-
Herstellung von neuen alkalilöslichen, wasserunlöslichen Cellulosederivaten
In der französischen Patentschrift 536 188 ist ein Verfahren beschrieben; in wel
em Celltilose in Gegenwart von alkalieniit Halohydrinen von Polyalkoholen behandelt
wird. Über die Eigenschaften und Löslichkeitsverhältnisse der Endprodukte enthält
die franz<isische Patentschrift keinerlei Angaben. Aus dein Inhalt der Beschreibung
undt den Ausführungsbeispielen (Beschreibung ,find Beispiele lehnen sich eng an
die britische Patenschrift 164 37@ an) geht jedoch deutlich hervor, daß da: Ziel
der französischen Patentschrift 536188 die Herstellung von Celluloseäthern ist,
welche in bezug auf ihre Eigenschaften mit den wasserunlöslichen A l-,vl-<itliern
der Cellulose übereinstimmen. cl. . in flüchtigen,- organischen Lösungsmitteln löslich
sind und aus solchen Lösungen in Ge talt von -- zusammenhängenden. wasserunlösli
@en Gebilden, wie Filme. Füdeli, plastische 2erassen u. dgl., hinterbleiben. Das
ergibt ' sich nicht nur aus rlen in rlell Ausführungsbeispielen verwendeten Verhältnissen
von Alkali und Halolivdrin zti Cellulose, sondern auch aus der Beschreibung, in
welcher auf konzentrierte alkalilösungen besonderes Gewicht gelegt- wird (5o- bis
95prozentige Alkalilaugen werden als vorteilhaft bezeichnet), in welcher verlangt
wird, claß die Reaktionsgemische nur wenig oder gar kein Wasser enthalten sollen,
und in welcher angegeben wirrl <1a 13. a13 rlie Eildprodukte verwendet werden
können für alle Zwecke, für welche Celluloseätlier und Ester Brauchbarkeit haben.
-
Es wurde die Beobachtung gemacht, dal3 durch Behandlung von Cellulose
finit Halohydrinen, insbesondere --\Ionolialohvdricieii, von Polvalkoliolen in Gegenwart
von Alkalilösungen unterhalb 5o ";", vorteilhaft unter 25 "j", allcalilösliche,
aber wasserunlösliche Oxvalkvlderivate der Cellulose entstehen. «-elche für technische
Zwecke brauchbar sind.
-
Die neuen alkalilöslichen, wasserunlöslichen OXya1ky1Cleri\-ate der
Cellulose sind in den gangbaren organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Aceton,
Eisessig, Benzol, Chloroform, Äther u. dgl., unlöslich. aus ihren alkalischen. Lösungen
sind sie durch geeiärnete Fälluligsinittel, wie Säuren, Salze, Säuren und Salze,
Alkohole, Aceton u. d"1.. abscheidbar. Bringt man ihre Lösungen o;ler Pasten in
die Gestalt von technischenProdukten, wie Fäden, Filme, Platten o. clgl., Lind behandelt
sie unmittelbar oder nach vorherigem Trocknen finit geeigneten Fällmitteln, dann
erstarren sie zu durchsichtigen Gebilden, welche ini nassen "Zustande klar und zugfest
und nach dem auswaschen und Trocknen -gliinzend, durchsichtig und biegsam sind.
-
Demgemäß sind die neuen C ellulosederiwate für die Herstellung einer
grofen Reihe technischer Li-zellgnisse geeignet. Hierzu gelü
')ren
7. 13. Kliilstfiirleil, hilnie, Platten. plastische, .)lassen, 1`llerziige
uni) Schichten je,ler Art. ' wasserunlösliche -Apreturinassen für Gewehr, Schlichtmittel
für Gespinste. Verdickungsmittel für Textildruck, Fixiermittel für I'igmcüte, Bindemittel,
Buchbinderleimvantl t1. dgl.
-
Die alkalilöslichen, in Wasser unlöslichen Ü@@-alkvlderivate der Celltilose
sind den bisher bekannten alkalilöslichen Celltiloseverbin-,lungen in mancher Hinsicht
überlegen. Den ('elltilosesantliogenaten gegenüber zeigen sie folgende Vorteile:
Haltbarkeit und Nichtveränclerlichkeit in fester und gelöster Form, gleichmäßige
Beschaffenheit, Versendharkeit in Gestalt von Substanz und Lösung, FaiIilosigkeit
der Lösungen und der daraus liergestellten Produkte, Freiheit von störenden, die
Fällbäder verunreinigenden Nehenpro-,lukten der Reaktion, leichtere Abscheidbarkeit
(z. B. schon durch verdünnte organische Säuren, Tannin, Formalin o. dgl.), Nichtauftreten
von Schwefelwasserstoff oder anderen scliiidlichen Gasen sowie \ ichtabscheidung
von Schwefel während des Fällvorganges und - sofern das ' Herstellungsverfahren,
in Betracht kommt - Umbrennbarkeit, Umgiftigkeit, Geruchlosigkeit und Nichtflüchtigkeit
.der Reagenzien und daher Entbehrlichkeit besonderer Vorsichtsmaßregeln und 1Jöglichkeit,
in offenen Gefäßen zu arbeiten.
-
Auch die in den britischen Patentschriften 177810, 203346 und
203347 niedergelegten Verfahren zur Herstellung allcalilöslicher Alkvlderivate
der Celltilose sowie die danach erzielbaren Produkte werden von dein liier beschriebenen
Verfahren und den eich daraus ergebenden 0x#%-- bzw. Hydroxl#-allcylcellulosen in
mancher Hinsicht übertroffen. Die Durchführbarkeit ohne äußere Wärmezufuhr bringt
nicht nur größere Einfachheit, Handlichkeit und Wirtschaftlich-]zeit ,mit sich;
sie hat überdies weitgehendste Schonung des gegen Alkalien in der Hitze überaus
empfindlichen Celltilosemoleküls zur Folge. Den wichtigsten Vorzug bildet jedoch
die Überlegenheit der gemäß vorliegender Erfindung herstellbaren Celluloseverbindungen,
welche in Form technischer Produkte, wie Filme, Fäden, Schichten o. d-)., in Berührung
niit Wasser weniger quellen und zugfester sind und im trockenen Zustande größere
Biegsamkeit zeigen als die alkalilöslichen Alkylderiv ate.
-
Die neuen Derivate der Cellulose zeichnen sich ferner durch ihre Inertheit,
Widerstandsfähigkeit gegen Alkalien, ihre Haltbarkeit und die Durchsichtigkeit und
Biegsamkeit der aus ihnen dargestellten Produkte aus.
-
Zur Ausführung des Verfahrens wird gebleichte oder umgebleichte Cellulose
oder ein celltfosehaltiges lfateriril - oder ein ;illcaliunlösliches Uinlvandlungsprodukt
cler C elllilose finit j1alohvilrinen voll Polyall<olioleil in Gegenwart von
Alkalikistingen von unterlialh 50 %. vorteilhaft a; °"". behandelt. 1-Or,lell,lllich
kommen die Monolialogenclerivate der Polylalkohole in Betracht, weil die halkigenreicheren
Halohvdrine (z. B. @-a-@i@h@or-1i1#rlriit) inittinter zu Produkten führen. die
in Alkali unlöslich sind.
-
Die Umsetzung geht scholl ohne :iuliere @viirinezufuhr vor sich. Selbstverst;indlich
kann man aber, wenn gewünscht. glas \-erfallren auch in der Weise ausüben, (iah
man ilie Alkalicellulose vor oder während oder nach Einverleibung des Haloh_vdrins
erwärmt oder erhitzt.
-
Die Zufuhr des Alkalis kann entweder durch Tränkung der Cellulose
finit 'überschüssiger wässeriger oder alkoholischer Alkalilösung und Entfernung
des Laugenüberschusses durch Abpressen, Zentrifugieren o. dgl. oder durch -Vermischung
bzw. Verknetung der Cellulose mit der in Aussicht genommenen Menge an wässeriger
oller alkoholischer Alkalilatige erfolgen.
-
Als Regel, an welche die Erfindung jedoch nicht gellunden sein soll,
kann gelten, tiaß die neuen Cellulosederivate in Anwesenheit schwächerer Alkalilatigen
(z. B. einer io- his 25prozentigen Natronlauge) selbst bei Verwendung größerer Mengen
von Halohvdrinen der Polyalkohole (in manchen Fällen sogar bis zu r Molekül Halohvdrin
und darüber auf 1 Molekül Alkali) entstehen, daß sie sich aber in Gegenwart stärkerer
Alkalilaugen (z. B. einer 3o- bis joprozentigen Natronlauge) bei Verwendung geringer
1Meligen all Halohydrinen (z. B. je nach der Stärke und -Menge der Lauge
0,3 bis 0,75 '-Moleküle Halohydrin auf i Molekül Alkali) bilden.
-
Die Behandlung der Cellulose finit Alkali und den Halohvdrinen kann
gleichzeitig oder nacheinander in beliebiger Reihenfolge vorgenommen werden.
-
Die Halohvdrine werden entweder im unverdünnten Zustande oder mit
geeigneten Z-erdünnungsmitteln (wie «-assen. Äther. Alkohol o. dgl.) verdünnt der
Alkalicellulo:e einverleibt.
-
Die Reaktion geht verhältnismäßig rasch vor sich, so daß schon sehr
bald nach dem Zusammenbringen der Alkalicellulose mit dein Halohydrin namhafte -Mengen
des Enflproduktes im Reaktionsgemisch enthalten sind. Letzteres kann jedoch.
bevor :eine Aufarbeitung erfolgt, auch längere Zeit sich selbst überlassen bleiben.
-
Die Unisetzung kann auch in Allwesenheit von Kontaktsubstanzen (wie
Kupfer, Silber, Eisen, 13enzo\-lslilieroty(l o. dgl.) srattfinllen.
Zur
Aufarbeitung cler Reai;tion<;rmische wird entweder die Reaktionsn lasse als solche
durch Zusatz von Wasser (renn unverbrauchtes Alkali in -enügender -lese vorhatvien
ist) oder von Alkalilauge in LÖstui(r gebracht und gegebenenfalls nach vorllerigenl
Filtrieren orler Kolieren oder Zentrifugieren der technischen Verwendung zugeführC,_
oder da: Endprodukt wird isoliert. Diel"kann z. ß. durch einfache Auswaschung cler#
Reaktionsmasse mit «Vasser o#ler einem anderen Lösungsmittel für Alkali und Salz
(z. B. wässerigen Alkohol) geschehen. DerWäschung kann auch- eine Abstumpfung des
in der Reaktionsmasse vorhandenen Alkalis oder ein Ansäuern der Reaktionsmasse insbesondere
dann vorangeschickt werden. wenn irri` Reaktionsgemisch ein großer Alkaliüberschäß
vorhanden ist, der das Endprodukt beim Wasserzusatz zur Lösung bringen würde. Das
ausgewaschene Olvalkvlderivat der Cellulose kann dann entweder in Alkali gelöst
oder getrocknet werden. Die Isolierung kann auch folgendermaßen durchgeführt werden:
Das Reaktionsgemisch wird durch Zusatz von Wasser oder Alkalilauge gelöst. die Lösung,
wenn nötig, von ungelösten Bestandteilen durch Filtrieren. Kolieren, Zentrifugieren
o. cl-l. befreit und mit einer Säure oder einem sauren Salze oder einem anderen
Ikalihindenden Mittel, z. B. einem Ammonitinsal-r_, bis zur Abstumpfung des Alkalis
oder im L'berschuß versetzt, der ausgefallene -Niederschlag gründlich ausgewaschen
und. wenn gewünscht, getrocknet. Der Trocknung kann auch eine Entwässerung mit Alkohol
vorangehen. Der nach irgendwelcher Methode isolierte Körper kann durch Lösen in
verdünnter Allcalilösung und Ausfällung mit Säure o. dgl. gereinigt werden.
-
Bei der Zersetzung mit konzentrierten Halogenwasserstoffsäuren (z.
B. Jodwasserstoffsäure oder Salzsäure) oder mit Jodphosphor und NVasser oder mit
verdünnten Halogenwasserstoffsäuren unter Druck spalten die Otv- bzw. Hvdrotvalk-ylcellulosen
die betreffenden Polyalkohole bzw. ihre Halogenderivate ab.
-
. 1 Aus führungsbei-spiele,i i. ioo Gewichtsteile Sulfitcellulose
(in V ließen oder Platten) oder Linters werden mit iooo bis 2ooo Gerichtsteilen
i8prozentiger Alkalilauge von i,# bis 2o° C his zur Gleichmäßigkeit getränkt und
in einc#ni gut verschlossenen Gefäß 3 bis 2.4 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen.
Dann wird die -lasse auf 35o Gewichtsteile abgepreßt oder abgeschleudert und in
einem Zerfaserer vorteilhaft unter Kühlung oder einem ltcißwolf c,cler Koller gang
bis zur Gleichn gkeit zerkleinert. Die _X
i iißig atroncellulose wird,
sei es sofort nach der 'Vernialiluag oder nach längerem oder kürzerem (z. B. 3-
bis astündigem) Reifen, in einem zweckmäßig mit einer Rühr- Mer Knet- oder 1,Iisclivorriclitttng
versehenen Gef:iß mit 30 bis Oo Gewichtsteilen a-I\Ionochlorli_vdrin (y-Clilorprol)vlengh-kol)
versetzt. Der "Zusatz des u-1lonoclilorlivdrins kann auf einmal oder in kleinen
z\iiteileii erfolgen. Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des llonoclilorhvclrins
herbeizuführen, empfiehlt es sich, die Masse während des Zusatzes zu kneten, zu
reiben, zu rühren oder zu bewegen. -Nach erfolgter Einknetung bzw. Einrührung _
des Q-Monochlorhvdrins wird noch eine Zeitlang (z. B. 1%= bis 2 Stunden) nachgeknetet
bzw. nachgerührt.
-
Entnahme von Proben in kurzen Zeitabständen zeigt, daß die -lasse
schon nach verhültnismül@i-g kurzer Zeit (z. B. nach wenigen Stunden) zumindest
zum großen Teil in verdünnter. (z. B. 5- bis ioprozentiger) Natronlauge löblich
geworden ist. Das Reaktionsgemisch, welches das Aussehen unveränderter Natroncellulose
hat, löst sich in Wasser praktisch nicht. Es wird jetzt oder nachdem man es io bis
30 Stunden sich selbst überlassen hat, entweder als solches oder nach vorherigem
1i eutralisieren oder Ansäuern und Auswaschen oder Auswaschen allein in verclünnter
(z. B. .;.- bis -8prozentiger) Niatronlauge gelöst und zier technischen Verwendung
zugeführt, oder das darin enthaltene Reaktionsprodukt wird isoliert. Zu diesem Zwecke
wird die Reaktionsmasse in 6ooo bis i2 ooo Gewichtsteilen 5- bis 8prozentiger N
atronlauge gelöst, von etwa vorhandenen ungelösten Anteilen durch Filtrieren, Kolieren,
Zentrifugieren o. dgl. befreit und mit einer verdünnten Säure, z. B. io- bis 2oprozentiger
Schwefelsäure oder Essigsäure, versetzt, bis das Endprodukt der Reaktion vollständig
ausgefallen ist. Der in derben Flocken oder Fetzen ausgefallene Körper wird nun
auf einer Filtriervorrichtung (wie Filterpresse, Hutsche. Filter o. dgl.) von der
Mutterlange befreit, mit Wasser säure- und salzfrei gewaschen und, gegebenenfalls
nach vorheriger Entwässerung mit Alkohol und Erschöpfung mit Äther, im luftverdünnten
Raum oder bei Luftzutritt getrocknet. lach dein Zerreiben stellt er ein weißes Pulver
dar, welches in Wasser und organischen Lösungsmitteln unlöslich, in verdünnten Alkalien,
z. B. 5- bis 8prozentiger -Natronlauge, löslich ist. Seine (z. B. 5- bis ioprozentige)
Lösung in -Natronlauge ist klar und viskos und gibt, auf einer Glasplatte ausgebreitet
und finit einer verdünnten Säure oder irgendeinem aus der Vis-
ko:etechnik bekannten Fällhad 1whandelt, |
einen klaren, zugfesten F ilin, @ler nach dem |
Auswaschen und Trocknen durchsichtig und |
1)_egsa111 ist. |
Zersetzt nian den Körper mit Jodwasser- |
stoffsäure oder durch Kochen mit konzen- |
trierter Salzsiitire oder selbst durch Erhitzen |
finit verdünnter Salzsäure unter. Druck, darin |
läLt sich in der hlüssiakeit Glycerin nach- |
weisen. |
2. Arbeitsweise wie ini Auaührungsboi- |
-piel i. jedoch mit dein 'Unterschieck, claß die |
Natroncellulose auf Ooo bis qoo Gewichtsteile |
abnepreßt wird und einen Zusatz von .Mo bis |
8n t_ie-,ciclitsteilen a-1Ionoclilorliv(lrin erhält. |
Da: Endprodukt gleicht in seineirr Aus- |
sehen und seinen Eigenschaften dein im Aus- |
fiihrungsbeispiele i erzielten. |
3. Arbeitsweise wie im Beispiel i, jedoch |
mit dem Unterschiede, (Maß die 2-,-atroncellti- |
lose auf Zoo bis 2;o Gewichtsteile abgepreßt |
und mit d.o bis So Gewichtsteilen a-1lono- |
clilorli_v(lrin versetzt wird. |
Das Endprodukt entspricht in seinen |
Ei-enschaften dem gemäß Ausführungsbei- |
: viel r erhaltenen. |
.I. Arbeitsweise wie im Beispiel r, jedoch |
mit dem Unterschiede, daß an Stelle der |
rSprozentigen \ atrönlauge 25prozentige N a- |
trorilauge verwendet wird, die Natroncellu- |
lose auf 3oo Gewichtsteile nepreßt. wird und |
einen Zusatz von .Io Gewichtsteilen a-1lono- |
chlorhydrin erhält. |
Das Endprodukt stimmt in seinen Eigen- |
schaften mit dem im Beispiel i erzielten über- |
ein. |
;. Arbeitsweise genau wie für Beispiel r, |
jedoch mit dem Unterschiede, daß statt |
:i-1lonochlorhydrin 3o bis (x) Gewichtsteile |
Atlivlenchlorhv(lrin mit der Natroncellulose |
zusammengebracht werden. |
Das Endprodukt stellt weiße Flocken oder |
ein weißes Pulver vor, welches in verdünnter |
Alkalilauge leicht löslich ist. Seine alkalische |
L<isung, auf einer Glasplatte ausgebreitet und |
mit einem geeigneten Fällbacl. z. B. verdünn- |
ter Schwefesäure o. d'-I., behandelt, erstarrt |
zu einer glasklaren Haut, die im nassen Zu- |
stancle bemerkenswert zugfest. im trockenen |
durchsichtig und biegsam ist. |
Bei (leg Zersetzung des Produktes mit Ha- |
lo,=enwasserstoffsäure spaltet sich Äthylen- |
-Iwkol ab. |
Die in (lern Ausführungsbeispielen i his |
verwendeten NNatroncellulosen können auch |
#o bereitet werden, daß inan die Celltilose mit |
der nach dein Pressen in der \ atroncellulose |
verbliebenen Nenne an Natronlauge in einer |
@eei,-neten 1Iischv orrichtun-N -z. B. einer |
Knetmaschine, einem Zerfaserer. einem Kol- |
ler-an - o. (1-1.. vermischt und entweder zofort |
nach dein 1Iischprozeß oller nach längerem |
Stehen mit dein 1-Ialoliv(lriti behandelt. |
6. IM) Gewichtsteile Stilfitcelltilose oder |
Linters werden finit einer \atronlattge gc- |
tr<inkt,'die fol9,cii(lernial.len zubereitet wir(': |
.4oo Gewichtsteile :ltznatron «'erden in |
()6G Gewichtsteilen Wasser gelöst und diese |
Lösung, mit i i 5c) Gewichtsteilen 96prozenti- |
gen Alkohols versetzt. Die Mischung wird, |
nachdem sie in einer l;eci"iieten 'V orrichtun-, |
z. B, einer Knetmaschine oller einem gut ver- |
schlossenen Zerfaserer, bis zur Gleichmäßig- |
keit vermischt wurde, in einem reit schließen- |
den Gefiill 3 bis -24 Stunden sich selbst Über- |
lassen, nach welcher Zeit sie auf 35o Ge- |
wichtsteile abnepreßt und in einem gut ver- |
schlosseiren Zerfaserer zweckmäßig unter |
Kühlung i bis 2 Stunden zerfasert wird. |
Dann wird die 'lasse zweckmäßig unter Rüh- |
ren oller Kneten mit 30 bis 4.o Gewichtsteilen |
a-1lonochlorhydrin in einer Portion oder |
mehreren Anteilen versetzt, nach '-,:., bis |
2 Stunden nachgeknetet oder nachgerührt |
und dann bei gewöhnlicher Temperatur sich |
selbst überlassen. Schon nach wenigen Stun- |
den ist sie zumindest zu einem großen Teil |
in verdünnter Alkalilauge löslich geworden. |
-Nachdem sie etwa 2.I Stunden gestanden hat, |
wird sie wie für Ausführungsbeispiel i auf- |
gearbeitet. |
Das Endprodukt stimmt in seinen Eigen- |
schaften und seinem Aussehen mit clem im |
Ausführungsbeispiel i überein. |
j. ioo Gewichtsteile Sulfitcellulose oder |
Linters werden mit einer Natronlauge folgen- |
der Zubereitung vorteilhaft unter Kneten |
oder - Rühren bis zur Gleichmäßigkeit ge- |
tränkt: 6oo Gewichtsteile Ätznatron werden |
in 6oo Gewichtsteilen Wasser gelöst und die |
Lösung mit iooo Gewichtsteilen Alkohol ver- |
setzt. 'Nachdem die 'lasse io bis 20 Stunden |
bei. Zinimerternperatur sich selbst überlassen |
war, ,wird sie. auf S9o Gewichtsteile abgepreßt |
und in einem gekühlten Zerfaserer etwa |
i Stunde zerkleinert. Sie wird dann, entweder |
unmittelbar nach (leg Zerfaserung oder nach- |
dem sie 20 bis .I0 Stunden gestanden hat. mit |
roo bis i5o Gewichtsteilen Epichlorhydrin in |
einem oder mehreren Anteilen, vorteilhaft |
unter Rühren, Kneten o. dgl., versetzt, etwa |
24 Stunden sich selbst iil)erlas:eir tirr(l (lang |
wie für Ausführungsbeispiel i aufgearbeitet. |
Das resultierende 2,ndprodukt ist flockig |
oder pulverig, löst sich in verdünnten Alka- |
lien und ist clarati: in Säure fällbar. |
In den vorlierrehenden Beispielen kann |
inan, uni die Reaktion zu 1)esclileuni:-en, auch |
von ei'w:irmter .\atroncellulost: ausgehen oder |
(las Reaktionsgemisch erwärmen. Man kann |
den Reaktions-einischen auch eine Kontakt- |
substanz (z. D. gepulvertes Kupfer oder |
Lisen oder Silber oder I3enzovlstiperozvd |
o. (11-1.) zusetzen. |
Statt gebleichter oder ungellleichter Celltt- |
lose kann inan als Ausgangsstoff auch ein |
alkalimilüsliches Uniwandlungsprodukt (z. B. |
eine durch chemische Wirkung, wie Merceri- |
sation mit nachträglicher Waschung und ge- |
gel)eiicnfalls Trocknung, orler Einwirkung |
Starker Mineralsäuren, oder Behandlung mit |
`liiikli:iloi(len, oder durch einen niecha@iisclien |
Vorgang, wie Mahlen in Gegenwart von |
Wasser o. dl-l., livdratisierte oder hvdrolv- |
sierte Cellulose oder eine alkaliunlösliclie |
Oxycellulose), kurzum, jeden Körper aus der |
Cellulosegruppe verwenden, der für die Her- |
stellun,- von Viskose oder Iittpfero-xv(lammo- |
niakecllulose in Vorschlag gebracht wurde*). |
Der Ausdruck Halohydrine der Polyalko- |
hole in der Patentbeschreibung und den Pa- |
tentansprüchen berleutet überall, wo es der |
Sinn zuläßt: die zugleich Halogen und Hydr- |
oxyl enthaltenden Verbindungen, r@elche |
nian sich von zwei- oder mehrwertigen All:o- |
liolen durch partiellen Ersatz der Hydrolyle |
mittels Chlors, Broms oder Jods (oder. von ein- |
* In der Beschreibung und den Patentansprüchen |
soll überall. «-o es der Sinn zuhtßt, der Ausdruck |
Callulose die hier genannten Körper aus der Cellu- |
losegruppe umfassen. |
oder mehrwertigen All<oliolen durch Substi- |
tution eines oder nielirerer Wasserstoffatome |
ini Alkoliolrarlial) abgeleitet denken kann, |
oder die Derivate (z. B. Ester) oder inneren |
Anhydride (z. B. Epichlorh_ydrin) solcher |
Halolivdrine oder Substanzen oder Substanz- |
rcillische, welche in solche Halollydrine über- |
gehen können. |
Der Ausdruck Oxyalkyl und Oxyalkyl- |
grttppe und Oxyalkylderivate in der Be- |
schreibung und clett Patentansprüchen soll |
auch Hydroxyalkyl und Hydroxyalkylgrüppe |
und Hydroxyalkylderivate decken. |