AT205158B - Verfahren zur Überführung endloser Fäden in Stapelfasern bzw. in gestapeltes Spinngut - Google Patents

Verfahren zur Überführung endloser Fäden in Stapelfasern bzw. in gestapeltes Spinngut

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AT205158B
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  Verfahren zur Überführung endloser Fäden in Stapelfasern bzw. in gestapeltes Spinngut 
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 kann Guanidincarbonat sowohl für sich als auch vor allem in Verbindung mit Glykol, Glykolderivaten, quaternären Ammoniumverbindungen usw. eingesetzt werden. 



   Man bedruckt die zu zerlegenden endlosen Fäden mit entsprechend geätzten, reliefierten oder gravierten Walzen, Schablonen, Rastern und ähnlich wirkenden Geräten mit den die Fasersubstanz abbauenden bzw. zerstörenden Chemikalien, trocknet und erhitzt auf solche Temperaturgrade, dass eine teilweise oder völlige Zerstörung der Fasersubstanz stattfindet. Hiebei ist es zweckmässig, die anzuwendenden Chemikalien in verdickter Form einzusetzen. 



   Bei dem nachfolgenden Verstrecken des Materials erfolgt dann der Zerfall in den gewünschten Stapel bei voller Zerstörung schon unter Aufwendung geringster mechanischer Kräfte. Teilweiser Abbau ist immer noch von Bedeutung im Rahmen der bekannten Reissspinnverfahren. Die Zerlegung der sehr reissfesten Fasern erfolgt wesentlich leichter und gleichmässiger, da die Zerreissstellen ja bereits vorgebildet sind. 



   Das Verfahren erlaubt sowohl die Erzeugung von Fasern gleicher wie auch verschiedener Stapellänge in ein und demselben Garn. Wird der Aufdruck mit parallel verlaufenden Gravuren usw. durchgeführt, so resultiert eine gleichmässige Stapellänge, während bei Verwendung unregelmässig auftragender Formen ein bezüglich Faserlänge gemischter Stapel entsteht. 



   Da die Parallelität der Fasern vollkommen erhalten werden kann, erleidet der Spinnprozess keine Unterbrechung. Nach dem Zerfall der endlosen Fäden in Fasern erfolgt die Aufarbeitung in bekannter Weise über das Vor-und Feinspinnwerk. Durch eine entsprechende Einteilung hat man bei Anwendung des vorstehend beschriebenen Stapelungsverfahrens die Möglichkeit, direkt auf die Hochverstreckwerke zu gehen, und kann so erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand sparen. Man kann aber bei geeigneter maschineller Anordnung auch sofort mit der Drehungsarbeit beginnen, was besonders bei feinen Garnen wertvoll ist. 



   Eine gänzlich neue Garnart kann man mit Hilfe des vorstehend beschriebenen Verfahrens dadurch erzeugen, dass man eine Anzahl endloser Kapillaren, die mit der abbauenden chemischen Substanz entweder in ungleichen Abständen oder so bedruckt sind, dass die bedruckten SteHen gegeneinander verschoben sind, zu einem Garn zusammenführt, verdreht, bis zur örtlichen Zersetzung erhitzt und dann streckt. Dabei zerreissen die Kapillaren an den geschwächten Stellen, ohne dass jedoch der Faserverband aufgelöst wurde. Es ist aber nun aus dem endlosen Faden ein Garn entstanden, das in seinen Eigenschaften einem gesponnenen Garn entspricht, obwohl es auf einem ganz andern Wege gewonnen ist. 



   Ein solches Arbeitsverfahren eignet sich sowohl für grobe wie auch für sehr feine Garne. 



   Bei Polyesterfasern, die eine hohe Verstreckung erfahren, kann man dadurch wertvolle Effekte erhalten, dass man die endlosen Fäden vor dem Bedrucken mit den abbauenden Chemikalien nur zu einem Teil,   z. B.   2/3 des üblichen Grades verstreckt, das letzte Drittel dann zur Zerreissung der Fasern nach dem Erhitzen benutzt. Man kann auch verschieden stark verstreckte endlose Fäden benutzen und erhält Garne mit andern textilen Werten. 



   Eine weitere, bisher nicht bestehende Möglichkeit, neuartige Garne herzustellen, besteht darin, dass man die zu behandelnde bedruckte, getrocknete Fadenschar entweder mit unbehandelten Garnen mischt und nach vorstehend beschriebener Weise aufarbeitet oder dass man chemisch verschiedene Garne miteinander verarbeitet, so dass ein Teil des Garnes durch die gewählten Chemikalien angegriffen, der andere nicht angegriffen wird. Die Aufarbeitung erfolgt in grundsätzlich gleicher Weise wie vorher beschrieben. Hiebei kann das zu behandelnde Material auch durch Mitverarbeitung einer endlosen Faser, die durch Guanidincarbonat bzw. weitere mitverwendete Chemikalien nicht angegriffen wird, entstanden sein. Ferner kann die Zerlegung der Garne auch im gewebten oder gewirkten Stück erfolgen. 



   Es lassen sich nach dieser Arbeitsweise zahlreiche neue und für die textile Arbeit, Mode usw. sehr wertvolle Garnarten gewinnen, zumal Mischungsverhältnis, Faserfeinheit, Garnstärke, Zwirnung, Glanz, Färbbarkeit, Kräuselung usw. in weiten Grenzen wechseln können. 
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 aus 24 Einzelkapillaren, werden vor dem Aufspulen oder auch zu einem späteren Zeitpunkt im Abstand   z. B.   von 60 mm mit einer Paste bedruckt, die pro kg   enthält-  
300 g Industriegummi (1 : 2)
300 g Britischgummi (1 : 1)
100 g Thiodiglykol
50 g Guanidincarbonat
250 g   H20.   



   Das Material wird getrocknet, verwebt und dann einer kurzen Hitzeeinwirkung,   z. B.   30 Sekunden 

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 bei   180 - 2100   C, unterworfen. Infolge der an den bedruckten Stellen sofort eintretenden Zerstörung wird der endlose Faden in ein Stapelgarn übergeführt. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Überführung endloser Fäden in Stapelfasern bzw. in gestapeltes Spinngut durch lokales Aufbringen von das Material zersetzenden Substanzen auf endlose Fäden, wodurch die Fäden in Stapel unterteilt werden, dadurch gekennzeichnet, dass man auf die Fäden aus Polyterephthalsäureglykolestern oder auf Mischgarne, die zum Teil aus diesem Material bestehen, gegebenenfalls in gewebtem oder gewirktem Zustand, Guanidincarbonat aufträgt und bis zur völligen oder teilweisen Zerstörung der Fäden oder Garne an den Auftragstellen einwirken lässt, und gegebenenfalls die Trennung auf mechanischem Wege   z. B.   durch Reissen zu Ende führt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man neben Guanidincarbonat noch Glykol oder Glykolderivate mitverwendet.
AT712856A 1955-11-30 1956-11-28 Verfahren zur Überführung endloser Fäden in Stapelfasern bzw. in gestapeltes Spinngut AT205158B (de)

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