DE1597509C3 - Verfahren zur photographischen Herstellung von Aquidensiten - Google Patents
Verfahren zur photographischen Herstellung von AquidensitenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur .photographischen
Herstellung von Äqüidensiten-Bildern nach dem Prinzip des Bromionen-Diffusionsverfahren,
unter Verwendung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien mit bestimmten Eigenschaften.
Es ist bekannt, daß man durch photographische Verfahren Linien gleicher Dichte (Äquidensiten) von
einer Vorlage erhalten kann. Es gibt zahlreiche Anwendungsgebiete für ein äquidensometrisches Verfahren,
z. B. zur Erhöhung der Meßgenauigkeit bei der Auswertung von Interferogrammen, der Sensitometrie,
Photometric, der Photometrie von Spektrallinien, der Feinmeßtechnik (Profilprüfungen, Oberflächenprüfungen),
der Prüfung optischer Systeme, von Luftbildaufnahmen, Röntgenaufnahmen, astronomischen Aufnahmen
usw.
Das einfachste photographische Verfahren zur Herstellung von Äquidensiten stellt ein Verfahren dar, bei
dem zunächst von einem Negativ ein transparentes Positiv angefertigt wird. Beide werden dann exakt oder
etwas verschoben zur Deckung gebracht. Eine Kopie dieser Negativ-Positiv-Kombination ergibt dann eine
Art von Äquidensiten. Nachteilig sind die Schwierigkeiten einer sauberen Deckung von Negativ und
Positiv sowie der Abstand zwischen beiden Schichten, der Fehler bei der Kopie verursachen kann.
Es ist ferner bekannt, die Sabattier-Effekte für die Herstellung von Äquidensiten-Bildern auszunutzen.
Das Verfahren gestattet die Bildung von Negativ und Positiv in einer Schicht, was gegenüber dem ersten
Verfahren von Vorteil ist. Es wird dabei die belichtete photographische Schicht anentwickelt, diffus nachbelichtet
und danach im gewünschten Maße weiterentwickelt. Man erhält so relativ breite und flache Äquidensiten,
die durch mehrfaches Umkopieren auf hartes photographisches Material schärfer gemacht werden
können. Ein Nachteil ist vor allem die schlechte Reproduzierbarkeit des Sabattier-Effektes, insbesondere wegen
der erforderlichen Nachbelichtung der Schichten in feuchtem Zustand, bei einem sehr geringen Verarbeitungsspielraum.
Außerdem zeigen nur wenige Emulsionen einen brauchbaren Sabattier-Effekt.
Methoden zur photographischen Erzeugung von Äquidensiten werden ausführlich beschrieben in »Die
Äquidensitometrie« von E. L a u und G. Krug (Akademie-Verlag Berlin, 1957).
Nach der deutschen Patentschrift 8 59 711 ist die
Herstellung von direkten Positiven nach dem sogenannten Bromionendiffusionsverfahren bekannt. Nach
diesem Verfahren werden direkt positive Bilder erhalten, wenn eine Schicht, die aus einer Silberchloridemulsion
(etwa 95%) sehr niedriger Empfindlichkeit, einer vorzugsweise sensibilisierten Silberbromidemulsion
(etwa 5%) von hoher Empfindlichkeit und Keimen für physikalische Entwicklung wie z. B. kolloidalem
Silber besteht, belichtet und mit einem Entwickler, der kein Bromid aber viel Sulfit enthält, entwickelt
wird. Die Belichtung wird auf die Empfindlichkeit der Silberbromidemulsion abgestimmt. An nicht
oder zu schwach belichteten Stellen entstehen keine Bromionen. Die Chlorsilberemulsion wird hier an den
Keimen physikalisch entwickelt. Liegt die Belichtung im Empfindlichkeitsbereich der sensibilisierten Silberbromidemulsion,
dann entstehen bei Entwicklung in der Schicht freie Bromionen, wodurch die physikalische
Entwicklung des Silberchlorids an den Keimen verhindert wird. Man erhält so eine direkt positive
Schwärzungskurve von sehr steiler Gradation und einen Grauschleier, der von der Entwicklung der in
geringer Menge anwesenden Silberbromidemulsion, herrührt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, neue Verfahren zur Herstellung von Äquidensiten-Bildern
aufzufinden, die in einfacher Weise nach dem üblichen photographischen Verarbeitungsgang durchführbar
sind.
Es wurde nun gefunden, daß Äquidensiten-Bilder in einfacher und reproduzierbarer Weise auf photographischem
Wege unter Ausnutzung des Prinzips des Bromionendiffusionsverfahrens hergestellt werden
können, wobei ein photographisches Aufzeichnungsmaterial verwendet wird, das in überwiegender Menge
bis zu etwa 99 Gewichtsprozent eine relativ hochempfindliche Silberchloridemülsion und in geringer
Menge bis zu etwa 10 Gewichtsprozent eine relativ unempfindliche Silberbromidemulsion enthält und
die mit einem Kaliumbromidfreien Entwickler verarbeitet wird. Die Empfindlichkeit der Silberchloridemulsion
soll nur wenig geringer sein als die der Silberbromidemulsion. Als besonders geeignet haben sich
Empfindlichkeitsverhältnisse der Silberchlorid- zur Silberbromidemulsion gegenüber weißem Licht von
1: 10 bis 9: 10 erwiesen.
Die in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden Emulsionen enthalten nach einer bevorzugten
Ausführungsform Entwicklungskeime, wie sie üblicher Weise z. B. bei Positivmaterialien für das Silbersalzdiffusionsverfahren,
z. B. feinverteilte Metalle, insbesondere Silber oder deren Sulfide und/oder Selenide,
verwendet werden. An sich können auch Silber-
chloridemulsionen ohne Keime verwendet werden, da eine reine Silberchloridemulsion bei Abwesenheit
von Bromionen bereits allein physikalisch entwickelbar ist, wobei allerdings die erreichten Schwärzen für
viele Zwecke nicht ausreichend sind.
Die beiden Emulsionen können gemischt in einer gemeinsamen Schicht vorhanden sein. Es ist aber auch
möglich, die Emulsionen in getrennten Schichten aufzutragen, wobei vorzugsweise die Silberbromidemulsion
die äußere und die Silberchlorid-Emulsion gegebenenfalls mit einem Gehalt an Keimen die untere
Schicht bildet. '
Die Wirkungsweise der in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden photographischen Aufzeichnungsmaterialien
ist aus der anliegenden Figur ersichtlich. Es handelt sich um ein übliches Schwärzungs-Diagramm,
wobei die Belichtungsintensität logarithmisch / · ί als Abszisse gegenüber der Dichte als
Ordinate aufgetragen ist. Das Schwärzungsdiagramm ist von üblichen dadurch unterschieden, daß es mehrere
Schwärzungskurven enthält. Die Kurve 1 ist die Schwärzungskurve, die durch physikalische Entwicklung
der Silberchloridemulsion an den unbelichteten Stellen entsteht. An den belichteten Stellen, wo das
vorhandene Silberbromid entwickelt wird und eine sehr geringe Dichte durch Entwicklung der in geringer
Menge vorhandenen Silberbromidemulsiön entsteht (s. Kurve 2) wird die Entwickelbarkeit der unbelichteten
Chlorsilberemulsion durch die entstandenen Bromionen verhindert. Man erhält daher in diesem Belichtungsbereich
nur die geringe Dichte der Silberbromidemulsionen. Bei höherer Belichtungsintensität setzt
die chemische Entwicklung der Silberchloridemulsion ein. Man erhält die Schwärzungskurve, die in dem
Diagramm mit 3 bezeichnet ist.
Die Figur stellt also die Schwärzungskurven eines Materials für die Herstellung von Äquidensiten dar,
wobei Bilder entstehen von Flächen oder Linien gleicher Dichte der Vorlage oder in anderen Worten,
wobei nur Licht eines bestimmten Intensitätsbereiches zu einer direkten Aufzeichnung führt. Durch Licht
geringer oder hoher Energie wird das Aufzeichnungsmaterial dagegen geschwärzt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden Silberchloridemulsionen verwendet, die zusätzlich im
grünen und/oder roten Bereich des sichtbaren Spektrums spektral sensibilisiert sind. Es handelt sich dabei
um eine ortho- und/oder panchromatische Sensibilisierung. Die Silberchloridemulsion soll gegenüber
Licht mit Wellenlängen von etwa über 500 ιτίμ empfindlicher
sein als die Silberbromidemulsion.
Mit einem solchen Material kann man durch Verwendung von Filtern den aufzuzeichnenden Lichtenergiebereich
je nach dem gewünschten Verwendungszweck ändern. Wird z. B. hier mit einem Gelbfilter
belichtet, das für Licht von Wellenlängen von über 500 τημ durchlässig ist, so wird die relative Empfindlichkeit
der blauempfindlichen Silberbromidemulsion gedruckt. Dieser Effekt ist in der Figur veranschaulicht.
Bei Belichtung hinter einem Gelbfilter verschiebt sich die Schwärzungskurve der Silberbromidemulsion
2 in das Gebiet höherer Lichtenergie. Man erhält beispielsweise die Kurve 4. Dies hat nun wiederum
zur Folge, daß sich die positive Schwärzungskurve ebenfalls nach rechts verschiebt. Man erhält
z. B. bei einer derartigen Belichtung die positive Schwärzungskurve 5. Aus der Figur wird ersichtlich,
daß der aufgezeichnete Bereich der Lichtenergie nun nur noch sehr schmal ist, wie die Spalte zwischen den
Kurven3 und 5 aufzeigt.
Die Äquidensiten werden also mit steigender Dichte des Gelbfilters immer enger, so daß z. B. nur noch ein
Belichtungsumfang von 1 : 1,2 (1 Stufe DIN-Keil) oder
noch darunter als Äquidensite wiedergegeben wird. Man kann also durch Wahl der geeigneten Filterdichte die gewünschte Breite der Äquidensite einstellen.
Bei panchromatischer Sensibilisierung kann
ίο ähnlich z. B. mit einem Rotfilter verfahren werden.
Der charakteristische Unterschied des erfindungsgemäßen Verfahrens zu dem bekannten Bromionen-Diffusionsverfahren
besteht darin, daß bei der konventionellen Arbeitsweise zur Herstellung von Direkt-Positiv-Bildern
die Silberchloridemulsiön stets nur physikalisch entwickelt wird, d. h. nur eine positive
Schwärzungskurve liefert, Bei der vorliegenden Erfindung erfüllt die Silberchloridemulsion jedoch noch
eine weitere Funktion. Sie wird nämlich ebenfalls chemisch entwickelt und dadurch zusätzlich eine
negative Schwärzungskurve erhalten. Dieser Effekt wird dadurch erreicht, daß die im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens verwendeten Silberchloridemulsionen eine wesentlich höhere Empfindlichkeit
besitzen, verglichen mit solchen, die für die konventionellen Bromionen-Diffusionsverfahren eingesetzt
werden.
Die in der erfindungsgemäßen Weise zu verwendenden Emulsionen werden in üblicher Weise hergestellt.
Als Bindemittel sind die üblichen wasserdurchlässigen
Filmbildner geeignet, insbesondere Gelatine. Die Emulsionen können die üblichen Zusätze wie chemische
Sensibilisatoren, Stabilisatoren, Härtungsmittel usw. enthalten. Die lichtempfindlichen Schichten können
auf übliche Unterlagen z. B. aus Celluloseester, Polyester, insbesondere solchen auf der Basis von
Polyäthylenterephthalat, Glas oder Papier aufgetragen
werden.
Für die spektrale Sensibilisierung der Silberchlorid-
emulsionen sind die üblichen Sensibilisatoren geeignet.
Es hat sich auch als günstig herausgestellt, die Silberbromidemulsion im Eigenempfindlichkeitsbereich,
d. h. im blauen Spektralbereich durch Zusatz von Sensibilisatoren zu sensibilisieren, da hierdurch
insbesondere die Stabilität der Gradation und der Empfindlichkeit der Silberbromidemulsion bei längerer
Lagerung verbessert wird.
Die ■ Gammawerte der positiven und negativen Schwärzungskurven sind in erster Linie abhängig von
den Gammawerten der verwendeten Silberchlorid- und Silberbromidemulsion. Die Gammawerte können
daher in üblicher Weise durch geeignete Auswahl der Emulsionen in der gewünschten Richtung beeinflußt
werden.
Selbstverständlich ist es auch möglich, farbige Äquidensiten-Bilder zu erzeugen, wenn das Material
in üblicher Weise nach farbphotographischen Verfahren verarbeitet wird, wobei die Farbkuppler der
Emulsion oder dem Entwickler zugesetzt werden können und in bekannter Weise mit farbgebenden
Entwicklern verarbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Material gestattet es, Stellen gleicher Dichte bzw. Lichtenergie in einem weiten
Bereich aufzunehmen.
Bei gleichbleibender Filterdichte, aber z. B. höheren Belichtungszeiten, erscheint die Äquidensite bei den
entsprechenden höheren Dichten der Vorlage, wobei die Breite der Äquidensite konstant bleibt. Durch
Ubereinanderkopieren von verschieden belichteten Äquidensitenschichten, die auf Filmunterlagen gegossen
sind, erhält man Kurvenscharen, die das Schwärzungsgebirge des untersuchten Objekts genau
wiedergeben.
Wird eine auf einem entwickelten Äquidensitenfilm befindliche Äquidensite auf eine weitere Äquidensitenschicht
umkopiert, erhält man Äquidensiten zweiter Ordnung, bei Umkopieren der letzteren dann diejenigen
dritter Ordnung usw., die dann extrem scharf werden.
Verglichen mit den bekannten Verfahren zur Gewinnung von Äquidensiten hat das erfindungsgemäße
Verfahren den großen Vorteil, sofort nach der bildmäßigen Belichtung Äquidensiten in einer Schicht zu
liefern und zeichnet sich daher durch große Einfachheit aus. Die Lage der Äquidensiten ist nur von der
Belichtung und bei den sensibilisierten Emulsionen ist die Breite der Äquidensiten nur von der verwendeten
Filterdichte abhängig. Die Unsicherheitsfaktoren, die eine diffuse Zweitbelichtung (Sabattier-Effekt) mit sich
bringt, fallen weg. Die Äquidensiten können sehr eng und mit steilen Flanken erzeugt werden.
Die Entwickler haben die für das Bromionen-Diffusionsverfahren übliche Zusammensetzung. Als Entwicklersubstanz
sind z. B. geeignet:
Hydrochinon, Entwickler der Aminophenol-Reihe z. B. p-Methylaminophenol, p-Phenylendiaminderivate,
Entwickler der Pyrazolidon-Reihe z. B. 1-Phenylpyrazolidon-3
und andere alleine oder auch in Kombinationen.
Als Silberhalogenidlösungsmittel ist z. B. Natriumsulfit in Konzentrationen von etwa 1 bis 150 g pro
Liter Entwickler geeignet.
Falls die Entwicklersubstanz oder andere Zusätze selbst als Silberhalogenidlösungsmittel zu wirken vermögen,
wie im Falle von p-Phenylendiamin oder dessen Derivaten, kann eventuell auf den Zusatz von
Silberhalogenidlösungsmitteln verzichtet werden.
Die Entwickler enthalten ferner die üblichen Zusätze an Kalkschutzmitteln, Oxydationsschutzmitteln,
alkalisch machende Substanzen usw. Der pH-Wert des Entwicklers liegt zwischen etwa 8,5 und 12,5.
Eine Silberchloridgelatineemulsion wird mit einer Silberbromidgelatineemulsion im Verhältnis 1 :20 gemischt.
Die Empfindlichkeit der Silberbromidemulsion liegt I0DIN über der der Silberchloridemulsion.
Beide Emulsionen wurden in üblicher Weise hergestellt. Zu einem Liter dieser Mischung werden als
Entwicklungskeime 0,06 g kolloidales Silberselenid gegeben, das in Gelatinelösung gefällt worden war.
Die Emulsion wird auf eine barytierte Papierunterlage mit einem Auftrag von etwa 2 g Silber pro Quadratmeter
vergossen.
Es wird belichtet und bei 200C in folgendem Entwickler
entwickelt:
Wasser 11
Hydrochinon 9 g
Äthylendiamintetraessigsäure Ig
l-Phenyl-pyrazolidon-3 0,5 g
Natriumsulfit, sicc 120 g
Soda 60 g
Natriumhydroxid 2 g
Anschließend wird in 2%iger Essigsäure gestoppt, fixiert, gewässert und getrocknet.
Man erhält scharfe Äquidensiten hervorragender Qualität.
Es wird verfahren wie im Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß der Emulsion keine Keime zugesetzt werden.
Nach Belichten und Entwickeln werden ebenfalls Äquidensiten erhalten, wobei aber die Dichte des
physikalisch entwickelten Silbers deutlich geringer ist als im Beispiel 1.
Eine kontrastreiche Silberchloridemulsion die mit einem Sensibilisator der folgenden Formel für den
grünen Spektralbereich
C2H5-SO4
sensibilisiert wurde, wird im Verhältnis 1 :20 mit einer unsensibilisierten Silberbromidemulsion gemischt.
Beide Emulsionen wurden nach bekannten Verfahren hergestellt. Zu einem Liter dieser Mischung
werden 0,12 g kolloidales Silberselenid gemäß Beispiel 1 zugegeben.
Die Empfindlichkeit der sensibilisierten Silberchloridemulsion beträgt '/,„ der Empfindlichkeit der
Silberbromidemulsion. Das Emulsionsgemisch wird auf eine Unterlage (Auftrag etwa 4 g Silber pro Quadratmeter)
aus Polyüthylcnterephthalat vergossen.
Bei Belichtung mit weißem Licht und Entwicklung wie im Beispiel 1 angegeben, erhält man sehr breite
Äquidensiten mil steilen Flunken. Wird hinter einem Gelbfilter belichtet, werden die Äquidensiten mit zunehmender
Filterdichte immer enger.
Man kann bei diesem Beispiel durch Wahl der geeigneten
Gelbfilterdichte Äquidensiten erzeugen, deren Breite von einem maximalen Belichtungsumfang von
1 : 10 bis zu einem sehr kleinen Belichtungsumfang von etwa 1 : 1,2 zu variieren ist.
Es wird verfahren wie im Beispiel 3 mit dem Unterschied, daß die Silbcrchloridcmulsion zusätzlich gegenüber
Licht aus dem roten Spektralbcrcich scnsibilisiert ist. Bei Belichtung hinter einem Rotfilter und
Entwicklung wie im Beispiel I kann die Breite der
Äquidensiten wie im Beispiel 3 beschrieben in der gewünschten Weise eingestellt werden.
Eine in üblicher Weise hergestellte, grünempfindliche Silberchloridgelatineemulsion, wird nach Zusatz
von 0,1 g kolloidalem Silber pro Liter Emulsion auf eine transparente Unterlage aus Celluloseacetat vergossen.
Diese Schicht wird mit einer dünnen Schicht einer unsensibilisierten Silberbromidgelatineemulsion
überschichtet, deren Empfindlichkeit für weißes Licht etwa das lOfache der Empfindlichkeit der Silberchloridemulsion
beträgt. Nach Belichten und Entwickeln wie im Beispiel 1 erhält man Äquidensiten,
deren Breite wie im Beispiel 3 beschrieben durch die Dichte des verwendeten Gelbfilters festgelegt werden
kann.
Eine Silberchloridgelatineemulsion wird mit einer Silberchloridbromidgelatineemulsion, deren Empfindlichkeit
etwa 0,5 DlN über der der Silberbromidemulsion liegt, im Verhältnis 1:10 gemischt. Zu einem
Liter dieser Mischung werden 0,2 g kolloidales Gold zugegeben. Es wird auf eine barytierte Papierunterlage
vergossen.
Man belichtet und entwickelt bei 20° C die Schicht in einem Entwickler folgender Zusammensetzung:
Wasser 11
p-Methylaminophenol 3 g
Soda 20 g
Natriumsulfit, sicc 30 g
Natriumchlorid 0,5 g
In 2%iger Essigsäure wird gestoppt und dann fixiert. Bei der Verarbeitung wie in den vorigen Beispielen
erhält man enge Äquidensiten.
Eine Silberchloridgelatineemulsion wird mit einer Silberbromidgelatineemulsion im Verhältnis 1 : 20 gemischt.
Beide Emulsionen werden durch Zusatz eines Sensibilisators der folgenden Formel
C-CH=CH-CH
Cl" schung setzt man 0,1 g kolloidales Gold und 20 g eines
Purpurkupplers folgender Formel zu:
CH2-C-C
Es wird auf eine transparente Unterlage aus PoIyäthylenterephthalat
(Auftrag: 3 g Silber/m2) vergossen, über diesen Guß wird eine Gelbfilterschicht, die einen
gelben Filterfarbstoff der folgenden Formel
in Gelatine dispergiert enthält, aufgebracht. Nach Belichtung hinter einer transparenten, farbigen Vorlage
und Entwicklung bei 200C werden von den in der Vorlage
grünen Bildstellen purpurgefärbte Äquidensiten wiedergegeben. Bei Umkopieren auf handelsübliches
normales Colorpapier werden dann grüne Äquidensiten erhalten.
Der Entwickler hat folgende Zusammensetzung:
Wasser 11
Ν,Ν-Diäthyl-p-Phenylendiamin 3 g
p-Methylaminophenol 0,05 g
Natriumsulfit, sicc 3 g
Soda 4 g
Es wird in 2%iger wäßriger Essigsäurelösung gestoppt. Die weitere Verarbeitung entspricht einer
üblichen Colornegativverarbeitung.
Es wird verfahren wie im Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß die Silberbromidemulsion im Gebiet der
Eigenempfindlichkeit mit einem Sensibilisator der folgenden Formel
gegenüber Licht aus dem grünen Spektralgebiet sensi- für den blauen Spektralbereich sensibilisiert wird,
bilisiert, so daß die Silberbromidemulsion bei Beiich- 55 Man erreicht dadurch eine höhere Stabilität der
tung mit grünem Licht etwa 1Z2 0DIN empfindlicher Gradation und Empfindlichkeit der Silberbromidist
als die Silberchloridemulsion. Auf 1 1 dieser Mi- emulsion. ·
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
509 649/46
Claims (4)
1. Verfahren zur photographischen Herstellung von Äquidensitenbildern nach dem Bromionen-Diffusionsverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß ein photographisches Aufzeichnungsmaterial
verwendet wird, das, bezogen auf die Gesamtmenge an Silberhalogenidemulsion, bis zu 99 Gewichtsprozent einer relativ hochempfindlichen
Silberchloridemulsion und bis zu maximal 10 Gewichtsprozent einer relativ unempfindlichen
Silberbromidemulsion enthält, wobei die Emulsion entweder gemischt in einer Schicht
oder in benachbarten, aber getrennten Schichten angeordnet sind, und das mit einem bromionenfreien
Entwickler nach der Belichtung verarbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeitsverhältnisse der
Silberchloridemulsion zur Silberbromidemulsion gegenüber weißem Licht 1 :10 bis 9:10 betragen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberchloridemulsion Entwicklungskeime
enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberbromidemulsion gegenüber
weißem Licht aus dem blauen Spektralbereich und die Silberchloridemulsion zusätzlich gegenüber
Licht aus dem grünen und/oder roten Bereich des sichtbaren Spektrums spektral sensibilisiert ist.
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