DE134314C - - Google Patents

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DE134314C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTA'Mr.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer dem Celluloid ähnelnden Masse aus Substanzen, die man bislang als minderwerthig angesehen und technisch allenfalls nur für untergeordnete Zwecke oder in der Landwirthschaft als Dünger benutzt hat.
Diese hier in Betracht kommenden Stoffe sind sämmtlich organischer Natur und gehören der Klasse der hornartigen Gewebe (keratinhaltigen Substanzen) an. Es gehören dazu vornehmlich Klauen, Nägel, Horn, Hufe, Haare, Wolle, Federn, Schildpatt, Fischbein u. s. w.
Man hat bereits vorgeschlagen, derartige Substanzen aus alkalischer Lösung durch Säuren auszufällen und den Niederschlag nach der Entwässerung durch Pressen in eine bearbeitungsfähige Waare umzubilden. Das dabei gewonnene Product ermangelt aber der für die angegebenen Zwecke erforderlichen Festigkeit; es ist brüchig, hygroskopisch und wenig elastisch.
Nach dem vorliegenden Verfahren lassen sich die angegebenen Ausgangsstoffe zu einer plastischen, formbaren, homogenen Masse, die man auch auf der Drehbank und mit Schneidewerkzeugen bearbeiten kann:, umbilden. Dieses neue Erzeugnifs besitzt den Vorzug geringster Feuergefährlichkeit gegenüber dem Celluloid und der Unquellbarkeit in Wasser, höherer Festigkeit, Elasticität und Widerstandsfähigkeit gegenüber den plastischen Substanzen, die man vordem bereits aus hornartigen Stoffen herzustellen vorgeschlagen hat.
Die Ausgangsstoffe, beispielsweise Hornabfälle, werden, wie dies in der Patentschrift 109737 beschrieben ist, nach gehöriger Reinigung und! event. Entfettung in einer geeigneten Zerkleinerungsmaschine in Bestandteile von allerhöchster Feinheit mechanisch zerschnitten und verrieben. In diesem Zustande der feinsten Zertheilung löst man die Substanz in alkalischer Lauge, soweit eine Lösung in dieser Weise zu ermöglichen ist. Aus der Lösung fällt man dann den Stoff nach bekanntem Verfahren aus. Die aus der Lösung ausgefällte und soweit als. bekannt anzusehende Substanz, event, mit dem unlöslichen Rückstand zusammen verarbeitet, stellt nach gehöriger Entwässerung eine formbare Masse dar, welche sich färben und zu allerlei Gebrauchsgegenständen verarbeiten läfst. Vermittelst Füllmaterialien kann man ferner das specifische Gewicht beliebig verändern, so dafs. sich der Stoff zu Imitationen gut eignet.
Je nach Bedarf und unter Berücksichtigung des Endzweckes, dem das zu schaffende Product dienen soll, wird nunmehr gemäfs vorliegendem Verfahren die mehr oder weniger geprefste Masse mit Formaldehyd behandelt, d. h.. der Formaldehyd kann zu diesem Zwecke sowohl in Gasform als auch in Lösung verwendet werden.
Diese Behandlung mit Formaldehyd dient dazu, die Substanz einerseits zu härten und andererseits in Wasser unquellbar und überhaupt nicht hygroskopisch zu machen.
Das auf diese Weise nach den Regeln der chemischen Technik gewonnene Product stellt somit eine in Wasser nicht aufquellende, nicht hygroskopische Masse von fester Structur, hoher
Elasticitä't und weitgehendem Widerstandsvermögen gegen die Einflüsse atmosphärischer wie allgemein chemischer Natur dar. Wesentlich ist nach der Vortheil, dafs man dem Ausgangsstoffe Füllkörper, wie Casein, nicht zuzusetzen braucht, um dennoch ein edleres Product zu erhalten als man bei dem in der Einleitung erwähnten bekannten Verfahren der Pressung des Materials ohne Behandlung mit Formaldehyd gewinnen würde. Denn bei diesem bekannten Verfahren ist ein Zusatz von Füllkörpern, wie Casein, die als Bindemittel dienen, unerlässlich, wenn das Endproduct nicht derart brüchig ausfallen soll, dafs eine Bearbeitung mittels Werkzeuge gänzlich ausgeschlossen ist.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung celluloidartiger Massen unter Verwendung der aus den alkalischen Lösungen keratirihaltiger Materialien mit Säuren'"gefüllten ^un3 darauf geprefsten Stoffe, darirT'EHfenend, dafs letztere der Einwirkung von Formaldehyd ausgesetzt werden, zu dem Zweck, den Formmassen gröfsere Festigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit u. dgl. zu verleihen.
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