DE178985C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Ve 178985 — KLASSE 296. GRUPPE

Zusatz zum Patente 170051 vom 3. August 1904.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. September 1905 ab. Längste Dauer: 2. August 1919.

Durch Patent 170051, Kl. 29 b, ist ein Verfahren zur Herstellung künstlicher Fäden aus Kasein geschützt worden. Dieses besteht im wesentlichen darin, daß das Kasein mit Hilfe von alkalischen Flüssigkeiten zu einer fadenziehenden Flüssigkeit gelöst und den daraus gebildeten Fäden die zur Lösung verwendete Base durch Säuren entzogen wird, während gleichzeitig Formaldehyd darauf wirkt.

Dieses Verfahren besitzt aber den Nachteil, daß'die durch die Behandlung der basischen Fäden mit Säuren in den entstandenen Kaseinfäden gebildeten Salze sich sehr schwer auswaschen lassen. Werden diese Salze aber nicht vollständig entfernt, so sind die Fäden nach dem Trocknen brüchig. Dies kann zwar durch einen Zusatz von Glycerin und dergl. zur Spinnlösung vermieden werden, doch sind die Fäden dann weniger wasserfest.

Es hat sich nun gezeigt, daß das Auswaschen der. Fäden durch einen Zusatz von Cellulose ganz bedeutend erleichtert wird.

Dieser Zusatz geschieht in der Weise, daß man sich eine Lösung von Cellulose, mittels irgend eines der für diese gebräuchlichen basischen Lösungsmittels (z. B. Kupferoxydammoniak) oder eine Lösung von Viskose herstellt und entweder die fertige dicke Lösung der fertigen Kaseinlösung zusetzt, oder in einer mehr oder weniger verdünnten Cellulose-35

lösung so viel Kasein mit Hilfe der nötigen Menge von Basen löst, bis man eine fadenziehende Flüssigkeit erhält.

Die bekannten Celluloselösungen lassen sich mit der Kaseinlösung leicht in jedem Verhältnisse mischen, vorausgesetzt, daß zu deren Herstellung, die gleiche Base verwendet wird. . . . ' 4 -

Für vorliegenden Zweck und um die billige und . leicht herzustellende Kaseinspinnlosung nicht unnütz zu verteuern, genügt ein Zusatz von 5 bis 10 Prozent trockener Cellulose auf das trockene Kasein berechnet.

Nach dem Trocknen erlangen derart hergestellte Fäden eine große Festigkeit und Elastizität besonders auch beim Anfeuchten mit Wasser.

Durch dieses Verfahren ist man daher in der Lage, elastische, nicht brüchige Fäden selbst von der Stärke eines Roßhaares herzustellen, was aus reinem Kasein nach dem Verfahren des Hauptpatents nur sehr schwer möglich ist.

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Claims (1)

1. Patent-Ansprdch :

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   Ausführungsform des Verfahrens nach Patent 170051, dadurch gekennzeichnet, daß die dort beschriebene Kaseinlösung mit Lösungen von Viskose oder Cellulose in basischen Lösungsmitteln versetzt wird.