DE461662C - Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Horn - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Horn

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DE461662C
DE461662C DEB124526D DEB0124526D DE461662C DE 461662 C DE461662 C DE 461662C DE B124526 D DEB124526 D DE B124526D DE B0124526 D DEB0124526 D DE B0124526D DE 461662 C DE461662 C DE 461662C
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horn
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L89/00Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
    • C08L89/04Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
    • C08L89/06Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von künstlichem Horn. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem, unentzündbarem Horn, das sowohl durchsichtig als auch beliebig gefärbt erhalten werden kann und dessen Herstellung außerordentlich billig ist.
  • Ausgangsstoff für das nach dem Verfahren hergestellte Horn sind tierische Stoffe, insbesondere die Nerven und Sehnen. Diese werden getrocknet und zwischen Walzen oder mittels einer Stampfe oder Stoßpresse bearbeitet, um die Stoffe in eine faserige Masse zu überführen. Zweckmäßig wird man sie daran anschließend einem Kämmprozeß unterwerfen. Um die )hasse möglichst voluminös zu gestalten, werden die Fasern aufgebläht, indem sie der Reihe nach mit verdünnter Säure oder Alkali oder einer schwachen alkalischen Schwefellösung behandelt und dann. mit Wasser von etwa i8 bis -q.° C gewaschen werden, bis die Attfblähttngsmittel verschwunden sind. Die Sehnenfasern bilden jetzt eine klebrige Masse, in der die einzelnen Fasern kaum zu unterscheiden sind. Wird diese Masse mit einer konzentrierten Salzlösung behandelt. so werden die Fasern entwässert und die voluminöse Aufblähung weicht, die Masse erhält eine gewisse Konsistenz und die Fasern werden wieder sichtbar.
  • Dieses Produkt wird in beliebige Form gebracht und gepreßt. Die Fasern hängen dann fest zusamrnen, ohne Hinzufügung irgendeines Bindemittels. Nach dem Trocknen hat der Stoff ein. Aussehen ähnlich wie Naturhorn, und auch das Gefüge und die Widerstandsfähigkeit sind dem Horn entsprechend. Die Masse kann dann in Tafeln von beliebigen Abmessungen gebracht werden.
  • Das vorhergehende Zermahlen des Ausgangsstoffes kann die Fasern, die die Sehnen bilden, nicht vollständig voneinander isolieren, selbst wenn dem Zermahlen oder Zerbrechen ein Kämmprozeß folgt. Es bleiben in der voluminösen aufgeblähten Masse Bündel dieser Fasern zurück, die für die Durchsichtigkeit des Enderzeugnisses nachteilig sind. Das Aufblähen bezweckt, die Kohäsion zwischen den Fasern, die diese Büschel bilden, zu verringern. Diese aufgeblähten Büschel werden durch eine weitere mechanische Behandlung voneinander getrennt, die z. B. darin besteht, daß auf die aufgeblähte Masse ein starker Druck ausgeübt wird. Danach wird eine klebrige Masse erhalten, bei der die aufgeblähten Fasern nicht mehr mit dem bloßen Auge voneinander unterschieden werden können. In diesem Zustande ist die Fasermasse zu weich, um schon endgültig geformt werden zu können. Um der Masse die nötige Festigkeit zu geben, wird den aufgeblähten Fasern ein Teil ihres Wassers entzogen, indem die Masse in einer Lösung aus Salzen der Alkalimetalle, der metallischen Erden o. dgl. verteilt wird. Diese Lösung wirkt außerdem auf die Fasermasse chemisch ein und macht sie mehr oder weniger unlöslich. Das trifft insbesondere bei der Anwendung von Aluminiumchlorid als Entwässerungsmittel zu. Immer aber ist es erforderlich, die entwässerten und wieder fest und sichtbar gewordenen Fasern, die als solche genau zu erkennen sind, mit einer Lösung zu behandeln, durch die sie unlöslich werden, beispielsweise mit Formaldehyd. Die gut vermischte Masse der entwässerten und unlöslich gemachten Fasern wird schließlich unter Druck in die gewünschte Form gebracht. Die Fasern verbinden sich infolge des Druckes und haften ohne jegliches Bindemittel fest zusammen.
  • Beispiel. Nachdem das getrocknete Ausgangsmaterial zermahlen bzw. gebrochen ist, wird es in einem 2prozentigen Schwefelnatriumbad z bis 5 Stunden lang behandelt, um ein Aufblähen der Fasern herbeizuführen. Hierzu kann auch ein Schwefelsäurebad benutzt werden, das auf zoo Teile 5 Teile konzentrierte Schwefelsäure enthält. In einem solchen Bade verbleibt die Masse nur etwa 3 bis ro Minuten.
  • Nach dieser Behandlung werden die Fasern auf einem Sieb mit Wasser von 18 bis 2q.° C gewaschen und in einer Form hydraulisch gepreßt. Es entsteht eine gleichmäßige Paste, die mit Aluminiumchloridlösung z bis 2 Stunden behandelt wird. Nach dieser Behandlung, bei der den Fasern teilweise das Wasser entzceen wird, wird die Masse mittels Formaldehydlöstmg von. etwa 7 bis 8 Volumenprozent unlöslich gemacht. Danach kann der Stoff unter Druck in jede gewünschte Form gebracht oder zu Platten verschiedener Dicke umgeformt werden, die zerschnitten und bearbeitet werden können und in der Tischlerei oder zur Herstellung von Kämmen, Bürsten u. dgl., immer woa es sich um Ersatz von Horn handelt, Verwendung finden können. Die Färbung kann in jeder Schattierung ausgeführt werden durch Beigabe von basischen Anilinfarben. Die Durchsichtigkeit wird durch eine Behandlung von Kanadabalsam erreicht. Ein schildpattähnliches Erzeugnis wird erhalten, wenn die Masse mit einer Goldlösung besirichen wird, wodurch die rote Farbe erzeugt wird; die schwarze Farbe wird für diesen Fall durch eine Lösung von Silbernitrat erzielt.
  • Wird Borax der Masse zugefügt, so wird sie besonders hart, so daß sie leicht durchlocht werden kann und beispielsweise feine Schnitte hergestellt werden können. An Stelle der erwähnten Mineralsäure können auch organische Säuren, beispielsweise Milchsäure, verwendet werden, wobei zu berücksichtigen ist, daß mit der Stärke der Säure auch die Reaktionsdauer wechselt. Zur Entwässerung der Fasern kann außer Aluminiumchlorid auch ein anderes Salz, beispielsweise Bariumchlorid oder Calciumchlorid oder ein Gemisch von entsprechenden Salzen verwendet werden. Anstatt Formaldehyd zur Unlöslichmachung kann Gerbsäure, Bichromat, zprozentige Chinonlösung oder konzentrierte Kaliumcarbonatlösung verwendet werden, wodurch das Wasser ebenfalls so gut abgeschieden wird wie auch mittels Alkohol.
  • Wenn die Masse mit Kaliumcarbonat behandelt wird, so wird sie danach in Natrium-Bichromat getaucht. In diesem Bad wird die ganze Masse durchdrungen und darin anschließend der Einwirkung von Natrium-Hyposulfit unterworfen, wodurch das Bichromat in Chromsalz verwandelt und die Masse unlöslich wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von künstlichem Horn, dadurch gekennzeichnet, daß man tierische Abfallstoffe, insbesondere Sehnen, trocknet, durch Zermahlen oder Zerstoßen in feine Fasern überführt und eventuell noch kardiert und darauf der Einwirkung von Alkalien oder Schwefelalkalien in verdünnter wässeriger Lösung oder verdünnten Säuren unterwirft, um die Fasern aufzublähen, worauf man die Masse einem nochmaligen Zermahlen oder Zerstoßen unterwirft, um die Trennung der einzelnen Fasern voneinander zu vollenden und dann mit einer konzentrierten Salzlösung und einem unlöslich machenden Stoff behandelt, worauf die Masse der so teilweise entwässerten Fasern durch Pressen geformt und getrocknet wird.
DEB124526D 1925-04-11 1926-03-11 Verfahren zur Herstellung von kuenstlichem Horn Expired DE461662C (de)

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DE (1) DE461662C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4999134A (en) * 1987-09-25 1991-03-12 Basf Aktiengesellschaft Zinc salts, lead salts and/or calcium salts of carboxylic acids and their use as corrosion inhibitors

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4999134A (en) * 1987-09-25 1991-03-12 Basf Aktiengesellschaft Zinc salts, lead salts and/or calcium salts of carboxylic acids and their use as corrosion inhibitors

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