DE250736C - - Google Patents

Info

Publication number
DE250736C
DE250736C DENDAT250736D DE250736DA DE250736C DE 250736 C DE250736 C DE 250736C DE NDAT250736 D DENDAT250736 D DE NDAT250736D DE 250736D A DE250736D A DE 250736DA DE 250736 C DE250736 C DE 250736C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fatty
fatty acids
fats
ammonium
acids
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT250736D
Other languages
English (en)
Publication of DE250736C publication Critical patent/DE250736C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/02Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with cellulose derivatives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/09Carboxylic acids; Metal salts thereof; Anhydrides thereof
    • C08K5/098Metal salts of carboxylic acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bisher wurden Schichten, Massen oder Fäden aus Viskose, Zellulosexanthogenat bzw. ihren Derivaten und Salzen dadurch geschmeidig gemacht, daß man den letzteren Fette, Öle 5 oder Ammonium- bzw. Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren, z. B. Türkischrotöle oder Türkonöle o. dgl., zusetzte.
Die vom Erfinder für denselben Zweck zum ersten Male verwendeten, weiter unten beschriebenen Fettsäuren zeigen gegenüber den bisher für die Viskose verwendeten geschmeidigmachenden Mitteln, sofern sie Fette oder Öle waren, namhafte Vorzüge.
Vor allem übertrifft ihre geschmeidigma-
!5 chende Eigenschaft alle anderen zum Weichmachen verwendeten Fette und Öle bei weitem.
Es wurden folgende Beobachtungen gemacht :
Wenn man Ammonium- oder Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren, z. B. Türkischrotöle mit Äther oder einem anderen Lösungsmittel schüttelt, so nimmt der Äther bzw. das Lösungsmittel aus dem Türkischrotöl eine Fettsäure auf, welche nach dem Verjagen des Lösungsmittels als ein in verdünnten Alkalien, Ammoniak usw. lösliches, sauer reagierendes Öl zurückbleibt. Dieses Öl ist entweder ganz schwefelfrei, oder es enthält nur sehr geringe Mengen von Schwefel, welche aber so gering sind, daß sie nur einer Verunreinigung mit Fettsulfosäure zugeschrieben werden können.
Zu (demselben Körper gelangt man, wenn man Ammonium- oder Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren, z. B. Türkischrotöle mit so viel Wasser versetzt, daß die sich abscheidenden Fettsäuren bzw. Fettsäuregemische, welche in Wasser nicht löslich sind, sich von dem Reste der im Ausgangsmaterial enthaltenen Stoffe abtrennen und nach oben schwimmen. In diesem Falle wird dann die aus den Fettsäuren bzw. Fettsäuregemischen bestehende Schicht abgehoben, abgehebert, abdekantiert usw., wenn nötig, zwecks Reinigung nochmals mit Wasser durchgeschüttelt, wenn sie viel Wasser zurückhielt, durch Trocknen von diesem Wasser befreit und stellt dann das Endprodukt dar. Bei beiden Darstellungsverfahren kann man die Trennung durch Zusatz eines Salzes, z. B. Glaubersalz, Kochsalz usw., begünstigen.
Nach den bisherigen Untersuchungen ist es wahrscheinlich, daß es sich hier um die PoIyfettsäuren handelt, welche den jeweils zur Darstellung der Ammoninm- oder Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren verwendeten Fetten bzw. Fettsäuren entsprechen und außer durch die oben beschriebenen Verfahren auch durch wasserentziehende Kondensationsmittel, z. B. Zinkchlorid o. dgl., aus den Fettsäuren hergestellt werden können, wie z. B. die aus Ricinolsäure darzustellende Polyricinolsäure.
Es wurde ferner die Beobachtung gemacht, daß diese Körper in hohem Maße die Fähigkeit besitzen, Schichten, Massen und Fäden,
welche aus Viskose (Zellulosexanthogenat) bzw. ihren Derivaten und Salzen in bekannter Weise gebildet wurden, weich, geschmeidig und elastisch zu machen.
Zur Ausführung- des Verfahrens werden der ungereinigten oder (mit Hilfe von Salzen, Alkoholen, schwachen Säuren, Bisulfiten, Säuren und Salzen, Kohlensäure u. dgl.) gereinigten Viskose (Zellulosexanthogenat) oder ihren Salzen
ίο und Derivaten bei Gegenwart oder Abwesenheit von Pigmenten, Füllstoffen, anderen Bindemitteln oder Klebstoffen oder anderen weichmachenden Mitteln, z. B. Glyzerin, Zucker usw. die oben beschriebenen Körper in entsprechenden Mengen zugesetzt. Diese Körper werden als solche in die Viskose eingeknetet oder vorher in wäßrigen Alkalien oder Soda oder Ammoniak gelöst und in dieser Form zugesetzt. Die derart hergestellten Gebilde müssen durch irgendein bekanntes Verfahren (Dampf, Hitze, Ablagern, Säuren, Salze, Säuren und Salze usw.) unlöslich gemacht werden. Da die so erzielten Schichten, Massen oder Fäden alkalihaltig sind, so empfiehlt es sich, um die hier in Betracht kommenden weichmachenden Stoffe in ihnen festzuhalten, die Gebilde durch Säure- oder Salzbäder zu führen. Um sie von Verunreinigungen zu befreien, muß man sie, wie bekannt, einem Waschprozeß unterwerfen.
Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Mischungen der Viskose usw. mit den beschriebenen Körpern werden entweder dazu verwendet, um sie zwecks Appretur oder Effektgebung auf geeignete Unterlagen, z. B. Gewebe, Papier usw. aufzutragen oder aufzudrucken oder zu allen anderen Zwecken, für welche eine geschmeidige bzw. weiche Masse oder Schicht oder ein solcher Faden in Betracht kommt.
Verwendet man die vorliegenden Mischungen zur Herstellung von Kunstleder, so kann man sie entweder auf Gewebe auftragen oder mit ihnen lockere Faserstoffe (Baumwollvliese usw.) in bekannter Weise imprägnieren.
Ausführungsbeispiele:
A. Darstellung der Fettsäuren bzw.
Fettsäuregemische.
i. Ein entsprechendes Türkischrotöl oder Türkonöl o. dgl. (nicht jedes Türkischrotöl ist hierfür geeignet, weil nur gute Ammoniumöle zu einer leichten Abscheidung der Fettsäuren führen, während öle, die viel Ätznatron enthalten, nur zu einer langsamen Abscheidung führen oder unter Umständen ganz versagen) wird mit der zwei- bis vierfachen Wassermenge gut vermischt und abstehen gelassen.
Sobald eine klare Scheidung in zwei Schichten stattgefunden hat, was nach etwa 12 bis. 24
Stunden, höchstens nach 48 Stunden der Fall zu sein pflegt, wird die obere Schicht abgehoben und ist entweder sofort oder nach vorheriger Trocknung im Wasserbade gebrauchs- 65 fertig. Man kann sie auch durch Waschen mit Wasser einer weiteren Reinigung unterziehen.
2. Ein geeignetes Türkischrotöl oder Türkonöl o. dgl. wird als solches oder wenn es sehr konzentriert ist, nach vorheriger Verdünnung mit Wasser, mit Alkohol oder Benzol oder Ligroin oder Petroläther oder Tetrachlorkohlenstoff o. dgl. kräftig durchgeschüttelt oder auf einem Extraktionsapparat damit extrahiert. Die für das vorliegende Verfahren in Betracht kommenden Fettsäuren gehen hierbei in das flüchtige Lösungsmittel und sind nach dessen Verjagen auf irgendeine bekannte Weise gebrauchsfertig.
3. Ricinusölsäure wird mit einer starken Zinkchloridlösung gekocht und nachher wird das Reaktionsgemisch mit Wasser gewaschen oder mit einem Fettlösungsmittel aufgenommen. Weitere Verarbeitung wie bei Beispiel 1 bzw. 2.
B. Herstellung der Produkte nach
vorliegendem Verfahren.
100 Gewichtsteile Roh viskose, 10 bis 20 prozentig und 10 bis 60 Gewichtsteile Polyricinolsäure, (welche gemäß einem der oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurde) für sich oder in Form ihrer wasserlöslichen Alkali- oder Ammoniumsalze (Seifen) werden gut zusammengemischt oder zusammengeknetet und dann diese Mischung für sich oder in Mischung mit Zusätzen, wie anderen weichmachenden Mitteln (z. B. Glyzerin o. dgl.), Farbstoffen, Pigmenten, Füllstoffen, dazu verwendet, um auf Stoff- oder Faserbahnen aufgetragen zu werden oder aus der Mischung selbst plastische Massen oder Fäden in bekannter Weise herzustellen. Die Fixierung der so erzielten Schichten, Fäden oder Massen wird in der Weise vollzogen, daß man die Gebilde entweder feucht oder nach vorherigem Trocknen durch Säure- oder Salzbäder oder Säure- und Salzbäder führt oder sie durch Dampf oder durch trockene Hitze oder auch durch Ablagern u. dgl. unlöslich macht. Bei der Auswaschung soll zweckmäßig dafür Sorge getragen werden, daß die Produkte, bevor sie in das Waschwasser kommen, durch ein Säurebad neutralisiert werden, damit die durch das Alkali der Viskose gebundene Polyfettsäure in Freiheit gesetzt wird.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren, um Schichten, Massen oder Fäden aus ungereinigter oder gerei-
    nigter Viskose (Zellulosexanthogenat) bzw. ihren Salzen oder Derivaten bei Ab- oder Anwesenheit von Pigmenten, Füllstoffen, anderen Binde- oder Klebmitteln sowie anderen weichmachenden Stoffen weich, geschmeidig und elastisch zu machen, gekennzeichnet durch einen Zusatz der in Wasser unlöslichen, in Lösungsmitteln für Fette oder Fettsäuren löslichen, in den Ammonium- oder Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren (z. B. Türkischrotöle, Türkonöle usw.) enthaltenen Fetfsäurenijbzw. Fettsäuregemische. "'^7,\ > '
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrfefe ι
    Anspruch i, dadurch gekennzeichnet?
    man an Stelle der dort bezeichneten Fett- ^^ säuren bzw. Fettsäuregemische die den zur Darstellung der Ammonium- oder Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren verwendeten Fetten bzw. Fettsäuren entsprechenden, in beliebiger Weise hergestellten PoIysäuren, z. B. Polyricinolsäure, verwendet.
DENDAT250736D Active DE250736C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE250736C true DE250736C (de)

Family

ID=509238

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT250736D Active DE250736C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE250736C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE807395C (de) Verfahren zur Impraegnierung von Faserstoffen mit synthetischen, kettenfoermigen Polyamiden
DE902427C (de) Verfahren zur Herstellung fester, waschbarer, gewebeaehnlicher, verfilzter Stoffe aus Cellulosefasern ohne Spinnen und Weben
DE250736C (de)
DE527254C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen
DE516461C (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosederivaten
DE640807C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Celluloseverbindungen
DE898947C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Faeden aus Erdnussglobulin
AT148120B (de) Verfahren zur Behandlung von geformten künstlichen Gebilden aus Cellulosexanthogensäure, deren Salzen und Derivaten.
DE967283C (de) Filtertuch
AT78217B (de) Verfahren zur Darstellung neuer Zellulosederivate.
DE519138C (de) Verfahren zur Herstellung neuartiger Cellulosederivate
DE313344C (de)
AT55527B (de) Verfahren, um Schichten, Massen oder Fäden aus Zellulose bzw. ihren Derivaten geschmeidig und elastisch zu machen.
DE493585C (de) Herstellung von neuen alkaliloeslichen, wasserunloeslichen Cellulosederivaten
DE476255C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalicellulose fuer die Gewinnung von Viskose
DE512160C (de) Verfahren zur Herstellung von Faeden oder Filmen aus Loesungen von AEthern und Estern der Cellulose
DE496978C (de) Verfahren zur Herstellung neuartiger Cellulosederivate
AT118598B (de) Verfahren zur Herstellung von Cellulosederivaten und Celluloselösungen.
DE702567C (de) Schmaelzmittel
DE572783C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen
AT135318B (de) Verfahren zur Herstellung von künstlichen Fäden oder anderen Produkten.
AT62810B (de) Verfahren zur Herstellung von Viskose (Zellulosexanthogenat) und deren Anwendung zum Überziehen oder Bedrucken von geeigneten Unterlagen.
DE82857C (de)
DE514053C (de) Verfahren zur Herstellung von Luftstickereien
DE527405C (de) Verfahren zur Behandlung von feinfaediger Cellulosehydratseide, wie Viskoseseide, Kupferseide u. dgl.