AT102307B - Verfahren zur Herstellung neuer Zelluloseverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer Zelluloseverbindungen.

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AT102307B
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung neuer Zelluloseverbindungen. 
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 Zustande, gegebenenfalls nach vorheriger Befreiung von der Hauptmenge der anhaftenden Waschflüssigkeit durch Abpressen oder Absaugen oder Abschleudern, gelöst oder getrocknet. 



   Ihrer   Bildungsreise und ihrem chemischen Verhalten gemäss sind die   den Gegenstand der Erfindung bildenden neuen Zelluloseverbindungen Thiourethane (Thiokarbamidsäureester bzw. Xanthogenamide) der Zellulose bzw. Zellulosegruppe. 



   Sie sind im Wasser unlöslich   oder wenig löslich,   in wässerigen Alkalien löslich. Ihre Lösungen in Alkalien scheiden bei Zusatz alkaliabstumpfender, wie anorganischer oder organischer Säuren, saurer Salze, Ammoniumsalze od. dgl., oder   wässerentziehender   Mittel, wie Salze, Alkohole od. dgl. Niederschläge bzw. Koagulate ab, welche, wenn man die Lösungen in die geeignete Form bringt, in Gestalt von durchsichtigen, festen, biegsamen Gebilden, wie Fäden, Filme, Platten od. dgl. gewinnbar sind. 



   Die nach dem   vòrlieg. enden   Verfahren hergestellten. Produkte sind demnach für die Herstellung von künstlichen Fäden und Gespinsten, insbesondere Kunstseide, von Filmen jeder Art, von Schlichten jeder Art, z. B. von Appreturen auf Geweben oder Schlichten auf Gespinsten u. dgl., von Verdickungmitteln für Textildruck, von   Lack-und Anstrichmassen,   von plastischen Massen u. dgl. in Aussicht genommen. 



   Beispiel l : a) 1000 Gewichtsteile Rohviskose, dargestellt z. B. durch Tränken von 100 Gewichtsteilen Sulfitzellulose in   Blättern   oder Vliessen mit 1000-2000 Gewichtsteilen   18%iger Natronlauge   von   15-18 , 3--24stündiges   Stehenlassen bei Zimmertemperatur, Abpressen auf 300-350 Gewichtsteile, Zerfasern, gegebenenfalls 6- - 72stündiges Reifen bei Zimmertemperatur, mehrstündige Behandlung mit 50-60 Gewichtsteilen   Schwefelkohlenstoff und Lösen   in so viel Wasser, dass das Gesamtgewicht der Lösung 1000 Gewichtsteile beträgt, entsprechend 100 Gewichtsteilen Ausgangszellulose, werden in 
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 bis 5000 Gewichtsteilen Wasser verdünnt und dann mit verdünnter, z, B.   5--10% iger Essigsäure   unter Rühren bis zur schwach alkalischen oder neutralen Reaktion versetzt.

   Sobald der während der Neutralisation freiwerdende Schwefelwasserstoff ganz oder zum grossen Teil entwichen ist, wird die in der Farbe hell gewordene Viskose mit folgender Lösung von monochloressigsaurem Natrium versetzt : 60-100   Gewichtsteile-Monochloressigsäure   werden   il1.     480800   Gewichtsteilen Wasser gelöst und mit Natriumbikarbonat in Pulverform neutralisiert. Sobald die Lösung des monochloressigsauren Natriums der Viskose einverleibt ist, wird noch kurz gerührt und dann das Reaktionsgemisch bei Zimmertemperatur sich selbst überlassen. Nach   6- - 48stündigem Stehen werden,   wobei man, wenn das Reaktionsgemisch schwach alkalisch reagiert, neutralisieren kann, unter Rühren 100-300 Gewichtsteile   ige   Ammoniaklösung in Wasser zugesetzt.

   Nach einigen Stunden beginnt das Reaktionsprodukt bei gutem Rühren in leicht gequollenen Flocken auszufallen. Sobald die Abscheidung beendet ist, oder nachdem man das Reaktionsgemisch nach-erfolgter Abscheidung noch mehrere Stunden bis drei Tage stehen gelassen hat, wird der Niederschlag durch Dekantieren, Filtrieren, Absaugen, Kolieren oder Zentrifugieren von der Mutterlauge getrennt, mit Wasser gründlich gewaschen und gegebenenfalls nach ein-oder mehrmaliger Behandlung mit Alkohol oder Alkohol und dann Äther im Vakuum oder an der Luft getrocknet. 



   Der fertige Körper stellt, insbesondere nach dem Zerkleinern, eine pulverförmige oder   körnige   Substanz vor, welche in Wasser, Alkohol und Äther unlöslich oder kaum löslich ist, sich hingegen in verdünnter Alkalilauge, z. B.   1- - 10%iger Natronlauge,   leicht löst. 



     Seine Lösungen   in verdünnter Natronlauge geben, auf einer Glasplatte ausgebreitet und mit einem geeigneten Fällbad, z. B. einer   20% eigen   Lösung von Ammoniumchlorid oder verdünnter   Schwefelsäure,   oder wässeriger Essigsäure behandelt, Häute, die im nassen Zustand fest, im trockenen durchsichtig und glänzend sind. b) Arbeitsweise wie bei a), jedoch mit dem Unterschied, dass 500 Gewichtsteile 25%iger Ammoniaklösung verwendet werden. Der   Ammoniaküberschuss   ändert die Eigenschaften und Löslichkeiten des Reaktionsproduktes nicht e) Arbeitsweise wie bei a) oder b), jedoch mit dem Unterschied, dass der Zusatz des Ammoniaks sofort oder bald, z. B. 10 Minuten bis 1 Stunde, nachdem das monochloressigsaure Natrium der Viskose einverleibt wurde, geschieht. 



   Beispiel 2 : Die Arbeitsweise unterscheidet sich von derjenigen in dem vorangegangenen Beispiele dadurch, dass die Viskose vor dem Zusatz der   Monochloressigsäure   nicht neutralisiert wird.   Dahingegen. -   wird das Reaktionsgemisch vor dem Zusatze des Ammoniaks mit verdünnter Essigsäure neutralisiert. 



   Die erzielten Produkte weisen im grossen und ganzen dieselben Eigenschaften und Löslichkeitsverhältnisse auf, wie die mit Hilfe neutralisierter oder schwach sauer gemachter Viskose erzielten. 



   In den vorhergehenden Beispielen kann man statt Monochloressigsäure auch äquivalente Mengen der Halogenderivate der Homologen der Essigsäure, z. B. a-Brompropionsäure oder   a-Brombuttersäure...   oder Brombernsteinsäure od. dgl., verwenden. Die Endprodukte der Reaktion unterscheiden sich nicht von den mit Hilfe der Monochloressigsäure erzielten. 



   Statt der Rohviskose kann man in den vorhergehenden Beispielen auch eine nach einer beliebigen Methode, z. B. durch Fällung mit gesättigter und Auswaschen mit   10%iger Kochsalzlösung   gereinigte Viskose verwenden. 

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   In den vorhergehenden Ausführungsbeispielen kann als Ausgangsstoff für die Herstellung der   Zellulosexanthogensäure   bzw. des Zellulosexanthogenates an Stelle der gebleichten oder ungebleichten Sulfitzellulose jede andere gebleicht oder ungebleichte Zellulose, z. B. gebleicht Baumwolle oder Linters oder ein zellulosehaltiges Material oder ein Umwandlungsprodukt der Zellulose, z. B. durch Merzerisieren mit starker Lauge und gegebenenfalls Auswaschen oder durch Mahlen in Anwesenheit von Wasser oder durch Einwirkung starker Mineralsäure oder eines Zinkhaloides oder von Kupferoxydammoniak oder 
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 freie Hydroxylgruppe enthält, z. B. ein alkalilösliches Alkyl-oder Oxy-bzw. Hydroxyalkylderivat der   Ze & a se. oder   eine Zellulosehydroxyparaffinmonokarbonsäure od. dgl. 



   Beispiel 3 : 100   Gewichtsteile lufttroekeneZellulosexanthogenessigsäure,   wie sie nach einem andern Verfahren des Erfinders dargestellt werden kann, werden in 4000-5000 Gewichtsteilen einer   0'05% igen   Lösung von Ammoniak in Wasser gelöst und die Lösung mit 100-300 Gewichtsteilen 25% igen Ammoniakwassers versetzt und gerührt. Nach kurzer Zeit, etwa 20 Minuten, beginnt die Ausscheidung des Zellulosexanthogenamids. Nach   10-48stündigem   Stehen wird der Niederschlag von der Mutterlauge getrennt und wie in den vorhergehenden Beispielen fertiggestellt. 



   Die Eigenschaften und   Löslichkeitsverhältnisse   des Zellulosexanthogenamids gleichen denen des im Beispiel la erzielten. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung neuer Zelluloseverbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man Ammoniak auf   Zellulosexanthogenfettsäuren   einwirken lässt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man rohe oder gereinigte Viskose von alkalischer oder neutraler oder saurer Reaktion mit einer Monohalogenfettsäure oder einem Salz oder einem Derivat einer solchen zusammenbringt und dann der Einwirkung von Ammoniak aussetzt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man rohe oder gereinigte Viskose von alkalischer oder neutraler oder saurer Reaktion gleichzeitig mit einer Monohalogenfettsäure oder einem Salz oder einem Derivat einer solchen und mit Ammoniak behandelt.
AT102307D 1924-04-04 1924-04-04 Verfahren zur Herstellung neuer Zelluloseverbindungen. AT102307B (de)

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