DE489969C - Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen

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DE489969C DEL60242D DEL0060242D DE489969C DE 489969 C DE489969 C DE 489969C DE L60242 D DEL60242 D DE L60242D DE L0060242 D DEL0060242 D DE L0060242D DE 489969 C DE489969 C DE 489969C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L1/00Compositions of cellulose, modified cellulose or cellulose derivatives
    • C08L1/08Cellulose derivatives
    • C08L1/22Cellulose xanthate

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Der vorliegenden Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, daß diejenigen Produkte, die man erhält, wenn man eine Monohalogenfettsäure auf ein Cellulosexanthogenat (Viskose), einwirken läßt, vorzügliche Eignung für die Herstellung von Kunststoffen besitzen.
  • Ihrer Bildungsweise und ihrem Verhalten gemäß sind diese Produkte, die z. B. nach den in dem Patent 448 g8¢ beschriebenen Verfahren hergestellt werden - können, Cellulosexanthogenfettsäuren (Cellulosethionthiolcarbonhydröxyparaffinmonocarbonsäuren), d. h. Verbindungen, die sich von Fettsäuren durch Ersatz eines an Kohlenstoff gebundenen Wasserstoffatoms durch den Rest einer Cellulosexanthogenfettsäure ableiten, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob die Cellulosekomponente der Cellulosexanthogensäure Cellulose oder ein Umwandlungsprodukt oder Derivat der Cellulose ist. Die Ausgangsstoffe des vorliegenden Verfahrens sollen demnach fortan Cellulosexanthogenfettsäuren genannt werden, durch welchen Ausdruck auch die Salze dieser Verbindungen, insbesondere ihre Alkalisalze, verstanden werden sollen.
  • Die Cellulosexanthogenfettsäuren zerfallen je nach ihren Eigenschaften in drei Hauptgattungen. Der ersten gehören Körper an, die insbesondere im frischen Zustand in Wasser, vornehmlich in warmem oder heißem Wasser, löslich sind. Die die erste Gattung kennzeichnende Löslichkeit in Wasser geht der zweiten ab. Beiden gemeinsam ist jedoch die Löslichkeit ihrer Vertreter in wäßrigen Lösungen von Ammoniak und von zahlreichen organischen Basen der aliphatischen und aromatischen Reihe. Auffallend schwache Lösungen dieser Mittel (z. B. schon eine o,oi- bis o,o2prozentige Ammoniaklösung oder eine 1/47- bis 1 -/2prozentige Anilinlösung) genügen, um die meisten Glieder der ersten und zweiten Gattung in Lösung zu bringen.
  • Eine weitere Eigenschaft der Vertreter der ersten und zweiten Gruppe ist ihre Löslichkeit in verdünnten Alkahlösungen. Bei manchen geht sie bis zur Löslichkeit in Natronlauge von einem an dritter Dezimalstelle liegenden Prozentgehalt an Ätznatron.
  • Im allgemeinen kann als Regel gelten, daß die Vertreter der ersten und zweiten Gattung in wäßrigen Lösungen.. basischer Substanzen, z. B. Ammoniak oder tzalkalien oder Carbonaten oder Bicarbonaten oder organischen Basen, in den allermeisten Fällen schon bei saurer Reaktion der fertigen Lösung, sicher aber bei neutraler löslich sind.
  • Zur dritten Gattung gehören Cellulosederivate, die in Wasser und wäßrigen Lösungen von Ammoniak oder organischen Basen unlöslich oder nur wenig löslich, aber in wäßrigen Alkalien löslich sind. Die Cellulosexanthogenfettsäuren zerfallen beim Erhitzen in neutraler oder alkalischer Lösung in die betreffende Thiohydroxyparaffinmonocarbonsäure, Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und Cellulose bzw. den Körper aus der Cellulosegruppe, der die Cellulosekomponente der Xanthogenfettsäure gebildet hat. Ihre Lösungen in Alkalien zersetzen sich schon bei Zimmertemperatur unter Abspaltung der betreffenden Thiohydroxyparaffinmonocarbonsäure.
  • Die der ersten und zweiten Gattung angehörenden Cellulosexanthogenfettsäuren lassen sich durch einfaches Eintrocknen ihrer Lösungen in Wasser (sofern die betreffende Cellulosexanthogenfettsäure in Wasser allein löslich ist) oder in sehr verdünnter Ammoniaklösung oder in einer wäßrigen Lösung einer organischen Base auf Kunststoffe verarbeiten. Da zum Auflösen der sich in die erste und zweite Gruppe einreihenden Cellulosexanthogenfettsäuren in der Regel schon eine solche Menge einer basischen Substanz ausreicht, die zur Bildung des betreffenden Salzes der Cellulosexanthogenfettsäure gerade notwendig ist, so lassen sich nach dem vorliegenden Verfahren durch einfaches Eintrocknenlassen der neutralen oder schwach alkalischen oder selbst schwach sauren Lösungen Kunststoffe erzeugen, wenn man zur Auflösung selbst ein Ätzalkali oder ein Alkalicarbonat in einer Menge verwendet, die die auf die betreffende Cellulosexanthogenfettsäure berechnete gar nicht oder nicht wesentlich übersteigt. Da in solchen Fällen keine oder nur kaum nennenswerte Mengen freies Alkali oder Carbonat in der Lösung anwesend sind, können die Kunststoffe, Schichten o. dgl. durch nachträgliches Auskristallisieren o. dgl. nicht nachteilig beeinflußt oder unansehnlich werden.
  • Das Verfahren füllt eine in der Technik der Kunststoffe als unliebsam empfundene Lücke aus, indem es die Möglichkeit bietet, die Lösung eines Cellulosederivates in einer wäßrigen Flüssigkeit durch einfaches Trocknen oder Erhitzen oder Dämpfen auf wasserunlösliche, durchsichtige und glänzende Kunststoffe zu verarbeiten, die auch mit der Zeit durch Kristallisationen oder Ausscheidungen nicht unansehnlich oder unbrauchbar werden.
  • Die Cellulosexanthogenfettsäuren bzw. deren Salze können jedoch auch auf solche Weise auf Kunststoffe verarbeitet werden, daß man ihre Lösungen in wäßrigen Flüssigkeiten (bereitet z. B. mit Hilfe von Ammoniak oder Anilin oder anderen organischen Basen oder Carbonat oder Alkalihydroxyd o. dgl.) in die 'Form des gewünschten Kunststoffes bringt und dann mit einem geeigneten Fällmittel behandelt. Bei den Cellulosexanthogenfettsäuren, die zur ersten und zweiten Gattung gehören, kann diese Arbeitsweise, bei den Cellulosexanthogenfettsäuren der dritten Gruppe muß sie verwendet werden.
  • Das Verfahren kann z. B. so ausgeübt werden, däß man eine Cellulosexanthogenfettsäure, z. B. Cellulosexanthogenessigsäure, oder ein Salz, z. B. ein Alkalisalz, einer solchen in Wasser allein (sofern die Substanz sich darin löst) oder in einer wäßrigen Lösung einer geeigneten flüssigen oder flüchtigen anorganischen oder organischen Base (z. B. Ammoniak oder ein primäres, sekundäres oder tertiäres Amin der aliphatischen oder aromatischen Reihe oder ein mehrwertiges Amin oder eine quaternäre Base acyclischer oder cyclischer Struktur oder ein Körper der Guanidingruppe oder ein solcher der Pyridingruppe oder ein solcher der Chinolingruppe) löst und dieser Lösung oder Paste für sich oder im Gemisch mit einem anderen Kolloid oder einem weichmachenden Mittel oder einem Füllstoff oder Farbstoff oder Pigment die Form des gewünschten Kunststoffes gibt und trocknet. Schon außerordentlich verdünnte Lösungen solcher Basen genügen, um Cellulosexanthogenfettsäuren, z. B. Cellulosexanthogenessigsäure, in Lösung zu bringen. Beispielsweise sei erwähnt, daß schon eine o,oi- bis o,o5prozentige Ammoniaklösung oder eine 1/4- bis 1 /2prozentige Lösung von Anilin brauchbare Lösungsmittel sind. Bei Basen mit nicht substituierten Ammoniakwasserstoffatomen muß man sich in vielen Fällen vor einer zu hohen Konzentration der Basenlösung in acht nehmen, weil die Lösungen der Cellulosexanthogenfettsäuren in stärkeren Lösungen solcher Basen, je nach der Konzentration dieser Lösungen, früher oder später gelatinieren oder koagulieren. Man kann die Gelatinierung oder Koagulation durch Wahl niedriger Konzentration der Rasenlösungen ganz hintanhalten oder zumindest so weit verzögern, daß die Aufarbeitung der Lösungen auf Kunststoffe auf keine Schwierigkeiten stößt. Lösungen der Cellulosexanthogenfettsäuren in wäßrigen Lösungen von Basen, die keine substituierbaren Ammoniakwasserstoffatome enthalten, z. B. Pyridin, koagulieren selbst bei höherer Konzentration der Rasenlösungen nicht.
  • Man kann den Lösungen der Cellulosexanthogenfettsäuren in flüchtigen Basen auch kleinere oder größere Mengen nichtflüchtiger oder wenig flüchtiger Basen, wie eine quaternäre Base, oder eine Base, in deren wäßrigen Lösungen man ein stark elektrolytisch dissoziiertes Hydroxyd annimmt, z. B. Guanidin, oder ein hochsiedendes Homologes des Pyridins oder ein hydriertes Pyridin, z. B. Piperidin, oder einen hochsiedenden Körper der Chinolingruppe, z. B. Isochinolin, oder einen Körper aus der Harnstoffgruppe, z. B. eine geringe Menge Harnstoff oder Thioharnstoff o. dgl., zusetzen. Die Eintrocknung der Lösungen von Cellulosexanthogenfettsäuren zu Kunststoffen kann an der Luft oder im luftverdünnten Raume in der Kälte oder Wärme erfolgen. Man erzielt auf diese Weise glänzende, durchsichtige, biegsame Schichten, Häute, Platten o. dgl., kurzum Kunststoffe, die in Wasser unlöslich sind.
  • Die fertigen Produkte können mit einem geeigneten weichmachenden Mittel, wie Glycerin, Polyglycerin, Glykole, Zucker, Sirup, Seifen usw., nachbehandelt werden, indem man sie darin badet oder damit tränkt oder überzieht.
  • Als Kolloide oder weichmachende Mittel, welche sich als Zusatz zu den Cellulosexanthogenfettsäuren eignen, werden beispielsweise folgende genannt: Eiweißkörper, Leim (Gelatine), Amyloid, Stärke und stärkeähnliche Stoffe, Dextrin, Gummiarten (arabisches Gummi, Traganth u. dgl.), Tragasolgummi, Glycerin, Diglycerin, Polyglycerin, Glykole, Zuckerarten und Sirupe, Seifen, Fette, Öle, Ammonium- bzw. Alkaliverbindungen der Fettsulfosäuren, wie Türkischrotöl, u. a. m.
  • Wenn nach der Eintrocknungsweise ohne nachheriges Waschen gearbeitet wird, bleibt die im Verlauf des Verfahrens gebildete Thiooxysäure, z. B. Thioglykolsäure, in dem Fertigprodukt nach dem Trocknen, und zwar je nach der Natur des verwendeten Lösungsmittels, entweder als freie Säure (wenn Wasser als Lösungsmittel verwendet wurde) oder als Natriumsalz (wenn Ätznatron oder Natriumbicarbonat oder Soda als Lösungsmittel verwendet wurde) oder als Ammoniumsalz (wenn Ammoniak als Lösungsmittel verwendet wurde) oder als Anilinsalz oder Toluidinsalz oder Alkylanilinsalz (wenn eine dieser Basen als Lösungsmittel verwendet wurde) u. dgl. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß die Gegenwart von Thiooxysäuren, z. B. Thioglykolsäure oder thioglykolsaUren Salzen, in den Kunststoffen,Schichten, Überzügen, Appreturen u. dgl. keinen nachteiligen Einfluß auf das Aussehen oder die sonstigen Eigenschaften der Kunststoffe ausübt. Im Gegenteil, in manchen Fällen üben diese Stoffe eine weichmachende Wirkung auf die Kunststoffe aus. Die in den Schichten vorhandenen Mengen von thiooxysauren, z. B. thioglykolsauren Salzen oder freier Thiooxysäure, z. B. Thioglykolsäure, haben auch auf die Unterlagen (Baumwollstoffe und Papier) keinen wahrnehmbaren Einfluß.
  • Die Auswaschung ist jedoch ein so einfacher Vorgang, daß er, wenn man besonders vorsichtig sein will, leicht und ohne in Betracht kommende Kosten durchgeführt werden kann.
  • Will man die Fällmethode zur Anwendung bringen, kann man die Cellulosexanthogenfettsäuren auch in der Weise auf Kunststoffe verarbeiten, daß man ihre Lösungen in Anilin oder wäßrigem Ammoniak oder wäßrigen Lösungen organischer Basen oder ganz verdünnter Sodalösung oder ganz verdünnter Alkalilauge in die Form von Kunststoffen bringt und dann mit geeigneten Fällungsmitteln, z. B. Säuren oder Salzen oder Säuren und Salzen o. dgl., behandelt.
  • Neben den genannten Vorzügen zeichnen sich die Cellulosexanthogenfettsäuren durch hohe Fixierfestigkeit für Pigmente oder Füllstoffe aus.
  • Die Cellulosexanthogenfettsäuren eignen sich für die Herstellung folgender Kunststoffe für die Herstellung von Überzügen und Schichten jeder Art; für die Herstellung wasserunlöslicher Appreturen auf Geweben, Papier, Leder u. dgl. ; für Schlichten von Gespinsten; für die Herstellung von Buchbinderleinwand ; für die Herstellung von Kunstleder; für die Herstellung von Klebemitteln und Kitten;, für Textildruck als Verdickungsmittel bzw. Fixiermittel für Pigmente; für die Herstellung von Platten und plastischen Massen im allgemeinen; für die Herstellung von künstlichen Fäden, insbesondere künstlicher Seide.
  • Der in der Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendete Ausdruck »Kunststoffe« soll alle in dem vorhergehenden Absatz aufgezählten Kunststoffe umfassen. Ausführungsbeispiele i. Filme Beispiel i Eine frisch dargestellte und ausgewaschene wasserlösliche Cellulosexanthogenessigsäure (Cellulosethionthiolcarbonglykolsäure, dargestellt z. B. nach dem Ausführungsbeispiel I oder III des Patents 448 984) wird vor dem Trocknen in dem vom Waschen her in ihr zurückgebliebenen Wasser durch Erwärmen auf dem Wasserbad unter Rühren gelöst. Diese Lösung wird, wenn nötig, filtriert oder koliert und für sich oder nach Zusatz eines geschmeidig machenden Mittels (z. B. etwas Glycerin oder Polyglycerin) auf geeigneten Gießtischen oder mittels geeigneter Gießmaschinen in bekannter Weise durch Trocknen und nachträgliches Ablösen von der Unterlage auf Filme verarbeitet. Der fertige Film kann, um seine Quellbarkeit in Wasser herabzusetzen, nachgedämpft oder nacherhitzt werden. Er kann auch in einer wäßrigen, z. B. a- bis 3prozentigen Anilin- oder Toluidinlösung in Wasser gebadet oder mit einer verdünnten Anilin- oder Toluidinlösung getränkt und nochmals getrocknet werden. Beispiel a 6 Gewichtsteile einer in verdünnten Basenlösungen löslichen Cellulosexanthogenessigsäure oder Cellulosexanthogen-x-propionsäure (dargestellt z. B. nach den in dem Patent 448 984 beschriebenen Verfahren) werden in go bis ioo Gewichtsteilen einer 1/4 bis 1/2prozentigen Lösung von Anilin in Wasser unter Rühren oder Kneten gelöst und die Lösung wie im Beispiel i auf Filme verarbeitet. Beispiel 3 Arbeitsweise wie in Beispiel e, jedoch mit dem Unterschiede, daß statt Anilin eine o,o2-bis o,o4prozentige Lösung von Ammoniak in Wasser als Lösungsmittel verwendet wird. Beispiel 4 Arbeitsweise wie im Beispiel 2 oder 3, jedoch mit dem Unterschiede, daß als Lösungsmittel eine 3- bis =5prozentige Lösung von Pyridin in Wasser verwendet wird. Die Lösung hält sich vorzüglich. II. Appretur von Textilstoffen Beispiel i Ein vegetabilisches oder animalisches Textilgewebe wird auf einer entsprechenden Maschine mit einer der im Beispiel I. i oder I. 2 oder i. 3 oder I.4 verwendeten Lösung, gegebenenfalls unter Zusatz eines Füllmittels, z. B. Zinkweiß oder China-Clay oder Talkum, ein oder mehrere Male überzogen und getrocknet. Nach dem Trocknen kann der Stoff nacherhitzt oder gedämpft oder in einer wäßrigen' Anilin- oder Toluidinlösung gebadet oder damit getränkt und getrocknet werden. Beispiel 2 Arbeitsweise wie im Beispiel r, jedoch mit dem Unterschiede, daß der Lösung ein weichmachendes Mittel, z. B. Türkischrotöl, oder ein trocknendes oder nichttrocknendes Öl oder Seife zugesetzt wird. Beispiel 3 Arbeitsweise wie im Beispiel i oder 2, jedoch mit dem Unterschiede, daß die Lösung mit einer Stärkelösung vermischt wird. Beispiel 4 Ein Reaktionsgemisch, erhalten durch Versetzen von zooo Gewichtsteilen einer 5prozentigen (auf Ausgangscellulose gerechnet) Viskose mit einer neutralisierten Lösung von 5o Gewichtsteilen Monochloressigsäure in ioo Gewichtsteilen Wasser und 24stündiges Stehenlassen, wird für sich oder im Gemisch mit 300 Prozent Talkum (auf den Cellulosexanthogenfettsäuregehalt gerechnet) zur Appretur von Baumwollstoffen verwendet und die appretierten Baumwollstoffe, ohne getrocknet zu werden, in ein Fällbad gebracht, welches etwa =o Prozent Schwefelsäure und zo Prozent Ammoniumsulfat enthält, dann ausgewaschen und getrocknet.
  • Die appretierten bzw. überzogenen Textilstoffe können nach Fertigstellung noch geglättet oder kalandert oder durch Behandlung mit geriffelten bzw. gemusterten Walzen gepreßt, gemustert oder geglänzt werden. III. Textildruck ioo Gewichtsteile einer Lösung wie in den Beispielen I. i oder I. 2 oder I. 3 oder I. 4 werden mit 4 bis 6 Gewichtsteilen eines Farblackes oder mit 4 bis 6 Gewichtsteilen fein gemahlenem Glimmer oder 4 bis 6 Gewichtsteilen Zinkweiß oder Lithopone oder 2 bis 3 Gewichtsteilen Ruß oder 4 bis 6 Gewichtsteilen Aluminiumstaub vermischt und, gegebenenfalls nach vorheriger Mahlung auf einer Farbreibmühle, auf einen Baumwollstoff aufgedruckt und getrocknet.
  • Das bedruckte Gewebe kann nach dem Trocknen nacherhitzt oder gedämpft oder in einer wäßrigen Anilin- oder Toluidinlösüng gebadet oder damit getränkt und getrocknet werden. IV. Buchbinderleinwand Ein vorteilhaft lockerer Textilstoff, z. B. Kaliko, wird mit einer der in den Ausführungsbeispielen I. i oder I. 2 oder I. 3 oder I. 4 verwendeten Lösungen, gegebenenfalls unter Zusatz von Zinkweiß oder China-Clay oder lockeren Cellulosefasern oder Ruß oder eines Farblackes oder Glimmer oder Farbstoff, in einer oder mehreren Schichten überzogen, bis die Gewebsmaschen vollständig ausgefüllt sind. Wird der Überzug in mehreren Schichten ausgeführt, wird nach jeder Schicht getrocknet. Der Stoff kann nach jeder Überzugsschicht oder nur nach der Schlußschicht heiß oder kalt kalandert werden. Nach dem Tränken kann der Stoff nacherhitzt oder gedämpft oder in einer wäßrigen Anilin- oder Toluidinlösung gebadet oder damit getränkt und getrocknet werden.
  • Die fertige Buchbinderleinwand kann durch Pressen zwischen Platten oder durch Gaufrieren mit gemusterten Walzen o. dgl. mit beliebigen Mustern oder Narben versehen oder durch Kalandern glänzend gemacht werden. V. Papierleimung Eine der im Ausführungsbeispiel I. i oder I. 2 oder I. 3 oder I. 4 verwendeten Lösungen wird dem Stoffbrei zugesetzt und in bekannter Weise durch Ausfällung mittels Aluminiumsulfat auf der Faser befestigt. VI. Kunstfäden Eine der im Ausführungsbeispiel I. i oder I. 2 oder I. 3 oder I. 4 verwendeten Lösungen wird durch feine Öffnungen gesponnen und der austretende Faden, z. B. im heißen Luftstrom, getrocknet. Die fertigen Fäden können nach dem Trocknen nacherhitzt oder gedämpft oder in einer wäßrigen Anilin- oder Toluidinlösung gebadet oder damit' getränkt und getrocknet werden.
  • Die nach den vorangehenden Beispielen hergestellten Kunststoffe können, wenn gewünscht, gewaschen werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Lösung, welche eine oder mehrere Cellulosexanthogenfettsäuren enthält, gegebenenfalls nach Zusatz eines anderen Kolloids oder eines weichmachenden Mittels oder eines Farbstoffes oder Füllstoffes oder organischen oder anorganischen Pigmentes, in die Form eines Kunststoffes, einer Schicht o. dgl. bringt und dann so behandelt, daß die Cellulosexanthogenfettsäure in fester Form abgeschieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung einer geeigneten Cellulosexanthogenfettsäure in einer wäßrigen Flüssigkeit, z. B. Wasser oder einer wäßrigen Ammoniaklösung oder einer wäßrigen Lösung einer organischen Base oder einer wäßrigen Lösung eines Alkalicarbonats oder Alkalihydroxyds o. dgl., gegebenenfalls nach Zusatz eines anderen Kolloids oder eines weichmachenden Mittels oder eines Farbstoffes oder Füllstoffes oder organischen oder anorganischen Pigmentes, in die Form eines Kunststoffes bringt und trocknet, gegebenenfalls noch nacherhitzt bzw. dämpft oder auswäscht.
DEL60242D 1924-04-04 1924-05-20 Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen Expired DE489969C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10300745A1 (de) * 2003-01-07 2004-07-22 Pickel, Peter, Prof. Dr.-Ing. Antriebssystem für Arbeitsmaschinen, insbesondere für Straßenfertiger

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE10300745A1 (de) * 2003-01-07 2004-07-22 Pickel, Peter, Prof. Dr.-Ing. Antriebssystem für Arbeitsmaschinen, insbesondere für Straßenfertiger

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