DE572783C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

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DE572783C DEL60249D DEL0060249D DE572783C DE 572783 C DE572783 C DE 572783C DE L60249 D DEL60249 D DE L60249D DE L0060249 D DEL0060249 D DE L0060249D DE 572783 C DE572783 C DE 572783C
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    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01JELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
    • H01J1/00Details of electrodes, of magnetic control means, of screens, or of the mounting or spacing thereof, common to two or more basic types of discharge tubes or lamps
    • H01J1/02Main electrodes
    • H01J1/13Solid thermionic cathodes
    • H01J1/15Cathodes heated directly by an electric current
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/26Cellulose ethers
    • C08L1/28Alkyl ethers
    • C08L1/284Alkyl ethers with hydroxylated hydrocarbon radicals

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Das Viskoseverfahren weist zwar gegenüber dem Celluloseätherverfahren den Vorteil auf, daß es der kostspieligen und selbst mit Aufwendung erheblicher Kosten nur unvollkommen wiedergewinnbareri organischen Lösungsmittel entraten kann, dagegen sind ihm im Vergleiche zum Celluloseätherverfahren auch eine ganze Reihe von schwerwiegenden Nachteilen eigen. Der hauptsächlichste Nachteil rührt von den in der Viskose enthaltenen C S S-Gruppen her. Infolge ihrer überaus leichten Abspaltbarkeit stellt die Viskose eine in steter Selbstzersetzung befindliche Lösung von geringer Haltbarkeit dar, aus welcher ununterbrochen gesundheitsschädlicher Schwefelkohlenstoff frei wird. Dabeibedarf es, um die Viskose für 'die allerwichtigsten Zwecke, z. B. auf Kunstseide, mit Erfolg verarbeiten zu können, sogar eines gewissen Grades dieser Selbstzersetzung (Reifung), weil frische, noch ungereifte Viskose regelmäßig unverwendbar ist. Der Vorgang der Selbstzersetzung muß daher sorgfältig überwacht werden, damit diese nicht den für die Verarbeitung erforderlichen Grad überschreitet. Daneben enthält die Viskose zahlreiche, zum Teil farbige Verunreinigungen, welche in die Fällbäder übergehen und während des Fällvorganges Schwefelwasserstoff entwickeln, dessen übler Geruch und hohe Giftigkeit durch umständliche Anlagen- unschädlich gemacht werden müssen. Der Fällvorgang selbst stellt; wenn er technisch befriedigende Ergebnisse liefern soll, an die Zusammensetzung der Fällflüssigkeit nicht geringe Ansprüche; und wenn die Fällung vollzogen ist, dann sind die aus Viskose hergestellten technischen Produkte durch die Anwesenheit von Schwefel getrübt und durch andere Beimischungen gefärbt, so daß sie nachträglich entschwefelt und zumeist auch gebleicht werden müssen. Die vorgängige Reinigung der Viskose aber vermochte sich in der Technik nicht einzubürgern, weil die Reinigungsverfahren -sowohl umständlich und kostspielig sind als auch die Eigenschaften der Viskose ungünstig beeinflussen.
  • Man ging daher schon früher daran, die Viskose durch von C S S-Gruppen freie Celluloseverbindungen zu ersetzen, welche sowohl Wasserunlöslich als auch alkalilöslich sind, so daß sie ohne Zuhilfenahme organischer Lösungsmittel in Lösung übergeführt und aus ihren alkalischen Lösungen durch sauer reagierende Fällungsmittel in wasserunlöslicher Form abgeschieden werden können; die hierfür (vgl. z. B. die britischen Patentschriften Nr. x778xo, 2o3346 und 2o3347) vorgeschlagenen wasserunlöslichen, in wäßrigen Alkalien löslichen Alkylderivate der Cellulose aber führten zu technischen -Erzeugnissen, wie Fäden, Filme u. dgl., welche, was Festigkeit bei Berührung mit Wasser und Geschmeidigkeit im trockenen Zustande betrifft, nicht höchsten Anforderungen zu entsprechen_ vermochten.
  • Es wurde nun gefunden, daß die alkalischen-Lösungen der in Wasser unlöslichen, in wäßrigen Alkalien löslichen Oxy- bzw. - Hydroxyalkylderivate der Cellulose, d. h. Verbindungen; in denen mindestens ein Hydroxylwasserstoffatom der Cellulose durch eine.Oxy-bzw. Hydroxyalkylgruppe vertreten ist, sowohl für sich wie auch im Gemisch mit anderen hierfür geeigneten Stoffen nach entsprechender Formgebung sich durch Einwirkung von Fällungsmitteln, welche sie in fester Form abscheiden, auf farblose, durchsichtige, in nassem und trockenem Zustande feste und biegsame Fäden, Häute, Schichten, Überzüge und Kunststoffe überhaupt verarbeiten lassen. Dieser Erfolg ist durchaus überraschend, weil auf Grund der Erfahrungen mit den alkahlöslichen Alkylderivaten der Cellulose zu erwarten war, daß die Wasserbeständigkeit der so hergestellten Kunststoffe eher eine geringere sein werde.
  • Dabei zeichnen sich die alkalischen Lösungen der wasserunlöslichen, in wäßrigen Alkalien löslichen Oxy- bzw. Hydroxyalkylderivate der Cellulose durch Haltbarkeit, Farblosigkeit, Abwesenheit von Nebenprodukten, hochgradige Kolloidalität, sie sind viskose Sole, und leichte Fällbarkeit aus, so daß sie schon die Anwendung verdünnter anorganischer oder organischer Säuren, selbst von Gerbsäure, oder von Salzlösungen oder von Alkohol allein, ja sogar von Formalin als Fällungsmittel gestatten und Produkte ergeben, welche die für die weiteren Maßnahmen, Waschen usw., erforderliche Festigkeit aufweisen.
  • Demgemäß besteht das vorliegende Verfahren darin., daß man in Wasser unlösliche, in wäßrigen Alkalien lösliche Oxy- bzw. HydroxyaJ.kylderivate teer Cellulose für sich oder im Gemisch mit anderen Bindemitteln, Kolloiden oder weichmachenden Mitteln in Alkalien löst, die hierbei erzielten Lösungen oder Pasten, gegebenenfalls unter Zusatz von Füllstoffen oder Pigmenten oder Farbstoffen in die Form der gewünschten Kunststoffe- bringt und die so geformten, allenfalls vorher ganz oder teilweise eingetrockneten Gebilde mit Fällungsmitteln behandelt, welche die Oxy- bzw. Hydroxyalkylderivate abzuscheiden vermögen. Als Fälhnittel können nicht nur die aus der Technik der Viskose -und der Xupferoxydammoniakcellulose bekannten Stoffe und Stoffgemische, sondern auch,- wie bereits bemerkt, viele andere verwendet werden, die sich für die Verarbeitung von Viskose auf technische Gebilde als unzureichend erwiesen haben.
  • Die Fallmittel können kalt oder warm oder heiß in Form von Fallbädern oder von Nebeln zur Verwendung gelangen. Der dem Fallvorgang folgende Wasch- und Trockenprozeß wird in bekannter Weise ausgeführt.
  • Als Kolloide und weichmachende Mittel, die sich als Zusätze zu den Oxy- bzw. Hydroxyalkylderivaten der Cellulose eignen; werden- beispielsweise folgende genannt: AlkaliIösliche Hydrat oder Hydrocellulöse, rohe oder nach irgendeinem bekanntenVerfahren gereinigteViskose (Cellulosexanthogenat) Eiweißkörper, Proteide, Leim (Gelatine), Amyloid, Stärke und stärkeähnliche Stoffe, Dextrin, Gummiarten (arabisches Gummi, Tragant, Rübengummi o. dgl.) Pektinstoffe, der unter dem Namen Tragasol bekannte, aus ' Johannisbrotkernen gewonnene Gummi, alkalilösliche Harze, alkalilösliche harzartige Kondensationsprodukte von Phenolen oder aromatischen Aminen oder Harnstoffen mit Aldehyden, Schellacke, Glycerin, Diglycerin, Polyglycerin, G1yköle, Zuckerarten und Sirupe, Seifen, Fette, Ammonium-bzw. Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren, wie Türkischrotöl und andere mehr.
  • Wegen des kolloidalen Charakters der Oxy-bzw. Hydroxyalkylderivate der Cellulose können diese auch mit wasserunlöslichen Kolloiden oder weichmachenden Mitteln zu nicht oder nicht leicht entmischbaren Emulsionen bzw. Suspensionen vermengt werden. Ihre Lösungen bzw. Pasten vertragen daher einen Zusatz solcher Mittel, wie Kautschuk, Guttapercha, Balata, Fette, trocknende oder nichttrocknende Öle, fettsaure Metalle u. dgl.
  • Das Verfahren eignet sich für die Herstellung von künstlichen Fäden, insbesondere künstlicher Seide, für die Herstellung von Filmen, Überzügen und Schichten jeder Art, für die Herstellung wasserunlöslicher Appreturen auf Geweben, Papier, Leder u. dgl., für Schlichten von Gespinsten, für die Herstellung von Buchbinderleinwand, Kunstleder, Klebmitteln und Kitten, für Textildruck als Verdickungsmittel bzw. Fixiermittel für Pigmente, für die Herstellung von Platten und plastischen Massen im allgemeinen u. dgl.
  • Der in der Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendete Ausdruck Kunststoffe soll alle in dem vorhergehenden Absatz auf- i gezählte Kunststoffe umfassen.
  • Der Ausdruck Oxyalkylderivate der Cellulose in der Beschreibung und in den Ansprüchen bedeutet solche Cellulosederivate, in welchen mindestens ein Hyäroxylwasserstoffatom der Cellulose oder eines Umwandlungsproduktes der Cellulose, wie Cellulosehydrat, Hydrocellulose oder Oxycellulose durch eine Oxy-oder Hydroxyalkylgruppe vertreten ist und welche beispielsweise gemäß Patent 493585 i erhalten werden, wenn man Cellulose oder ihre Umwandlungsprodukte mit Halohydrinen, insbesondere Monohalohydrinen von Polyalkoholen in Gegenwart von Alkalilösungen von unterhalb 5o0/, umsetzt, Die in der französischen Patentschrift 536x88 beschriebenen Oxyalkylderivate der Cellulose sollen nach den Angaben der Patentschrift in bezug auf Eigenschaften und Löslichkeitsverhältnisse mit den wasserunlöslichen Alkyl- i äthern der CeIlulose übereinstimmen, also nur in organischen * Lösungsmitteln löslich sein, so daß sie sich für das. vorliegende Verfahren nicht eignen können. _ -Ausführung@sbeispiel.e I<- Filme -_ =oo Gewichtsteile einer in Wasser unlöslichen, in, verdünnten Alkalien- löslichen r, 2-Dihydroxypropylcellulose öder Hydroxyäthylcellulose werden in. goo bis. raoo Gewichtsteilen 5- bis 8o/oiger Natronlauge unter Rühren .oder Kneten o. dgl. gelöst. Diese Lösung wird, wenn nötig, filtriert und durch ein schlitzartiges Mundstück in ro- bis 2o9/oige Schwefelsäure oder 25 o/oige Essigsäure oder 3o o/oige Ammonchloridlösung oder 2o°/oige Tanninlösung oder 4oo/oiges Formalin oder irgendein- aus der Viskosetechnik bekanntes, z. B.' aus Schwefelsäure, einem Salz und einem organischen Stoff; wie Zucker, bestehendes Fallbad gepreßt. Der erstarrte Film wird mit Wasser gründlich ausgewaschen und getrocknet. Nach oder vor dem Trocknen kann das endlose Filmband zwecks Erhöhung der Geschmeidigkeit mit einer wäßrigen, z. B. roo/oigen Glycerinlösung behandelt werden. II. Künstliche Fäden, insbesondere Kunstseide und künstliches Haar Beispiel r - Eine wie im Ausführungsbeispiel r bereitete Lösung wird durch feine Düsen in eines der im Ausführungsbeispiel r genannten Fallbäder gepreßt oder fallen gelassen, der sich bildende Faden nach dem Erstarren mit Wasser gründlich ausgewaschen und getrocknet. Die künstlichen Fäden können im fertigen Zustande oder im Verlaufe ihrer Herstellung mit härtenden Mitteln, wie Formaldehyd o. dgl., behandelt werden. Beispiel 2 Eine Mischung von 5o Gewichtsteilen Viskose, in üblicher Weise dargestellt, die in roo Gewichtsteilen 8 bis r2 Gewichtsteile Cellulose enthalten, mit 5o Gewichtsteilen einer -gemäß Ausführungsbeispiel r dargestellten Lösung wird wie im Beispiel II, x auf künstliche Fäden versponnen. So 11I. Appretur von Textilstoffen Beispiel r Ein Textilgewebe, z. B. Baumwollgewebe, wird auf einer entsprechenden Maschine, z. B.
  • 55 einer Paddingmaschine oder einer Spreadingmaschine, ein oder mehrere Male mit einer wie im Ausführungsbeispiel I zusammengesetzten Lösung überzogen und getrocknet. Bei mehrschichtigem Arbeiten empfiehlt sich Trocknung 6o nach jeder Schicht. Nach dem Trocknen wird der Stoff, gegebenenfalls nach kurzem Dämpfen, in ein Fallbad gemäß Ausführungsbeispiel I gebracht, ausgewaschen und getrocknet. Vor oder nach dem Trocknen kann man den Textilstoff mit einem weichmachenden Mittel, z. B. einer Seifenlösung oder einer wäßrigen Lösung von Türkischrotöl oder einer wäßrigen Glycerinlösung, behandeln. Beispiel 2 Arbeitsweise wie im Beispiel r, jedoch mit dem Unterschied, daß der Lösung ein Füllmittel, z. B. Zinkweiß oder China-Clay oder Talkum, zugesetzt wird. Beispiel 3 Arbeitsweise wie im Beispiel :i oder 2, jedoch mit dem Unterschied, daß der Lösung ein weichmachendes Mittel, z. B. ein trocknendes oder nichttrocknendes Öl oder Seife, zugesetzt wird. Beispiel q. Arbeitsweise wie im Beispiel r oder 2 oder 3, jedoch. mit dem Unterschied, daß die Lösung mit einer Stärkelösung vermischt wird.
  • Die appretierten bzw.. überzogenen 'Textilstoffe können nach Fertigstellung noch geglättet oder kalandert oder durch Behandlung mit geriffelten bzw. gemusterten Walzen gepreßt, gemustert oder geglänzt werden. IV. Textildruck roo Gewichtsteile einer gemäß Ausführungsbeispiel I bereiteten Lösung werden mit 6 bis ro Gewichtsteilen fein gemalilenem Glimmer oder q. Gewichtsteilen Lampenruß oder 8 bis ro Gewichtsteilen Zinkweiß vermischt und gegebenenfalls nach vorheriger Mahlung auf einer Farbreibmühle vermittels geeigneter Druckwalzen auf einen Baumwollstoff aufgedruckt. Das bedruckte und getrocknete Gewebe wird dann gegebenenfalls nach vorherigem kurzem Dämpfen mit einem Fallbad wie im Ausführungsbeispiel I behandelt, ausgewaschen und getrocknet. V. Buchbinderleinwand Beispiel z Ein vorteilhaft lockerer Textilstoff, z. B. Kaliko, wird mit einer gemäß AusführungsbeispielI bereiteten Lösung in einer oder mehreren Schichten überzogen, bis die Gewebemaschen vollständig ausgefüllt sind. Wird der Überzug in mehreren Schichten ausgeführt, dann wird nach jeder Schicht getrocknet. Der Stoff, kann nach jeder Überzugsschicht oder nur nach der Schlußschicht heiß oder kalt kalandert werden. Das überzogene bzw. ausgefüllte Gewebe wird dann durch ein Fallbad gemäß Ausführungsbeispiel I geführt, ausgewaschen und getrocknet. Beispiel 2 Arbeitsweise wie im Beispiel i, jedoch mit denn. Unterschied, daß die Lösung einen Zusatz von Zinkweiß oder China-Clay oder lockeren Cellulosefasern oder Ruß oder Farblack oder Glimmer oder einem alkalibeständigen Farbstoff o. dgl. bekommt. Beispiel 3 Arbeitsweise wie im Beispiel i oder 2, jedoch mit dem Unterschied,. däß man der Lösung etwa io °/o, auf das Cellulosederivat gerechnet, Rizinusöl zusetzt.
  • Die fertige Buchbinderleinwand kann durch Pressen zwischen Platten oder durch Gaufrieren mit gemusterten Walzen o. dgl, mit beliebigen Mustern oder Narben versehen oder durch Kalander glänzend gemacht werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß alkalische Lösungen eines oder mehrerer in wäßrigen Alkalien löslicher, in Wasser unlöslicher Oxyalkylderivate der Cellulose, z. B. x #. 2-Dihydroxypropylcellulose oder Hydroxyäthylcellulose für sich oder im Gemisch mit anderen Kolloiden bei Ab-oder Anwesenheit von weichmachenden Mitteln, Farbstoffen, Füllstoffen, organischen oder anorganischen Pigmenten o. dgl. geformt und mit geeigneten Fällmitteln, z. B. denen, die im Viskoseverfahren üblich sind, behandelt werden.
DEL60249D 1924-04-04 1924-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Expired DE572783C (de)

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