Photographisches Verfahren und photographisches Produkt zw Ausfiihmng desselben
Die vorliegende Erfindung betrifft die Photographie und insbesondere neue Produkte und Verfahren zur Herstellung von sichtbaren Bildern durch Diffusions übertragung.
In der US-Patentschrift Nr. 2 861 885 werden Diffusionsübertragungsverfahren zur Herstellung eines sichtbaren Bildes auf einer für Silber aufnahmefähigen Schicht beschrieben, wobei das Bild mittels Reflexion oder Projektion betrachtet werden kann, ohne dass es von der belichteten Silberhalogenidschicht, die während der Verarbeitung (Entwicklung) über der für Silber aufnahmefähigen Schicht angeordnet gehalten wird, getrennt werden muss.
Dieses Ziel wird erreicht, indem man eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion verwendet, die in vollständig entwickeltem Zustand eine geringe Höchstschwärzung hat, während man ein Silberübertragungsbild erzeugt, das eine sehr hohe Deckkraft besitzt, so dass die zusammengesetzte Kopie als positive Reflexionskopie betrachtet werden kann. Weil die Silberhalogenidschicht und die für Silber aufnahmefähige Schicht nicht getrennt zu werden brauchen, wird insgesamt eine Vereinfachung des Silberübertragungsverfahrens erzielt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein anderes Verfahren zur Herstellung von Übertragungsbildern, die zur Betrachtung nicht getrennt zu werden brauchen, welches Verfahren gegenüber dem im vorstehend erwähnten Patent beschriebenen Verfahren gewisse Vorteile besitzt.
Die folgende ins einzelne gehende Beschreibung und die beiliegende Zeichnung dienen zum besseren Verständnis der Erfindung.
Fig. 1 ist eine teilweise schematische, teilweise vergrösserte Teilschnittansicht, die eine Ausführungsform des erfindungsgemässen photographischen Produktes sowie dessen Belichtung darstellt;
Fig. 2 ist eine ähnliche Ansicht, die die Verarbeitung des belichteten photographischen Produktes von Fig. 1 zu einer zusammengesetzten Kopie zeigt, und Fig. 3 bis 5 sind ähnliche Ansichten anderer photographischer Produkte, die für die praktische Ausführung der Erfindung geeignet sind.
Erfindungsgemäss werden die oben erwähnten Ziele erreicht, indem man ein im folgenden als Filmeinheit bezeichnetes photographisches Produkt nimmt, das eine lichtempfindliche Lage aufweist, in der ein undurchsichtigmachendes Material enthalten ist, indem man die Filmeinheit selektiv mit aktinischem Licht belichtet und die so belichtete Filmeinheit mit einer Verarbeitungsmasse in Berührung bringt, um eine zusammengesetzte Kopie zu bilden, die mittels Reflexion oder Projektion als positives Bild betrachtet werden kann. Das undurchsichtig machende Material maskiert das in der lichtempfindlichen Lage gebildete negative Bild in wirksamer Weise, während es gleichzeitig den Hintergrund für die Betrachtung eines darüber gebildeten positiven Über- tragungsbildes liefert, so dass die zusammengesetzte Kopie ohne Trennung als positives Bild betrachtet werden kann.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen am besten verständlich. Wie in Fig. 1 dargestellt, weist die erfindungsgemässe Filmeinheit im wesentlichen einen Träger 10, der vorzugsweise undurchsichtig ist, auf, auf dem sich eine durchscheinende lichtempfindliche Lage 11, d. h. eine Lage, die ein lichtempfindliches Material und ein undurchsichtig machendes Material enthält, befindet.
Das lichtempfindliche Material kann beispielsweise aus einer Silberhalogenidemulsion bestehen und ist vorzugsweise eine Gelatine-Silberhalogenid-Emulsion, die nach der Entwicklung ein negatives Silberbild mit verhältnismässig geringer Schwärzung oder Deckkraft bil det. Die lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion ist vorzugsweise eine gemischte Halogenidemulsion, d. h.
eine Silberjodidbromidemulsion, die, verglichen mit beispielsweise der Empfindlichkeit voll Silberchloridemulsionen, eine verhältnismässig hohe Empfindlichkeit hat.
Das undurchsichtig machende Material, das vorzugsweise farblos oder weiss ist, ist mindestens durchlässig für die spezieller im folgenden zu beschreibende Verarbeitungsmasse, aber im wesentlichen unlöslich in derselben. Als Beispiele von brauchbaren undurchsichtig machenden Materialien seien fein zerteiltes Titandioxyd, Calciumcarbonat, Magnesiumoxyd, Bariumsulfat usw.
oder ein Gemisch derartiger Materialien genannt. Auf jeden Fall ist das undurchsichtig machende Material in einer Menge vorhanden, die ausreicht, um ein in der Lage 11 zu bildendes negatives Silberbild in wirksamer Weise zu maskieren, wobei die Menge des undurchsichtig machenden Materials aber nicht ausreicht, um die Belichtung der lichtempfindlichen Lage auszuschliessen.
Das undurchsichtig machende Material dient weiter dazu, einen Hintergrund, vorzugsweise einen weissen Hintergrund, für ein darüber zu bildendes positives Übertragungsbild zu liefern, so dass die resultierende zusammengesetzte Kopie, die das vorstehend erwähnte negative und positive Bild aufweist, ohne Trennung mittels reflektierten Lichtes als positives Bild betrachtet werden kann. Vorzugsweise ist das undurchsichtig machende Material in einer ausreichenden Menge vorhanden, um das negative Bild in wirksamer Weise zu maskieren und den erforderlichen Hintergrund zu liefern, jedoch in einer Menge, die wenig oder keine nachteilige Wirkung auf die Empfindlichkeit des Produktes hat, d. h. die Empfindlichkeit nicht senkt, jedenfalls nicht in einem merklichen Ausmass.
Der hier verwendete Ausdruck in wirksamer Weise maskieren bezeichnet das Vermögen des undurchsichtig machenden Materials, das negative Bild mindestens im wesentlichen zu maskieren oder zu verbergen, so dass die zusammengesetzte Kopie als positives Bild mit einem annehmbar geringen Wert von Dmin und gutem Kontrast betrachtet werden kann.
Obgleich die vorliegende Erfindung angewendet werden kann, um alle Töne wiedergebende Bilder (Halbtonbilder) herzustellen, ist sie besonders brauchbar auf dem Gebiet der Vervielfältigung von Dokumenten, z. B.
der Herstellung von Photokopien von Drucksachen, und diese letztere Anwendung der Erfindung wird nun beschrieben.
In Fig. 1 wird der Gegenstand 12, z. B. ein Dokument mit undurchsichtigen Flächen, wie beispielsweise Druck, und Flächen, die aktinisches Licht durchlassen, zwischen einer geeigneten Lichtquelle 13 und der lichtempfindlichen Lage 11 der Einheit 1 gebracht. Es versteht sich, dass die photographische Einheit sich in einer Kamera oder einer anderen geeigneten Vorrichtung befindet, so dass die lichtempfindliche Lage 11 während der erforderlichen Zeit nur mit von dem Gegenstand 12 durchgelassenem Licht belichtet wird, wodurch ein den lichtdurchlässigen Flächen des Gegenstandes entsprechendes entwickelbares Bild gebildet wird.
Zu irgendeinem Zeitpunkt während oder nach der Belichtung wird die Lage 11 im Dunkeln mit einer wässrigen Verarbeitungsmasse 14 (Fig. 2) auf eine dem Fachmann bekannte Weise in Berührung gebracht, z. B.
in Form eines Sprays oder Schaumes, durch Eintauchen in einen Trog oder dergleichen, durch Bestreichen mit einer dosierten Menge der Verarbeitungsmasse aus einem geeigneten Behälter usw. Auf jeden Fall ist es erwünscht, die Verarbeitungsmasse im wesentlichen gleichmässig aufzubringen, und für diesen Zweck können Streichfolien, Rakeln usw. verwendet werden. Gewünschtenfalls kann die Verarbeitungsmasse sich zu Anfang in einem zerbrechbaren Behälter befinden, beispielsweise in einem Behälter des in der US-Patentschrift Nr. 2 543 181 beschriebenen Typs.
Die Verarbeitungsmasse enthält mindestens eine alkalische Lösung eines Silberhalogenidentwicklungsmittels und ein Lösungsmittel für Silberhalogenid. Diese Bestandteile können zu Anfang in dem wässrigen Medium für die Verarbeitungsmasse vorhanden sein, oder es können auch einige der Bestandteile oder alle zu Anfang in der Filmeinheit vorhanden sein, beispielsweise durch Einkapselung, als getrennte Überzüge usw., in welchem Falle die Entwicklung dadurch eingeleitet wird, dass man die Filmeinheit mit dem wässrigen Medium in Berührung bringt, um die Verarbeitungsmasse zu bilden. Als Alternative kann die Entwicklung der belichteten Filmeinheit durch Imprägnierung mit einer nicht alkalischen Verarbeitungsmasse bewirkt werden, und die zur Einleitung der Entwicklung erforderliche Alkalinität kann in einem Zeitpunkt nach der Imprägnierung in situ elektrolytisch erzeugt werden.
Die Verarbeitungsmasse kann auch andere Reagenzien enthalten, wie beispielsweise ein viskoses filmbildendes Material, z. B.
Natriumcarboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose usw., Konservierungsmittel, Antischleiermittel und dergleichen.
Die Verarbeitungsmasse durchdringt die Lage 11 und reduziert belichtetes Silberhalogenid zu Silber, während sie praktisch gleichzeitig aus unreduziertem Silberhalogenid eine bildweise Verteilung von löslichem Silberkomplex bildet, der mindestens teilweise durch die Lage 11 übertragen wird, wo er zu Bildsilber reduziert wird, so dass ein positives Silberübertragungsbild gebildet wird, wobei das Bildsilber in erster Linie auf einer Schicht oberhalb der Lage 11 abgeschieden wird.
Die resultierende zusammengesetzte Kopie, die das positive Silberbild über dem negativen Bild aufweist, kann als positive Reflexionskopie mit einem annehmbar niedrigen Wert von Dmjn betrachtet werden, weil das undurchsichtig machende Material in der Lage 11 das negative Bild in wirksamer Weise maskiert oder im wesentlichen verbirgt.
Obgleich die Filmeinheit, deren Belichtung und Entwicklung in den Fig. 1 bzw. 2 dargestellt ist, alle Elemente enthält, die für die praktische Ausführung der Erfindung erforderlich sind, kann, wie in Fig. 3 dargestellt, eine zweite Lage von undurchsichtig machendem Material 15 über der lichtempfindlichen Lage 11 vorgesehen werden; in diesem Falle ist die Gesamtmenge von undurchsichtig machendem Material in den Lagen 11 und 15 ausreichend, um das negative Bild in wirksamer Weise zu maskieren, reicht aber nicht aus, um die Belichtung auszuschliessen, wie dies vorstehend erwähnt wurde. Die Belichtung und Entwicklung werden in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Weise ausgeführt.
Wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt, kann die erfindungsgemässe Filmeinheit, gleichgültig, ob sie die oben beschriebene einlagige oder zweilagige Filmeinheft ist, auch eine für Silber aufnahmefähige Schicht 16 enthalten. Diese Schicht kann beispielsweise ein bekanntes, kräftig Silber ausfällendes Material aufweisen, das Silber ausfällende Keime enthält, z. B. mindestens ein Silberfällungsmittel, das in einem makroskopisch zus am- menhängenden Träger dispergiert ist. Der zus ammen- hängende Träger für die ausfällenden Keime kann ein geeignetes kolloidales Material sein, wie beispielsweise Natriumcarboxymethylcellulose oder Gelatine, wobei die letztere bevorzugt wird, wenn man nicht viskose wässrige Verarbeitungsmassen verwendet.
In der zweilagigen Filmeinheit von Fig. 3 können die Silber ausfällenden Keime in der Lage 15 enthalten sein, statt dass man wie in Fig. 5 eine getrennte Lage 16 vorsieht.
Wenn man entweder die Filmeinheit von Fig. 1 (einlagig) oder die Filmeinheit von Fig. 3 (zweilagig) verwendet, können die Silber ausfällenden Keime gewünschtenfalls auch zu Anfang in der Verarbeitungsmasse vorhanden sein. Derartige Verarbeitungsmassen sind beispielsweise in der US-Patentschrift Nummer 2662 822 beschrieben.
Zur Erzielung der besten Ergebnisse ist die Menge an Silberhalogenid und/oder undurchsichtig machendem Material in der Lage 11 der einlagigen Filmeinheit verschieden von derjenigen der zweilagigen Filmeinheit.
In der einlagigen Fihneinheit ist das Silberhalogenid vorzugsweise in einer ausreichenden Menge vorhanden, um eine Silberbedeckung in der Grössenordnung von mindestens 0,0194 g pro m2, beispielsweise von ca.
0,0194 bis 0,086 g pro m2 zu ergeben, wobei der bevorzugteste Bereich der Silberbedeckung in der Grössenordnung von ca. 0,032 bis ca. 0,043 g pro m2 liegt.
In dieser Filmeinheit ist die Menge des undurchsichtig machenden Materials, z. B. Titandioxyd, vorzugsweise mindestens 2,15 g pro m2, z. B. in der Grössenordnung von ca. 2,15 bis 21,5 g pro m2, wobei das Verhältnis von kolloidalem Bindemittel, z. B. Gelatine, zu Silber beträgt vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise ca.
30:1 bis ca. 50:1.
Es wurde gefunden, dass die Silbermenge in der zweilagigen Filmeinheit zur Erzielung der besten Ergebnisse erheblich grösser als in der einlagigen Filmeinheit sein sollte. In der zweilagigen Filmeinheit ist daher zur Erzielung der besten Ergebnisse das Silberhalogenid vorzugsweise in einer ausreichenden Menge vorhanden, um eine Silberbedeckung von mindestens 0,11 pro m2, insbesondere in der Grössenordnung von ca. 0,43 bis ca. 1,08 g pro m2, zu ergeben. Das undurchsichtig machende Material ist in der Lage 11 vorzugsweise in einer solchen Menge vorhanden, dass sich eine Bedeckung in der Grössenordnung von ca. 2,15 bis 26,9 g pro m2 ergibt, wobei der bevorzugteste Bereich zwischen 8,6 und 23,6 g pro m2 liegt und das Verhältnis von undurchsichtig machendem Material zu Silber vorzugsweise ca. 5:1 bis ca. 45:1 beträgt.
Die lichtempfindliche Lage 11 jeder Filmeinheit kann auch andere Materialien enthalten, die spezielle erwünschte Funktionen ausüben, z. B. Härter, Sensibilisatoren usw.
Es wurde auch gefunden, dass das Vorhandensein eines photographisch unschädlichen B efeuchtungsmit- tels in der Lage 11 der neuen erfindungsgemässen Filmeinheiten die Verarbeitungszeit und/oder die erforderliche Menge Verarbeitungsmasse wesentlich senkt. Dies ist offensichtlich dem Vermögen des B efeuchtungsmit- tels zuzuschreiben, Wasser in der Emulsionsgrundmasse zurückzuhalten, wodurch die Schrumpfung auf einen Mindestwert gehalten wird, oder, anders ausgedrückt, die für die Verarbeitung erforderliche Quellung auf den Mindestwert herabgesetzt wird, so dass die Induktionszeit und/oder die Zeit, die erforderlich ist, um den löslichen Silberkomplex in die Schicht zu übertragen, wo er zu Bildsilber reduziert wird, verkürzt wird.
Ausserdem ist es unter gegebenen Verarbeitungsbedingungen möglich, ein Silberübertragungsbild mit einer gewünschten Schwärzung bei einem geringen Silbergehalt in dem lichtempfindlichen Element zu erhalten.
Der hier verwendete Ausdruck photographisch unschädliches Befeuchtungsmittel bezeichnet ein B ef euch- tungsmittel, das unschädlich ist und den photographischen Prozess nicht behindert, das heisst die lichtempfindliche Emulsion oder die Verarbeitung eines entwickelbaren, durch Belichtung der Emulsion erzeugten Bildes nicht nachteilig beeinflusst.
Als Beispiele von geeigneten photographisch unschädlichen Befeuchtungsmitteln, die für die vorliegende Erfindung in Betracht kommen, seien wasserlösliche Polyhydroxyverbindungen, wie beispielsweise a-Methylglucosid, Glycerin usw., genannt. Die erforderliche Menge Befeuchtungsmittel variiert je nach der Struktur und den Eigenschaften der verwendeten Filmeinheit und der verwendeten Entwicklungsmasse sowie den Verarbeitungsbedingungen. Zur Erzielung der besten Ergebnisse sollten im allgemeinen mindestens 25 /o Befeuchtungsmittel, bezogen auf das Gewicht der Gelatine in der Emulsion, vorzugsweise mindestens 40 /o, verwendet werden. Besonders gute Ergebnisse wurden erzielt, wenn der Prozentsatz an Befeuchtungsmittel 100 /o oder mehr beträgt.
Auf jeden Fall ist die Wahl der geeigneten Menge Befeuchtungsmittel für den Fachmann im Hinblick auf die vorliegende Offenbarung leicht. Daher bezeichnet der hier verwendete Ausdruck wirksame Menge die Menge Befeuchtungsmittel, die zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse erforderlich ist, d. h.
die Menge Befeuchtungsmittel, die erforderlich ist, um die gewünschte Verkürzung der Verarbeitungszeit und/ oder die gewünschte Verringerung der erforderlichen Menge Verarbeitungsmasse zu erzielen.
Es wurde weiter gefunden, dass sich bei Vorhandensein eines kieselsäurehaltigen Materials, vorzugsweise von fein granuliertem kolloidalem Siliciumdioxyd, in der lichtempfindlichen Lage 11 und/oder in der Lage 15 der zweilagigen Filmeinheit gewisse bedeutende Vorteile ergeben.
Beispielsweise senkt das Vorhandensein eines kieselsäurehaltigen Materials den Wert von Dmin der resultierenden positiven Reproduktion wesentlich. Mit anderen Worten: das kieselsäurehaltige Material verbessert die Deckkraft des undurchsichtig machenden Materials wesentlich, so dass das letztere das negative Bild wirksamer maskiert. Dies ermöglicht es, geringere Mengen des undurchsichtig machenden Materials oder dünnere Lagen, die dasselbe enthalten, anzuwenden, um positive Reproduktionen mit einem besonderen gewünschten Wert von Dmin zu erhalten.
Obgleich der genaue Grund für diese gesteigerte Deckkraft nicht klar ist, wird angenommen, dass sie mindestens teilweise dem Vermögen des kieselsäurehaltigen Materials zuzuschreiben ist, die Agglomerate des undurchsichtig machenden Materials, die sich bei dem Überziehen leicht bilden, zu zerkleinern. Mit anderen Worten: Es wird angenommen, dass das kieselsäurehaltige Material die Deckkraft steigert, indem es als ein Überzugsliilfsmittel funktioniert.
Ausser der Steigerung der Deckkraft ermöglicht das Vorhandensein des kieselsäurehaltigen Materials es, eine erhöhte Wirksamkeit des Silbers in dem Über- tragungsprozess zu erzielen, wodurch die positive Reproduktion erhalten wird, d. h. es gestattet, mit einer gegebenen Menge Silber in der Emulsionsschicht ein positives Silberbild mit einem grösseren Wert von Dmas zu erhalten, oder alternativ mit geringeren Mengen Silber ein positives Silberübertragungsbild mit einem vergleichbaren Wert von Dmax zu erhalten.
Abgesehen von den offensichtlichen wirtschaftlichen Vorteilen gestattet die Möglichkeit, verhältnismässig kleine Mengen Silber zu verwenden, es ihrerseits, positive Reproduktionen mit einem geringeren Wert von Dmin zu erhalten und/oder geringere Mengen undurchsichtig machendes Material zu verwenden, um den gewünschten Maskierungsgrad des in der Emulsionsschicht gebildeten negativen Bildes zu erhalten, Überdies kann die Einverleibung des kieselsäurehaltigen Materials in die Emulsionslage weiter dazu dienen, die Lagerfähigkeit der Filmeinheiten zu erhöhen.
Ein bevorzugtes kieselsäurehaltiges Material ist CAB-O-SIL (eingetragene Marke von Godfrey L. Cabot, Inc. für ein feuertrockenes, zu 99 /o reines feines Siliciumdioxydpulver mit einer Partikelgrösse von 0,015 Mikron, einer Oberfläche von 200 m2/g und einer Schüttdichte von 0,037 g pro cm3). Die Verwendung von anderen kieselsäurehaltigen Materialien, beispielsweise Silikaten, z. B. Magnesiumaluminiumsilikat, ist für den Fachmann in Hinblick auf die vorliegende Beschreibung der Erfindung naheliegend.
Im allgemeinen ist die verwendete Menge kieselsäurehaltiges Material nicht von entscheidender Bedeutung und kann in einem grossen Bereich schwanken. Jedoch wurden besonders gute Ergebnisse erhalten, wenn das Gewichtsverhältnis von kieselsäurehaltigem Material zu undurchsichtig machendem Material in der Lage ca.
1:3 bis ca. 1:15 beträgt.
In der zweilagigen Filmeinheit ist das undurchsichtig machende Material in der Lage 15 vorzugsweise in einer ausreichenden Menge vorhanden, um eine Bedeckung von ca. 1,1 bis ca. 21,5 g pro m2 zu ergeben, wobei der Bereich von ca. 3,2 bis ca. 16,1 g pro m2 am meisten bevorzugt wird.
Obgleich oben die bevorzugten Bereiche der Menge des undurchsichtig machenden Materials in jeder der beiden Lagen der zweilagigen Filmeinheit genannt worden sind, versteht es sich, dass die Menge des undurchsichtig machenden Materials in einer der Lagen wesentlich geringer und in der anderen Lage wesentlich höher sein kann, um eine Menge des undurchsichtig machenden Materials zu ergeben, die ausreicht, um das negati ve Bild in wirksamer Weise zu maskieren. Im allgemeinen sollte die Gesamtmenge des undurchsichtig machenden Materials sich zu der Menge des Silbers vorzugsweise wie ca. 20:1 bis ca. 70:1 verhalten.
Es versteht sich natürlich, dass die oben angegebenen Mengen der Bestandteile nur bevorzugte Mengen darstellen und geringere oder grössere Mengen auch brauchbare Ergebnisse liefern und daher für die Erfindung in Betracht kommen.
Bei Mengen des undurchsichtig machenden Materials in der vorstehend angegebenen Grössenordnung zeigte es sich, dass die Filinempiindlichkeit annähernd gleich derjenigen ist, die erhalten würde, wenn kein undurchsichtig machendes Material vorhanden wäre. Mit anderen Worten: bei der gleichen Dauer oder Intensität der Belichtung kann man ein Bild mit einer Schwärzung erhalten, die mit der Schwärzung vergleichbar ist, die mit einer ähnlichen Filmeinheit ohne undurchsichtig machendes Material erhältlich ist.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es daher, aus Filmeinheiten, die verhältnismässig kleine Mengen Silber enthalten und eine verhältnismässig hohe Fiim- empfindlichkeit haben, positive Bilderübertragungsbilder mit guter Schwärzung und Auflösung zu erhalten.
Die folgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung, sollen sie jedoch nicht einschränken.
Beispiel 1
Zu einem Gemisch von 6,0 g Gelatine und 100,9 cm5 Wasser wurden 125,0 g eines Gemisches von 100 g Titandioxyd, 0,6 cm3 Tamon 731 (eingetragene Marke von Rohm & Haas Co für ein anionaktives polymeres Dispergiermittel) und 50 cm3 Wasser gegeben. Das resultierende Gemisch wurde mit 0,075 cm3 Triton X-100 (eingetragene Marke von Rohin & Haas Co.
für ein nichtionogenes Isooctylphenylpolyäthoxyäthanol Dispergiermittel), 0,03 g Kaliumchromsulfat und 1,75 g einer Silberjodidbromid-Gelatine-Emulsion, die annähernd 6,5 Gew.- /o Silber und 6,8 Gew.- /o Gelatine enthielt, versetzt. Ein Notizblockpapier wurde in einer Menge von annähernd 323 g Lösung pro m2 mit dem resultierenden Gemisch überzogen, um eine einlagige Filmeinheit herzustellen, die laut Berechnung 0,84 g Gelatine, 0,016 g Silber und 11,5 g Titandioxyd enthielt, wobei das Verhältnis von Silber zu Titandioxyd gewichtsmässig ca. 1:720 betrug. Zu 0,5 g Natriumcarboxymethylcellulose, gelöst in 50 cm3 Wasser, wurden 2,0 cm3 einer Lösung von 8,7 g Cadmiumacetat und 6,3 g Bleiacetat in 300 cm3 Wasser gegeben.
Zu dem resultierenden Gemisch wurden dann 0,7 cm3 einer 10/obigen wässrigen Natriumsulfidlösung gegeben. Diese Überzugsmischung wurde dann durch Auspresswalzen bei einer berechneten Bedeckung von 3,2 cm3 Lösung pro m2 über die Emulsionslage der oben hergestellten einlagigen Filmeinheit aufgebracht. Die resultierende Filmeinheit wurde dann in der in der Zeichnung beschriebenen Weise belichtet und im Dunkeln entwickelt, indem man das so belichtete Element mit der folgenden Verarbeitungsmischung in Berührung brachte: Wasser 8400,0 cm3 Natriumcarboxymethylcellulose (mittlere Viskosität) 600,0 g Natriumsulfit 675,0 g Natriumhydroxyd 180,0 g Kaliumthiosulfat 207,0 g 4-Amino-2,6-dimethylphenol 180,0 g
Nach ca. 2 Sekunden im Dunkeln wurde eine ausgezeichnete positive Silberreproduktion des Originals erhalten.
Beispiel 2
Zu einem Gemisch von 276,0 g Gelatine und 2640,0 cm3 Wasser wurden 2840,0 g eines Gemisches von 2380,0 cm3 Wasser, 1750,0 g Titandioxyd und 2,1 cm3 Tamol 731 gegeben. Zu dem resultierenden Gemisch wurde ein Gemisch von 3,0 cm3 Triton X-100 , 600 g der in Beispiel 1 verwendeten Silberjodidbromid Gelatine-Emulsion, 0,51 g Kaliumchromsulfat und 30,0 cm3 Wasser gegeben. Ein Notizblockpapier wurde mit diesem Gemisch in einer Menge von annähernd 102 cm3 pro m2 überzogen, so dass sich eine berechnete Bedeckung von 0,6295 g pro m2 Silber, 5,1433 g pro m2 Gelatine und 26,16 g pro m2 Titandioxyd oder eine berechnete Bedeckung mit Festsubstanz von annähernd 32 g pro m2 ergab (wobei das Verhältnis von Silber zu Titandioxyd gewichtsmässig ca. 1:40 betrug).
Eine zweite Überzugsmischung wurde hergestellt, indem man zu 3000 g eines Gemisches aus 2500 cm3 Wasser, 1250 g Titandioxyd und 1,5 cm3 Tamol 731 500 g einer 100/obigen Gelatinelösung, 4 cm3 Triton X-100 und 2 g Kaliumchromsulfat gab. Nachdem der erste Überzug (Emulsionslage) getrocknet war, wurde die zweite Über- zugsmischung in einer Menge von annähernd 65 bis 75 g pro m2 aufgetragen, um die in Fig. 3 dargestellte zweilagige Filmeinheit herzustellen, wobei das Verhältnis von Gelatine zu Titandioxyd in der zweiten Lage ca.
1:20 war. Eine für Silber aufnahmefähige Schicht wurde dann in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise aufgebracht. Die Belichtung und Entwicklung in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise ergab ein ausgezeichnetes positives Bild mit einem sichtbar geringeren Wert von Dmin als das in Beispiel 1 erhaltene Bild.
Beispiel 3
In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise wurde eine einlagige Filmeinheit hergestellt, indem man auf einen Papierträger eine Lage aufbrachte, die 0,0699 g pro cm2 Silber, 21,09 g pro m2 Titandioxyd, 2,69 g pro m2 Gelatine, 2,90 g pro m2 CAB-O-SIL (eingetragene Marke von Godfrey L. Cabot, Inc. für ein feuertrockenes feines Siliciumdioxydpulver mit einer Partikelgrösse von 0,015 Mikron, einer Oberfläche von 200 m2 pro g und einer Schüttdichte von 0,037 g pro cm3) und 1,29 g pro m2 a-Methylglucosid enthielt, wobei insgesamt ca. 28,1 g festes Material pro m2 Oberfläche vorhanden waren. Über diese Lage wurde eine für Silber aufnahmefähige Schicht aufgebracht, die 0,011 g pro m2 Bleisulfid und 2,36 g pro m2 Gelatine enthielt.
Die resultierende Filmeinheit wurde in der in Fig. 1 dargestellten Weise belichtet und im Dunkeln entwickelt, indem man das so belichtete Element mit der folgenden nicht viskosen Verarbeitungsmischung in Berührung brachte: Wasser 8400,0 cm3 Natriumhydroxyd 96,0 cm3 Natriumsulfit 255,0 g Kaliumthiosulfat 147,0 g 4-Amino-2,6-dimethylphenol 90,0 g
1-Phenyl-5-mercaptotetrazol 0,09 g
Nach ca. 2 Sekunden im Dunkeln wurde eine positive Silberreproduktion des Originals erhalten.
Beispiel 4
Die Verfahrensweise von Beispiel 3 wurde wieder holt, wobei die Mengen der Bestandteile abgeändert wurden, so dass sich eine lichtempfindliche Lage ergab, die 0,0699 g pro m2 Silber, 15,49 g pro m2 Titandioxyd, 2,69 g pro m2 Gelatine, 2,15 g pro m2 CAB O-SIL und 1,29 g pro m2 a-Methylglucosid enthielt, wobei in dieser Lage insgesamt ca. 21,6 g festes Material pro m2 vorhanden waren. Alle anderen Bedingungen waren gleich wie in Beispiel 3. Ein positives Bild mit einem merklich höheren Wert von Dmax als das in Beispiel 3 erhaltene Bild wurde erhalten.
Beispiel 5
Die Verfahrensweise von Beispiel 3 wurde wiederum wiederholt, wobei man die Mengen der Bestandteile änderte, so dass sich eine lichtempfindliche Lage ergab, die 0,0699 g pro m2 Silber, 3,12 g pro m2 Titandioxyd, 2,69 g pro m2 Gelatine, 0,43 g pro m2 CAB-O-SIL und 1,29 g pro m2 a-Methylglucosid enthielt, wobei in dieser Lage insgesamt ca. 7,5 g festes Material pro m2 vorhanden waren. Es wurde ein befriedigendes positives Silberbild erhalten.
Beispiel 6
In der in Beispiel 2 beschriebenen Weise wurde eine zweilagige Filmeinheit hergestellt, indem man zuerst auf einen Papierträger eine lichtempfindliche Lage aufbrachte, die 0,54 g pro m2 Silber, 21,5 g pro m2 Titandioxyd, 4,20 g pro m2 Gelatine und 3,626 g pro m2 a-Methylglucosid enthielt, wobei in dieser Lage insgesamt ca. 29,9 g festes Material pro m2 vorhanden waren. Oben auf diese Lage wurde dann eine äussere Lage von undurchsichtig machendem Material aufgebracht, die 10,87 g pro m2 Titandioxyd und 0,592 g pro m2 Gelatine enthielt, wobei in dieser Lage insgesamt ca.
11,4 g festes Material pro m2 vorhanden waren. Dann wurde eine für Silber aufnahmefähige Schicht aufgebracht, die 0,011 g pro m2 Bleisulfid und 1,18 g pro m2 Gelatine enthielt. Die Belichtung und Entwicklung in der in Beispiel 3 beschriebenen Weise ergab eine ausgezeichnete positive Silberreproduktion mit einem grösseren Wert von Dmax als die in Beispiel 4 erhaltene.
Beispiel 7
Die Verfahrensweise von Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei die Mengen der Bestandteile abgeändert wurden, so dass sich eine lichtempfindliche Lage, die 0,54 g pro m2 Silber, 21,5 g pro m2 Titandioxyd, 2,292 g pro m2 Gelatine und 3,65 g pro m2 a-Methylglucosid enthielt, wobei in dieser Lage insgesamt ca.
28,0 g festes Material pro m2 vorhanden waren, und eine äussere Lage von undurchsichtig machendem Material, die 9,25 g pro m2 Titandioxyd und 0,463 g pro m2 Gelatine enthielt, wobei in dieser Lage insgesamt ca. 9,7 g festes Material pro m2 vorhanden waren, ergaben. Die für Silber aufnahmefähige Schicht und alle anderen Bedingungen waren gleich wie in Beispiel 6.
Eine ausgezeichnete Silberreproduktion wurde erhalten, die eine etwas grössere Schwärzung und einen etwas grösseren Kontrast als die in Beispiel 6 erhaltene hatte.
Beispiel 8
Die Verfahrensweise von Beispiel 6 wurde wiederholt, wobei die Mengen der Bestandteile in der äusseren Lage abgeändert wurden, so dass in dieser Lage 2,69 g pro m2 Titandioxyd und 0,269 g pro m2 Gelatine vorhanden waren. Die lichtempfindliche Lage, die für Sil ber aufnahmefähige Schicht und alle anderen Bedingungen waren gleich wie in Beispiel 6. Es wurde eine vergleichbare positive Silberreproduktion erhalten.
Wie man bemerken wird, enthielt in allen vorhergehenden Beispielen die Filmeinheit eine für Silber aufnahmefähige Schicht. In den folgenden Beispielen sind anstelle dieser Schicht Silber ausfällende Keime zu Anfang in der Verarbeitungsmischung vorhanden.
Beispiel 9
Eine einlagige Filmeinheit wurde in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt. Die Fihneinheit enthielt keine für Silber aufnahmefähige Schicht. Diese Filmeinheit wurde in der in Fig. 1 erläuterten Weise belichtet und im Dunkeln entwickelt, indem man die so belichtete Filmeinheit mit der folgenden viskosen Verarbeitungsmasse in Berührung brachte.
Wasser 8400,0 cm3 Natriumcarboxymethylcellulose (mittlere Viskosität) 600,0 g Natriumsulfit 675,0 g Natriumhydroxyd 180,0 g Kaliumthiosulfat 207,0 g 4-Amino-2,6-dimethylphenol 180,0 g wässrige Natriumsulfidlösung (0,0156 g NasS/cm3) 9,0 cm3 wässrige Bleiacetat- und Cadmiumacetatlösung (8,7 g Bleiacetat und 6,3 g Cadmiumacetat/300 cm3) 192,0 cm3
Nach ca. 2 Sekunden im Dunkeln wurde eine ausgezeichnete positive Silberreproduktion erhalten.
Beispiel 10
Eine zweilagige Filmeinheit wurde in der Beispiel 2 beschriebenen Weise hergestellt. Die Filmeinheit enthielt keine für Silber aufnahmefähige Schicht. Die Belichtung und Entwicklung in der in Beispiel 9 beschriebenen Weise ergab ein ausgezeichnetes positives Silberbild mit einem Wert von Dmjn, der sichtbar geringer war als derjenige des in Beispiel 9 hergestellten Bildes.
Die folgenden Beispiele einschliesslich des Vergleichsbeispiels 11 zeigen die Vorteile, die durch Zugabe eines kieselsäurehaltigen Materials erhalten werden.
Beispiel 11
Ein Gemisch wurde hergestellt, das die angegebenen Mengen der folgenden Bestandteile enthielt: 200 cm3 Wasser, 0,3 cm3 250/obiges Tamol 731 , 61,2 g Titandioxyd, 3,75 g a-Methylglucosid, 75,0 g einer 100/obigen Gelatinelösung, 0,2 cm3 Triton X-100 und 6,0 g Silberjodidbromidemulsion. Ein Papierträger wurde mit einer Menge von ca. 101,1 g dieser als Überzugslösung dienenden Mischung pro m überzogen, wobei sich eine Lage ergab, die nach dem Trocknen laut Berechnung 17,86 g pro m2 Titandioxyd, 2,37 g pro m3 Gelatine und 0,118 g pro m2 Silber enthielt.
Die resultierende Filmeinheit wurde dann belichtet, und die so belichtete Einheit wurde verarbeitet, indem man zwischen der Einheit und einer darübergelegten Streichfolie bei einem Zwischenraum von 0,0559 mm eine Verarbeitungsmischung aufbrachte, die die angegebenen Mengen der folgenden Bestandteile enthielt:
: Wasser 8400,0 cm 3 Natriumcarboxymethylcellulose (mittlere Viskosität) 450,0 g Natriumsulfit 675,0 g Natriunihydroxyd 180,0 g Kaliumthiosulfat 207,0 g 4-Amino-2,6-dimethylphenol 180,0 g Glycerin 675,0 cm3 Benztriazol 36,0 g Tinopol 2BF (eingetragene Marke von Geigy Co.
für ein optisches Bleichmittel, das aus farblosen fluoreszierenden Verbindungen besteht) 60,0 cm3 wässrige Natriumsulfidlösung (0,0156 g Na2/cm3) 9,0 cm3 wässrige Bleiacetat- und Cadmiumacetatlösung (8,7 g Bleiacetat und 6,3 g Cadmiumacetat/300 cm3 Wasser) 192,0 cm3
Nach 10 Sekunden im Dunkeln und weiteren 60 Sekunden Berührungsdauer wurde die Streichfolie entfernt, wobei sich eine zusammengesetzte Kopie zeigte, die als positive Silberreproduktion betrachtet werden konnte und einen Wert für Dmin von 0,16 und einen Wert für D max von 0,76 (Reflexionsschwärzung) hatte.
Beispiel 12
Beispiel 11 wurde wiederholt mit der Ausnahme, dass das Überzugsgemisch 8,4 g CAB-O-SIL enthielt.
Dieses Überzugsgemisch wurde in einer Menge von ca.
97,9 g Lösung pro m2 aufgebracht und ergab eine berechnete Bedeckung mit CAB-O-SIL von 2,37 g pro m2. Die Verarbeitung in der oben beschriebenen Weise ergab eine zusammengesetzte Kopie, die als positives Silberbild betrachtet werden konnte und einen Wert für Dmin von 0,06 und einen Wert für Dmax von 1,10 (Reflexionsschwärzung) hatte.
Beispiel 13
Beispiel 11 wurde erneut wiederholt, mit der Ausnahme, dass dem Überzugsgemisch 4,2 g CAB-O-SIL zugesetzt wurde. Dieses Gemisch wurde dann in einer Menge von ca. 104,4 g Lösung pro m2 aufgebracht und ergab eine Lage, die 1,29 g CAB-O-SIL pro m2 enthielt. Die resultierende zusammengesetzte Kopie konnte wie ein positives Silberbild betrachtet werden und hatte einen Wert für Dmin von 0,10 und einen Wert für D maN von 0,94 (Reflexionsschwärzung).
Beispiel 14
Beispiel 11 wurde erneut wiederholt, mit der Ausnahme, dass zu dem Überzugsgemisch 12,6 g CAB-O SIL zugesetzt wurden. Dieses Gemisch wurde dann in einer Menge von ca. 114,1 g Lösung pro m2 aufgebracht und ergab eine Filmeinheit, die 3,98 g CAB-O SIL pro m2 enthielt. Die resultierende zusammengesetzte Kopie konnte als positives Silberbild betrachtet werden und hatte einen Wert für Dmin von 0,04 und einen Wert für Dmax von 1,04 (Reflexionsschwärzung).
Beispiel 15
Beispiel 11 wurde erneut wiederholt, wobei man zu dem Überzugsgemisch 16,8 g CAB-O-SIL zugab.
Dieses Gemisch wurde dann in einer Menge von ca.
150,6 g Lösung pro m2 aufgebracht und ergab eine Filmeinheit, die 6,99 g CAB-O-SIL pro m2 enthielt.
Das resultierende positive Bild hatte einen Wert für Dmin von 0,04 und einen Wert für D max von 0,96.
Aus den vorstehenden Beispielen ist ersichtlich, dass das kieselsäurehaltige Material bei der resultierenden positiven Reflexionskopie sowohl den Wert von Dmax erhöhte als auch den Wert von D min erniedrigte.
Das folgende Beispiel wurde ausgeführt, um deutlich zu beweisen, dass die Kombination von undurchsichtig machendem Material und kieselsäurehaltigem Material und nicht das Vorhandensein von zusätzlichem undurchsichtig machendem Material allein diesen erhöhten Unterschied der D-Werte ergibt.
Beispiel 16
Beispiel 11 wurde erneut wiederholt mit der Ausnahme, dass das Überzugsgemisch 69,6 g Titandioxyd (was gewichtsmässig den 61,2 g Titandioxyd von Beispiel 11 plus den 8,4 g CAB-O-SIL von Beispiel 12 entsprach) enthielt. Dieses Gemisch wurde dann in einer Menge von ca. 87,2 g Lösung pro mc aufgebracht.
Die resultierende zusammengesetzte Kopie konnte als positive Silbeireproduktion betrachtet werden und hatte einen Wert für Dmin von 0,14 und einen Wert für Dmax von 0,90 (Reflexionsschwärzung).
Es ist ersichtlich, dass die Differenz der D-Werte des positiven Bildes von Beispiel 12 1,04 und von Beispiel 16 0,76 betrug, was beweist, dass das Vorhandensein des kieselsäurehaltigen Materials und nicht die Verwendung von zusätzlichem undurchsichtig machendem Material anstelle desselben die vorstehenden verbesserten Ergebnisse liefert.
Gewünschtenfalls können der in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Verarbeitungsmasse verschiedene andere Bestandteile zugesetzt werden. Beispielsweise kann ein Weichmacher verwendet werden, wenn es erwünscht oder zweckmässig ist. Beispielsweise wurden 675,0 cm3 Glycerin zu der Verarbeitungsmasse von Beispiel 1 gegeben. Es kann auch erwünscht sein, in der Verarbeitungsmasse einen optischen Aufheller zu verwenden. Beispielsweise wurden Bilder mit verbesserter und verbessertem Kontrast erhalten, indem man der Verarbeitungsmasse von Beispiel 1 6,0 cm3 Tinopol 2BF (eingetragene Marke von Geigy Co. für ein optisches Bleichmittel, das aus farblosen fluoreszierenden Verbindungen zur Aufhellung und Weissmachung besteht und in kaltem Wasser dispergierbar, in heissem Wasser löslich und gegen Säuren, Alkalien und milde Oxydationsmittel beständig ist) zugesetzt wurden.
Es versteht sich auch, dass verschiedene andere Silberhalogenidentwicklungsmittel und Lösungsmittel usw., die bereits bekannt sind, anstelle der in den Beispielen angegebenen verwendet werden können.
Wie aus der vorstehenden Beschreibung und den Beispielen ersichtlich ist, stellt die vorliegende Erfindung eine neue Filmeinheit zur Verfügung, die eine lichtempfindliche Emulsionslage, die ein undurchsichtig machendes Material enthält, auf einem Träger, der vorzugsweise undurchsichtig ist, aufweist. Die Filmeinheit kann auch eine äussere Lage eines undurchsichtig machenden Materials und/oder eine für Silber aufnahmefähige Schicht aufweisen. Die Filmeinheit kann durch ihre äussere Oberfläche belichtet werden (zum Unterschied von der Belichtung durch ihren Träger) und danach verarbeitet werden, um eine zusammengesetzte Kopie zu erzeugen, die ein sichtbares Silberübertragungsbild enthält, dass mittels Reflexion oder Projektion als positives Bild betrachtet werden kann.
Es wurde bereits vorgeschlagen, ein undurchsichtiges Pigment, wie beispielsweise Titandioxyd, in der Verarbeitungslösung zu verwenden, um in irgendeinem Zeitpunkt nach der Belichtung einen verhältnismässig weissen und undurchsichtigen Film oder eine verhältnismässig weisse und undurchsichtige Lage zu bilden (siehe beispielsweise die US-Patentschriften Nr. 2 603 565, 2607685, 2616804 und 2662822). Es wurde auch bereits vorgeschlagen, das Übertragungsbild auf einer undurchsichtigen weissen Schicht von Titandioxyd oder dergleichen, die in der Filmeinheit vorhanden ist, zu bilden (siehe beispielsweise US-Patentschriften Nummern 2500 421, 2 692 830 und 2 563 342).
Jedoch wurde es, soweit bekannt, bisher noch nie vorgeschlagen, eine durchscheinende lichtempfindliche Emulsion in der vorstehend erwähnten Weise zur Bildung eines positiven Bildes zu verwenden, noch wurde es bisher vorgeschlagen, dass das Pigment, z. B. Titandioxyd, in der äusseren Lage in geringeren Mengen vorhanden sein sollte, so dass sich eine durchscheinende (im Unterschied zu undurchsichtige) Schicht ergibt, durch die belichtet wird und die anschliessend entwickelt werden kann, wobei eine zusammengesetzte Kopie erhalten wird, die als eine ausgezeichnete positive Reproduktion des originalen Gegenstandes betrachtet werden kann.
Daher stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur photographischen Reproduktion von Dokumenten oder dergleichen unter Verwendung eines einheitlichen Filmes zur Verfügung, wobei das gewünschte Bild nicht von einem lichtempfindlichen Element getrennt zu werden braucht, damit es betrachtet werden kann.
Die vorliegende Erfindung kann für die Röntgenographie angewendet werden, wenn man in die photographische Einheit einen Verstärker einbaut. Wie in der Röntgentechnik wohlbekannt ist, ist ein Verstärker ein Material, das fluoresziert oder aktinisches Licht emittiert, wenn es durch hindurchtretende ionisierende Strahlung, z. B. Röntgenstrahlen, angeregt wird, und dieses emittierte Licht dient zur Verstärkung der Belichtung, wodurch das Ausmass der Belichtung, das zur Erzeugung einer Röntgenographie mit einem gewünschten Dmax erforderlich ist, reduziert wird.
Der Verstärker kann als getrennte Lage oder getrenntes Element auf der entgegengesetzten Seite des Trägers 10 verwendet werden, so dass der Verstärker von der lichtempfindlichen Lage durch den Träger getrennt ist; in diesem Falle muss der Träger 10 durchsichtig statt undurchsichtig sein. Der Verstärker kann auch auf der gleichen Seite des Trägers wie die lichtempfindliche Lage angeordnet sein; in diesem Falle kann es erwünscht sein, eine Abstandslage zwischen dem Ver stärker und der lichtempfindlichen Lage vorzusehen.
In der Filmeinheit der Fig. 3 bis 5 ist der Verstärker vorzugsweise oberhalb der lichtempfindlichen Lage angeordnet, entweder als eine getrennte Lage oder in den Filmeinheiten der Fig. 3 und 5 als in die äussere durchscheinende Lage 15 eingebauter Verstärker. Im letzteren Falle enthält die Lage 15 vorzugsweise einen durchscheinenden Verstärker. Dies kann erzielt werden, indem man entweder das zur Bildung des Verstärkers erforderliche fluoreszierende Mittel als getrenntes Material in die durchscheinende Lage 15 einverleibt oder indem man ein durchscheinendes fluoreszierendes Mittel, beispielsweise ein Gemisch voll mit Silber aktiviertem Zinksulfid und mit Silber aktiviertem Zinkcad miumsulfid, verwendet, um den durchscheinenden Verstärker zu bilden.
In einer röntgenograpluschen Einheit gemäss der vorstehenden Beschreibung bildet der Verstärker mit dem Bild, dessen Teil er ist, ein Ganzes und wirkt als eine eingebaute Steuervorrichtung, die sichtbares Licht emittiert, wenn sie durch das Betrachtungslicht angeregt wird, und dadurch eine erhöhte Brillanz und einen erhöhten Kontrast ergibt. Das Prinzip der Verwendung eines Verstärkers als mit der Filmeinheit als Ganzes verbundenen Bestandteil ist in der US-Patentschrift Nr. 3 185 841 beschrieben.
Obgleich die Herstellung von Silberbildern in der vorstehenden Beschreibung und den Beispielen beschrieben worden ist, liegt es auch im Rahmen der Erfindung, andere Bilder als Silberbilder herzustellen. Beispielsweise kommt in Frage, eine zusammengesetzte Kopie zu bilden, die mittels Reflexion oder Projektion als positives Farbbild betrachtet werden kann. Das farbgebende Material in derartigen Verfahren kann z. B. ein vollständiger Farbstoff sein, wie beispielsweise die in der US-Patentschrift Nr. 2 983 606 beschriebenen Farbentwickler (Farbstoffe, die auch Silberhalogenidentwicklungsmittel sind).
Obgleich viele Materialien, die normalerweise in einem photographischen Film vorhanden sind, z. B. Gelatine und die verschiedenen gewöhnlich verwendeten Zusätze, die im photographischen Prozess speziellen Zwecken dienen, normalerweise mindestens in einem gewissen Ausmass Licht absorbieren und daher theoretisch als undurchsichtig machend bezeichnet werden können, wird der Ausdruck undurchsichtig machendes Material hier in der allgemein anerkannten Bedeutung verwendet und soll die Klasse von Materialien definieren, die in der Technik so bezeichnet werden, wobei diejenigen Substanzen ausgeschlossen sind, die bisher aus verschiedenen Gründen in photographischen Filmen verwendet werden und nur gelegentlich minimal Licht absorbieren.
Obgleich in der vorstehenden Beschreibung und den Beispielen ein undurchsichtig machendes Material erwähnt wurde, das in der Filmeinheit enthalten war, liegt es auch im Rahmen der Erfindung, stattdessen Materialien oder Substanzen zu verwenden, die zu Anfang keine undurchsichtig machenden Eigenschaften aufweisen, d. h. im wesentlichen für sichtbares Licht durchlässig sind, die aber durch Behandlung in irgendeinem Zeitpunkt nach der Belichtung, z. B. während oder nach der Verarbeitung, undurchsichtig machend gemacht werden. Beispielsweise kommt es in Betracht, dass das undurchsichtig machende Material in situ während der Verarbeitung durch eine geeignete chemische Reaktion, wie beispielsweise die Hydrolyse, gebildet werden kann.
Es kann auch durch Wärmebehandlung erzeugt werden.
Viele farblose oder durchsichtige Substanzen, die undurchsichtig machende Eigenschaften aufweisen, nachdem sie Wärme ausgesetzt worden sind, sind dem Fachmann wohlbekannt, beispielsweise in den verschiedenen thermographischen Verfahren zur Aufzeichnung von sichtbaren Bildern, und die Verwendung derartiger Substanzen zur Bildung des undurchsichtig machenden Materials, das das negative Bild maskiert, während es einen Hintergrund für die Betrachtung der zusammengesetzten Kopie mittels reflektiertem Licht als positives Bild zur Verfügung stellt, liegt daher im Rahmen der Erfindung.
Daher soll der Ausdruck lichtundurchlässig machendes Material sowohl undurchlässig machende Materialien, d. h. Materialien, die für sichtbares Licht nicht durchlässig sind als auch normalerweise im wesentlichen durchsichtige Materialien, die bei nachfolgender Behandlung undurchsichtig gemacht werden, umfassen.
PATENTANSPRUCH 1
Photographisches Verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Lage, die eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion und ein lichtundurchlässig machendes Material enthält, belichtet, um ein entwickelbares Bild zu erzeugen, und die belichtete Emulsionslage mit einer Enwicklermasse in Berührung bringt, um eine zusammengesetzte Kopie zu erzeugen, die ein negatives Bild in der genannten Lage und ein positives Übertra- gungsbild in einer Schicht über derselben aufweist und die mittels reflektiertem Licht als positives Bild betrach- tet werden kann.
UNTERANSPRtJCHE
1. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in die Emulsionslage ein photographisch unschädliches Befeuchtungsmittel in einer ausreichenden Menge, um die Verarbeitungszeit zur Erzeugung des Übertragungsbildes zu verkürzen, einver- leibt.
2. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Befeuchtungsmittel eine Polyhydroxyverbindung aufweist.
3. Verfahren nach Unteranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Befeuchtungsmittel a-Methylglucosid ist.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein kieselsäurehaltiges Material in die Lage einverleibt.
5. Verfahren nach Unteranspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältuis von kieselsäurehaltigem Material zu lichtundurchlässig machendem Material ca. 1:3 bis ca. 1:15 beträgt.
6. Verfahren nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das kieselsäurehaltige Material ein fein granuliertes kolloidales Siliciumdioxyd aufweist.
7. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die belichtete Emulsionslage mit einer wässrigen alkalischen Verarbeitungsmasse in Berührung bringt, die ein Silberhalogenidentwickiungsmit- tel und ein Lösungsmittel für Silberhalogenid enthält, belichtetes Silberhalogenid in der Emulsionslage zu Silber reduziert, während man aus unbelichtetem Silber
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