latente Oberflächenbild, aber nicht oder doch nur ganz schwach
das erstgebildete Tiefenbild oder sublatente Bild hervorruft. Als Silberhalogenidemulsion ist eine Emulsion
zu wählen, in der die Bildung des latenten Bildes sich ganz bzw. grösstenteils auf das Innere der Silberhalogenidkörner
beschränkt.
TTach der genannten britischen Patentschrift kann
" die bildgemäss belichtete lichtempfindliche Silberhalogenidschicht
ebenfalls ohne Entwicklung des derart gebildeten Bildes zu einem sichtbaren Bild in eine photographische
Entwicklerlösung getaucht werden, die ein latentes Oberflächenbild zu entwickeln vermag, aber nicht oder höchstens
in beschränktem Masse imstande ist, das durch diese Belichtung gebildete latente Bild zu entwickeln, worauf es
einer genügend langen und gleichmässigen Belichtung ausreichender Intensität unterzogen wird, damit ein direktpositives Bild hervorgerufen werden kann, wenn die
Behandlung im selben oder in einem anderen Oberflächen-
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entwickler fortgesetzt wird.
Die "beiden obenerwähnten bekannten Verfahren für die
Herstellung photographischer Direktpositive ergeben aber keine Qualitätsbilder, vor allem wegen der zu hohen Mindest- —*
Schwärzung des Direktpositivbildes, und weil - wenigstens f^5
gemäss der Mdiiode jener britischen Patentschrift - keine J~
hohe Maximalschwärzung im Schulter der sensitometrischen Kurve des Direktpositivbildes erreicht werden kann. Überdies
ist die Methode nach der deutschen Patentschrift ziemlich umständlich.
Der Nachteil einer zu hohen Mindestschwärzung wird dadurch verursacht, dass die Qualität des Bildes durch das zusammen
mit dem Direktpositivbild in der Emulsionsschicht hervorgerufene Negativbild verdorben wird.
Es wurde nun gefunden, dass es möglich ist, ein Direktpositivbild hervorragender Qualität, d.h. mit hoher
Höchstschwärzung und sehr niedriger Mindestschwärzung, gemäss einem die nachstehenden Stufen umfassenden Verfahren herzustellen
:
- bildmässige Slichtung eines geeigneten lichtempfindlichen
Materials, das eine Silberhalogenidemulsionsschicht umfasst, in der sich hauptsächlich sublatentes Bild und nur wenig
latentes Oberflächenbild gemäss der nachstehenden Definition bilden, und das mindestens eine Verbindung enthälty
welche in wässrigem Medium in wirksamem Kontakt mit der Silberhalogenidemulsiensschicht Jodidionen freisetzt, und/
oder mindestens eine Verbindung enthält, welche in solchem wässrigem Medium Bromidionen freisetzt,
- Entwicklung des derart belichteten lichtempfindlichen Mateiiä-s
in einem kräftigen Oberflächenentwickler,
- integrale Belichtung des lichtempfindlichen Materials während der Entwicklung mit aktifdaehein Licht schwacher Lichtstärke.
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Zwecks Stabilisierung des durch, die Entwicklang
and gleichmässige Belichtung gemäss dem Verfahren der. vorliegenden Erfindung hergestellten photograpbdsehen
Direktpositivbildes, wird das Material meis.tens fixiert, z.B. in einem üblichen Fixierbad wie in einer wässrigen
Thiosulfatlösung, gespült, und schliesslich getrocknet
bzw. geglänzt.
Die vorliegende Erfindung betrifft demnach ein exnfaches
und schnelles.Verfahren zur Herstellung photo·» graphischer Direktpositivbilder hervorragender Qualität.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich besonders für
die Herstellung von Halbtondirektpositiven, aber läset sich auch für die Reproduktion von Strichoriginslen
verwenden.
Das erfindungsgemäss zu verwendende lichtempfindliche
Material enthält meistens einen geeigneten Träger, z.B. eine Papierunterlage oder eine transparenten oder opake
hydrophobe Filmunterlage, auf den eine Silberhalogenidemulsionsschicht
eventuell mit Hilfe einer Haftschicht vergossen ist. -
Die verwendete Silberhalogenidemulsion gehört zur
Klasse der photographisehen Emulsionen, in denen das latente Bild sich ganz oder doch grössfcenteils im Innern
der Silberhalogenidkörner bildet. Es-wird demnach eine
Emulsion gemeint., in der sieh keine, oder doch nur sehr · wenige
belichtete Silberhalogenidkörner zu Silber entwickeln
bar sind durch eine Entwicklerlösung, die nicht als ein
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Entwickler für das latente Bild innerhalb der Körner
attftreten kann, d.h. ein genannter Oberflächenentwickler
z.B. der folgenden Zusammensetzung :
p-Hydroxyphenylglyzin 10 g
Hatriuincarbonat (krist.) 100 g
Wasser bis 1000 ml
Die belichteten Silberhalogenidkörner der erwähnten Emulsion -lassen sich dagegen durch eine Entwicklerlösung
za Sillier reduzieren, die ein im Innern der SilberhalogenidkSrner
befindliches latentes Bild zu entwickeln vermag. Eini derartiger Entwickler hat z.B. die folgende Zusammen-Setzung;
:
Hydrochinon 15 g
Monomethyl-p-aminophenolsulfat 15 g
Hatriuinsulfit (wasserfrei) 50 g
Kaliumbromid 10 g
Fatriumhy&roxyd 25 g
Hatriumtniosulfat (krist.) 20 g
Wasser bis 1000 ml
Mit dem Ausdruck Silberhalogenidemulsion, in der
sielt hauptsächlich sublatentes Bild und wenig latentes
Ofaerfläehenbild bilden ist insbesondere ein Silberhalogenidemulsion
gemeint, wovon ein stufenweise von 1/1OO bis Sekunde belichteter und 3 Minuten bei 200C im obenerwähnten
Innenentwickler entwickelter Probestreifen eine Hocfestschwärzung aufweist, welche mindestens dreimal
aber vorzugsweise mindestens fünfmal höher ist als die eines gleichen wie oben belichteten, aber 4 Minuten bei
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2O0C im obenerwähnten Oberflächenentwickler entwickelten
Probestreifens.
Die bevoreugte Höchstschwärzung von mindestens das Pünffache gilt besonders für den Fall, dass die
erfindungsgemässe Methode auf die Herstellung schwarzweisser Direktpositivbilder angewandt wird.
Verwendet man die erfindungsgemässe Methode für die ^ Herstellung von Farbbildern, wobei das gebildete Silberbild
auf die weiter in der Beschreibung im einzelnen erörterte Weise entfernt wird, so wird das Dreifache
dieser Höchstschwärzung zum Erhalt guter Ergebnisse ausreichen.
Silberhaiogenidemulsionen, welche den obenerwähnten Anforderungen entsprechen und daher erfindungsgemäss
verwendbar sind, sind meistens nicht oder jedenfalls nur ganz schwach chemisch gereifte Silberhaiogenid
emulsionen, da die Neigung der Silberhalogenidkörner
zur Bildung eines latenten Oberflächenbildes mit dem Grad der chemischen Reifung zunimmt.
Es geht aus Versuchen hervor, dass vor allem die Silberehloridbromidemulsionen, die zu mindestens 20 Mol f
aus Silberbromid bestehen, und die reinen Silberbromidemulsionen für das erfindungsgemässe Verfahren besonders
geeignet sind. Diese Emulsionen sind ebenso geeignet, wenn sie einen gewissen Silberjodidgehalt (meist nicht
höher als 5 Mol fo in Bezug auf die Gesamtmenge Silberhalogenid)
aufweisen. Man kann sowohl gewaschene als
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auch ungewaschene Silberhalogenidemulsionen Terwenden.
Die Silberhalogenidemulsionen für das erfindungsgemässe Verfahren sind meistens Silberhalogenidgelatinemulsionen.
Die Gelatine kann in diesen Emulsionen aber ganz oder teilweise, z.B. durch ein anderes Protein, ein
hydrophiles nicht-proteinartiges Kolloid, z.B. ein Polyvinylpyrrolidon öder ein aus einer wässrigen Dispersion
vergossenes' künstliches Polymeres, z.B. aus einem Latex von-Prtl-yäthylacrylat, ersetzt bein, überdies übt die An- ä
Wesenheit solcher anderen Bindemittel auch noch einen günstigen photographischen Einfluss auf den Aufbau des
Direktpositivbides aus. Demzufolge wird der Zusatz dieses Polyäthylacrylats in den meisten Fällen die HöchstSchwärzung
des Direktpositivbildes steigern.
Die erwähnten Silberhalogenidemulsionen lassen
sich gemäss allen bekannten und üblichen emulsionstechnischen
Verfahren herateilen. "■ Wie aus Versuchen hervorgeht, kommt das, sogenannte Umwandlungsverfahren besonders in !"rage
für die Herstellung photographischer Emulsionen für das Erfindur^geiiiässe Vsrfahren. Dieses Umwandlungsverfahren
ist bekanntlich dadurch gekennzeichnet, dass ein weniger lösliches Silberhalogenid, z.B. eine Silberchloridemulsion,
in Anwesenheit.von wasserlöslichem Bromid und eventuell
Jodid, deren. Mengen mit Hinsicht auf die endgültige erzielte Zusammensetzung in eine Silberchloridbromid bzw. Silberbromidemulsion,
eventuell mit einem niedrigen Silberjodidgehalt,
umgewandelt wird. . „
^ -. -.;..· BAD ORIGINAL ; , r<
:. t , , ; ,9.09833/0592
Dieser Unwandlungsvorgäng wird vorzugsweise sehr langsam
und stufenweise durchgeführt. Eine andere Methode,nach
der sich Emulsionen mit erhöhter Empfindlichkeit für die Bildung eines sublatenten Bildes herstellen lassen, ist
in der britischen Patentschrift 1 011 062 beschrieben. Weitere Einzelheiten über die Art und Herstellung geeigneter
photographischer Emulsionen für das erfindungsgemässe Verfahren sind in den nachstehenden Beispielen zu finden.
Wie oben schon gesagt wurde, enthält das lichtempfindliche
Silberhälogenidmaterial in wirksamem Kontakt mit der Silberhalogenidemulsionsschicht mindestens eine
Verbindung dLe in wässrigen Medien Jodidionen freisetzt und/
oder mindestens eine Verbindung, die in wässrigen Medien
Bromidionen freisetzt.
Mit dem Ausdruck "wirksamer Kontakt" ist gemeint, dass
diese Verbindungen sich im lichtempfindlichen Material an einer Stelle befinden, wo sie im geeigneten Augenblick,z.B.
während der Entwicklung, auf die Silberhaiogenidemulsionsschicht einwirken kann. Diese Verbindungen können in einer
beliebigen Schicht des lichtempfindlichen Materials anwesend sein, die mit der lichtempfindlichen Silberhalogenidschicht
in wasserdurchlässiger Beziehung steht. Vorzugsweise jedoch befinden sich diese Verbindungen in der Silberhalogenidemulsionsschicht
selber. Sie können dem lichtempfindlichen Material einverleibt werden, indem letzteres in eine wässrige
Zusammensetzung dieser Verbindungen getaucht wird, oder indem diese Verbindungen in eine bestimmte Schicht des
lichtempfindlichen Materials eingearbeitet werden.
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■'"■ ■ -■ -'8 -
Wie schon gesagt, werden die freie Jodidionen oder Bromidionen abspaltenden Verbindungen vorzugsweise der lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht selber einverleibt. Im allgemeinen werden sie der lichtempfindlichen
Silberhalogenidemulsion zugesetzt, und zwar nachdem das Silberhalogenid gefällt und gegebenenfalls umgewandelt worden
ist.
Die zugesetzten Mengen Jodidionen oder Bromidionen
abspaltendenVerbindungen können innerhalb weiter Grenzen "
variieren, d.h. man kann sie in Konzentrationen zusetzen, die von der Aifc* der verwendeten Verbindung und der Silberhalogenidemulsion
abhängen. Ihre Konzentration liegt aber meist zwischen 0,01 und 20 g, vorzugsweise zwischen 0,1 und
5 g pro Mol Silberhalogenid.
Die hohe Maximalschwärzung des nach dem erfindungsgemässen
Verfahren hergestellten Direktpositivbildes ist der Anwesenheit dieser Jodid- oder Bromidionen abspaltenden
Verbindungen zuzuschreiben. Die besten Resultate,d.h. die (
höchsten Schwärzungen, lassen sich durch die gleichzeitige Verwendung von Jodidionen abspaltenden Verbindungen und
von Bromidionen abspaltenden Verbindungen erzielen, obgleich man ebenfalls befriedigende Resultate erhält, indem man nur
eine der beiden Arten Verbindungen, zumal solche die Jodidionen freisetzen, verwendet.
Geeignete Verbindungen, welche Jodidioren sind u.a. anorganische und organische Jodide, organische Verbindungen
mit labiler. Jodatom sowie Oniumchlorjodate.
BAD ORIGINAL
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Geeignete anorganische Jodide sind z.B. Calciumjodid,
Ammoniumjodid, Lithiumjodid, Magnesiumjodid, Kaliumiodid,
Natriumiodid, Bariumjodid, Cadmiumjodid und Zinkjodid,
Geeignete organische Jodide sind z.B. die Jodide der folgenden Strukturformeln :
H C-IPCH, J ι J
Tetramethylammoniumjodid,
(H3C-CH2)4N+1 J" . 3 J,
Tetraäthylammoniumjodid-3-j od
CH-
CH-
1,1,1-Dodecyldimethylhydrazonium(1+)jodid,
OH
N+"
J"
♦ N+°
io- J^ Ά
1-Methyl-e-oxychinoliniumj odid,
i-Methyl-2-jodochinoliniumoodid,
E-O CTI.
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- 10 -
1 ,2,3,4-Tetraliydro-8-oxy-1 ,1-dime thylchlr/aliniumj odid,
V-
-P-CH0-
Benzyltriphenylphosphoniumjodid,
H1C'
-(CH2)6-S
4-/CH-.
2 J"
S ,S '-Bis-(dimethyl)-hexamethylen-1,6-disulphoniumoodj d.
o^ .tr
-c/ j« M-/1
ρ· » -ί\
2 2 "C
—I
ßfS-Dimorpholinoditliioliuiajodid, und
Diphenylj odoniumj odid.
Organische Verbindungen mit labilem Jodatom, die sich bei ihrererfindungsgemässer." 'cndung als geeignet
erwiesen haben, sind z.B. I-Ionojodessigsäure und das
Kaliumsalz von Jodbutansulfonsäure.
die Oniumchlorjodate be trifft, sei schliesslicli
auf die belf-^öhe Patentschrift 515 895 verwiesen. Beispiele
solcher geeigneten Verbindungen sind u.a. :
U-
-COOCH
3 3^3
JCl,
Trimethyl-(o-methoxycarbonylanilinium)-dichlorjodat, und
BADORiGJNAL 909833/0592
- 10 Q -
JCIg
Benzyltriphenylphosphoniumdiehlorj odat.
Geeignete Verbindungen, welche Bromidionen freisetzen, sind u.a. Ammoniumbromid, Lithiumbromid, Natriumbromid,
Kaliumbromid, Magnesiumbromid, Calciumbromid, Bariumbromid,
Cadmiumbromid, Zinkbromid, Tetraathylammoniumbromid
und Äthylpyridiniumbromid. Organische Verbindungen mit labilem Bromatom, wie Monobromessigsäure, sind ebenfalls
" geeignet, um in dem erfindungsgemässen Verfahren als Bromidionen abspaltende Verbindungen verwendet zu werden.
Das lichtempfindliche Material wird in der ersten Stufe des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung der
Direktpositivbilder bildmässig mit der zu reproduzierenden Vorlage belichtet, und zwar mit hoher Lichtstärke (z.B.
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-1Ob-
mit Blitzlicht), mit normaler Licht3tÜrke (z.B. mit Tageslicht),
mit schwacher Lichtstärke (z.B. mit einem Abdruekgerät), oder auch mit sehr schwacher Lichtstärke, wobei
die Belichtungszeit von der Empfindlichkeit des gewählten lichtempfindlichen Materials für die Herstellung des Direktpositivbildes
abhängig ist. Dieses Material kann die Empfindlichkeit eines photographischen Fegativmaterials oder
auch eine niedrigere Empfindlichkeit hVoen.
Das derart bildmässig belichtete lichtempfindliche Material wird in der zweiten Stufe des erfindungsgemässen
Verfahrens mit einem kräftigen Oberflächenentwickler behandelt, z.B. indem das Material durch einen mit einem derartigen
Entwickler gefüllten Behälter zu führen.
Der Entwickler für das erfindungsgemässe Verfahren
muss ein Oberflächenentwickler sein, d.h. ein Entwickler, der keine Lösungsmittel für Silberhalogenid oder jedenfalls nur
unwirksame Mengen derartiger Lösungsmittel enthält. Mit dem Ausdruck "Lösungsmittel für Silberhalogenid"sind hier
besonders kräftige Lösungsmittel für Silberhalogenid gemeint, wie wasserlösliche Thiocyanate, Thiosulfate, Ammoniak
usw. Der erwähnte Entwickler darf dagegen schwache Lösungsmittel für Silberhalogenid, wie z.B. Natriumsulfit im Falle
von Silberbromid bzw. Silberbromidjodid enthalten.
Der verwendete Entwickler muss ausserdem ein kräftiger Entwickler sein. Dies lässt sich z.B. durch eine
oder mehrere der folgenden Massnahmen erreichen :
BAD ORH3INA1
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!' : '■ Ί ' — 1 1 —
- Verwendung eines Entwicklers mit verhältnismässig hohem
pH-Wert;
- Entwicklung bei hoher Temperatur;
- Verwendung eines Entwicklers mit verhältnismässig hoher Konzentration seiner verschiedenen Bestandteile;
- Zufügung von Aktivatoren (Entwickluhgsbeschleunigern), wie
Cyclohexylamin, Phenylhydrazin, Polyäthylenglykolen und
deren Derivaten, u.dgl., zum Entwickler;
- Fortlassung - völlig oder grösstenteils - der Entwicklungsverzögerer,
wie Kaliumbromid, aus dem Entwickler.
Die Kraft des Entwicklers hängt natürlich auch von den gewählten Entwicklersubstanzen ab. Geeignete Entwickelsubstanzen
sind z.B. die Kombination von 1-Phenyl-3-pyrazolidinon mit Hydrochinon und die Kombination von Monome
thyl-p -aminophenols ul fat rait Hydrochinon. Im allgemeinen
gilt die Regel, dass das Ergebnis um so besser ist, je kräftigr der Entwickler arbeitet.
7/ahrend des Aufenthaltes der bildgemäss belichteten
lichtempfindlichen Schicht im Entwickler oder während ihrer Benetzung mit den Entwickler gemäss einem beliebigen
Verfahren, wird das lichtempfindliche Material über seiner gesamten Oberfläche mit aktinischem Licht schwacher Lichtstärke
integral belichtet. Diese integrale Belichtung des lichtempfindlichen Materials kann gleich mit dessen
Behandlung im Entwickler anfangen, fängt aber vorzugsweise etwas später (z.B. 5 bis 30 Sekunden später) an. Die Dauer
dieser integralen Zweitbelichtung ist nicht sehr kritisch und kann von ungefähr 10 Sekunden bis mehrere Minuten gemäss der
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Art des lichtempfindlichen Materials, der Zusammensetzung und
der Temperatur des Entwicklers, de£ lichtstarke der Lichtquelle,
usw. variieren. Die integrale Belichtung wird in
vielen Fällen "bis zur Aus entwicklung des Direktpositivbildes
fortgesetzt. Dieses Verfahren bietet den zusätzlichen Vorteil, dass man imstande ist, den Entwickelvorgang
auf Schritt und Tritt zu folgen, sowie im geeigneten Augenblick zu stoppen, z.B. sobald das Direktpositivbild seine
optimale Schwärfung erreicht hat. Die Schwärzung des Direktpositivbildes lässt sich während der integralen oder
der Zweitbelichtung örtlich verstärken oder einschränken durch das bekannte Verfahren des örtlichen Abfächelns .oder
der örtlichen Nachbelichtung. Die Entwicklung des Direktpositivbildes
dauert meistens nicht lange, d.h. nicht länger als 1 bis 5 Minuten. Die G-leiehmässigkeit der
integralen Belichtung mit aktinischem Licht schwacher Lichtstärke wird meistens erreicht durch die Anordnung zwischen
der Lichtquelle und dem zu belichtenden lichtempfindlichen Material eines lichtzerstreuenden Elementes, welches
• mindestens einen Teil der Lichtstrahlen im Spektralbereich, für den das lichtempfindliche Material empfindlich ist,
durchlässt. Die erforderliche Abschwächung der Lichtstärke der auf die lichtempfindliche Schicht eintreffenden Lichtstrahlen
geschieht z.B. durch Regelung der Lichtquelle und/oder des lichtzerstreuenden Elementes.
Es ist kaum möglich, irgendwie nähere Angaben über den Höchstwert der für die integrale Zweitbelichtung
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ORIGINAL
des lichtempfindlichen Materials gemäss dem erfindungsgemässen
Verfahren zu verwendenden lichtstarke zumachen, da
dieser Wert in hohem Masse von den Eigenschaften des verwendeten lichtempfindlichen Materials abhängig ist. Eine
Blitzbelichtung und eine Tageslichtbelichtung sind jedenfalls zu kräftig, und kommen daher für das erfindungsgemässe Verfahren
nicht in Frage.
Wie schon gesagt, weisen die gemäss dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhaltenen Oirektpositivbilder sehr
hohe Maximalschwärzungen sowie genügend niedrige Minimalschwarzungen auf.
Diese Minimalschwärzung kann noch weiter verringert werden, indem man dem erfindungsgemäss verwendeten lichtempfindlichen
Material eine schleierwidrige Verbindung einverleibt. Diese Verbindung muss mit der Silberhalogenidemulsionsschicht
in wirksamem Kontakt stehen.
Mit dem Ausdruck "wirksamer Kontakt" ist gemeint, dass diese schleierwidrigen Verbindungen sich im lichtempfindlichen
Material an einer Stelle befinden, aus der sie im geeigneten Augenblick, z.B. während der Befeuchtung des
lichtempfindlichen Materials mit dam Entwickler, auf die
Silberhalogenidemulsionsschicht einwirken können. Die schleierwidrigen Verbindungen werden vorzugsweise in die
Silberhalogenid Emulsionsschicht selber eingearbeitet, können aber ebenfalls in einer anderen wasserdurchlässigen,
nicht lichtempfindlichen Schicht' des lichtempfindlichen Materials anwesend sein, wie in einer Deckschicht oder
einer Zwischenschicht," aus denen sie durch den Entwickler
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h.ereuegelbet werden, und nach der lichtempfindlichen Schicht
übördiffundieren* Ee ist sogar möglich, der EntwidklerflüsBigkeit
bettftchtliohe Mengen schleierwidrige Verbindung
einzuverleiben.
Die schleierwidrigen Verbindungen verursachen eine
Verringerung der MinimalschwHrzung des Direktpopitivbildes,
sogar wenn sie in nur kleinen Mengen vorliegen.
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Si-a müs-e-en in einer
Menge angewandt werden, welche gröeser ist als die Übliche
für die achleierwidrige Wirkung erforderliche Menge, d.h.
also in einer Menge, die das lichtempfindliche Material zu stark desensibilisieren würde. Das überraschende
aber im erfindungsgemässen Verfahren ist, dass diese
grossen Mengen schleierwidrige Verbindung die Empfindlichkeit
des Direktpositivbildes nicht herabsetzen, sondern sie in den meisten Fällen sogar steigern und daher nicht die Bildung
eines Direktpositivbildes mit guter Höchstschwärzung verhindern. Es ist aber kaum möglich irgendwie nähere
Angaben zu machen über die Optimalmengen, in denen die schleierwidrigen Verbindungen meistens verwendet werden,
da diese Mengen in hohem Masse von der Art der jeweils gewählten schleierwidrigen Verbindung sewie der gewählten
Silberhaltgenidemlsion abhängig ist. Es geht jedoch aus Versuchen hervor, dass bei der Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens z.B. eine Silberbromidemuleionsscnicht
mit weitaus geringeren Mengen schleierwidrige Verbindung als eine Silberchloridbromidemulsionsschicht auskommt.
Es fflgen nun einige Beispiele von schleierwidrigen
Verbindungen, welche für das erfindungsgemässe Verfahren besonders geeignet sind :
- die Klasse der heterocyclische Thionverbindungen, wie
4-Phenyl-A2-i,2,4-triaz*lin-5-thion
L-Afc-1,2,4-triazolin-5-thion
i-Methyl-^-tetrazolin-S-thion
i-Bhayl-S-tetrazolin-S-thion
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1-(1-Naphthyl)-2-tetrazolin-5-thion
1 -(2-Naphthyl) -a-tetraiolin^-thion
1-(9-Anthryl)-2-tetrazolin-5-thion
1-(3,4-Dichlorphenyl)-2-tetrazolin-5-thion
1-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion
1-(o-Diphenylyl)-2-tetrazolin-5-thion 1-(p-Diphenylyl)-2-tetrazolin-5-tMon, und
1-(2-Naphthyl)-4,4,6-trimethyl-1,2,3,4-tetrahydropyrimidin-2-thion;
- die Klasse der aromatischen und aliphatischen Mercaptoverbindungen,
wie
2-Mercaptoäthylcarbonilat;
- die Klasse der Benztriazole, wie
5_( 3-Phenylureido)-1H-benztriazol; und
- die Klasse der annellierten Oxoverbindungen mit mindestens zwei Stickstoffatomen, wie
5-Nonyl-7-oxo-4,7-dihydro-s-triazolo£i^-a^pyrimidin, und
2-Methyl-4-oxypyrimido£i,2-ajbenzimidazol.
Selbstverständlich umfassen die erwähnten Gruppen
chemischer Verbindungen ebenfalls die Tautomeren und de Salze dieser Verbindungen, sowie die Salze dieser Tautomeren.
Selbstverständlich können auch Mischungen zweier oder mehrerer schleierwidriger Verbindungen verwendet werden.
Bei der Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens ermöglicht der Gebrauch zahlreicher verechiedenartiger an
und für sich bekannter Ingredienzien aus der photographischen Emulsionstechnik, von denen mehrere unten erwähnt werden,
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eine weitere Verbesserung der dunklen und hellen Bildteilen des DirekipOBitivMldes, sowie eine genaue Beeinflussung
und Reglung der Eigenschaften des verwendeten lichtempffindlichen
Materials.
Die meisten der dabei in Präge kommenden Ingredienzien
werden vorzugsweise in das lichtempfindliche Material selbst in wirksamem Kontakt mit der Silberhalogenidemulsionsschicht
eingearbeitet, und zwar vorzugsweise der Emulsion seibat zugesetzt. Natürlich können auch mehrere dieser Ingredien-
w zien dem kräftigen Oberflächenentwickler mit gleichem Erfolg
einverleibt werden. Selbstverständlich lassen sich auch Mischungen von zwei oder mehr dieser Ingredienzien verwenden.
Unter diesen Ingredienzien seien einige Bindemittel erwähnt, die mindestens teilweise Gelatine als Bindemittel
für die Silberhalogenidkörner ersetzen, und auf die bereits im vorangehenden verwiesen worden ist. Weiter seien erwähnt
optische Sensibilisatoren, welche die Höchstschwärzung des Direktpositivbildes steigern, und Netzmittel wie PoIyalkylenglycole,
z.B. Polyäthylenglycole, sulfonierte
Fettsäuren, Saponin und dergleiche. Die.Anwesenheit von
optischen Sensibilisatoren und von Polyalkylenglycolen.in
der Silberhalogenidemulsionsschicht übt in den meieten Fällen
eine günstige Wirkung auf die Maximalscbwärzung des Direktpoeitivbildes
aus. Noch andere Ingredienzien werden weiter in der Beschreibung erwähnt.
Das Verfahren gem&ss der yorliegenden Erfindung
beschränkt sich nicht auf die Scbararzweissphotographie,
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αϊ
eondern eignet eich ebenfalls für die Herstellung direktpositiver Farbbilder durch Entwicklung in einem kräftigen
Farbentwickler in Anwesenheit eines geeigneten Farbkupplers und nachfolgendes Ausbleichen des entwickelten Silbers.
Das in diesem Falle verwendete lichtempfindliche Material ist z.B. ein mehrschichtiges Farbenmaterial, wovon jede Schicht
Licht eines bestimmten Spektralbereiches absorbiert und einen geeigneten Farbkuppler enthält. Nebst ihren
Entwickler-bzw. Kupplerwirkung üben viele Farbentwicklersubstanzen
und Farbkuppler einen fördernden Einfluss aus
auf den Mechanismus der Herstellung selber des Direktpositivbildes, indem sie zu einer höheren Maximalschwärzung
und/oder einer niedrigeren Minimalschwärzung beitragen.
Bei der Anwendung des Verfahrens gemäss der vorliegenden
Erfindung bildet sich, gerade wie im Falle des Sabattier-Effektes, in der Silberhalogenidemulsionsschicht
ein Negativbild nebst dem Direktpositivbild. Beim Sabattier-Effekt aber überlappen sich die beiden Bilder,d.h.
das Negativbild und das Direktpositivbild, während es nach dem erfindungsgemässen Verfahren eine klare !Trennung besteht
zwischen dem Direktpositivbild und dem Negativbild, das in einem niedrigeren Empfindlichkeitsbereich als das erste
erzeugt wird. Diese Trennung ist am klarsten, wenn die bildmässige Belichtung mit hochintensivem Licht, ζ.Β mit
Blitzlicht vorgenommen wird, und ist natürlich weniger klar, je nachdem die Intensität der bildmässigen Belichtung
schwächer ist. Es lassen sich jedoch noch ausgezeichnete
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Resultate erzielen mit einer Belichtung durch gewöhnliches Tageslicht, und sogar mit einer Belichtung von noch
schwächerer Intensität, z.B. mittels eines Kopiergerätes.
Ein Negativbild im niedrigen Empfindlichkeitsbereich lässt sich im erfindungsgemäss zu verwendenden lichtempfindlichen
Material auch herstellen, indem das Material nach der bildmässigen Belichtung in einem Oberflächenentwickler
entwickelt wird, ohne das es einer Zweitbelichtung oder integralen Belichtung unterzogen wird.
Durch die Entwicklung des erfindungsgemäss zu verwendenden lichtempfindlichen Materials nach bildmässiger Belichtung
in einem Innenentwickler erhält man ein Negativbild in einem Empfindlichkeitsbereich, der nur wenig unterhalb
des Empfindlichkeitsbereiches liegt, in dem das Direktpositiv im selben Material gem'4ss dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung zustande kommt. Das gemäss dem
Verfahren der Erfindung hergestellte Direktpositivbild liegt demnach im höchsten Empfindlichkeitsbereich.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Beispiel 1
Eine Silberbromidgelatineemulsion, in der hauptsächlich sublatntes Bild und wenig latentes Oberflächenbild gebildet
werden, wird durch Umwandlung einer Silberchloridemulsion hergestellt, indem man dieser Emulsion unter Rühren sehr
langsam eine Menge von 35 $-igem wässrigem Kaliumbromid zusetzt, welche Menge um 70 $ grosser ist als die zum voll-
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ständigen Umwandlen des Silberchlorids theoretisch benötigte
" Menge. ■ Dann wird diese Emulsion eine Stunde, "bei 600C stehen
gelassen. Nachdem man die Emulsion gelriih.lt hat und 6 Stunden
hat gelieren lassen, wird sie genudelt, worauf die Nudeln eine Stunde mit Wasser gewaschen w e rde η ■ ^(Wasser durchs at e :
10 L/Min.). Durch Erwärmung der gewaschenen Nudeln erhält man eine flüssige Silberbromidemulsion, die pro kg 50 g
Gelatine und 0,4*Mol Silberbromid enthält.
Dieser flüssigen Emulsion wird Kaliumiodid in folgender
Weise zugesetzt : einem ersten Teil der Emulsion werden pro kg 6 ml einer 5 #-igen wässrigen Kaliumjodidlösung,
einem zweiten Teil 10 ml derselben Lösung und einem dritten Teil 20 ml derselben Lösung zugegeben.
Fast sofort nach diesem Zusatz wird die lichtempfindliche Emulsion in solch einem Verhältnis auf einen
barytierten Papierträger vom 130 g/m2 vergossen, das Je
Quadratmeter lichtempfindliches Material eine mit 4 g Silbernitrat äquivalente Menge Silberhalogenid vorliegt.
Die Emulsionsschicht wird mit einer üblichen Schutzschicht
aus gehärteter Gelatine überzogen.
Die erhaltenen* Silberhalogenidmaterialien werden weiter auf identische Weise behandelt und verarbeitet.
Jedes Material wird I/IO.OOO Sek. durch einen Stufenkeil
einer Blitzbelichtung von 130 lux.Sek. ausgesetzt.
Dann werden sämtliche Materialien 4 Min. bei 200C
in einem Oberflächenentwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt :
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Hydrochinon 15 g
1-Phenyl-3-pyrazolidinon -1 g
wasserfreies Natriumcarbonat 30 g wasserfreies Natriumsulfit 40 g
Wasser bis 1000 ml
Natriumhydroxyd bis einem pH Wert gleich 11.
Das lichtempfindliche Material wird 30 Sek. nach dem Entwicklungsanfang während der übrigen Entwicklungszeit
durch einen Graufilter (Schwärzung 2,7) mittels einer ^ 15 watt Lampe in einer Entfernung von 70 cm belichtet.
Jedes lichtempfindliches Material wird sodann in üblicher Weise fixiert, gespült und getrocknet.
Es wird in jedem der drei Materialien ein Direktpositivbild
der Vorlage erhalten. Die drei Bilder besitzen eine niedrige Minimalschwärzung und eine hohe Maximalschwärzung,
die um so höher ist, je nachdem mehr Kaliumiodid
dem lichtempfindlichen Material einverleibt wurde. Im Vergleich mit einem Direktpositivbild, das auf gleiche
Weise, aber-mit einem lichtempfindlichen kein Kaliumiodid
enthaltenden Material dargestellt wurde, weisen die erfindungsgemäss
erhaltenen Direktpositivbilder eine viel höhere Maximalschwärzung und fast dieselbe Minimalschwärzung
auf.
Beispiel 2
Eine hauptsächlich sublatentes Bild und nur wenig latentes Oberflächenbild bildende Grelatinesilberbromidemulsionsschicht
wird durch Umwandlung einer Silberchloridbromidemulsion
(10 Mol $ Bromid) hergestellt', indem dieser
909833/0592
- 22 -
Emulsion sehr langsam und unier Rühren eine 35 $~i
wässrige Kaliumbromidlösung in einer Menge zugegeben wird, die um 90 # höher liegt als die für die Umwandlung
der Gesamtmenge Silberchlorid theoretisch notwendige Menge. Die Emulsion wird 1 Stunde bei 600O stehen
gelassen. Nach 6-stundiger Kühlung und Gelierung wird die Emulsion genudelt, worauf die erhaltenen Nudeln
1 Stunde mit Wasser (10 Liter Wasser pro Min.) gespült werden. Die gewaschenen Nudeln werden aufgeschmolzen,
wodurch man eine flüssige Silberbromidemulsion bekommt, die pro kg 50 g Gelatine und 0,^MoI Silberbromid enthält.
Dieser flüssigen Emulsion werden eine übliche Konzentration eines Gelbfarbkappiers sowie die folgenden
Mengen Kaliumiodid zugegeben : einem ersten Emulsionsteil 2,5 ml einer 5 $-igen wässrigen Kaliumoodidlösung pro kg
Emulsion, und einem zweiten Teil 5 ml einer solchen Lösung pro kg Emulsion.
Jede der lichtempfindlichen Emulsionen wird unverzüglich auf einen Barytpapierträger von 130 g/m2 derart
aufgetragen, dass eine mit 4 g Silbernitrat übereinstimmende Silberhalogenidmenge pro m2 lichtempfindliches
Material vrliegt.
Die Emulsionsschichten werden schliesslich mit einer üblichen Schutzschicht aus gehärteter Gelatine überzogen.
Die zwei derart hergestellten Silberhalogenidmaterialien
werden auf identische Weise weiterbehandelt.
009833/0592
Jedes Material wird bildmässig 1/10000 Sek. unter einem
Stufenkeil mittels einer Blitzleuchte "belichtet (130 lux. Sek.). Jedes Material wird dann 2 Min. "bei 260C in einem
Entwickler folgender Zusammensetzung entwickelt :
N-Äthyl-N-oxyäthyl-p-phenylendiaminchlorhydrat
10 g
wasserfreies Natriumsulfit. 4 g
wasserfreies Natriumcarbonat 50 g
Hydroxyammoniumchlorid 3 g
Wasser bis 1000 ml.
Die Materialien werden 30 Sek.,nachdem die Entwicklung
im Dunkeln angefangen wurde, während der übrigen Entwicklungszeit integral durch ein Graufilter (Schwärzung 2,1)
mittels einer 15 watt Lampe in einer Entfernung von 70 cm belichtet.
Nach der Entwicklung wird jedes Material in einem Unterbrechungsbad behandelt, gebleicht, fixiert und mit
Wasser gespült, wie es für photographisches Farbenmaterial üblich ist.
Ein gelbes positives Bild des Stufenkeiles wird in beiden Materialien erhalten. Die zwei Bilder besitzen eine
gute Minimalschwärzung und eine hohe Maximalschwärzung, die
um so höher ist, je nachdem mehr Kaliumjodid dem licht-
ο empfindlichen Material einverleibt wurde. Im Vergleich
mit einem Direktpositivbild, das auf gleiche Weise aber mit
^ einem lichtempfindlichen kein Kaliumiodid enthaltenden
cn Material dargeetellt wurde, besitzen die erfindungsgemäsa
M trhtltenen DirtktpoiitiYbildtr eine vitl höher· H»xia*l-
und tm*t diesel*· Kinim*leolntjfittng.
'Beispiel 3
■ Man verfährt wie im Beispiel 2, mit demUnterschied
{jedoch, dass der Silberhalogenidemulsion statt des Kaliumjodids Cadmiumbromid einverleibt wird, und zwar
wie folgt : einem ersten Emulsions teil werden 5 ' ijil '57&-ige
wässrige lösung von Cadmiumbromid pro kg Emulsion.; und einem
zweiten Teil 10 ml derselben Lösung pro kg Emulsion zugegeben.
Die Maximalschwärzung der Direktpositivtoilder ist
um so .höher, je nachdem mehr Cadmiumbromid im liöhtempfihd- f
liehen Material vorliegt. Im Vergleich mit einem Direktpcßitivbild,
das auf dieselbe Weise aber mit einen-liöhtempfindlichen
Material ohne Cadmiumbromid erhal^etvwurde ^.:
besitzen die erfindungsgemäss erhaltenen
eine höhere Maximalschwärzung. Die Minimalschw&'rzung ist
in den drei Fällen fast dieselbe.
Beispiel 4
Man wiederholt das Beispiel 2, insoweit es das lichtempfindliches Material betrifft, dem die höchste Menge
Kaliumiodid einverleibt wurde. Unmittelvar nach der Einverleibung des Kaliumjodids und vor der Auftragung werden
der Silberhalogenidemulsion 2,5 ml 5 #-ige Lösung von i_(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion in Äthanol zugesetzt.
Diese Menge ist eine für die schleierwidrige Wirkung übliche Menge.
Das Direktpositivbild besitzt eine Minimalschwärzung, die niedriger ist als die im übereinstimmenden keine
schleierwidrige Verbindung enthaltenden Material des Beispiels 3 erhalte«. 909833/0592
tie Maximalschwärzung hat sich im Vergleich mit dem
keine schleierwidrige Verbindung enthaltenden Material fast nicht geändert.
Beispiel 5
Versuch A
Das Baispiel 1 wird wiederholt, aber die
flüssige Emulsion wird nicht in verschiedene Teile geteilt, zu denen verschiedene Mengen Kaliumiodid zugesetzt wurden.
Es werden hier nun der unverteilten flüssigen Silberhalogenid emulsion pro kg 10 ml 5 #-ige wässrige lösung von Kaliumiodid
und 10 ml 5 #-ige Lösung von 1-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion
in Äthanol zugesetzt. Die Minimal- und die MaximalSchwärzung des erhaltenen Direktpositivbildes
werden in der Tafel I (Versuch A) dargestellt.
Versuch B
Versuch A wird wiederholt, mit dem Unterschied jedoch, dass beim Zusatz des Kaliumjodids und der schMerwidrigen
Verbindung der flüssigen Silberhalogenidemulsion pro kg auch 5 ml 3n wässrige Lösung von Cadmiumbromid
zugegeben werden. Die Maximal- und die Minimalschwärzungen des erhaltenen Direktpositivbildes werden in der Tafel I
(Versuch B) dargestellt.
Versuch C
Versuch B wird wiederholt, mit dem Unterschied jedoch, dass beim Zusatz des Kaiiumjodids, der schleierwidrigen
Verbindung und des Cadmiumbromids zu der flüssigen
Silberhalogenidemulsion, auch 50 ml 20 $-ige wässrige
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ORIGINAL INSPECTED
Lösung von Poly(N-vinylpyrrolidon) (DurchschnittsmoIekulargewicht
: 40.000) pro kg zugegeben werden. Die Maximal- und die Minimalschwärzung des erhaltenen Direktpositivbildes
werden in der Tafel I (Versuch C) dargestellt.
Versuch D
Versuch C wird wiederholt,mit dem Unterschied
jedoch, dass kein Cadmiumbromid zugesetzt wird, und statt
10 ml 5 $-iger wässriger lösung von Kaliumiodid 5 ml 50 $-i
wässrige Lösung von Kaliumiodid pro kg Emulsion zugegeben
werden. Die Maximal- und die Minimalschwärzung des Direktpositivbildes
werden in der Tafel I (Versuch D) dargestellt.
Tafel I
|
Maximalschwärzung |
Minimalschwärzung I |
i
Versuch A
.Versuch B
1
[Versuch C
I
Versuch D |
0,61
0,69
1,25
f,39 |
I
0,10
0,10
0,17
0,16 |
Beispiel 6
Versuch E
Das Beispiel 1 wird wiederholt, aber man verteilt die flüssige Emulsion nicht in verschiedene Teile, zu denen
verschiedene Mengen Kaliumiodid zugesetzt werden. In diesem Beispiel werden der unverteilten flüssigen Silberhalogenidemulsion
pro kg 6,25 ml 5 $-ige wässrige Lösung von Kaliumiodid, 5 ml 1 $-ige Lösung von 2-Mercaptοäthylcarbanilat
in Isopropanol und 10 ml 5 $-ige Lösung von
909833/0592
1-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion in Äthanol
zugegeben. Die Maximal- and die Minimalschwärzung des erhaltenen Direktpositivbildes werden in der Tafel II
(Versuch E) dargestellt.
Versuch F
Versuch E wird wiederholt, mit dem Unterschied jedoch, dass der flüssigen Silberhalogenidemulsion pro kg
im Augenblick des Zusatzes des Kaliumjodids und der
weiteren erwähnten Verbindungen auch 5 ml 3n wässrige Lösung von Cadmiumbromid zugegeben werden. Die Maximal-
und die Minimalschwärzung des Direktpositivbildes werden in der Tafel II (Versuch P) dargestellt.
Versuch Q-
Versuch E wird wiederholt, mit dem Unterschied jedoch, dass im Augenblick des Zusatzes des Kaliumjodids und
der weiteren erwähnten Verbindungen, der flüssigen Silberhalogenidemulsion pro kg auch 50 ml 20 $-ige wässrige
Lösung von Poly(N-vinylpyrrolidon) (Durchschniitsmolekulargewicht
40.000) zugegeben werden. Die Maximal- und die Minimalschwärzung des erhaltenen Direktpositivbildes werden
in der Tafel II (Versuch G-) dargestellt.
Versuch H
Versuch F wird wiederholt, mit dem Unterschied jedoch, dass im Augenblick des Zusatzes des Kaliumjodids und
der weiteren erwähnten Verbindungen der flüssigen Silberhalogenidemulsion pro kg auch 50 ml 20 $-ige wässrige
Lösung von Poly(N-vinylpyrrolidon)(Durchschnittsmolekular-
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gewicht ι 40.000) zugegeben werden. Die Maximal- and die Minimalschwärzung des erhaltenen Direktpositivbildes
werden in der Tafel II (Versuch H) dargestellt.
Tafel II
|
Maximalschwärzung |
MinimalSchwärzung |
Versuch E |
0,35 |
0,11 |
Versuch F |
0,65 |
0,13 |
Versuch G |
0,95 |
0,16 |
Versuch H |
1,48 |
0,19 |
Beispiel 7
Ein farbenphotographisches Mehrschichtenmaterial wird hergestellt, indem man die folgenden Schichten nach
üblicher Weise nacheinander auf einen Barytpapierträger von 130 g/m2 aufträgt : eine panchromatisch sensibilisierte
Silberhalogenidemulsionsschicht, eine Gelatinezwischenschicht, eine orthochromatisch sensibilisierte
Silberhalogenidemulsionsschicht, eine weitere Gelatinezwischenschicht, eine Gelbfilterschicht, eine blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und eine in
üblicher Weise gehärtete Gelatineschutzschicht. Die unterschiedlichen Emulsionsschichten werden in einem Verhältnis
von 5/1000 bis s/100 Mol Silberhalogenid pro m2
je nach der Art der Emulsion, des verwendeten Farbkupplers,
der erwünschten Gradation usw. aufgetragen.
NSPECTED
909833/0592
Für die Herstellung der lichtempfindlichen Emulsionsschichten wird eine hauptsächlich sublatentes
Bild und rur wenig latentes Oberflächenbild bildende Gelatinesilberbromidemulsion
durch Umwandlung einer Silberchloridemulsion hergestellt, indem dieser Emulsion unter Rühren
sehr langsam eine 35 $-ige wässrige Kal^umjodidlösung
in einer Menge, die um 70 # höher ist als die für die
Umwandlung der Gesamtmenge Silberchlorid theoretisch notwendige Menge, zugegeben wird. Die Emulsion.wird i Stunde
bei 600C aufbewahrt. Nach 6-stündiger Kühlung und Gelierung
wird die Emulsion genudelt. Die Nudeln werden 1 Stunde mit Wasser (10 Liter Wasser pro Min.) gespült. Durch
Erwärmen der gewaschenen Nudeln erhält man eine flüssige Silberbromidemulsion·, die 50 g Gelatine und 0,4-Mol Silberbromid
pro kg Emulsion enthält.
Die Giesszusammensetzung der panchromatischen Emulsionsschicht.wird hergestellt, indem man der nach
Erwärmen der gewaschenen Nudeln erhaltenen flüssigen Silberbromidemulsion neben den üblichen Härtemitteln und
Giesszusätzen einen geeigneten panchromatischen Sensibilisator uni efen geeigneten Blaugrünfarbkuppler in den üblichen
Konzentrationen, sowie die folgenden Lösungen in den
angegebenen Mengen (pro Mol Silberhalogenid) zusetzt :
60 ml 5 fo-lge Lösung von 1-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion
in Äthanol,
30 ml 1 $-ige Lösung von 2-Mercaptoäthylcarbanilat
in Isopropanol,
• 30 ml 5 $-ige wässrige Lösung von ■
Kaliumiodid und
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30 ml 3η wässrige Lösung von Cadmiumbromid.
Die Giesszusammensetzung für die orthochromatische Emulsionsschicht wird hergestellt, indem man der naäh
Erwärmen der gewaschenen Nudeln erhaltenen flüssigen Silber-» bromidemulsion neben den üblichen Härtemitteln und Giesszusätzen
einen geeigneten orthochromatischen Sensibilisator und einen geeigneten Puxptirf arbkuppler in den üblichen
Konzentrationen sowie die folgenden Lösungen zusetzt : (die angegebenen Mengen sind pro Mol Silberhalogenid
berechnet)
90 ml 5 f°-±ge Lösung von i-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion
in Äthanol
45 ml 1 $-ige Lösung von 2-Mercaptoäthylcarbanilat
in Isopropanol
45 ml 5 $-ige wässrige Lösung von Kaliumiodid
45 ml 3n wässrige Lösung von Cadmiumbromid, und
200 ml eines Polyäthylacrylätlatex (40 g pro 100 ml Latex).
Hie Giesszusammensetzung der blauempfindlichen
Emulsionsschicht wird hergestellt, indem man der nach Erwärmung der gewaschenen Nudeln erhaltenen flüssigen Silberbromidemulsion
neben den üblichen Härtemitteln und Giesszusätzen einen geeigneten Blausensibilisator und einen
geeigneten GeIbfärbkuppler in den üblichen Konzentrationen,
sowie die folgenden Lösungen zusetzt (die Mengen sind pro Mol Silberhalogenid berechnet) :
30 ml 5 $-ge Lösung von "!-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5—thion
in Äthanol
5 ml 1 fo-'lge Lösung von 2-Mercaptoäthyle arbanilat
- in Isopropanol, und BAD
909833/0592
10 ml 3n wässrige Lösung von C admiumbromid.
Das farbenphotographische Mehrschichtenmaterial wird
nach einer farbigen Halbtonvorlage belichtet und 3 Min. bei
260C in einem Entwickler folgender Zusammensetzung entwickelt:
N-Athyl-N-oxyäthyl-p-phenylendiamin-
chlorhydrat . 10 g
wasserfreies Natriumsulfit 4g
wasserfreies Natriumcarbonat 50 g
Hydroxyammoniumchlorid 3g
Wasser bis 1000 ml.
Die Entwicklung wird zuerst 30 Sek. im Dunkeln durchgeführt. Während der weiteren Entwicklungszeit wird das
Material jedoch integral mit Licht niedriger Intensität, das aber für die drei lichtempfindlichen Schichten
aktinisch ist, belichtet.
Nach der Entwicklung wird da's Mehrschichtenmaterial in einem Unterbrechungsbad behandelt, gebleicht, fixiert,
und mit Wasser gespült, wie es für ein farbphotographisches Material üblich ist.
Ein Direktpositivbild guter Qualität wird erhalten. Die Grauwiedergabe kann durch Anpassungen der Emulsions- :
zusammensetzung der unterschiedlichen Emulsionsschichten
sowie durch Anpassen der bildmässigen Belichtung und/oder
der integralen Belichtung schwacher Lichtstärke mittels Filter beeinflusst werden.
909833/059ί bad
- 32 -
Beispiel 8
Eine hauptsächlich sublatentes Bild und nur wenig latentes Oberflächenbild bildende Gelatinesilberbromidemulsionsschicht
wird durch Umwandlung einer Silberchloridemulsion
hergestellt, indem dieser Silberchloridemulsion sehr langsam unter Rühren 35 $-ige wässrige Kalium- .
bromidlösung in einer Menge zugegeben wird, die erheblich
höher ist als die für die Umwandlung der Gesamtmenge
Silberchlorid theoretisch notwendige Menge. Die Emulsion wird einige Zeit bei 600C stehengelassen.
Nach 6-stündiger Kühlung und Geüerung wird die Emulsion genudelt. Die Nudeln werden 1 Stunde mit Wasser
(1.0 Liter Wasser pro Min.) gewaschen. \
Die gewaschenen Nudeln werden aufgeschmolzen, wodurch
von neuem eine flüssige Silberhalogenidemulsion (Verhältnis Gelatine/Silbernitrat = 0,82) erhalten wird. Diese
Emulsion wird pro kg mit den nachstehenden Lösungen versetzt
:
wässrige Oadmiumbromidlösung
(40 g pro 1Ö0 ml Lösung) 5 ml
Lösung von 1-Phenyl-2-tetrazolin-5-
thion in Äthanol (5 g pro 100 ml Lösung) 4 ml
wässrige Kaliumjodidlösung (5 g pro
.100 ml Lösung) 6 .ml
Lösung von 2-Mercaptoäthyicarbanilat
in Isopopanol (1g pro 100 ml Lösung) 5 ml
4 fo-ige wässrige Lösung von Formaldehyd 5 ml
5 ^-ige Lösung von
909833/0592
152Z374 ■Η
in einem Gemisch von Äthanol and
Wasser (50/50) - ' 15 ml
wässrige Lösung von R-CH2-SO^Na
(R "bedeutet eine Alkylgruppe mit
14 bis 18 Kohlenstoffatomen)
(5g pro 100 ml Wasser) 15 ml
Diese lichtempfindliche Emulsion wird fast unmittelbar
nach dem Zusatz der obenerwähnten Lösungen auf einen
Barytpapierträger von 130 g pro Quadratmeter derart
aufgetragen, dass eine mit 4 g Silbernitrat übereinstimmende
Menge Silberhalogenid pro Quadratmeter lichtempfindliches Material vorliegt.
Die Emulsionsschicht wird mit einer üblichen
Schutzschicht aus gehärteter Gelatine bedeckt. Das derart hergestellte lichtempfindliche Material wird unter einem
Sensitometrischen Stufenkeil I/IO.OOO Sek. mit einer
Blitzleuchte (Belichtung 130 lux.Sek.) belichtet.
Ein erster Streifen des derart bildgemäss belichteten
Materials wird 2 Min. bei 200C in einem Oberflächenentwickler
folgender Zusammensetzung entwickelt :
Hydrochinon 15 g
i-Phenyl-3-pyrazolidinon 1g
wasserfreies Natriumcarbonat 30 g
wasserfreies Natriumsulfit 40 g
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Wasser bis 1000 ml
Natriumlauge "bis pH = 11
" Der entwickelte Streifen wird üblicherweise fixiert,
gespült und getrocknet. Die in den verschiedenen BelichtungSrstufen
gemessenen Schwärzungswerte werden graphisch in ■Funktion zu log E eingetragen (sensitometrische Kurve I der
nachstehenden Figur).
Ein zweiter Streifen desselben bildgemäss belichteten
lichtempfindlichen Materials wird auf ähnliche Weise als der
erste Streifen behandelt, jedoch mit dem Unterschied, dass 30 Sekt, nachdem Entwicklungsanfang, das Material während
der übrigen Entwicklungszeit durch ein Graufilter (Schwärzung 2,4) mittels einer Lampe vom 15 watt in einer
Entfernung von 45 cm integral belichtet wird. Die in den
verschiedenen Belichtungsstufen gemessenen Schwärzungswerte
werden graphisch in Funktion zu log E eingetragen (sensitometrische
Kurve II der nachstehenden Figur).
- Ein dritter Streifen desselben bildgemäss belichteten
lichtempfindlichen Materials· wird auf ähnliche Weise als der erste Streifen behandelt, jedoch mit dem Unterschied,
dass der Entwickler neben den obenerwähnten Ingredienzien
"noch 5 g wasserfreies Natriumthiosulfat pro Liter enthält,
infolgedessen er ein Innenentwickler wird. Die in den
verschiedenen Belichtungsstufen gemessenen Schwärzungswerte
werden graphisch in Funktion zu log E eingetragen (sensitometrische
Kurve III der nachstehenden Figur).
909 833/0592
Aus diesen drei mittels eines Mldgemäss belichteten lichtempfindlichen Materials für das erfindungsgemässe
Verfahren erhaltenen Kurven geht folgendes hervor :
- die Entwicklung des erwähnten lichtempfindlichen Materials
in einem Oberflächenentwickler fährt za einem Negativbild
mit sehr niedriger Schwärzung (Kurve I);
- die Entwicklung desselben Materials in einem Innenent-' wickler führt zu einem Negativbild, das höhere Schwärzungswerte als im Falle der obigen Oberflächenentwicklang aufweist, und ausserdem in einem höheren Empfindlichkeitsbereich als das durch diese Oberflächenentwicklang hervorgerufene
Negativbild liegt (Kurve III);
- die erfindungsgemässe Behandlung desselben Materials
führt zu einem Direktpositivbild mit geeigneter Maximal- und niedriger Minimalschwärzung in einem Empfindlichkeitsbereich, der sogar höher ist als der, in dem ein
Negativbild durch Behandlung in einem Innenentwickler erhalten wurde.
Beispiel 9
Eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion wird
auf^ähnliche Weise als im Beispiel 8 hergestellt, mit dem
Unterschied aber,dass zur Umwandlung der Silberchloridemulsion in eine Silberbromidemulsion eine kleinere Menge Kaliumbromid
verwendet wird, und dass der·'Emulsion gerade vor dem Auftragen die folgenden Lösungen statt der im Beispiel 8
angegebenen zugegeben werden :
909 8 33/05 92
äthanolische Lösung des folgenden Sensibilisators (i.,g:p3To.iitOOO ml LSsung) ■ -:-'.-- : '"^03H=CH
- CH = θ' ^CH '
-Br"-' · 35 ml
- wässrige Cadmiumbromidlösung (40 g pro
100 ml Lösung) -....■■- . ' . 5 ml
- Lösung von 1-(o-Methoxyphenyl)-2-tetrazolin-5-thion
in Isopropanol (5g pro
100 ml Lösung) 8 ml
- Lösung von ^-Mercaptoäthylcarbanilat in
Isopropanol (1 g pro 100 ml Lösung) 5 ml
- wässrige Lösung von Kaliumiodid (5 g pro
100 ml Lösung) \ 6 ml
- 4 Gew. $-ige wässrige Lösung von Formaldehyd 5 ml
- 5 Vol. $-ige Lösung von ■ ■
H19°9
in einem Gemisch von Äthanol und Wasser ~
(5O/5OX . , 15 ml
- wässrige Lösung von p^
(R bedeutet eine Alkylgruppe mit 14 bis 18
Kohlenstoffatomen) (5 g pro 100 ml Wasser) 15 ml
- wässrige Dispersion von Polväthylacrylat
(-40 g pro 100 ml Dispersion) , die das Natriumsalz
von Oleylmethyltaurid als Emulgator (5 Gewv$ im Bezug adf die Gesamtmenge des
Polyäthylac^lats) enthält 80 ml '
. Die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion wird
unverzüglich nach ihrer Versetzung mit den obenerwähnten
Lösungen auf einen mit einer Gel.atineschutzschicht versehenen
Cellulosetriacetat-Träger aufgetragen, und zwar derart, dass
eine mit 8g Silbernitrat übereinstimmende Menge Silberhalogenid
pro Quadratmeter lichtempfindliches Material vorliegt.
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Das derart hergestellte lichtempfindliche Material wird in einer phctographischen Kamera wie ein photographischer
Film mit einer Empfindlichkeit von 100 ASA belichtet, und darauf im obenerwähnten Oberflächenentwickler (Beispiel 8)
bei 250C entwickelt. Zuerst wird 30 Sek. im Dunklen entwickelt,
und' darauf wird das lichtempfindliche Material noch 3 Min. 30 Seki beidseitig durch einen Graufilter (Schwärzung
2,4) mittels einer 45 cm von der lichtempfindlichen Schicht entfernten Lichtquelle von 15 watt integral belichtet. Das
entwickelte lichtempfindliche Material wird auf übliche W/eise
fixiert, gespült, und getrocknet, so dass ein direktpositives
Durchsichtsbild ausgezeichneter Bildschärfe und Gradation erhalten wird.
Beispiel 10 . »
Ein lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial
wird auf dieselbe Weise als das Material des Beispiels 8 hergestellt, mit dem einzigen Unterschied, dass für die
Umwandlung der Silberchloridemulsion neben dem Kaliumbromid eine kleine Menge Kaliumjodld verwendet wird, so dass zuletzt eine Silberbromidjodidemulsion mit eine* kleinen Gehalt
Silberjodid erhalten wird.
Auf dem lichtempfindlichen Material wird mittels einer mit einem Pentaprisma-System versehenen photographischen
Kamera ein Porträt aufgenommen. Das Material wird darauf in derselben Weise als der zweite Streifen im Beispiel 8 entwickelt, fixiert, gespült und getrocknet.}
*■■·■: - '-, 909 833/05 92
kr
Dieses Verfahren führt in kurzer Zeit zu einem
Direktpositivharbtönbild hervorragender Qualität.
Beispiel 11
Ein lichtempfindliches Silberhalogenidmaterial wird
auf ähnliche Weise wie im obigen Beispiel 8 hergestellt, jedoch mit dem Unterschied, dass 500 g wässrige Lösung von
25 g Ge lat ire und 17 g des Farbkupplers der folgenden Strukturformel
H2C %^^\h
H3C-(GH2 )12-OH=OH-CH2-HP;—C^ 1 i| J,=0
0 ^^
der Gelatinesilberhalogenidemulsion unmittelbar vor dem Zusatz der letzten L'ösungsmittelreihe zugesetzt wird.
Das derart hergestellte licht empfindliche Material
wird 1/20 Sek. durch einen sensitometrischen Stufenkeil
dem Tageslicht ausgesetzt und darauf hei 280C im Entwickler
folgender Zusammensetzung behandelt : ■
M",N-Diäthyl-]p4-phenyldiaminchlorhydrat 3 g
wasserfreies Natriumsulfit 4 g
wasserfreies Natriumcarbonat 50 g
Hydroxyammoniumchlorid 3g
Wasser bis 1000 ml.
Zuerst wird das lichtempfindliche Material 60 Sek.
im Dunklen entwickelt und sodann120 Sek. durch ein Graufilter
(Schwärzung 0,9) mittels einer Lampe von 15 watt in einer Entfernung von 45 cm integral belichtet.
' 909833/0592
Das Material wird nach der Entwicklang in ein Untererechängstad gebracht und daraaf wie ein übliches
farbenphotographisches Material gebleicht, fixiert, and
mit Wasser gespült. Dies führt zu einem direktpositiven
Purpurbild des sensitometrischen Stufenkeils mit tiefen dunklen Tönen und nahezu schleierfreien weissen Bildteilen.
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