DE2436101C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE2436101C2 DE2436101C2 DE2436101A DE2436101A DE2436101C2 DE 2436101 C2 DE2436101 C2 DE 2436101C2 DE 2436101 A DE2436101 A DE 2436101A DE 2436101 A DE2436101 A DE 2436101A DE 2436101 C2 DE2436101 C2 DE 2436101C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- silver halide
- silver
- emulsion
- layer
- sensitive
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Lifetime
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C8/00—Diffusion transfer processes or agents therefor; Photosensitive materials for such processes
- G03C8/02—Photosensitive materials characterised by the image-forming section
- G03C8/08—Photosensitive materials characterised by the image-forming section the substances transferred by diffusion consisting of organic compounds
- G03C8/10—Photosensitive materials characterised by the image-forming section the substances transferred by diffusion consisting of organic compounds of dyes or their precursors
- G03C8/12—Photosensitive materials characterised by the image-forming section the substances transferred by diffusion consisting of organic compounds of dyes or their precursors characterised by the releasing mechanism
- G03C8/14—Oxidation of the chromogenic substances
- G03C8/16—Oxidation of the chromogenic substances initially diffusible in alkaline environment
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungs
material sowie dessen Verwendung zur Herstellung eines mehr
farbigen Diffusionsübertragungsbildes.
In der USA-Patentschrift 29 83 606 ist die Herstellung von
Diffusionsübertragungs-Farbbildern unter Verwendung von Ent
wicklerfarbstoffen beschrieben.
Nach einem Verfahren werden mehrfarbige Übertragungs
bilder mit Entwicklerfarbstoffen unter Verwendung eines
einheitlichen, aus mehreren Schichten bestehenden licht
empfindlichen Elements erhalten, beispielsweise nach der
USA-Patentschrift 29 83 606 (insbesondere nach Fig. 9) und
nach der USA-Patentschrift 33 45 163, wonach mindestens
zwei selektive sensibilisierte lichtempfindliche Schichten,
die auf einer einzigen Unterlage in einem sog. "Tripack"
übereinanderliegen, gleichzeitig ohne Trennung entwickelt
werden, wobei eine gemeinsame Bildempfangsschicht vorhanden
ist. Eine solche Anordnung enthält eine Unterlage, auf
die eine rotempfindliche,
eine grünempfindliche und
eine blauempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht auf
gebracht sind, wobei mit diesen Emulsionen ein Blaugrün
farbstoff-Entwickler, ein Purpurfarbstoff-Entwickler bzw.
ein Gelbfarbstoff-Entwickler verbunden sind. Der Entwickler
farbstoff kann in der Silberhalogenid-Emulsionsschicht
vorliegen, beispielsweise in Form von Teilchen; er kann
aber auch in einer Schicht hinter der geeigneten Silber
halogenid-Emulsionsschicht angebracht sein. Jede Gruppe
von Silberhalogenid-Emulsionen und damit verbundenen Ent
wicklerfarbstoffschichten kann von den anderen Gruppen
durch geeignete Zwischenschichten getrennt sein, beispiels
weise durch eine Schicht aus Gelatine oder einem anderen,
an sich bekannten polymeren Material. In gewissen Fällen
kann es erwünscht sein, vor der grünempfindlichen Emulsion
ein Gelbfilter anzubringen, wobei das Gelbfilter in eine
Zwischenschicht eingearbeitet sein kann. Falls erwünscht,
kann aber auch ein gelber Entwicklerfarbstoff mit geeigneten
Spektraleigenschaften und in einem als Gelbfilter wirkenden
Zustand verwendet werden, so daß ein getrenntes Gelbfilter
nicht notwendig ist.
In den USA-Patentschriften 34 15 644, 34 15 645 und 34 15 646
sind photographische Produkte und Verfahren beschrieben, wo
nach ein lichtempfindliches Element und ein Bildempfangs
element vor der Belichtung zusammengehalten werden, wo
bei diese Anordnung nach dem Entwickeln und der Erzeugung
des Bildes als Laminat beibehalten wird. Bei diesen Ver
fahren wird das fertige Bild durch eine durchsichtige
Unterlage gegen einen reflektierenden, d. h. weißem Hinter
grund, betrachtet. Nach einer besonders brauchbaren Aus
führungsform erfolgt die Belichtung durch das durchsichtige
Element, und beim Aufbringen des Entwicklers wird eine
Schicht aus einem das Licht reflektierenden Material er
zeugt, um einen weißen Hintergrund zu ergeben. Das licht
reflektierende Material, das in den vorstehend genannten
Patentschriften als "Opakmacher" be
zeichnet wird, ist vorzugsweise Titandioxd, das auch
eine opakmachende Wirkung hat, d. h. es maskiert die ent
wickelten Silberhalogenidemulsionen, so daß das Über
tragungsbild von der Emulsion unbeeinträchtigt betrachtet
werden kann; es schützt aber auch die beschichteten Silber
halogenidemulsionen vor einer Schleierbildung durch Nach
belichtung mittels Licht, das durch die durchsichtige
Unterlage hindurchgeht, wenn die belichtete Filmeinheit
aus der Kamera entfernt wird, bevor die Bilderzeugung
beendet ist.
Die USA-Patentschrift 36 47 347 bezieht sich auf Verbesse
rungen der vorstehend angegebenen Verfahren und beschreibt
lichtabsorbierende Substanzen, die eine Entwicklung außer
halb der Kamera ermöglichen, in der die Belichtung vorge
nommen wird, wobei die Entwicklung im viel intensiveren
Tageslicht vorgenommen werden kann. Zu diesem Zweck ist
ein lichtabsorbierendes Material oder Mittel, vorzugsweise
ein Farbstoff, vorgesehen, der so angeordnet und/oder
beschaffen ist, daß er die Belichtung nicht beeinträchtigt,
aber während der Entwicklung nach der Belichtung so zwi
schen den belichteten Silberhalogenidemulsionen und der
durchsichtigen Unterlage angeordnet ist, daß er das Licht
absorbiert, das sonst zu einer Schleierbildung in den be
lichteten Emulsionen führen würde. Weiterhin ist das licht
absorbierende Material so angeordnet und/oder beschaffen,
daß es nach der Belichtung die Betrachtung des gewünschten
Bildes kurz nach der Erzeugung des Bildes nicht beein
trächtigt. Bei den bevorzugten Ausführungsformen ist das
lichtabsorbierende Material, das manchmal auch als optisches
Filtermittel bezeichnet wird, zunächst zusammen mit dem
lichtreflektierenden Material, z. B. Titandioxyd, in der
Entwicklermasse enthalten. Die Konzentration des lichtab
sorbierenden Farbstoffes wird so ausgewählt, daß die zur
Durchführung des jeweiligen Entwicklungsprozesses unter
den ausgewählten Lichtverhältnissen erforderliche Licht
undurchlässigkeit erzeugt wird.
Nach einer besonders brauchbaren Ausführungsform ist der
lichtabsorbierende Farbstoff bei dem pH-Wert des Ent
wicklers, z. B. bei 13-14, stark gefärbt; dagegen ab
sorbiert er das sichtbare Licht bei einem niedrigeren
pH-Wert, z. B. bei weniger als 10-12, praktisch nicht.
Die Verminderung des pH-Wertes kann durch ein sauer reagie
rendes Mittel, das in geeigneter Weise in der Filmeinheit
angeordnet ist, z. B. in einer Schicht zwischen der durch
sichtigen Unterlage und der Bildempfangsschicht, erreicht
werden.
Es ist ferner aus den USA-Patentschriften 36 97 269, 36 97 270
und 36 97 271 (DE-OS 22 18 181) bekannt, bei Entwicklerfarb
stoff-Übertragungssystemen Silberhalogenidemulsionen mit im
wesentlichen gleichmäßiger Korngröße zu verwenden. Diese Emul
sionen enthalten Silberhalogenidkörner, in denen die Chlorid
ionen auch nicht teilweise durch Bromid- und/oder Iodidionen
ersetzt sind.
Aus der USA-Patentschrift 25 92 250 ist andererseits die Her
stellung von Silberhalogenidemulsionen bekannt, bei denen ein
Teil der Chloridionen durch Iodid oder Bromid ersetzt ist, so
daß das Silberhalogenid in Wasser weniger löslich ist als Sil
berchlorid. Diese Emulsionen sind als "Emulsionen mit innerem
latenten Bild" bekannt, d. h. sie werden als positiv arbeitende
Emulsionen verwendet. Weiterhin haben die erhaltenen Silberha
logenidkörner nur einen mittleren Durchmesser von etwa 0,53 µm.
Aus der DE-OS 15 47 784 sind direktpositive Silberhalogenid
emulsionen bekannt, die verschleierte Silberhalogenidkörner
enthalten, von den mindestens 95 Gew.-% einen Durchmesser
haben, der nicht mehr als ±40% vom mittleren Korndurchmesser
abweicht. Der mittlere Korndurchmesser beträgt etwa 0,01 bis
2 µm. Die enge Korngrößenverteilung wird für direktpositive
Emulsionen als vorteilhaft angesehen, nicht aber für negativ
arbeitende Emulsionen. Ferner werden die bekannten Emulsionen,
bei denen die Chloridionen nicht durch Bromid- und/oder Iodid
ionen ausgetauscht werden, zur Herstellung von Silberbildern
verwendet. Bei Verwendung von Entwicklerfarbstoffen würden ne
gative Farbstoff-Übertragungsbilder erhalten.
Aus der DE-PS 8 51 716 ist schließlich der Austausch der Chlorid
ionen im Silberchlorid durch Bromid- und Iodidionen bekannt,
jedoch nur bei Schwarz-Weiß-Emulsionen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem photogra
phischen Aufzeichnungsmaterial, das auf einer Unterlage eine
rotempfindliche, eine grünempfindliche und eine blauempfindliche
Silberhalogenidemulsion enthält, wobei den Silberhalogenid
emulsionen jeweils ein blaugrüner, ein purpurner und ein
gelber Entwicklerfarbstoff zugeordnet ist, wobei die Silberha
logenidemulsionen negativ arbeitend sind und mindestens zwei
der Silberhalogenidemulsionen überwiegend homogene, chemisch
sensibilisierte Silberhalogenidemulsionen darstellen, die sen
sitometrischen Eigenschaften zu verbessern, insbesondere den
dynamischen Bereich auszudehnen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sil
berhalogenidemulsionen Emulsionen mit substituiertem Halogenid
darstellen, wobei die Silberhalogenidkörner durch Austausch der
Chloridanionen in den Silberchlorid- bzw. Silberjodidchlorid-
Körnern durch Bromid- bzw. durch Bromid- und Jodidanionen her
gestellt wurden und die Silberhalogenidkörner jeder Emulsion
mit substituiertem Halogenid einen Halogenidgehalt von 0 bis
10 Mol-% Jodid und 1 bis 50 Mol-% Chlorid, Rest Bromid und ei
nen mittleren Durchmesser im Bereich von 0,7 bis 1,5 µm haben,
wobei mindestens 80% der Silberhalogenidkörner einen Durch
messer innerhalb von ±40% des mittleren Durchmessers haben.
Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen ange
geben. Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des
vorstehend definierten Aufzeichnungsmaterials zur Herstellung
eines mehrfarbigen Diffusionsübertragungsbildes, wobei ein be
lichtetes lichtempfindliches Element mit einer rotempfindlichen,
einer grünempfindlichen und einer blauempfindlichen Silberhalo
genidemulsion, denen jeweils ein blaugrüner, ein purpurner und
ein gelber Entwicklerfarbstoff zugeordnet ist, entwickelt; eine
bildmäßige Verteilung der diffundierbaren Entwicklerfarbstoffe
als Funktion der Entwicklung erzeugt; und mindestens ein Teil
der bildmäßigen Verteilung der diffundierbaren Entwicklerfarb
stoffe in eine auf den Silberhalogenidemulsionen liegende Bild
empfangsschicht übertragen werden.
Die Erfindung ist insbesondere auf ein photographisches Aufzeich
nungsmaterial gerichtet, bei dem das gewünschte Bild durch Ent
wicklung eines belichteten lichtempfindlichen Silberhalogenid
materials mit einer Entwicklermasse erhalten wird, die zwischen
zwei folienartigen Elementen verteilt wird, wobei eines dieser
Elemente das lichtempfindliche Material enthält. Der Ent
wickler wird so zwischen die beiden folienartigen Elemente
aufgebracht und dazwischen festgehalten, daß er die äußeren
Oberflächen der darüberliegenden Elemente nicht berührt oder
benetzt, so daß eine Filmeinheit oder ein Filmpack erhalten
wird, dessen äußere Oberflächen trocken sind. Der Entwickler
kann viskos oder nichtviskos sein und wird vorzugsweise
aus einem nur einmal verwendbaren, zerstörbaren Behälter
aufgebracht; diese durch Druck zerstörbaren Entwicklerbe
hälter werden häufig auch als Beutel oder Hülsen
bezeichnet. Das fertige Bild ist ein mehrfarbiges Bild.
Die Silberhalogenid
emulsionen werden vorzugsweise in einer "Einzelkornschicht"
oder "Monoschicht" von
Silberhalogenidkörnern aufgebracht, d. h. die Silberhalogenid
emulsion ist praktisch frei von sich überlappenden Silber
halogenidkörnern, obgleich die Silberhalogenid-Emulsions
schicht selbst dicker als die Silberhalogenidkörner sein
kann. Die Silberhalogenidkörner sind in der aufgebrachten
Schicht relativ gleichmäßig verteilt.
Unter dem Ausdruck "Silberhalogenidkörner mit substituiertem
Halogenid" versteht man Silberhalogenidkörner, die durch
Ersatz oder "Substitution" eines Teils der Chloridanionen
der Silberchlorid- oder Silberjodchlorid-Körner durch
Bromid- und/oder Jodidanionen in einer Austauschreaktion
erhalten wurden, die als "Einfachmetathese"-Austauschreaktion
bezeichnet werden kann. Geeignete Arbeitsweisen zur Her
stellung von Silberhalogenidemulsionen mit substituiertem
Halogenid sind nachstehend noch näher erläutert.
Die einzelnen Silberhalogenidkörner haben natürlich end
liche Abmessungen, weshalb sie häufig u. a. aufgrund des
"mittleren Durchmessers" der Silberhalogenidkörner gekenn
zeichnet werden. Die Silberhalogenidkörner der erfindungsgemäß
verwendeten Silberhalogenidemulsionen haben einen "regulären"
Kristallhabitus, d. h. sie sind im allgemeinen Polyeder mit
dreifacher Symmetrie, z. B. Kugeln, Würfel, Oktaeder und
annähernd sphärische, abgerundete Oktaeder, wie Platten
oder Plättchen. Unter "dreifacher Symmetrie" versteht man
die Symmetrie um drei gegeneinander senkrechte Achsen.
Der mittlere Durchmesser der Silberhalogenidkörner beträgt
vorzugsweise 0,9 bis 1,4 µm, wobei mindestens 90% der Silber
halogenidkörner einen Durchmnesser innerhalb von ±30% des
mittleren Durchmessers haben.
Die erfindungsgemäße verwendeten Silberhalogenidemulsionen
mit substituiertem Halogenid haben eine überwiegend homogene
Korngröße und eine bevorzugte Korngrößenverteilung. Die
Silberhalogenidemulsionen mit substituiertem Halogenid
müssen aber nicht nur eine überwiegend homogene Korngröße
verteilung haben; es muß vielmehr auch ihre Charakteristik
oder photographische Empfindlichkeit praktisch unabhängig von
der Korngrößenverteilung sein. Bei Emulsionen mit einer
breiten Korngrößenverteilung ist die Charakteristik das
Ergebnis der einzelnen Empfindlichkeiten einer Vielzahl
von Korngrößenfamilien. Wenn man eine bestimmte Korngröße
familie abtrennt, so ist die erhaltene Silberhalogenid
emulsion häufig eine Emulsion mit hohem Kontrast. Erfin
dungsgemäß werden aber Silberhalogenidemulsionen mit sub
stituiertem Halogenid verwendet, deren Korngröße überwiegend
homogen ist (weshalb sie vergleichbare Löslichkeitseigenschaf
ten haben) und deren photographische Empfindlichkeit im wesent
lichen unabhängig von der Korngröße ist.
Verfahren zur Entfernung von Silberhalogenidkörnern unter
halb und/oder oberhalb einer bestimmten Größe oder eines
bestimmten Größenbereichs aus einer Silberhalogenidemusion,
z. B. durch Abzentrifugieren, sind bekannt und können zur
Gewinnung von Silberhalogenidemulsionen mit einer überwiegend
homogenen Korngröße angewendet werden. Die erfindungsgemäß
verwendbaren Silberhalogenidemulsionen können aber auch
durch Vermischen mehrerer Silberhalogenidemulsionen oder
Emulsionsfraktionen hergestellt werden, die jeweils praktisch
die gleiche Korngröße haben, die aber auf verschiedene
Empfindlichkeiten sensibilisiert sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Silberhalogenidemulsionen mit
substiituiertem Halogenid sind vorzgusweise Silberjodidchlorid
bromid-Emulsionen, die vorzugsweise 10 bis 50 Mol-% Chlorid, 1
bis 10 Mol-% Jodid, Rest Bromid, enthalten.
Die erfindungsgemäß verwendeten Silberhalogenidemulsionen
mit substituierten Halogenid können dadurch hergestellt
werden, daß man Körner aus Silberchlorid oder Silberjod
chlorid erzeugt und einen Teil der Chloridanionen durch
Bromid- und/oder Jodidanionen ersetzt. Es wird nicht das
gesamte Chlorid ersetzt, und bei besonders brauchbaren
Ausführungsformen ist die Silberhalogenidemulsion mit
substituiertem Halogenid eine Silber-Jodidchloridbromid-
Emulsion, bei der mindestens ein Teil des Jodids im Kern
der Körner enthalten ist. Bei der Herstellung der Emulsion
werden die Halogenide zweckmäßig in Form der Alkalisalze
eingeführt. Nach der Bildung der Silberchlorid- oder
Silberjodidchlorid-Körner können die Bromid- und/oder Jodid
salze entweder gemeinsam oder getrennt in beliebiger Reihen
folge zugesetzt werden, um den gewünschten Austausch des
Chlorids zu bewirken. Zugabemethoden mit Doppelstrahl zur
gleichzeitigen Einführung von Silber- und Halogenidionen
sind besonders gut zur Regelung der Korngrößenverteilung
innerhalb der gewünschten Grenzen geeignet.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Farbdichtekurve der
Rot-, Grün- und Blaudichte des neutralen Balkens
eines mehrfarbigen Übertragungsbildes
nach einer Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 die Farbdichtekurve der Rot-, Grün- und Blaudichte
des neutralen Balkens eines mehrfarbigen Übertra
gungsbildes nach einer anderen Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 3 die Farbdichtekurven der Rot-, Grün- und Blaudichte
des neutralen Balkens eines mehrfarbigen Übertra
gungsbildes einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung;
Fig. 4 eine elektronenmikroskopische Aufnahme mit 10 000
facher Vergrößerung von Abdrücken von unentwickelten
Silber-Jodchlorbromid-Körnern einer Silberhalogenid
emulsion mit substituiertem Halogenid, wie sie er
findungsgemäß verwendet wird;
Fig. 5 eine elektronenmikroskopische Aufnahme in 10 000
facher Vergrößerung von Abdrücken von unentwickelten
Silber-Jodbromid-Körnern einer Emulsion nach dem
Stand der Technik; und
Fig. 6a und 6b graphische Darstellungen der Korngröße-
Häufigkeitsverteilung von erfindungsgemäß geeigneten,
überwiegend homogenen Silberhalogenidemulsionen mit
substituiertem Halogenid.
Das nachstehende Beispiel erläutert die Herstellung einer
Silberhalogenidemulsion mit substituiertem Halogenid, wo
bei zunächst Silberchloridkörner gebildet wurden. Der
Halogenidgehalt wurde durch Röntgenfluoreszenzanalyse
bestimmt.
Eine Lösung von Gelatine und Kaliumchlorid (Lösung A) wurde
durch Auflösen von 205 g mit Phthalsäureanhydrid modifi
zierter inerter Knochengelatine und 205 g Kaliumchlorid
in 5750 ml destilliertem Wasser hergestellt. Eine Lösung
von Kaliumchlorid (Lösung B) wurde durch Auflösen von
1026 g Kaliumchlorid in 5336 ml destilliertem Wasser her
gestellt. Eine Silbernitratlösung (Lösung C) wurde durch
Auflösen von 2000 g Silbernitrat in 5336 ml Wasser herge
stellt. Die Lösung A wurde auf 80°C erhitzt, während die
Lösungen B und C auf 70°C erhitzt wurden. Dann wurden die
Lösungen B und C gleichzeitig durch Zugabe in einem Doppel
strahl über einen Zeitraum von 8 Minuten der Lösung A zuge
setzt. Das erhaltene Gemisch wurde 5 Minuten bei 80°C
digeriert. Nach dem Digerieren wurde eine Lösung von 1337 g
Kaliumbromid und 60 g Kaliumjodid, gelöst in 5336 ml Wasser
und erhitzt auf 70°C, über einen Zeitraum von 8 Minuten
zugesetzt, wobei die Temperatur auf 80°C gehalten wurde.
Das Gemisch wurde dann 35 Minuten bei 80°C digeriert. Nach
dem Digerieren wurde das Gemisch auf 20°C abgekühlt, und
der pH-Wert mit 10%iger Schwefelsäure auf etwa 2,7 einge
stellt. Die flockenförmige Silberhalogenid-Gelatine wurde
mehrmals mit kaltem destilliertem Wasser gewaschen, bis
die Leitfähigkeit der überstehenden Flüssigkeit etwa 50-
100 µΩ-1 erreicht hatte. Nach dem letzten Dekantieren
des überschüssigen Waschwassers wurden 950 g trockene,
aktive Knochengelatine zugesetzt und 20 Minuten quellen
gelassen. Dann wurde die Temperatur auf 38°C erhöht und
während der Auflösung der Gelatine 20 Minuten auf diesem
Wert gehalten. Nach der Einstellung des pH-Wertes auf
etwa 5,7 wurde die Temperatur auf 54°C erhöht, worauf 24 ml
einer Lösung eines Ammonium-Gold-Thiocyanatkomplexes zu
gesetzt wurden. Diese chemische Sensibilisierungslösung
wurde durch Vermischen einer Lösung von 1,0 g Ammonium
thiocyanat in 99 ml Wasser mit 12 ml einer Lösung, die
0,97 g Goldchlorid in 99 ml Wasser enthielt, hergestellt.
Die Emulsion wurde dann 120 Minuten bei 54°C nachreifen
gelassen. Die Emulsion wurde auf 38°C abgekühlt, mit
einem optischen Sensibilisator versetzt und etwa 45 Minuten
digeriert, bevor sie abgekühlt und erstarren gelassen wurde.
Die erhaltene Silber-Jodidchloridbromid-Emulsion enthielt etwa
85 Mol-% Bromid, 12 Mol-% Chlorid und 3 Mol-% Jodid (nach
der Röntgen-Fluoreszenzanalyse bestimmt). Die Silber-
Jodidchloridbromid-Körner hatten einen mittleren Durchmesser
von etwa 0,86 µm, und 90% der Körner hatten einen
Durchmesser innerhalb des Bereiches von etwa 0,63 bis 1,08 µm
oder innerhalb von ±26% des mittleren Durchmessers.
Ein weiterer optischer Eindruck über die homogene Korngröße
verteilung der nach Beispiel 1 hergestellten Silber-
Jodidchloridbromid-Emulsion kann durch Betrachtung der elektronen
mikroskopischen Aufnahme (1000fach) von Fig. 4 erhalten
werden, die Abdrücke dieser Körner in Kohlenstoff-Platin
zeigt. Die Silberhalogenidkörnner dieser Emulsion haben
eine weit homogenere Korngröße als Silberhalogenidemulsionen,
die in handelsüblichen Diffusionsübertragungsverfahren ver
wendet werden. Dies ergibt sich unmittelbar durch einen
visuellen Vergleich von Fig. 4 mit Fig. 5, die eine elektro
nenmikroskopische Aufnahme (1000fach) von ähnlichen
Kohlenstoff-Platin-Abdrücken einer Silber-Jodidbromid-Emulsion
(2 Mol-% Jodid) des im Polard SX-70-Land-Film verwendeten Typs zeigt.
Die Korngrößeverteilungskurven oder die Korngröße-Häufig
keitsverteilungskurven, wie sie manchmal genannt werden,
werden häufig zur Beschreibung und Charakterisierung von
Silberhalogenidemulsionen verwendet. Bei Mees und James,
"The Theory of the Photographic Process", 3. Auflage,
The Macmillan Company, New York, N. Y., 1966, Seiten 356-44,
sind die Methoden zur Bestimmung der Größe der Silberhalo
genidkörner und zur Bestimmung der Häufigkeit von Körnern
mit einer bestimmten Größe in einer bestimmten Silber
halogenidemulsion angegeben. Die elektronenmikroskopische
Größenhäufigkeitsanalyse von Silberhalogenidemulsionen
ergibt Messungen, die besonders bei Körnern brauchbar sind,
deren Größe so gering ist, daß eine Auflösung durch Licht
mikroskopie nicht mehr gut möglich ist.
Fig. 6a zeigt die Korngröße-Häufigkeitsverteilungskurve
von 1000 Körnern, die mit Hilfe eines Zeiß-TGZ-3-Teilchen
größenanalysatoren bestimmt wurden, wobei Auszählungen von
elektronenmikroskopischen Aufnahmen der nach Beispiel 1
hergestellten Silberhalogenidemulsion verwendet wurden.
Die horizontale Achse der Kurve von Fig. 6a zeigt den
relativen logarithmischen Durchmesser der Silberhalogenid
körner in µm, während die vertikale Achse die relative
Anzahl der Körner angibt, wobei die gestrichelte Kurve den
kumulativen prozentualen Anteil
darstellt. Bei den nach Beispiel 1 hergestellten Silber
halogenidemulsionen betrug der mittlere Teilchendurchmesser
0,86 µm. Obgleich in Beispiel 1 eine prozentuale Ab
weichung vom mittleren Durchmeser bei 90% der Silber
halogenidkörner angegeben ist, zeigt der visuelle Vergleich
der Korngrößen-Häufigkeitsverteilungskurve von Fig. 6a
graphisch noch deutlicher die enge Verteilung, d. h. die
homogene Korngröße der nach Beispiel 1 hergestellten Emulsion
mit substituiertem Halogenid.
Man kann die Korngrößenverteilung einer Silberhalogenid
emulsion auch durch die Dispersionszahl der Korngröße-
Häufigkeitsverteilungskurve charakerisieren; diese Zahl
wird wie folgt erhalten: Der Korngrößendurchmesser der
16. Prozentile wird von dem Korngrößendurchmesser bei der
84. Prozentile subtrahiert, und die erhaltene Zahl wird
durch den mittleren Durchmesser dividiert. Je kleiner die
Dispersionszahl ist, desto enger ist die Bandbreite der
Korngröße-Häufigkeitsverteilungskurve. Die Dispersionszahl
für die nach Beispiel 1 hergestellte Silberhalogenidemulsion
(vergl. Fig. 6a) betrug 0,35. Die erfindungsgemäß geeigneten
Silberhalogenidemulsionen haben Dispersionszahlen von
0,70 oder weniger, vorzugsweise von 0,55 oder weniger.
Das nachstehend angegebene Beispiel eines Verfahrens zur
Herstellung einer Silberhalogenidemulsion mit substituiertem
Halogenid, wobei zunächst Silber-Jodidchloridkörner herge
stellt werden, stammt aus der gleichzeitig eingereichten
Patentanmeldung 24 36 180.6;
Der Halogenidgehalt wurde
durch Röntgen-Fluoreszenzanalyse bestimmt.
Wie vorstehend erwähnt, enthält bei einer besonders brauch
baren Ausführungsform der Kern der Silberhalogenidkörner
mit substituiertem Halogenid Jodid.
Eine Lösung von Gelatine und Kaliumchlorid (Lösung A) wurde
durch Auflösen von 546 g von mit Phthalsäureanhydrid modi
fizierter inerter Knochengelatine und 546 g Kaliumchlorid
in 1087 ml destilliertem Wasser hergestellt. Eine Lösung
von Kaliumchlorid und Kaliumjodid (Lösung B) wurde durch
Auflösen von 2736 g Kaliumchlorid und 180 g Kaliumjodid
in 14230 ml destilliertem Wasser hergestellt. Eine Silber
nitratlösung (Lösung C) wurde durch Auflösen von 5334 g
Silbernitrat in 14 230 ml Wasser hergestellt. Die Lösung A
wurde auf 80°C erhitzt, während die Lösungen B und C auf
70°C erhitzt wurden. Dann wurden die Lösungen B und C
durch Zugabe in einem Doppelstrahl mit einer Geschwin
digkeit von etwa 830 ml pro Minute über einen Zeitraum von
etwa 18 Minuten der Lösung A zugesetzt. Das erhaltene
Gemisch wurde 5 Minuten bei 80°C digeriert. Nach dem
Digerieren wurde eine Lösung von 2932 g Kaliumbromid,
gelöst in 14 230 ml Wasser und auf 70°C erhitzt, mit einer
Geschwindigkeit von etwa 780 ml pro Minute über einen Zeit
raum von etwa 20 Minuten zugesetzt, wobei die Temperatur
auf 80°C gehalten wurde. Das Gemisch wurde dann 35 Minuten
bei 80°C digeriert. Nach dem Digerieren wurde das Gemisch
auf 20°C abgekühlt, worauf der pH-Wert mit 10%iger Schwefel
säure auf etwa 2,7 eingestellt wurde. Der Niederschlag aus
Gelatine und Silberhalogenid wurde mehrmals mit kalten,
destilliertem Wasser gewaschen, bis die überstehende Flüssig
keit eine Leitfähigkeit von 50-100 µΩ-1 ereicht hatte.
Nach dem letzten Dekantieren des überschüssigen Waschwassers
wurden 2534 g trockener aktiver Knochengelatine zugesetzt
und 20 Minuten quellen gelassen. Die Temperatur wurde dann
auf 38°C erhöht und während des Auflösens der Gelatine
20 Minuten auf diesem Wert gehalten. Der pH-Wert wurde
mit 10%iger Natriumhydroxydlösung auf 5,7 eingestellt,
während der pAg-Wert mit 2,0 n-Kaliumchloridlösung auf 9,0
eingestellt wurde. Die Temperatur wurde auf 54° erhöht,
worauf 64 ml einer Lösung eines Ammonium-Gold-Thiocyanat
komplexes zugesetzt wurden. Diese chemischen Sensibilisierungs
lösung wurde durch Vermischen einer Lösung von 1,0 g Ammonium
thiocyanat in 99 ml Wasser mit 12 ml einer Lösung, die 0,97 g
Goldchlorid in 99 ml Wasser enthielt, hergestellt. Die
Emulsion wurde dann 90 Minuten bei 54°C nachreifen gelassen.
Dann wurden 34,6 ml einer 10%igen, schwach alkalischen
Lösung von 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetrazainden zuge
setzt. Die Emulsion wurde auf 38°C abgekühlt, mit einem
optischen Sensibilisator versetzt und etwa 10 Minuten
digeriert, bevor sie weiter abgekühlt und erstarren ge
lassen wurde. Die erhaltenew Silber-Jodidbromid-Emulsion
enthielt etwa 79 Mol-% Bromid, 18 Mol-% Chlorid und 3 Mol-%
Jodid. Die Silber-Jodidchloridbromid-Körner hatten einen mittle
ren Durchmesser von etwa 1,2 µm und 80% der Körner
hatten einen Durchmesser im Bereich von etwa 0,8-1,6 µm
oder innerhalb von ±33% des mittleren Durchmessers. 90%
der Silberhalogenidkörner hatten einen Durchmesser im Be
reich von 0,72-1,77 µm oder innerhalb von -40% und
+48% des mittleren Durchmessers. Die Korngröße-Häufigkeits
verteilungskurve dieser Emulsion ist in Fig. 6b dargestellt;
die Dispersionszahl betrug 0,55.
Bei besonders brauchbaren Mehrfarben-Diffusionsübertragungs
systemen werden mehrfarbige Übertragungsbilder dadurch er
halten, daß man zunächst ein lichtempfindliches Element
(manchmal auch als "negative Komponente" bezeichnet) be
lichtet, das mehrere lichtempfindliche Silberhalogenid
emulsionen enthält, denen jeweils ein Entwicklerfarbstoff
mit einer geeigneten Farbe entweder in der gleichen oder
in einer benachbarten Schicht zugeordnet ist; dann wird
das belichtete Element mit einem Entwickler entwickelt,
um eine bildmäßige Verteilung des jeweiligen diffundierbaren
Entwicklerfarbstoffes als Funktion der Entwicklung zu er
zielen; schließlich werden die bildmäßigen Verteilungen
mindestens teilweise durch Diffusion in eine aufliegende
Bildempfangsschicht (die manchmal auch als "positive
Komponente" bezeichnet ist) und die mindestens eine anfärb
bare Schicht zur Erzeugung des mehrfarbigen Übertragungs
bildes enthält, übertragen. Die negative und die positive
Komponente können zunächst auf getrennten Unterlagen an
gebracht sein, die während der Entwiclung zusammengebracht
und anschließend wieder voneinander getrennt werden; sie
können aber auch als integraler Negativ-Positiv-Reflexions
abzug zusammengehalten werden. Weiterhin können sie zunächst
ein einheitliches Gebildet darstellen, z. B. einheitliche
Negativ-Positiv-Filmeinheiten, worin die negative und die
positive Komponente Teile eines lichtempfindlichen Laminats
bilden; sie können schließlich auf andere Weise vor, während
und nach der Bilderzeugung körperlich zusammengehalten werden.
Verfahren zur Herstellung dieser Filmeinheiten, in denen
die positive und die negative Komponente vor der Belichtung
zeitweilig als Laminat vorliegen, sind beispielsweise in
den USA-Patentschriften 36 52 281 und 36 52 282 beschrieben.
In diesen Fällen wird die positive Komponente zur Betrach
tung des Bildes nicht von der negativen Komponente getrennt.
Diese Filmeinheiten enthalten ferner Mittel zur Erzeugung
einer reflektierenden Schicht zwischen der anfärbbaren
Schicht und der negativen Komponente, um die aufgrund der
Entwicklung der Silberhalogenidschichten gebildeten Silber
bilder wirksam zu maskieren, und um weiterhin die Ent
wicklerfarbstoffe für das Bild zu maskieren, die nicht
übertragen werden, wodurch ein vorzugsweise weißer Hin
tergrund zur Betrachtung des in der anfärbbaren Schicht
erzeugten Farbbildes im reflektierten Licht geschaffen
wird, ohne daß eine Trennung erfolgt. Diese reflektierende
Schicht kann eine vorgebildete Schicht aus einem reflektie
renden Mittel sein, die in der Filmeinheit eingeschlossen
ist; das reflektierende Mittel kann aber auch erst nach
der Belichtung zur Verfügung gestellt werden, z. B. indem
es dem Entwickler zugesetzt wird. Das Farbstoff-Übertragungs
bild kann dann durch eine dimensionsbeständige Schutzschicht
oder Unterlage betrachtet werden. Vorzugsweise wird eine
weitere dimensionsbeständige Schicht oder Unterlage, die
durchsichtig oder opak sein kann, auf der gegenüberliegenden
Oberfläche der Schichten angeordnet, so daß sich die ge
nannten Schichten zwischen zwei dimensionsbeständigen
Schichten oder Unterlagen befinden, von denen eine durch
sichtig ist, so daß eine Betrachtung des farbigen Über
tragungsbildes durch diese Unterlage möglich ist. Ein zer
störbarer Behälter bekannter Art enthält die erforderliche
Entwicklermasse, und bei Anwendung von Druck gibt dieser
Behälter seinen Inhalt zur Entwicklung der belichteten Film
einheit frei, z. B. durch Verteilung des Entwicklers in
einer praktisch gleichmäßigen Schicht zwischen zwei vor
her bestimmten Schichten. Bei Filmeinheiten nach der
bevorzugten Ausführungsform wird eine Entwicklermasse mit
einem weißen Pigment zwischen der anfärbbaren Schicht und
der negativen Komponente verteilt, wobei eine das Licht
reflektierende Schicht erzeugt wird.
Anstatt das lichtreflektierende Pigment der Entwicklermasse
zuzusetzen, kann dieses zur Maskierung der lichtempfind
lichen Schicht und zur Erzeugung des erforderlichen Hinter
grundes zur Betrachtung des in der Bildempfangsschicht ge
bildeten Farbübertragungsbildes verwendete Pigment von
Anfang an ganz oder teilweise als vorgeformte Schicht in
der Filmeinheit vorhanden sein. Beispiele für diese vor
geformten Schichten sind in den USA-Patentschriften
36 15 421 und 36 20 724 angegeben. Das reflektierende Mittel
kann in situ erzeugt werden, wie es in den USA-Patentschriften
36 47 434 und 36 47 435 beschrieben ist.
Die Bildempfangsschicht kann eines der üblichen Materialien
darstellen, z. B. Polyvinylalkohol, Gelatine usw. Sie kann
Beizmittel oder andere Mittel zur Fixierung des oder der
Farbstoffe des Übertragungsbildes enthalten. Bevorzugte
Substanzen sind Polyvinylalkohol oder Gelatine, die ein
Farbstoff-Beizmittel, wie Poly-4-vinylpyridin enthalten,
wie es in der USA-Patentschrift 31 48 061 beschrieben ist.
Wird die Farbe des oder der Farbstoffe des übertragenen
Bildes durch Änderungen des pH-Wertes beeinflußt, so kann
der pH-Wert der Bildempfangsschicht auf einen Wert ein
gestellt werden, der die gewünschte Farbe liefert.
Bei den verschiedenen Farbdiffusionsübertragungssystemen,
bei denen eine wäßrige alkalische Entwicklerflüssigkeit
verwendet wird, ist es bekannt, ein sauer reagierendes
Reagens in einer Schicht der Filmeinheit zu verwenden, um
den pH-Wert der Umgebung zu erniedrigen, nachdem die Über
tragung des Farbstoffes im wesentlichen erfolgt ist, um
die Bildstabilität zu erhöhen und/oder um den pH-Wert von
dem ersten pH-Wert, bei dem die Bildfarbstoffe diffundier
bar sind, auf einen zweiten (niedrigeren) pH-Wert zu ver
schieben, bei dem die Farbstoffe unbeweglich sind. Beispiels
weise sind in der bereits genannten USA-Patentschrift 34 15 644
Systeme angegeben, bei denen die gewünschte Verminderung
des pH-Wertes dadurch bewirkt werden kann, daß angrenzend
an die anfärbbare Schicht eine polymere Säureschicht ange
ordnet ist. Diese polymeren Säuren können Polymere mit
sauren Gruppen sein, z. B. mit Carbonsäure- oder Sulfonsäure
gruppen, die in der Lage sind, mit Alkalien oder organischen
Basen Salze zu bilden; es können aber auch potentiell Säuren
bildende Gruppen, wie Anhydride oderLactone, sein. Vor
zugsweise enthält das saure Polymer freie Carboxylgruppen.
Das sauer reagierende Reagens kann aber auch in einer
an das Silberhalogenid angrenzenden Schicht angeordnet sein,
die von der Bildempfangsschicht am weitesten entfernt ist,
wie es in der USA-Patentschrift 35 73 043 beschrieben ist.
Ein weiteres System mit einem sauer reagierenden Reagens
ist in der USA-Patentschrift 35 76 625 beschrieben.
Zwischen der polymeren Säureschicht und der anfärbbaren
Schicht kann vorzugsweise eine inerte Zwischenschicht oder
Abstandschicht angeordnet sein, die die Verminderung des
pH-Wertes regelt oder "verzögert", so daß keine vorzeitige
Beeinflussung des Entwicklungsvorganges eintritt. Für diesen
Zweck geeignete Abstand- oder Verzögerungsschichten sind
insbesondere in den USA-Patentschriften 33 62 819,
34 19 389, 34 21 893, 34 55 686 und 35 75 701 beschrieben.
Obgleich die Säureschicht und die zugeordnete Abstands
schicht vorzugsweise in der positiven Komponente enthalten
sind, die in Systemen verwendet wird, in denen die anfärb
bare Schicht und die lichtempfindliche Schicht auf ge
trennten Unterlagen vorliegen, z. B. zwischen der Unterlage
für das Empfangselement und der anfärbbaren Schicht, oder
in diesen integralen Filmeinheiten auch der anfärbbaren
Schicht zugeordnet sein können, z. B. auf der Seite der
anfärbbaren Schicht, die den negativen Komponenten gegen
überliegt, so können die Säureschicht und die Abstandsschicht,
falls gewünscht, auch alternativ oder zusätzlich der licht
empfindlichen Schicht zugeordnet sein, wie es beispielsweise
in den USA-Patentschriften 33 62 821 und 35 73 043 angegeben
ist. In Filmeinheiten, z. B. nach den USA-Patentschriften
35 94 164 und 35 94 165, können sie auch auf der Ausbrei
tungsfolie angebracht sein, die zur Erleichterung des
Aufbringens des Entwicklers verwendet wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er
findung enthält eine Negativkomponente eine opake Film
unterlage, die in der angegebenen Reihenfolge eine Schicht
eines blaugrünen Entwicklerfarbstoffes, eine Schicht aus
einer rotempfindlichen Silberhalogenidemulsion, eine
Zwischenschicht, eine Schicht mit einem purpurnen Ent
wicklerfarbstoff, eine Schicht mit einer grünempfindlichen
Silberhalogenidemulsion, eine Zwischenschicht, eine Schicht
mit einem gelben Entwicklerfarbstoff und eine Schicht mit
einer blauempfindlichen Silberhalogenidemulsion enthält.
Eine positive Komponente enthält eine zweite, transparente
Unterlage, die in der angegebenen Reihenfolge eine polymere
Säureschicht, eine Abstands- oder Verzögerungsschicht und
eine Bildempfangsschicht enthält. Nach der Belichtung durch
die transparente Unterlage und durch die darauf angebrachten
Schichten, wird ein Behälter zerstört, und die darin ent
haltene Entwicklerflüssigkeit wird zwischen den einander
gegenüberliegenden Flächen der aufeinanderliegenden positiven
und negativen Komponenten verteilt. Die Entwicklermasse
enthält ein das Licht reflektierendes Material, z. B. Titan
dioxyd, wodurch eine das Licht reflektierende Schicht
zwischen der Bildempfangsschicht und der blauempfindlichen
Silberhalogenid-Emulsionsschicht erzeugt wird. Nach einer
bestimmten Zeit dringt das Alkali in die polymere Säure
schicht ein, wodurch der pH-Wert auf einen vorbestimmten
Wert herabgesetzt wird. Bei der bevorzugten Ausführungsform,
bei der der Entwicklungsvorgang außerhalb der Kamera er
folgt, enthält der Entwickler mindestens einen geeigneten
pH-empfindlichen Farbstoff, wodurch die Filmeinheiten während
der Entwicklung opak wird, während der endgültige pH-Wert
unterhalb des pKa-Wertes des pH-empfindlichen Farbstoffes
liegt, wodurch die Farbe wieder verschwindet. Das fertige
mehrfarbige Übertragungsbild in der Bildempfangsschicht wird
durch die durchsichtige Unterlage gegen einen weißen Hinter
grund betrachtet, der durch das Titandioxyd erzeugt wird.
Es können geeignete Klebebänder vorgesehen sein, um die
verschiedenen Schichten vor, während und nach der Belichtung
und Entwicklung zusammenzuhalten. Derartige Filmeinheiten
können aus der Kamera in einen beleuchteten Raum ausgeworfen
werden.
Die nachstehenden Beispiele über die Erzeugung von mehrfar
bigen Übertragungsbildern unter Verwendung von überwiegend
homogenen Silberhalogenidemulsionen mit substituiertem Halogenid
gemäß der Erfindung sind lediglich zur Erläuterung angegeben.
Ein mehrfarbiges lichtempfindliches Element des in der USA-
Patentschrift 36 47 437 beschriebenen Typs, bei dem die nach
stehend angegebenen blaugrünen, purpurnen und gelben Entwick
lerfarbstoffe
verwendet wurden, wurde durch Überziehen einer mit einer
Gelatine-Unterschicht versehenen, etwa 0,1 mm starken,
opaken Polyäthylenterephthalat-Filmunterlage mit den nach
stehend angegebenen Schichten hergestellt:
- 1. einer Schicht mit einem blaugrünen Entwicklerfarbstoff in Gelatine mit einer Bedeckung von etwa 570 mg/m² Farbstoff und etwa 1030 mg/m² Gelatine;
- 2. einer rotempfindlichen Gelatine-Silber-Jodchlorbromid- Emulsion mit einer Bedeckung von etwa 970 mg/m² Silber und etwa 755 mg/m² Gelatine;
- 3. einer Schicht eines 60-30-4-6-Mischpolymerisats aus Buty acrylat, Diacetonacrylamid, Styrol und Methacrylsäure sowie Polyacrylamid mit einer Bedeckung von etwa 1885 mg/m² Mischpolymerisat und etwa 54 mg/m² Polyacrylamid;
- 4. einer Schicht eines purpurnen Entwicklerfarbstoffes in Gelatine mit einer Bedeckung von etwa 805 mg/m² Farbstoff und etwa 710 mg/m² Gelatine;
- 5. einer grünempfindlichen Gelatine-Silber-Jodidchloridbromid- Emulsion mit einer Bedeckung von etwa 860 mg/m² Silber und etwa 680 mg/m² Gelatine;
- 6. einer Schicht mit dem Mischpolymerisat wie in der Schicht 3 und Polyacrylamid mit einer Bedeckung von etwa 1020 mg/m² Mischpolymerisat und etwa 129 mg/m² Polyacrylamid;
- 7. einer Schicht eines gelben Entwicklerfarbstoffes in Gelatine mit einer Bedeckung von etwa 890 mg/m² Farbstoff und etwa 625 mg/m² Gelatine;
- 8. einer blauempfindlichen Gelatine-Jodidbromid-Emul sionschicht mit dem zusätzlichen Entwickler 4′-Methyl phenylhydrochinon mit einer Bedeckung von etwa 1290 mg/m² Silber, etwa 560 mg/m² Gelatine und etwa 323 mg/m² zusätzlichen Entwickler; und
- 9. einer Gelatineschicht mit einer Bedeckung von etwa 430 mg/m² Gelatine.
Die rot-, und grünempfindlichen Silber-Jodidchloridbromid-Emulsionen
(etwa 85 Mol-% Bromid, 3 Mol-% Jodid, 12 Mol-% Chlorid)
wurden im wesentlichen wie nach Beipiel 1 hergestellt. (vergl.
auch Fig. 4). Die blauempfindliche Silber-Jodidbromid-Emulsion
(etwa 98 Mol-% Bromid, 2 Mol-% Jodid) war eine Emulsion
ähnlich der im Polaroid-SX-70-Land-Film verwendeten, wobei
die Korngröße und die Verteilung durch die elektronenmikrosko
pische Aufnahme von Fig. 5 erläutert sind.
Eine durchsichtige, etwa 0,1-mm-starke Polyäthylenterephthalat-
Filmunterlage wurde in der angegebenen Reihenfolge mit den
nachstehend angegebenen Schichten überzogen, um eine Bild
empfangskomponente herzustellen:
- 1. Einer polymeren Säureschicht, nämlich dem partiellen Butylester eines Polyäthylen-Maleinsäureanhydrid-Misch polymerisats, mit einer Bedeckung von etwa 27 g/m²;
- 2. einer Verzögerungsschicht, die ein 60-30-4-6-Mischpolymeri sat aus Butylacrylat, Diacetonacrylamid, Styrol und Methacrylsäure sowie Polyacrylamid in einem Verhältnis von 40 : 1 mit einer Bedeckung von etwa 5400 mg/m² enthielt; und
- 3. einer polymeren Bildempfangsschicht, die ein Gemisch von Polyvinylalkohol und Poly-4-vinylpyridin im Gewichts verhältnis 2 : 1 mit einer Bedeckung von etwa 3230 mg/m² enthielt.
Die beiden so hergestellten Komponenten wurden dann mit
Hilfe eines Klebebandes an den Kanten zu einem Laminat, d. h.
zu einer integralen Filmeinheit verbunden, wobei ein zer
störbarer Behälter mit einer wäßrigen alkalischen Entwickler
lösung mit Hilfe von selbstklebenden Bändern fest an der
Führungskante jeder Komponente angebracht wurde, so daß
bei Anwendung von Druck auf den Behälter die Randver
siegelung riß und der Behälterinhalt in einer etwa 0,066 mm
starken Schicht zwischen der Bildempfangsschicht
und der Gelatine-Deckschicht der lichtempfindlichen Komponente
verteilt wurde. Die wäßrige alkalische Entwicklermasse ent
hielt:
Kaliumhydroxid (85%)|5,0 g | |
N-Berzyl-α-picoliniumbromid (50%ige Lösung in Wasser) | 1,24 g |
N-Phenethyl-α-picoliniumbromid | 0,72 g |
Natriumcarboxymethylcellulose (Typ 7H4F der Firma Hercules mit einer Viskosität von 3000 cps mit 1% in Wasser bei 25°C) | 1,06 g |
Titandioxyd | 41,5 g |
6-Methyluracil | 0,64 g |
bis-(β-Aminoäthyl)-sulfid | 0,045 g |
Lithiumnitrat | 0,1 g |
Benzotriazol | 0,55 g |
6-Methyl-5-brom-4-azabenzimidazol | 0,03 g |
Wäßrige kolloidale Kieselsäuredispersion (30% SiO₂) | 1,82 g |
N-2-Hydroxyäthyl-N,N′,N′-tris-carboxymethyl-äthylendiamin | 0,82 g |
Lithiumhydroxid | 0,2 g |
6-Benzylaminopurin | 0,39 g |
Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 6000) | 0,53 g |
Das lichtempfindliche Element wurde durch die durchsichtige
Unterlage und die darauf befindlichen Schichten belichtet,
worauf der Entwickler verteilt wurde, indem die Filmeinheit
zwischen zwei Druckwalzen hindurchbewegt und in einen be
leuchteten Raum gebracht wurde. Das durch die Verteilung
des Entwicklers erhaltene Laminat wurde zusammengehalten,
und ergab einen mehrfarbigen Reflexionsabzug mit Negativ
und Positiv, der eine gute Farbqualität und Farbtrennung
zeigte. Der Neutraldichtebalken des mehrfarbigen Über
tragungsbildes folgende Reflexionsdichten (6 Stunden
nach der Entwicklung):
Die Farbdichtekurven der Rot-, Grün- und Blaudichten des
neutralen Balkens sind in Fig. 1 dargestellt. Das Übertra
gungsbild zeigte einen deutlich ausgedehnten dynamischen
Bereich (43 Rot, 37 Grün und 27 Blau). Das Übertragungs
bild zeigte eine gute Farbsättigung und Farbtrennung, wo
bei der Kontrast niedriger war, als er gewesen wäre, wenn
die gleiche Silber-Jodidbromid-Emulsion in den grün- und
rotempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschichten ver
wendet worden wäre wie in der blauempfindlichen Silber
halogenid-Emulsionsschicht.
Die Arbeitsweise nach Beispiel 3 wurde mit der Abweichung
wiederholt, daß die blauempfindliche Silberhalogenid-
Emulsionsschicht ebenfalls die Silber-Jodidchloridbromid-
Emulsion mit substituiertem Halogenid enthielt, die auch
in der grünempfindlichen und der rotempfindlichen Silber
halogenid-Emulsionsschicht verwendet wurde, wobei diese
Emulsion mit einer Bedeckung von etwa 1290 mg/m²
Silber und etwa 1010 mg/m² Gelatine
aufgebracht wurde. Der Neutraldichtebalken zeigte die
nachstehend angegebene Reflexionsdichten:
Die Farbdichtekurven der roten, grünen und blauen Komponente
des Neutraldichtebalkens sind in Fig. 2, dargestellt. Das
mehrfarbige Übertragungsbild nach diesem Beispiel zeigte
auch einen niedrigen Kontrast, eine gute Farbsättigung
und eine gute Farbtrennung. Der dynamische Bereich war
zwar ebenfalls ausgedehnt, aber nicht so stark wie bei
dem Übertragungsbild nach Beispiel 3.
Es wurde ein mehrfarbiges lichtempfindliches Element ähnlich
dem nach den Beispielen 3 und 4 hergestellt, wobei die
gleichen blaugrünen purpurnen und gelben Entwicklerfarb
stoffe sowie eine Silber-Jodidchloridbromid-Emulsion mit sub
stituiertem Halogenid (etwa 79 Mol-% Bromid, 3 Mol-% Jodid
und 18 Mol-% Chlorid) wie nach Beispiel 2 verwendet wurden.
Das lichtempfindliche Element wurde durch Überziehen einer
mit Gelatine überzogenen, etwa 0,1-mm-starken, opaken
Polyäthylenterephthalat-Filmunterlage mit den nachstehend
angegebenen Schichten hergestellt:
- 1. Einer Schicht eines blaugrünen Entwicklerfarbstoffes in Gelatine mit einer Bedeckung von etwa 625 mg/m² Farbstoff und etwa 312 mg/m² Gelatine;
- 2. einer rotempfindlichen Gelatine-Silber-Jodidchloridbromid- Emulsion mit einer Bedeckung von etwa 970 mg/m² Silber und etwa 430 mg/m² Gelatine;
- 3. einer Schicht eines 60-30-4-6-Mischpolymerisats von Butylacrylat, Diacetonacrylamid, Styrol und Methacrylsäure sowie von Polyacrylamid mit einer Bedeckung von etwa 2090 mg/m² Mischpolymerisat und etwa 65 mg/m² Polyacrylamid;
- 4. einer Schicht eines purpurnen Entwicklerfarbstoffes in Gelatine mit einer Bedeckung von etwa 895 mg/m² Farbstoff und etwa 550 mg/m² Gelatine;
- 5. einer grünempfindlichen Gelatine-Silber-Jodchlorbromid- Emulsion mit einer Bedeckung von etwa 860 mg/m² Silber und etwa 377 mg/m² Gelatine;
- 6. einer Schicht des Mischpolymerisats wie in der Schicht 3 und Polyacrylamid mit einer Bedeckung von etwa 1020 mg/m² Mischpolymerisat und etwa 129 mg/m² Polyacrylamid;
- 7. einer Schicht eines gelben Entwicklerfarbstoffes in Gelatine mit einer Bedeckung von etwa 110 mg/m² Farbstoff und etwa 452 mg/m² Gelatine;
- 8. einer blauempfindlichen Gelatine-Silber-Jodchlorbromid- Emulsionsschicht mit dem zusätzlichen Entwickler 4′-Methylphenylhydrochinon mit einer Bedeckung von etwa 1550 mg/m² Silber, etwa 680 mg/m² Gelatine und etwa 388 mg/m² zusätzlichem Entwickler; und
- 9. einer Gelatineschicht mit einer Bedeckung von etwa 430 mg/m² Gelatine.
Das lichtempfindliche Element wurde in der gleichen Weise
wie nach Beispiel 3 entwickelt, wobei aber die Konzentration
des 6-Methyluracils un des Kaliumhydroxids im Entwickler
0,64 bzw. 4,85 g betrug. Der neutrale Balken des erhaltenen
mehrfarbigen, integralen Negativ-Positiv-Reflexionsabzuges
zeigte die nachstehend angegebenen Dichten:
Wie die in Fig. 3 dargestellten Farbdichtekurven der roten,
grünen und blauen Dichtekomponenten des Neutraldichtebalkens
zeigen, hatte das Übertragungsbild einen niedrigeren Kon
trast und einen größeren dynamischen Bereich (mehr als 70)
als die nach den Beispielen 3 oder 4 erhaltenen Bilder.
Der Ausläufer der Farbdichtekurven war dagegen nicht so
lang.
Wie bereits im Zusammenhang mit den Beispielen 3, 4 und 5
festgestellt wurde, wurde bei Verwendung einer Silber
halogenidemulsion mit substituiertem Halogenid und homo
gener Korngröße ein niedrigerer Kontrast gefunden als mit
Silberhalogenidemulsionen des Typs von Fig. 5, zusammen
mit einer vergleichbaren Farbtrennung und Farbsättigung.
Es wurde eine verbesserte Temperaturbreite beobachtet, wo
bei sich das Farbgleichgewicht bei höheren Temperaturen
weniger stark änderte. Ferner wurde eine bedeutende Zunahme
des dynamischen Bereichs des mehrfarbigen Übertragungs
bildes erzielt, und die erhaltene ausgedehnte Belichtungs
breite konnte leicht bei Blitzlichtaufnahmen nachgewiesen
werden, wobei die näher und weiter von der Kamera ent
fernten Gegenstände gleichgut reproduziert wurden. Die
Gründe für diese sehr erwünschten sensitometrischen Ver
besserungen sind noch nicht genau bekannt, es ist aber
offensichtlich, daß sie unmittelbar auf die Verwendung
der homogenen Silberhalogenidemulsionen mit substituiertem
Halogenid zurückzuführen sind. Es wurde beispielsweise
nachgewiesen, daß die Induktionsperiode für das Auftreten
von Schleiersilber bedeutend länger ist, z. B. etwa drei-
bis viermal so lang mit den Silberhalogenidemulsionen mit
substituiertem Halogenid, wie mit den mit einem Strahl
erzeugten Emulsionen von Fig. 5. Diese Verzögerung bei der
Bildung von Schleiern, die den Entwicklerfarbstoff, der
sonst wandern würde, unbeweglich machen, steht mit dem
beobachteten niedrigeren Kontrast und dem längeren dynami
schen Bereich in Einklang.
Obgleich sich die vorstehend angegebenen Beispiels auf
die Herstellung von mehrfarbigen, integralen Negativ-
Positiv-Reflexionsabzügen beziehen, kann die Erfindung
auch bei Mehrfarben-Diffusionsübertragungsverfahren ange
wendet werden, bei denen das Übertragungsbild vom ent
wickelten Negativ getrennt wird, wie es beim Polaroid-
108-Land-Film der Fall ist.
Die enge Korngrößenverteilung der überwiegend homogenen
Silberhalogenidemulsionen mit substituiertem Halogenid
gemäß der Erfindung ergibt sich bei der Betrachtung der
elektronenmikroskopischen Aufnahmen von Fig. 4 und 5.
Die erfindungsgemäß verwendeten Silberhalogenidemulsionen
mit substituiertem Halogenid werden als negativ arbeitende
Emulsionen verwendet und können chemisch sensibilisiert,
optisch sensibilisiert, beschichtet, stabilisiert und in
ähnlicher Weise und mit den gleichen Reagenzien und Hilfs
mittel wie die üblichen negativ arbeitenden Silberhalogenidemulsionen
behandelt werden, d. h. wie die Silberhalogenid
emulsionen, die ohne Halogenidsubstitution oder Halogenid
austausch hergestellt werden.
Claims (9)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial, das auf einer
Unterlage eine rotempfindliche, eine grünempfindliche und
eine blauempfindliche Silberhalogenidemulsion enthält, wobei
den Silberhalogenidemulsionen jeweils ein blaugrüner, ein
purpurner und ein gelber Entwicklerfarbstoff zugeordnet ist,
wobei die Silberhalogenidemulsionen negativ arbeitend sind
und mindestens zwei der Silberhalogenidemulsionen überwiegend
homogene, chemisch sensibilisierte Silberhalogenidemulsionen
darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenid
emulsionen Emulsionen mit substituiertem Halogenid darstellen,
wobei die Silberhalogenidkörner durch Austausch der Chlorid
anionen in den Silberchlorid- bzw. Silberjodidchlorid-Körnern
durch Bromid- bzw. durch Bromid- und Jodidanionen hergestellt
wurden und die Silberhalogenidkörner jeder Emulsion mit
substituiertem Halogenid einen Halogenidgehalt von 0 bis 10
Mol-% Jodid und 1 bis 50 Mol-% Chlorid, Rest Bromid und
einen mittleren Durchmesser im Bereich von 0,7 bis 1,5 µm
haben, wobei mindestens 80% der Silberhalogenidkörner einen
Durchmesser innerhalb von ±40% des mittleren Durchmessers
haben.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern der Silberhalogenidkörner
mit substituiertem Halogenid Jodid enthält.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens 90% der Silberhalogenid
körner einen Durchmesser innerhalb von ±30% des mittleren
Durchmessers haben.
4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Durchmesser der
Silberhalogenidkörner 0,9; 1,0; oder 1,2 µm beträgt.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Silberhalogenidemulsion
mit substituiertem Halogenid, vorzugsweise 1 bis 10 Mol-%
Jodid enthält.
6. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Silberhalogenidemulsion
mit substituiertem Halogenid den gleichen mittleren Korn
durchmesser und die gleiche Korngrößenverteilung hat.
7. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Silberhalogenidemulsion
mit substituiertem Halogenid eine Silber-Jodidchloridbromid-
Emulsion mit mehr als 10 Mol-% Chlorid darstellt.
8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Silberhalogenidschicht
praktisch frei von sich überlappenden Silberhalogenid-Körnern
ist.
9. Verwendung eines Aufzeichnungsmaterials nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung eines mehrfarbigen
Diffusionsübertragungsbildes, wobei ein belichtetes licht
empfindliches Element mit einer rotempfindlichen, einer
grünempfindlichen und einer blauempfindlichen Silberhalogenid
emulsion, denen jeweils ein blaugrüner, ein purpurner und
ein gelber Entwicklerfarbstoff zugeordnet ist, entwickelt;
eine bildmäßige Verteilung der diffundierbaren Entwickler
farbstoffe als Funktion der Entwicklung erzeugt; und min
destens ein Teil der bildmäßigen Verteilung der diffundier
baren Entwicklerfarbstoffe in eine auf den Silberhalogenid
emulsionen liegende Bildempfangsschicht übertragen werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/383,195 US3976486A (en) | 1973-07-27 | 1973-07-27 | Diffusion transfer color products and processes with substituted halide silver halide emulsions |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2436101A1 DE2436101A1 (de) | 1975-02-06 |
DE2436101C2 true DE2436101C2 (de) | 1991-06-27 |
Family
ID=23512123
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2436101A Granted DE2436101A1 (de) | 1973-07-27 | 1974-07-26 | Fotografisches produkt und verfahren |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3976486A (de) |
JP (1) | JPS593738B2 (de) |
BE (1) | BE818179A (de) |
CA (1) | CA1031205A (de) |
DE (1) | DE2436101A1 (de) |
FR (1) | FR2238956B1 (de) |
GB (1) | GB1479018A (de) |
IT (1) | IT1016959B (de) |
NL (1) | NL181530C (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CH653780A5 (fr) * | 1981-11-12 | 1986-01-15 | Eastman Kodak Co | Produit pour la photographie par transfert d'image. |
DE3873473T2 (de) * | 1987-10-16 | 1993-04-01 | Fuji Photo Film Co Ltd | Photographische silberhalogenidemulsion. |
Family Cites Families (12)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB635841A (en) * | 1947-05-13 | 1950-04-19 | Kodak Ltd | Improvements in photographic silver halide emulsions |
US3245789A (en) * | 1961-05-05 | 1966-04-12 | Polaroid Corp | Photographic products and processes |
SE345168B (de) * | 1966-03-11 | 1972-05-15 | Eastman Kodak Co | |
US3415644A (en) * | 1967-03-10 | 1968-12-10 | Polaroid Corp | Novel photographic products and processes |
US3561971A (en) * | 1967-03-10 | 1971-02-09 | Gaf Corp | Print-out emulsion for actinic light development and process of making such emulsions |
US3615579A (en) * | 1967-06-22 | 1971-10-26 | Du Pont | Process for making light-developable direct-writing silver halide emulsions containing rhodium or iridium |
US3573055A (en) * | 1968-03-04 | 1971-03-30 | Eastman Kodak Co | Photodevelopable direct print compositions comprising iodocadmates in admixture with silver halides |
US3577236A (en) * | 1969-09-29 | 1971-05-04 | Eastman Kodak Co | Color diffusion transfer processes and elements comprising auxiliary developers or their precursors |
US3622318A (en) * | 1970-03-20 | 1971-11-23 | Eastman Kodak Co | Photographic materials and processes |
US3761276A (en) * | 1971-03-10 | 1973-09-25 | Eastman Kodak Co | Photographic element containing monodispersed unfogged silver halide grains chemically sensitized internally and externally |
US3697271A (en) * | 1971-04-16 | 1972-10-10 | Polaroid Corp | Novel photographic products and processes for color diffusion transfer utilizing silver halide emulsions with specific proportions of average halide grain size |
US3782954A (en) * | 1971-11-01 | 1974-01-01 | Eastman Kodak Co | Method for the uniform preparation of silver halide grains |
-
1973
- 1973-07-27 US US05/383,195 patent/US3976486A/en not_active Expired - Lifetime
-
1974
- 1974-07-23 IT IT52233/74A patent/IT1016959B/it active
- 1974-07-25 JP JP49085589A patent/JPS593738B2/ja not_active Expired
- 1974-07-25 NL NLAANVRAGE7410048,A patent/NL181530C/xx not_active IP Right Cessation
- 1974-07-25 GB GB23946/74A patent/GB1479018A/en not_active Expired
- 1974-07-26 CA CA205,680A patent/CA1031205A/en not_active Expired
- 1974-07-26 FR FR7426185A patent/FR2238956B1/fr not_active Expired
- 1974-07-26 DE DE2436101A patent/DE2436101A1/de active Granted
- 1974-07-26 BE BE7000548A patent/BE818179A/xx not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5045634A (de) | 1975-04-23 |
US3976486A (en) | 1976-08-24 |
DE2436101A1 (de) | 1975-02-06 |
GB1479018A (en) | 1977-07-06 |
NL7410048A (nl) | 1975-01-29 |
FR2238956B1 (de) | 1981-06-19 |
NL181530B (nl) | 1987-04-01 |
FR2238956A1 (de) | 1975-02-21 |
AU7170074A (en) | 1976-01-29 |
CA1031205A (en) | 1978-05-16 |
NL181530C (nl) | 1987-09-01 |
JPS593738B2 (ja) | 1984-01-25 |
IT1016959B (it) | 1977-06-20 |
BE818179A (nl) | 1974-11-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3241638C2 (de) | Strahlungsempfindliche photographische Silberhalogenidemulsion und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE3205896C2 (de) | Lichtempfindliche Silberhalogenidemulsion | |
DE2250050C2 (de) | Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE2615344C2 (de) | ||
DE2436103A1 (de) | Lichtempfindliches element und fotografisches verfahren | |
CH616008A5 (de) | ||
DE3328755C2 (de) | Lichtempfindliches photographisches Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterial | |
DE1926549B2 (de) | Lichtempfindliches fotografisches aufzeichnungsmaterial fuer farbdiffusionsuebertragungsverfahren | |
DE1472870C3 (de) | Photographisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE2436101C2 (de) | ||
DE2157330A1 (de) | Photographisches Aufzeichnungsmaterial mit einem Gehalt an mindestens einem in Gegenwart von Silber ausbleichbaren Farbstoff | |
DE2319489A1 (de) | Photographische entwicklungs- oder behandlungsmasse, insbesondere fuer das diffusionsuebertragungsverfahren | |
DE2218181C3 (de) | Aufzeichnungsmaterial für das Farbstoffdiffusionsübertragungsverfahren | |
EP0053328B1 (de) | Farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Herstellung farbiger Bilder nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren | |
DE2518016A1 (de) | Farbphotographische produkte und verfahren | |
DE1597509C3 (de) | Verfahren zur photographischen Herstellung von Aquidensiten | |
DE2608616C2 (de) | ||
DE1597537B1 (de) | Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial fuer das Diffusionsuebertragungsverfahren | |
DE2241466C3 (de) | Photographisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE2300173C2 (de) | ||
DE1964534A1 (de) | Photographisches Aufzeichnungsmaterial | |
DE2631878C2 (de) | ||
DE2947265C2 (de) | Farbphotographisches Aufzeichnungsmaterial für das Diffusionsübertragungsverfahren | |
DE3506712C2 (de) | Fotografisches Aufzeichnungmaterial zur Herstellung eines Abbildes durch Silberhalogenid-Diffusionsübertragung | |
DE3241642C2 (de) | Photographisches Aufzeichnungsmaterial für das Diffusionsübertragungsverfahren |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |