DE3020611A1 - Verfahren zur herstellung von kollagenfasern fuer chirurgische zwecke - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kollagenfasern fuer chirurgische zweckeInfo
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Description
PAT E X TAN WALT H
DR. ING. E. HOFFMANN (1930-1976) ■ Dl PL.-i NG. W.EITLE · D R. REE. NAT. K. H O F Ff.'.AN N · D I PL,- I N' G. V/. LE i
Dl PU-ING. K. FOCHSLE · D R. R E R. NAT. 0. H AN S 2 M
ARABEUASTRASSE 4 (STERNHAUS) · D-BOOO 'AU NCH ON 81 ■ T E LE FO N (0C9) 911CS7 . TE LE X Cf-WiI? (PATH ;')
o/fi
Dr. RUHLAND Nachfolger GmbH D-8425 Neustadt/Donau
Verfahren zur Herstellung von Kollagenfasern für chirurgische Zwecke
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kollagenfasern für chirurgische Zwecke unter Verwendung
von Achillessehnen als Ausgangsmaterialien.
Die Herstellung von Kollagenfasern für chirurgische Zwecke, also als Nahtmaterial oder zur Herstellung
von Vliesen und dergleichen zum Blutstillen oder für Wundabdeckungen und ähnliche Anwendungen ist bekannt.
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8AD ORIGINAL
8AD ORIGINAL
Bei der Verwendung von Kollagenmaterial bzw. Kollaifonfasern
für chirurgische Zwecke soll der native Charakter des Kollagens weitmöglichst erhalten bleiben. Dies bedeutet,
daß man bei der Gewinnung von Kollagcnfasern zwar das Ausgangsmaterial in geeigneter Weise aufschliessen
und behandeln muß, daß das Endprodukt aber ein chemisch möglichst reines und sauberes Kollagen ist. Sofern
nicht aus medizinischen Zwecken es erwünscht ist, daß die Kollagenfaser bestimmte Additive, z.B. Pharmaka,
enthalten, soll das für chirurgische Zwecke verwendete KoI-lageniuaterial
somit weitgehend frei von Fremdstoffen und Begleitstoffen sein.
Bekannt ist die Herstellung von chirurgischem Nahtmaterial aus rekonstituiertem und gegebenfalls chromiertem Kollagen,
Die vorliegende Erfindung befaßt sich nicht mit einem solchen rekonstituierten Kollagen, vielmehr betrifft
sie ein Material, bei dem die ursprüngliche Faserstruktur des Kollagens im Endprodukt, wenn auch in modifizierter
Form, erhalten bleibt.
Aus der DE-PS 27 30 623 ist die Herstellung von Kollagenfasern bekannt. Bei dem bekannten Verfahren geht man
von Haut und/oder Hautabfällen oder Sehnen aus, die alkalisch oder sauer aufgeschlossen v/erden »Dabei wird das
zerkleinerte Ausgangsmaterial in einer ersten Stufe der Einwirkung starker Alkalien unterworfen und in einer sofort
nachfolgenden Stufe in saurem Milieu gequollen. Das gequollene Material wird gewaschen, mechanisch aufgeschlossen,
durch Zugabe geeigneter Salze oder organischer Lösungsmittel entquollen, gegebenenfalls fixiert
und dann auf ca. 20 bis 40 Gew.-% Feuchtigkeit, bezogen auf das Trockengewicht■der Faser, entwässert.
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ORIGINAL
Dann wird die Masse zu Fasern aufgelöst.
Zwar wird in der DE-AS 27 30 623 erwähnt, daß die dort erhaltenen Kollagenfasern noppenfrei sind, jedcch hat
man in der Praxis festgestellt, daß durch das unbefriedigende
mechanische Auflösen des Kollagcnmatcrials die
Fasern neben gutem fasrigen Material auch einen Anteil an Nichtfaserstoffen und Noppen (Faserknäuelr., rtio
nicht löslich sind) erhalten werden. Diese Noppen und Nichtfaserstoffe und der Anteil an kurzen Fasern verhindert
die Weiterverarbeitung der so erhaltenen Kollagonfasern
zu Nachfolgeprodukten, wie Fäden, Zwirne, Gewebe, Gewirke und Vliese, auf den üblichen in der Textilindustrie
verwendeten Apparaturen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Kollagenfasern für chirurgische Zwecke zur
Verfügung zu stellen, bei dem ein aufgeschlossenen, noppc.nfreies
Kollagenmaterial hergestellt wird. Verbunden mit dieser Aufgabe ist es, das Kollagcnmaterial in einer
solchen Weise herzustellen, daß Fasern auf Textilverarbeitungsmaschinen, die entsprechend modifiziert und
eingestellt v/erden, zu Garnen- und Flächengebildon zu
verarbeiten.
Diese Aufgaben werden durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Ausgangsmaterial bei dem erfindungsgemäßon Verfahren üi
Achillessehnen. Nur Achillessehnen enthalten lcuvjc Kollagenfasern,
die in naßein und trockenem Zustand in einer Richtung orientierbar sind, und die Herstellung von langen
Fasern, die mechanisch weiter aufgespaltet v/erden können, ermöglichen.
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-»I
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Achillessehnen, die schon als Rohstoff zur Hersteller."
von Kollagenfasern für rnedizinischa Zwecke Vorwendung
gefunden haben, sind als Abfall aus Schlachthöfen in großem Maße preiswert erhältlich.
Die Achillessehnen werden alkalisch bis zu einem Amidstickstoffgehalt
von 0,15 bis 0,30 uMol/g aufgeschlossen.
Hierin unterscheidet sich schon der alkalische Aufschluß von dem alkalischen Aufschluß, der in der DE-PS 27 30 6^3
gefordert v/ird. Nach den dortigen Angaben soll der alkalasehe
Aufschluß bis zu einem Ainidstickstoffgeh5.lt von
ca. 0,30 bis 0,40 Mol/g erfolgen. (Es wird angenommen,
daß es richtig heißen müßte 0,30 bis 0,40 u:iol/g, aber
selbst dann ist die untere Grenze beim bekannten Verfahren die obere Grenze beim erfindungsgemäßen Verfahren). Der Amidstickstoffgehalt
von 0,15 bis 0,30 uMol/g ist sehr wesentlich für die nachfolgende Weiterverarbeitung dos Kollayens.
Er ist ein Ausdruck für den Reifegrad des Kollagens. Damit v/ird der Kollagenzustand bezeichnet, wo allephysikalisch
aktiven Begleitstoffe entfernt v/erden,
wobei die Spaltung der Peptidbindungen und Quervernetzungen minimal bleiben. Die Alkalibehandlung v/ird in
an sich bekannter Weise vorgenommen, z.B. mit Calciumhydroxid,
wobei in diesem Falle die Alkalibehandlung mehrere Wochen bis zu etwa 6 Wochen dauern kann. Andere
bekannte Verfahren, z.3. eine Behandlung mit Natriumhydroxid
in Gegenwart von Natriumsulfat ermöglichen eine Abkürzung der Alkalibehandlung auf etwa 2 bis 5 Tage.
Während der Alkalibehandlung hat es sich als zweckmässig
erwiesen, daß man das zuvor behandelte Achillessehnenmaterial
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durch Riffelwalzenpaare führt, wodurch die Sehnen entwässert/
geknickt und gepreßt werden. Man kann die Achillessehnen auch in Gegenwart von Alkali schlagen.
Nach der Alkalibehandlung bis zu einem Amidstickstoffgehalt
von 0,15 bis 0,30 uMol/g wäscht man mit Salzsäure. Zwar ist ein Waschen in it anderen organischen
oder auch anorganischen Säuren möglich, jedoch hat sich Salzsäure als zweckmäßig und vorteilhaft herausgestellt,
insbesondere weil die dabei gebildeten Salze physiologisch unbedenklich sind und sich in einfacher Weise auch
wieder herauswaschen lassen. Durch die Salzsäurebehandlung werden säureempfindliche Begleitstoffe, insbesondere
Reste von Glykosarainoglykanen entfernt. Gleichzeitig erfolgtauch eine weitere Lockerung des Fasergefüges. Es
ist zweckmäßig/ daß man während der Salzsäurebchandlun-j
mit Indikatorpapier kontrolliert, ob das Material in der ganzen Dicke gleichmäßig mit der Salzsäure in Berührung
kommt.Der pH-Wert nach der Salzsäurebehandlung liegt
unter 2.
Nach der Salzsäurebehandlung wird das Material auf einen pH von 2 bis 4, vorzugsweise 2,5 bis 3,5 durchV7aschenn.it
fließendem Wasser gebracht.
Anschließend an die bisher geschilderte Verfahrensweise
des alkalischen Aufschlusses, der Salzsäurebehandlung
und dem Waschen, erfolgt eine mechanische Behandlung. Die nach dem Waschvorgang angequollene Kollagenmasse
wird mechanisch z.B. mit Hilfe von Hammerpressen oder Riffelwalzen behandelt. Bei diesem Vorgang werden die
Fasern von dem klebenden löslichen Kollagen und von denaturiertem Kollagen befreit und auch teilweise entwässert.
Durch diese mechanische Behandlung erfolgt eine Reduktion des dreidimensionalen Netzwerkes in der Dicke zu einem
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zweidiinensionalcn Netzwerk (der Ausdruck "ZWeidimensi^n >■
Netzwerk" ist hier so zu verstehen, daß die ursprünglich
dreidimensional vernetzte Kollagenfasermasse in ihrer I. icke
so reduziert wird, daß ein flaches, im wesentlichen zweidimensional
vernetztes Gebilde entsteht, wobei auch sin derartig reduziertes flaches Gebilde selbstverständlich
noch eine gewisse Höhe hat). Anschließend an die Dickenreduktion unter Druck unter Ausbildung des zweidimennionalen
Netzwerkes wird die Kollagenfasermasse durch Hc-eheLn
in einzelne längsorientierte Fasern zerlegt. Dies kann auf einer üblichen Hechelmaschine erfolgen. Der Hecholvorgang
kann zweckmäßiger Weise mehrfach, z.B. zweibis fünfmal wiederholt werden, wobei man die Kämmintensität
bei den Wiederholungsstufen zweckmäßigerweise jeweils erhöht.
Die weitere Verarbeitung der in der vorstehend beschriebenen V.'eise durch Hecheln freigelegten einzelnen J ängsorientierten
Fasern erfolgt in an sich bekannter Weise. Zunächst werden die einzelnen längsorientierten Fasern
entquollen. Hierzu werden sie mit Salzen oder durch Einstellung des pH-Wertes auf den isoelektrischen Punkt
(pH 4,5 bis 7,0, vorzugsweise 5,5 bis 6,5) behandelt. Durcia Neutralisation, also Veränderung des pH's erhält man erfahrungsgemäß
etwas härtere Fasern als durch Entquellung mit Hilfe von Salzen. Geeignete Salze für die Entquellung
sind Natriumchlorid oder Natriumsulfat, wobei Natriumchlorid wiederum bevorzugt wird. Eine Entquellung mit
anderen Salzen ist grundsätzlich möglich, jedoch ist darauf zu achten, daß diese Salze so leicht entfernbar sind,
und entfernt werden können, daß sie bei der späteren Verwendung nicht mehr vorhanden sind, oder nicht stören. Der; -halb
wird Kochsalz und zwar in einer bevorzugten Konzentration von 5 bis 15 % vorzugsweise zum Entquellen verwendet.
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JA BÄb ORlGfNAL
Die bei der Entquollung freigegebene Flüssigkeit wird
abgetrennt, z.B. durch Zentrifugieren oder in anderer geeigneter Weise.
Die entquollenen Fasern werden anschließend vernoLzt . Durci
die Gerbung wird die Wasserbeständigkoit dor Fa:;t rn erheblich
verbessert und die Antigenizität und Allorqi reaktivität
des Materials weitgehend eliminiert. Auch the Weiterverarbeitung zu Textilien wird erleichtert.
Fürdie Vernetzung von Kollagenfasern sind zahlreiche Materialien
bekannt, die bei der Behandlung von Kollagonfasern
für medizinische Zwecke und auch bei der Lederherstellung schon verwendet wurden. Untersuchungen hiben
gezeigt, daß die Vernetzung riit Aldehyden, wie dies 2.B.
aus der DE-PS 27 30 623 bekannt ist, z.B. mit R null !<:.yj,
nicht, zu physiologisch einwandfreien Kollagonfnsern
führt. Dagegen erhält nan bei der Verwendung von II-:■:.■-methylendiisocyanat
als Vernetzungs-bzw. Chromierungrnittcl
Fasern, die textiltechnisch gut verarbeitbar sind, -ind
ein physiologisch absolut einwandfreies Kollagenmaiiorial
ergeben.
Die Vernetzung kann in der wäßrigen Salzlösung, wie sie nach dem Entquellen anfällt, durchgeführt v/erden. In diesem Fall
verzichtet man auf die Abtrennung der Salzlösung nach den1
Entquellen zu diesem Zeitpunkt.Wurde die wäßrige Lösung
bereits nach dem Entquellen abgetrennt, no wird eine?
entsprechende Menge Flüssigkeit wieder zugegeben.
Die Vernetzung wird mit Kexainethylendiisocyanat in Gegenwart
von nichtionischen oder kationischen Emulgatoren vorgenommen.Hierzu verwendet man eine stöchiometrischen
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ORIGJHAL
Überschuß an Hexamothyleniiisccyaiat. In der Praxis
sind dies etwa 10 bis 20 Gcw.-% H2xamethylendiisocyrir;?.-bezogen
auf das Trockengewicht des: Ko Ii agenda to rial::·
Die reaktion, bei welcher eine Vernetzung erfolgt, vorläuft verhältnismäßig langsam und man benötigt 10 bis
40, vorzugsweise 15 bis 30 Stunden. Die boi ''lar V;r-T^t7..:r.'jrirpν
tion entstehenden Nebenprodukte, wie Hexane.thyi--ndi..uux,
sowie die verwendeten Emulgatoren, und das gegebenenral : ,
aus der Entquellung noch vorhandene Salz werdon ansd-..' !■:. send
beim Trocknen der vornet:;ten Xollagenfasern ontfcri. *
Die Trocknungs- bzw. Entwässerungsstufe erfolgt in für Kollagenfaser:-, bekannter Weise. Das Trocknen kann
mit Hilfe von organischen Lösungsmitteln, die mit Γ,·Γα^?τ!ϊ.
mischbar sind, und niedrige Siedepunkte haben, dar t<j ·-
führt v/erden, jedoch hat sich Aceton als besonder... ij,-·. -j·i· <■
Lösungsmittel heriuscjcstcliL..
Das nunmehr getrocknete, gegerbte ,vernetzte , längsorientierte
Fasermaterial kann jetzt auf speziellen Textilmaschinen
verarbeitet werden. Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, daß man bei der Verwendung von
Textilmaschinen die besonderen Eigenschaften der Kollagenfasern
berücksichtigt. Dies ist dem Fachmann geläufig, weil er z.B. weiß, daß Leinen in anderer Weise als Baumwolle
auf Textilmaschinen behandelt werden muß.
Die erfindungsgeir.äa hergestellten Fasern sind wesentlich
langer als Kollagenfasern, die in bekannter Weise hergestellt werden. Die Faserlänge liegt zwischen 40 mm
bis 100 mm und die Faserdicke beträgt ca. 30 bis 30 p.
Die vorstehenden Ausführungen lassen erkennen, daß beim
erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Kollagenfasern für chirurgische Zwecke eine Reihe von Stufen
durchlaufen wird, die zum Teil als Einzelstufen schon bei der Herstellung von Kollagenfasern angewendet worden
sind. Es kommt beim erfindungsgemäßen Verfahren aber
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auf die genaue Einhaltung der Stufen und der in diesen Stufen genannten Bedingungen sowie auf die genaue Reihenfolge
dieser Stufen an.
Erfindungsgemäß erhält man ein noppenfreies und allergenfreies
Kollagenfasermaterial,aus dem sich ein chirurgisches
Material für zahlreiche Anwenaungsmöglichkeiten mit ausgezeichneten Eigenschaften ergibt.
Achillessehnen von Rindern werden unmittelbar nach den.
Schlachten mechanisch von Fettresten gereinigt und mit Wasser gewaschen. Aus einem Rind kann man etwa 250 g
Achillessehnen (Trockengehalt etwa 30 ?■) gewinnen.
Die gewaschenen Achillessehnen werden acht Tage bei 20 C in einer Lösung von 20 % Natriumsulfat, 2 % Natriumhydroxid
und 150 % Wasser, bezogen auf das Naßgewicht ck-r
Sehnen, behandelt. An zweiten, vierten und sechsten Tag werden die Sehnen zwischen Riffelwalzen gepreßt. Anschließend
wäscht ~'.an mit fließendem Wasser. Der Am idstickstoffgehalt
beträgt nach dem Waschen 0,23 uMol/g.
Anschließend behandelt man die Sehnen in einem Gerbfaß mit Salzsäure. Die Gerbflotte besteht aus 100 % Wasser
und 10 % einer 3 %-igen Salzsäure, bezogen auf das Naßgewicht der Sehnen. Die Salzsäurebehandlung dauert etwa
4 Stunden. Anschließend wäscht man das Material unter fließendem Wasser bis zu einem pH-Wert der Sehnen (gleichmäßig
verteilt in der ganzen Dicke) zwischen 2,7 bis 3,3.
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Das anfallende Material hat ein Trockengewicht von o;v.t.
14 if bezogen auf die nasnen Sehnen.
In einer Knnxerpresse v/erden die stark aufcjcquolienen
Scnu.jn. so stark behandelt, daß überschüssiges Wasser,
lösliche and denaturierte Eiweißstof fο beseitigt worclor.
Pio Sehnen liegen r.ur.n-ehr in Fcr^r. eines fasrigon, ::·.·.'■..!-
diraoiu'.ionalen Nctr.v:irkes "cor. Diese fasriga Masse wird
in einer Hechelmaschine bearbeitet,votei man die Behandlung
droiiral wiederholt und die Kämiintcnsitüt kontinuierlich
erhöht.
Zu den gehechelten Fasern gibt man 10 Gew.-Teile Kochsalz
und 100 Ge".·;.-Teile Kasser, bezogen auf das Naßgewicht
der Fasern, und läßt das Material über Nacht zum Entquellen stehen. Die überstehende Flüssigkeit wird
am FoIgetag abzentrifugiert.
Das entquollene Material wird in einen Behälter zusa:rjue:i
mit einer Kochsalzlösung (100 %, bezogen auf das Naßgewicht
der Fasern) gegeben. Die Konzentration des Salzes ist 5 ?.. Inder. Behälter gibt nan 1 Gew.-S, bezogen auf
das Naßgewicht der Fasern, eines nichtionischen Enulgators. Der pll-l.'ert wird rait "atriuxhydroxid auf 6,0 eingestellt. Nach
30 minütigem Bewegen in der?, Faß werden 5 Gew.-% Kexamethylendiisccyanat,
bezogen auf das Naßgewicht der Fasern, zugegeben, und die ilasse wird 30 Stunden unter ständigem Bewegen
im Faß behandelt. Hexaraethylendiisocyanatdämpfe v/erden
dabei ständig abgesaugt. Nach der Behandlung wixd die Flüssigkeit abzentrifugiert.
Anschließend wird das vernetzte Material mit Aceton entwässert, wobei viermal je 100 Gew.-I Aceton, bezogen auf
das Naßgewicht der Fasern (nach dem Zentrifugieren) verwendet wird. Die so erhaltenen Fasern v/erden an der Luft getrocknet
und können, z.B. für Wundabdeckungen in folgender
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Weise weitcrverarbeitet werden:
Die Fasern werden auf einer Krempel aufgelöst. Die Γ.ιπίπρ'1 L
besteht aus einer Vorkrcr.pel, die zv/oi bis drei Arbeitsstellen
hat und mit einer Sägezahngarnitur betören
ist. Daran schließt sich ein Hauptkrempel mit etwa 5 Arbeitsstellen
an, die ir.it einer flexiblen Garnitur besetzt ist. Durch eine spezielle Einstellung der Kratzer.
zueinander kommt eine gute Auflösung der F.ir.orn zur. lan-!.-■ .
Am Ende der Maschine liegt ein Flor vor. Durch Doubl ic-'--m
dieses Flors v/erden Vliese r.it einem holiobic;_n '\κ·ή.cht
hergestellt. Eine Verbesserung des Flors und damit der
Vliese in Bezug auf Gleichmäßigkeit kann durch eine weitere Krempelung mit feineren Garnituren und engeren
Einstellungen erreicht werden. Der zu einem Vlies doublierte Flor läßt sich durch Kalandrieren mit einor Prägewalze
zu einem festen Flächengebilde verarbeiten. Die erhaltenen Vliese sind für die Wundabdeckung geeignet und
haben in nichtgegerbtem (unvernetztem) Zustand eine ausgezeichnete
häir.ostatische Wirkung.
Zur Herstellung von Garn aus den erfindungsgemäß aufgeschlossenen
Kollagenfasern wird das wie vorher angegeben
auf einer Krempel aufgelöste und zu einem Flor verarbeitete
Fasergut in einen Florteiler in Bändchen geteilt. Die erhaltenen Faserbändchen v/erden durch Nitschcln gerundet und
zu einem Vorgarn geformt, das allerdings noch keine Festigkeit hat.
Das Vorgarn wird auf einer Streichgarnringspinnmaschine verstreckt und gedreht. Die Anzahl der Garndrehungen hängt
vorwiegend von der erstrebten Gornfestigkeit und von der Γ·ιη·.·γ-länge
ab. Dabei kann man die Spindelgröße der Ringdurchmesser, die Ringläufer und die Laufgeschwindigkeit den
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jeweiligen Erfordernissen anpassen.
Das fertige Garn hat meistens viele aus dem Fadenkern herausstehende Faserenden, die ein Verweben
oder Verstricken noch sehr erschweren. Deshalb wird dieses Garn durch angefeuchtete Nitschelhosen laufengelassen,
wobei die abstehenden Fasern an den Fadenkern angelegt werden.
Aus diesen Fäden kann man nun in an sich üblicher Weise Gewebe oder Gewirke herstellen.
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Claims (5)
- ι* ™'. ··■' "'■: ■ ιHOFFMANN · EITM & PARTNER '^PAT E N TAX ν,'ΛΓ,Τ Ε 3020611DR. INCt. E. HOFFMANN (1930-1976) - Dl ?L.-I N G. V/. EITLE ■ D P.. R E E. N AT. K. H O F F.MAN N . Dl 0L.-! N O. V/. LiH XDIPL.-ING. K. FOCHSLE · DE. RS R. NAT. B. K AN S E N ARADELLASTRASSE 4 (STERNHAUS! · D-BOOO MONCH EH 81 · TELEFO N (ir?) T. 1007 · TELEX 05-2"M? (PATH L]o/f iDr. RUHLAND Nachfolger GmbH D-84 25 Neustadt/DonauVerfahren zur Herstellung von Kollagenfanern JTtr chirurgische ZweckePatentansprüche :1 . Verfahren zur Herstellung von Kollagcnfas-e-n f"pchirurgische Zwecke, bc-i den man Acni Hess λ'λγλ. η :;.: ;-:,■· 1 lisch auf schli·: ß-. .;na nach ainer Säurcbetia.:cilu:.j :■ .-,l.anir.cl behandelt, "r.tquellt,vernetzt ur.d troclx.ct , ;I .-; ■ durch g e k e η η ζ e i c h η α t , daß man dί Achillese ^hnen alkalisch bis zu ein^m A"iidsti;:K;;t.c : fgehalt von C, 15 bis 0,30 u:!ol/g aufschließt. ;rid r.'.tch einer Salzsäurebeh'.nrllur.g und Wascher. :.uf ein·.?:ι :::-v.' ;■'. ■":2 bis 4 die angequollene Kcllagenmassc unter r-ruc]. \:\v.j) Ausbildung eines zwoiainensionalen üotzv;o.rkeE in d-jr Dicke reduziert, dann durch Hecheln einzelne l'ing ;ori g:itierte Fasern freilegt und dann nach in an sich bukü:i.:iter Weise erfolgter Entquellung die Fasern nit Hcxa; c-thylcndiisocyanat in Gcgenv:art eines nichtionii:ch-:;n odf r kationischen Emulgators vernetzt und trocknet und130051/0Q32BAD ORIGINALauf Textilmaschinen weiter verarbeitet.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man die Dickenreduzierung ' der angequollenen Kollagenmasse mit einer Kaimorprossa oder einem Kalander oder mit Riffelwaizen durchführt.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, d a d u r ch gekennzeichnet , daß die Er.tquellung der Fasern mit Kochsalzlösung einer Konzentration von 5 bis 50 Gew.-S, vorzugsweise 7 bis 15 Gew.-δ, vorgenommen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man während der Entwässerung der Fasern gleichzeitig eine Imprägnierung mit Medikamenten vornirant.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß Kollagenf aserr. auf modifizierten Krenpein zu Faservliesen von beliebigem Gewicht verarbeitet und anschließend durch Pressen mit Prägewalzen zu festen textlien Flächengebilden verfestigt werden.G. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das verfestigte Faservlies mit zu einem dem Streichgarn sehr ähnlichen Fasergarn verarbeitet wird, wobei die von Garn absuchenden Fasern durch eine Nachbehandlung in einem Nitschelhosenpaar angelegt v/erden, und die so hergestellten Garne auf herkömmlichen Textilmaschinen zu Geweben und Gewirken verarbeitet werden.130051/0032ORIGINAL
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