DE862366C - Verfahren zur Herstellung einer stabilen, waessrigen, kolloidalen Dispersion eines wasserunloeslichen, alkaliloeslichen Celluloseaethers - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer stabilen, waessrigen, kolloidalen Dispersion eines wasserunloeslichen, alkaliloeslichen Celluloseaethers

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DE862366C
DE862366C DEA3017A DEA0003017A DE862366C DE 862366 C DE862366 C DE 862366C DE A3017 A DEA3017 A DE A3017A DE A0003017 A DEA0003017 A DE A0003017A DE 862366 C DE862366 C DE 862366C
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DE
Germany
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alkali
water
aqueous
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cellulose
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DEA3017A
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English (en)
Inventor
David T Milne
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Akzo Nobel UK PLC
Original Assignee
American Viscose Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B11/00Preparation of cellulose ethers
    • C08B11/20Post-etherification treatments of chemical or physical type, e.g. mixed etherification in two steps, including purification

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  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung einer stabilen, wäßrigen, kolloidalen Dispersion eines wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäthers Bei der üblichen Verwendung bekannter, wasserunlöslicher, alkalilöslicher Celluloseäther zur Herstellung geformter Produkte, wie Fäden, Fasern, Folien u. dgl., oder beim Überziehen bzw. Fertigstellen geformter Produkte usw. werden die Äther im allgemeinen in Form ihrer wäßrigen alkalischen Lösungen zur Anwendung gebracht. Dies bedingt als folgende Verfahrensstufe die Behandlung mit einer Säure, um das Alkali zu neutralisieren, um so den Äther freizusetzen oder niederzuschlagen.
  • Lösungen solcher Äther in wäßrigem Natriumhydroxyd, welche bisher im großen Maßstab hergestellt wurden, koagulieren, wenn das Alkalihydroxyd verdünnt oder teilweise neutralisiert wird.
  • Es ist auch bekannt, wasserlösliche Cellulose äther herzustellen, die auch in verdünnten wäßrigen Alkalilösungen löslich sind. Diese Äther entstehen durch Reaktion zwischen Cellulose und einem geeigneten Ätherifizierungsmittel in Gegenwart eines Alkali. Die erhaltene Masse besteht aus dem Äther und Verunreinigungen, welche während der Reaktion entstehen. Ist der Äther wasserlöslich, so kann er nur durch Extraktion mit verhältnismäßig kostspieligen organischen Lösungsmitteln gereinigt werden, z. B. Alkohol, oder durch Dialyse.
  • Es ist ein Ziel dieser vorliegenden Erfindung, stabile wäßrige Kompositionen, welche einen pr-Wert von 5 bis 9 haben und aus wasserunlös- lichen, alkalilöslichen Celluloseäthern bestehen und kein freies NaOH enthalten, herzustellen.
  • Es wurde festgestellt, daß gewisse alkalilösliche, wasserunlösliche Celluloseäther, nämlich solche, welche in 0,5- bis 40/oigen wäßrigen alkalischen Lösungen löslich sind, wenn man sie in solchen Lösungen auflöst, in Lösung bleiben, wenn man das freie NU ROH völlig neutralisiert oder wenn die neutralisierte Lösung sodann auf ein pn von 5 bis 9 eingestellt wird. Die Neutralisation undloder die folgende Einstellung kann mit Hilfe einer Säure, eines sauren Salzes oder eines Ammoniumsalzes vervollständigt werden oder durch die Reaktion mit Äthylenchlorhydrin, dem Natriumsalz der Chloressigsäure, usw.
  • Wenn die alkalischen Lösungen der Äther neutralisiert werden, so bildet sich auch ein alkalisches Salz der verwendeten Säure, z. B. Natriumacetat, -Natriumborat, Kaliumacetat usw., welches entfernt werden kann oder nicht, da diese kolloidalen Lösungen direkt in der Form verwendet werden können, in der sie erzeugt werden. Material, welches in diesen neutralisierten Lösungen behandelt wird, welche einen pn-Wert bis zu. 9 haben, braucht dann nicht mit einer Säure behandelt zu werden, um das p, zu verringern, weil das Material während der Trockenbehandlung mit Hitze nicht beschädigt wird, und das getrocknete Material ist in keiner schädlichen Weise alkalisch, wie dies der Fall sein würde, wenn die Basizität auf freies Natriumhydroxyd zurückzuführen wäre.
  • Das bemerkenswerte Charakteristikum der vorliegenden Erfindung liegt in der Feststellung, daß diese wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäther nicht koagulieren oder gelieren, wenn das freie Alkali der alkalischen Lösungen derselben mit oder ohne zusätzliche Einstellung von einem pH-Wert zwischen 5 und 9 neutralisiert wird, vielmehr bleiben die Äther in den in der Hauptsache neutralen oder sauren wäßrigen Medien dispergiert.
  • Die Äther gemäß der vorliegenden Erfindung können direkt aus Cellulose erhalt'en werden, oder man kann sie aus niedrig substituierten Zwischenprodulctcelluloseäthern erhalten, welche in wäßrigen Alkalilösungen einer Konzentration von 5 bis io0/o in der üblichen bekannten Weise löslich sind.
  • Nach der Herstellung des Äthers kann das übrige Alkali durch die Zugabe einer Säure zu der Reaktionsmasse neutralisiert werden. Die auf diese Weise erhaltene kolloidale Lösung oder Dispersion kann direkt verwendet werden. Falls gewünscht, kann man den Äther aus der Dispersion abscheiden, mit Wasser waschen, vorzugsweise mit heißem Wasser, bis er frei von saurem Salz ist, und kann ihn dann trocknen. Die Celluloseäther sind wasserunlöslich und können durch Waschen mit Wasser gereinigt werden, wenn man die Salze oder andere Verunreinigungen entfernen will, welche sich während der Verätherungsreaktion gebildet haben.
  • Bei der Vorbereitung des getrockneten, gereinigt ten Produktes zum Gebrauch wird es in einer wäßrigen alkalischen Lösung von 0,5 bis 40/D Konzentration aufgelöst, und sobald die Lösung vollständig ist, wird die notwendige Menge an Säure, sei es in fester, flüssiger oder gelöster Form, hinzugefügt, und zwar mit oder ohne Verdünnung der wäßrigen Lösung mit Wasser und/oder Eis vor oder nach Zugabe der Säure. Die sich ergebende kolloidale Lösung kann ein-pn von 5 bis 9 besitzen und ist flüssig, frei von Gelen und geeignet zum direkten Gebrauch oder zur Anwendung ohne weitere Behandlung.
  • Zur Erläuterung der Erfindung sei das folgende Beispiel gegeben: 353 Teile Alkalicellulose, welche 100 Teile a-Cellulose und 50 Teile Natriumhydroxyd enthält, werden in eine Schnitzelmaschine gebracht und 20 bis 80 Teile Äthylenoxyd während einer Zeitspanne von 5 Stunden unter dauerndem Rühren zugegeben, wobei man die Temperatur auf 20°t hält. Die Periode der Zugabe des Verätherungsmittels kann zwischen I und 20 Stunden variieren, und die Temperaturen können zwischen 15 und 500 schwanken.
  • Man läßt die Reaktionsmischung zwecks Reifung 20 Stunden bei zoIO; stehen, worauf das verbleibende Alkali neutralisiert oder das Reaktionsgemisch durch Zugabe von 60 bis I76 Teilen 700/obiger Phosphorsäure angesäuert wird. Die Zeitspanne für das Reifen kann zwischen o und 240 Stunden schwanken und die Reifetemperatur kann derart sein, daß sie innerhalb des Bereiches von 1-5 bis 50 liegt. Die Masse wird dann mit Wasser bei einer Temperatur von gdO' gewaschen, bis sie frei von Salzen und anderen Verunreinigungen ist und endlich getrocknet. Das sich ergebende Produkt ist ein Oxyäthylcelluloseäther, der durchschnittlich 0,3 bis 1,3 Oxyäthylgruppen je Glucoserest (C6Ht005) enthält und ist löslich in 0,5 bis 40/0 wäßrigem Natriumhydroxyd bei gewöhnlichen Temperaturen beim Abkühlen bzw. Gefrieren. Die Oxyäthylcelluloseäther, welche im Durchschnitt 0,3 bis I,3 Oxyäthylgruppen je Glucoserest enthalten, sind für die Ausführung der vorliegenden Erfindung geeignet.
  • 6 Teile des Oxyäthylcelluloseäthers, hergestellt wie oben beschrieben, werden mit 60 Teilen Wasser befeuchtet und unter Rühren zu 32 Teilen Wasser gegeben, welches 2 Teile Natriumhydroxyd enthält.
  • Sobald die Lösung des Äthers vollständig ist, wird genügend Essigsäure unter Rühren stufenweise zugegeben, derart, daß die erhaltene Lösung, welche den Äther und das. Natriumacetat enthält, einen - pn-Wert von 5 bis 9 hat. Der in der Lösung enthaltene Äther zeigt kein Bestreben zu gelieren, und zwar weder beim Stehen, noch wenn die Lösung mit Wasser oder Eis verdünnt wird.
  • Andere spezifische, wasserunlösliche, alkalilösliche Celluloseäther, welche stabile Lösungen bilden, die frei von Na OH sind und einen p-Wert von 5 bis 9 besitzen, sind Methylcellulose, welche im Durchschnitt o,5 bis I,3 Methylgruppen je Glucoserest enthält, Äthylcellulose, welche im Durchschnitt 0,5 bis I,3 Äthylgruppen je Glucoserest und Carboxymethylcellulose, welche im Durchschnitt 0,05 bis o,8 Carboxymethylgruppen je Glucoserest enthält.
  • Die stabilenDispersionen gemäß der vorliegenden Erfindung können für besondere Zwecke durch Aus- wahl des Alkali und der zugegebenen Säure zu der Alkalilösung angerichtet werden, um den p-Wert zwischen 5 und 9 einzustellen. Für den Gebrauch des Verdickungsmittels für Farben kann der Äther in 3 0/o wäßriger Bariumhydroxydlösung aufgelöst und dann mit Schwefelsäure neutralisiert werden.
  • Für eine Mischung zum Leimen oder überziehen kann der Äther in einem 0,5- bis 40/obigen wäßrigen Natrium- oder Kaliumhydroxyd aufgelöst und dann mit Essigsäure neutralisiert werden. Das gebildete Acetat wirkt als Plastifizierungsmittel für die Komposition. Für feuerfeste Mischungen kann Äther in 0,5 bis 4% Natriumhydroxyd aufgelöst, mit Borsäure neutralisiert und dann erhitzt oder mit Zinksulfat behandelt werden. Andere bekannte feuerfeste Materialien, wie Siliciumdioxyd oder Natriumsilikat, können zugegeben werden. Es können wasserfeste Mischungen durch Auflösen des Äthers in Natriumhydroxyd, darauffolgendem Neutralisieren mit Essigsäure und Zugabe von anderen wasserfesten Substanzen, wieAluminiumacetat, erhalten werden.
  • Die kolloidalen Lösungen gemäß der Erfindung sind mit Viscose verträglich, ebenso mit Kupferammoniumlösungen, Lösungen von Cellulose in verschiedenen organischen und anorganischen Lösungsmitteln, welche keine Koagulierungsmittel für den Äther darstellen, Latex, wäßrige Dispersionen von künstlichem Kautschuk, Gummi arten, natürlichen und synthetischen Harzen, Kasein, Gelatine, wasserlösliche Celluloseäther und andere hydrophile Kolloide, Wachse, Fette, mineralische und pflanzliche Öle.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung einer stabilen, wäßrigen, kolloidalen Dispersion eines wasserunlöslichen, alkalilöslichen Celluloseäthers, dadurch gekennzeichnet, daß man den genannten Celluloseäther in einem wäßrigen 0,5- bis 40/oigen alkalischen Medium auflöst, der Lösung eine Säure, wie z. B. Essigsäure oder Borsäure, hinzufügt, um die Lösung zu neutralisieren, und demnach die Lösung, welche kein freies Alkali enthält, auf einen p-Wert von 5 bis 9 einstellen kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der besagte alkalilösliche, wasserunlösliche Celluloseäther ein Oxyäthylcelluloseäther ist, welcher im Durchschnitt 0,3 bis 1,3 Oxyäthylgruppen je Glucoserest aufweist, oder eine Methylcellulose, welche durchschnittlich 0,5 bis I,3 Methylgruppen je Glucoserest aufweist, oder eine Äthylcellulose, welche durchschnittlich 0,5 bis I,3 Äthylgruppen je Glucoserest aufweist, oder eine Carboxyäthylcellulose, welche durchschnittlich 0,05 bis o,8 Carboxymethylgruppen je Glucoserest aufweist.
DEA3017A 1950-01-12 1950-07-19 Verfahren zur Herstellung einer stabilen, waessrigen, kolloidalen Dispersion eines wasserunloeslichen, alkaliloeslichen Celluloseaethers Expired DE862366C (de)

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