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Photographische Kamera mit einer Einrichtung zur elektronischen Steuerung
der Belichtungszeit Die Erfindung betrifft eine photographische Kamera, deren Verschluß
eine elektronisch gesteuerte Zeitbildungseinrichtung aufweist, mittels welcher eine
den Verschluß in der Offenstellung blockierende Sperre beeinflußbar ist.
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Bei Kameras vorstehender Gattung hat man sich bisher zur Durchführunc,
von Selbstauslöseraufnahrnen eines in die Kamera bzw. in deren Verschluß eingebauten
mechanischen Vorlaufwerks bedient, welches entweder unabhängig vom Verschluß oder
gleichzeitig mit diesem in Spannlage überführbar ist. Diese Kameras weisen daher
zwei auf völlig verschiedenen Prinzipien beruhende Einrichtungen zur Steuerung von
Zeiten auf, und zwar einmal das rein mechanische Hemmwerk für Selbstauslöseraufnahmen
und zum anderen die auf elektronischer Basis arbeitende Einrichtung zur Steuerung
der Belichtungszeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Kamera mit einer
Einrichtung zur elektronischen Steuerung der Belichtungszeit die Systeme zur Regelung
von Vorlaufzeit und Belichtungszeit in unverwickelter Weise mit relativ geringem
baulichem Aufwand und unter Gewährleistung eines einwandfreien Funktionsablaufs
der Kamera zu vereinheitlichen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Kamera mit elektronischer Belichtungs-Zeitbildungseinrichtung
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß eine weitere, ebenfalls auf elektronischer
Basis arbeitende Schaltanordnung, ferner eine von dieser steuerbare, die Öffnungsbewegung
des ausgelösten Verschlusses für eine bestimmte Zeit verzögernde Sperrvorrichtung
vorgesehen ist. Auf diese Weise konnten mit relativ einfachen Mitteln die Voraussetzun
en dafür geschaffen 9 C werden, daß nicht nur, wie bisher üblich, die Belichtungszeit,
sondern auch die Vorlaufzeit bei Durchführung von Selbstauslöseraufnahmen elektronisch
gesteuert werden kann. Das wiederum ergibt insofern eine Vereinfachung im Kameraaufbau,
als die beiden Systeme zur Steuerung von Vorlaufzeit und Belichtungszeit auf elektronischer
Basis arbeiten.
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Um einerseits einen einfachen und unverwickelten Aufbau der Schaltanordnung
für die elektronische Steuerung der Vorlaufzeit, andererseits eine einwandfreie
Funktionsfolge der einzelnen, nach dem Auslösen des Verschlusses zur Wirkung kommenden
Elemente durch Relaisauslösung zu erreichen, ist es zweckmäßig, daß die elektronische
Schaltanordnung als parallel zur Zeitbildungseinrichtung geschaltete Kippschaltung
ausgebildet ist und einen von dieser steuerbaren Elektromagnet aufweist, dem ein
entgegen der Wirkung einer Relaisfeder mit dem Verschlußblätterbetätigungsorgan
in Eingriff bringbarer, in dieser Lage verriegelbarer Sperrhebel wirkungsmäßig zugeordnet
ist, der nach Ablauf der Verzögerungszeit, durch den Elektromagnet freigestellt,
in eine Lage überwechselt, die den Ablauf des Verschlusses ermöglicht.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß dem mehrarmig
ausgebildeten Sperrhebel ein federbelasteter Stützhebel zugeordnet ist, der mit
dem Anker des Elektromagnets getrieblich verbunden ist und den Sperrhebel nach Überführen
in die Riegelstellung sichert, nach Ablauf der Verzögerungszeit in Abhängigkeit
vom Zustand des Elektromagnets freistellt. Diese Maßnahme gestattet eine freizügige
Anordnung der einzelnen Bauteile der Schaltanordnung für die Steuerung der Vorlaufzeit
und läßt außerdem verschiedene Ausführungsmöglichkeiten des mechanischen und elektronischen
Teils dieser Anordnuna zu. So kann zwecks Erzieluna eines einfachen sowie teilesparenden
Aufbaus des elektronischen Teils der Schaltanordnung für die Vorlaufzeitsteuerung
der Elektromagnet als Haltemagnet ausgebildet sein, der bei Stromdurchfluß den Stützhebel
mittels seines Ankers entgegen der Wirkung einer Rückholfeder für die Dauer der
Verzögerungszeit in einer die Riegelstellung des Sperrhebels sichernden Lage hält.
Will man den mechanischen Teil der Schaltanordnung besonders einfach ausbilden,
so kann dies in vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung dadurch erfolgen, daß
der Elektromagnet als Zugmagnet ausgeführt ist, welcher am Ende der Verzögerungszeit
mit Strom beaufschlagt wird und durch Anzug des Ankers den Stützhebel
aegen
die Wirkung einer Zustellfeder aus der die Riegelstellung des Sperrhebels sichernden
Lage führt.
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Zur Vervollkommnung der Schaltanordnung zwecks Erzielung einer sicheren
Funktionsweise derselben und zur Verineidung unnötiger Kapazitätsverluste sind zwei
beim überführen des Sperrhebels in Riegelstellung betätigbare Kontaktschalter vorgesehen,
von denen der eine die Schaltanordnung für die Verzögerung der öffnungsbewegung
des Verschlusses in Betriebsbereitschaft führt, während der andere die elektronische
Zeitbildungseinrichtung außer Betrieb setzt.
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Um die Anwendung der Schaltanordnung zur elektronischen Vorlaufzeitsteuerung
vom Kamera-bzw. Verschlußaufbau unabhängig zu machen, wird ferner vorgeschlagen,
daß der Sperrhebel mit einem mit einer Handhabe versehenen Spannring verbunden ist.
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Die Erfindung ist nachfolgend an Hand zweier Ausführungsbeispiele
beschrieben und in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 eine
Draufsicht auf den in Spannlage überaeführten und für Selbstauslöseraufnahmen vorbereiteten
Verschluß, der mit elektronisch gesteuerten Sperreinrichtungen für Vorlaufzeit und
Belichtungszeit, außerdem zur Steuerung der Vorlaufzeit mit einem Haltemagneten
ausgerüstet ist, F i g. 2 die beiden Schaltkreise zur Steuerung der Vorlaufzeit
und der Belichtungszeit, F i g. 3 die Auslösemechanik der Verschlußanordnung
nach F i g. 1,
F ig.4 das Zusammenwirken von Sektorenring und Vorlaufzeitsperre
nach dem Auslösen des Verschlusses, F i g. 5 die von der Verschlußanordnung
gemäß F i -. 1 eingenommene Lage nach dem Belichtungsvorgang, F i
g. 6 eine Teilansicht des Verschlusses mit einem weiteren Ausführungsbeispiel
einer Schaltanordnung für elektronische Vorlaufzeitsteuerung mit als Zugmagnet ausgebildetem
Elektromagneten, wobei die Vorlaufzeitsperre in Riegelstellung übergeführt ist,
F i g. 7 die der Anordnung nach F i g. 6 zugeordnete elektronische
Schaltung sowie den Schaltkreis der elektronischen Zeitbildungseinrichtung, F i
g. 8 die Einrichtung gemäß F i -. 6 nach dem im CD
Bewegungsablauf.
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In der Zeichnung bedeutet 1 die Grundplatte eines beispielsweise
als Spannverschluß ausgebildeten photographischen Verschlusses, welche in einem
Verschlußgehäuse 2 angeordnet und mit einem Rohrstutzen la versehen ist. Die Grundplatte
1 dient der Aufnahme des Verschlußantriebsmechanismus, welcher als Kurbelantrieb
ausgeführt sein kann. Dieser weist eine auf einer Spannachse 4 drehfest sitzende
Antriebsscheibe 5 auf, die unter der Wirkung einer Antriebsfeder
6 steht. An der Scheibe 5 ist eine Treibklinke 7 angelenkt,
die mit ihrem Maul 7 a an einem Lappen 8 a eines Sektorenrings
8 angreift und diesen bei Ablauf der Antriebsscheibe in eine hin-und hergehende
Drehbewegung versetzt.
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Die Antriebsscheibe 5 wird in der Gespanntlage gemäß F i
g. 1 mittels eines zweiarmigen Auslösehebels 10 arretiert, welcher
unter Vermittlung eines Mitnehmerstifts 11 mit einem schwenkbar gelagerten
Betätigungshebel 12 zusammenarbeitet. Die Anordnung kann hierbei so getroffen sein,
daß beim Schwenken des Betätigungshebels 12 im Gegenuhrzeigersinn der Auslösehebel
10 an der Kante 5 a der Antriebsscheibe 5 abgleitet
und diese zum Ablauf freigibt.
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Um mit der vorbesehriebenen Verschlußanordnung Aufnahmen von unterschiedlicher
Belichtungsdauer durchführen zu können, ist eine den Verschlußantriebsmechanismus
in der Offenstellung der Sektoren blockierende, elektronisch gesteuerte Sperreinrichtung
vorgesehen. Diese weist einen auf einem Zapfen 14 gelagerten Fanghebel
15 auf, dessen Lappen 15a sich in der Offenstellung des Verschlusses vor
einen Ansatz 8 b des Sektorenrings 8 legt und somit dessen Weiterbewegung
entsprechend der eingestellten Belichtungszeit blockiert. Der Fanghebel
15 arbeitet mittels eines Stifts 16 mit dem Nocken 17 a eines
Ankerhebels 17 zusammen, der auf einem Zapfen 18 lagert. Der von einer
Rückholfeder 20 beaufschlagte Ankerhebel trägt an seinem langen Hebelende einen
Anker 21. Dieser wird beim Spannen des Verschlusses an einem Elektromagneten 22
zur Anlage gebracht, wozu ein Andrückhebel 24 vorgesehen ist, der von einem an der
Antriebsscheibe 5
befestigten Stift 25 mitgenommen wird. Hierbei trifft
ein Stift 26 des Andrückhebels 24 auf eine Kante 17 b des Ankerhebels
17, der seinerseits den Anker 21 an den Elektromagnet 22 anlegt.
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Wie aus F i g. 2 ersichtlich, liegt der Elektromagnet 22 in
einem der Steuerung der Belichtungszeit dienenden elektronischen Schaltkreis, der
als Kippschaltung an sich bekannter Art ausgebildet ist. Wesentliche Bestandteile
dieser Kippschaltung sind zwei Transistoren T, und T2, ferner ein an der Basis des
Transistors T, angeschlossener Kondensator C,. Zur Einstellung unterschiedlicher
Belichtungszeiten ist eine Reihe von Zeitregelwiderständen 28 vorgesehen,
von denen jeder einzelne einen einer bestimmten Belichtungszeit entsprechenden Widerstandswert
besitzt. Mittels einer an einer Schleifbahn 29 anliegenden Kontaktbrücke
30, welche mit einem in der Zeichnung nicht weiter dargestellten Belichtungszeitsteller
bewegbar ist,wird jeweils einer der Zeitregelwiderstände 28 in den Stromkreis der
Kippschaltung eingerückt. Außer den Widerständen 28 kann zusätzlich noch
ein Photowiderstand 32 vorgesehen sein, welcher bei Einstellung »Auto« des
Belichtungszeitstellers mittels der Kontaktbrücke 30 in die elektronische
Kippschaltung einbezogen ist und die Durchführung von Aufnahmen mit automatischer
sowie lichtabhängig gesteuerter Belichtungszeiteinstellung ,gestattet.
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Zum Anschluß der elektronischen Kippschaltung an eine Batterie
33 dient ein Hauptschalter Sl, welcher beim Auslösen der Kamera beispielsweise
mittels des Betätigungshebels 12 (F i g. 1) geschlossen werden kann.
In Reihe mit dem Hauptschalter S,
liegen ferner die Schalter S,
und S.. Der Schalter S2
bleibt bei Durchführung von Aufnahmen
mit durch die Zeitregelwiderstände 28 bzw. den Photowiderstand
32 gesteuerten Belichtungszeiten geschlossen und wird nur bei »B«-Aufnahmen
beispielsweise mittels des Belichtungszeitstellers geöffnet. Der Schalter S#, ist
von einer nachfolgend noch zu beschreibenden Einrichtung zur Durchführung von Selbstauslöseraufnahmen
beeinflußbar. Der vorgenannten Kippschaltung sind schließlich noch ein Ladestartkontakt
S, sowie ein zum Hauptschalter S, parallelliegender Schalter #% zugeordnet,
die beide beispielsweise durch den Sektorenring 8 betätigbar sind. Der Ladestartkontakt
S4 schließt den Kondensator C, in
der Ruhestellung des Verschlusses
kurz und wird während der öffnungsbewegung des Sektorenrings8 getrennt. Dagegen
wird der Parallelschalters, unmittelbar mit dem Anlaufen dieses Rings geschlossen,
der damit die Funktion der elektronischen Kippschaltung sichert.
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Die vorbeschriebene Verschlußanordnung ist weiterhin mit einer Einrichtung
zur Durchführung von Selbstauslöseraufnahmen ausgerüstet. Diese Einrichtung umfaßt
zweckmäßigerweise ebenfalls eine elektronisch gesteuerte Schaltanordnung, die mit
einer die öffnungsbewegung des Sektorenrings für eine bestimmte Zeit verzögernden
Sperrvorrichtung zusammenarbeitet. Die Schaltanordnung zur elektronischen Steuerung
der Vorlaufzeit kann in einfacher Weise gleichfalls als Kippschaltung ausgebildet
sein, die einen eigenen, parallel zur Schaltung für die elektronische Belichtungszeitsteuerung
liegenden Kreis darstellt. Die Kippschaltung der in F i g. 1 bis
5 gezeigten Einrichtung zur elektronischen Steuerung der Vorlaufzeit weist
gemäß F i g. 2 zwei Transistoren T, und T 43 einen Kondensator
C2 sowie einen der Vorlaufzeit angepaßten Widerstand R auf. Im Kollektorkreis
des Transistors T4 liegt ein als Haltemagnet wirkender Elektromagnet 36,
der mit der nachfolgend beschriebenen, die Öffnungsbewegung des Sektorenrings verzögernden
Sperrvorrichtung zusammenarbeitet. Ein in der Ausgangslage den Kondensator
C 2 kurzschließender Wechselschalter S,
dient dazu, die Schaltung für
die elektronische Steuerung der Vorlaufzeit in Betriebsbereitschaft zu führen.
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Die vorerwähnte, der Verzögerung der öffnungsbewegung des Sektorenrings
8 dienende Sperrvorrichtung kann, wie besonders aus F i g. 1, 4 und
5
ersichtlich, einen beispielsweise dreiarmiaen Sperrhebel aufweisen, welcher
auf einem in der Grundplatte 1 befestigten Zapfen 39 lagert und von
einer Relaisfeder 40 beaufschlagt ist. Am Arm 38a des Sperrhebels 38 ist
eine Riegelkante 38 b ausgebildet, welche beispielsweise vor einen mit einer
abgeschrägten Oberkante versehenen Lappen 8 c des Sektorenrings
8 gestellt werden kann. Zur Betätigung des Sperrhebels 38 kann dessen
Arm 38 c mit einem um das Verschlußgehäuse 2 drehbar gelagerten Spannring
41- formschlüssig verbunden sein, an dem eine Handhabe 41 a angebracht ist. Die
Drehbewegungen des Spannrings 41 sind durch Anschläge 43 begrenzt. Dem Arm
38 d, welcher einen nach unten gebogenen Lappen 38 e aufweist, ist
ein beispielsweise zweiarmiger Stützhebel 42 zugeordnet, welcher auf einem in der
Grundplatte 1 befestigten Zapfen 44 lagert. Der Arm 42a des Stützhebels 42
wiederum weist an seinem freien Ende einen hochgebogenen Lappen 42 b auf,
welcher mit einer seitlich abgesehrägten Oberkante 42c versehen ist. Am anderen,
vorzugsweise federnd nachgiebigen Arm 42 d des Stützhebels 42 ist ebenfalls
ein nach unten gebogener Lappen 42e ausgebildet, welcher sich beim überführen des
Sperrhebels in die in F i g. 1 gezeigte Riegelstellung vor den Lappen 8c
des Sektorenrings 8 legt. Um den Hebel 42 auch nach dem Auslösen des Verschlusses
in der Stützlage zu halten, ist diesem ein Ankerhebel 45 zugeordnet, welcher einen
mit dem Haltemagnet 36 zusammenarbeitenden Anker 46 trägt und unter dem Einfluß
einer Rückstellfeder 47 steht. Stützhebel 42 und Ankerhebel 45 können zwecks Ausgleichs
von Fertigungs- und Montagetoleranzen als Federweiche ausgebildet sein. Hierzu ist
der Ankerhebel 45 gleichachsig zum Stützhebel 42 gelagert. Eine auf dem Lagerstift
44 angeordnete Windungsfeder 49 stützt sich einenends an einem Lappen
45 a des Ankerhebels 45, anderenends an einem Lappen 421 des Stützhebels
42 ab und hält letzteren an einem weiteren Lappen 45 b des Ankerhebels
kraftschlüssig in Anlage.
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Im Bewegungsbereich der beiden Arme 38a und 38 d des Sperrhebels
38 sind die beiden vorerwähnten Schalter S, und S#., vorgesehen. Die
Anordnung ist dabei so getroffen, daß beim überführen des Sperrhebels
38 in die Riegelstellung gemäß F i g. 1
der Wechselschalter
S, von der Kurzschlußstellung in die aus dem Schaltbild gemäß F i
g. 2 ersichtliche Lage überwechselt, in welcher eine elektrische Verbindung
der Kippschaltung für die elektronische Steuerung der Vorlaufzeit mit den Schaltern
S#, und S,
hergestellt ist. Unmittelbar vor Erreichen der Riegelstellung
wird der Schalter S#, durch den Arm 38 d geöffnet, wodurch sichergestellt
ist, daß der Kreis für die elektronische Steuerung der Belichtungszeit für die Dauer
der Vorlaufzeit von der Batterie 33 getrennt bleibt, so daß letzlich unnötige
Kapazitätsverluste der Batterie vermieden sind.
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Die Handhabung und die Wirkungsweise der vorbeschriebenen sowie in
den F i g. 1 bis 5 dargestellten Verschlußanordnung sind folgendermaßen:
In der Ruhestellung nimmt der Verschluß die in F i g. 5 gezeigte Lage ein,
wobei der Sperrhebel 38
den Wechselschalter S,., in der in F i g. 2
nicht gezeigten Kurzschlußstellung hält, während der Schalter #, die Kontaktlage
einnimmt. Beim Spannen des Verschlußantriebsmechanismus, was zweckmäßig gleichzeitig
mit dem Transportieren des Films erfolgen kann, wird die Antriebsscheibe
5 mit Bezug auf F i g. 5 im Gegenuhrzeigersinn gedreht und
schließlich in der Spannlage gemäß F i g. 1 durch den Auslösehebel
10 gesperrt. Im Verlauf der Spannbewegung wird der Anker 21 über die Hebel
24 und 17 am Elektromagneten 22 angelegt. Mittels der Kontaktbrücke
30 wird der der gewünschten Belichtungszeit entsprechende Zeitregelwiderstand
28 bzw. der Photowiderstand 32 in den Stromkreis der Schaltung für
die elektronische Belichtungszeitsteuerung eingerückt.
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Soll der ausgelöste Verschluß erst nach Ablauf einer bestimmten Verzögerungszeit
öffnen, so wird nun der Spannring 41 mit Bezug auf F i 5 bis zum Anschlag
an dem einen Begrenzungsstift 43 im Uhrzeigersinn gedreht. Durch die formschlüssige
Verbindung wird der Sperrhebel 38 im gleichen Drehsinn mitgenommen. Hierbei
gleitet der Lappen 38 e des Sperrhebels 38 am Lappen 42b des
Stützhebels 42 entlang und dreht diesen im Gegenuhrzeigersinn. Der mit dem Stützhebel
42 kraftschlüssig verbundene Ankerhebel 45 macht diese Bewegung entgegen der Wirkung
der Rückstellfeder 47 mit. Am Ende der Drehbewegung des Sperrhebels 38 verläßt
der Lappen 38 e den Lappen 42 b des Stützhebels 42, so daß
sich dieser mit seinem Arm 42a vor den Arm 38 d
des Sperrhebels legen kann.
Hierbei hat sich die Kante 38 b des Sperrhebels 38 in den Weg des
am Sektorenring angeordneten Lappens 8c gestellt. Während des Einschwenkens des
Hebels 42 in die Stützlage gleitet der Lappen 42 e über den abgeschrägten Lappen
8 c hinweg und fällt schließlich vor diesem ein. Dadurch wird ein Zurückdrehen
des Hebels 42
durch die Rückstellfeder 47 aus der Abstätzstellung
verhindert, so daß der Sperrhebel 38 auch nach Loslassen der Handhabe 41
a in der Riegelstellung gehalten wird. Schließlich hat der Sperrhebel
38 beim Einschwenken in die Riegelstellung dem Schalter S,
das überwechseln
in die in F i g. 1 und 2 gezeigte Lacre gestattet und den Schalter S#., geöffnet.
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Unmittelbar mit dem Niederdrücken des Betätigungshebels 12 wird durch
Schließen des Hauptschalters Si die elektronische Kippschaltung zur Steuerung der
Vorlaufzeit an die Batterie 33 angeschlossen. Damit steuert der Transistor
T4 durch, und der Elektromagnet 36 baut ein Magnetfeld auf, so daß der Stützhebel
42 nunmehr durch Magnetkraft in der die Riegelstellung des Sperrhebels
38
sichernden Lage gehalten wird. Der Transistor T, bleibt zunächst noch gesperrt.
Im weiteren Verlauf der Drehbewegung des Betätigungshebels 12 wird die Antriebsscheibe
5 durch den Auslösehebel 10
freigestellt. Nach Durchlaufen der kurzen
Wegstrecke »s« verläßt der Lappen 8 c des Sektorenrings
8 den Stützhebel 42 und trifft auf die Kante 38 b
des Sperrhebels
38 auf (F i g. 4), der den Verschluß für die Dauer der Vorlaufzeit
zunächst noch geschlossen hält. Während der Ring 8 den Weg »s«
durchläuft,
ist der ParalleIschalter S" geschlossen worden, so daß auch nach Loslassen des Betätigungshebels
12 die Schaltung für die Steuerung der Vorlaufzeit mit der Batterie 33 verbunden
bleibt. Nach Ablauf der Vorlaufzeit, welche beispielsweise 8 bis
10 Sekunden betragen kann und vom Widerstandswert des Widerstands R sowie
der Kapazität des Kondensators C, abhängig ist, hat dieser die Basisspannung
des Transistors T, erreicht, der somit durchsteuert, während Transistor T4
schlagartig gesperrt wird. Der Elektromagnet 36 wird daher stromlos, und
die Rückstellfeder 47 zieht die beiden Hebel 45 und 42 im Uhrzeigersinn in die Ausgangslage
zurück. Dieser Bewegung folgt der Sperrhebel unter dein Einfluß seiner Relaisfeder
40 nach, wobei noch vor der Freistellung des Sektorenrings 8 der Schalter
S" in die Kontaktlage überwechselt und im weiteren Verlauf der Wechselschalter
S6 umgelegt wird. Während der Rückstellbewegung gleitet der Arm
38 d des Sperrhebels 38 über die schräge Kante 42 c des Lappens
42 b hinweg und überholt den Hebelarrn 42 a,
um schließlich in seiner
Ausgangslage gemäß F i g. 5
wiederum vor dem Lappen 42 b einzufallen.
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Durch das vorzeitige Schließen des Kontaktschalters S" während der
Rückstellung des Sperrhebels 38
ist die Schaltung für die elektronische Steuerung
der Belichtungszeit betriebsbereit, bevor noch der Sektorenrinor 8 durch
den Sperrhebel freigestellt ist. Schon mit Beginn des im Uhrzeigersinn erfolgenden
Anlaufens des Sektorenrings 8 in die Offenstellung ist der Elektromagnet
22 unter Strom und hält den Ankerhebel 17 in der in F i . 1 gezeigten
Stellung 9 t2
fest. Sobald der Sektorenring 8 die der Offenstellung
der Sektoren entsprechende Lage erreicht hat, fällt der Fanghebel 15 vor
dem Ansatz 8 b des Sektorenrings ein und blockiert diesen für eine
bestimmte Dauer. In der Sperrstellung stützt sich der Fanghebel 15 mit seinem
Stift 16 am Nocken 17 a des Ankerhebels 17 ab. Während der
öffnungsbewegung des Sektorenrinas 8 ist der Ladestartkontakt S4 getrennt
worden, so daß der Kondensator Ci beginnt, sich aufzuladen. Nach einer der eingestellten
Belichtungszeit entsprechenden Dauer wird der Elektromagnet 22 infolge der Durchsteuerung
des Transistors Ti stromlos, so daß die Feder 20 den Ankerhebel 17 zurückholen
kann. Hierbei wird über den Nocken 17a und den Stift 16 der Fanghebel
15 aus der Sperri stellung herausgehoben, so daß der Sektorenring
8
unter dem Einfluß der Antriebsscheibe 5 seine im Gegenuhrzeigersinn
gerichtete Drehbewegung fortsetzen und die Sektoren in die Schließstellung überführen
kann. Am Ende des Belichtungsablaufs nimmt der Verschluß wiederum die in F i
g. 5 gezeigte Lage ein.
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Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 bis 8 ist hinsichtlich
Aufbau und Wirkungsweise im Prinzip der vorbeschriebenen Ausführung gleich. Abweichend
hiervon ist zwecks Erzielung eines relativ einfachen Aufbaus des mechanischen Teils
der Einrichtung zur elektronischen Vorlaufzeitsteuerung an Stelle des Halteinagnets
36 ein Zuginagnet 55 vorgesehen. Dieser arbeitet über einen auf einem
Stift 56 gelagerten, beispielsweise zweiarmigen Anker 57 mit einem
Stützhebel 58 zusammen, der unter der Wirkung einer Zustellfeder
59 steht. Der Stützhebel 58
wiederum ist einem mehrarmigen Sperrhebel
61 zugeordnet, welcher mit dem Spannring 41 formschlüssig verbunden ist und
entgegen der Wirkung einer Relaisfeder 62 mit einer Kante 61
a in den Weg des Lappens 8 c des Sektorenrings 8 gestellt
werden kann. Die Sicherung des Sperrhebels 61 in der in F i g. 6
gezeigten
Riegelstellung durch den Hebel 58 kann über eine am Arm 61 b
des Sperrhebels angelenkte Ausweichklinke 64 erfolgen, welche durch eine Feder
65, die steifer ausgebildet ist als die Feder 62, an einem Lappen
61 c in Anlage gehalten wird.
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Die der Steuerung des Zugniagnets 55 dienende elektronische
Schaltanordnung umfaßt außer den beiden Transistoren T" und T4 einen weiteren Transistor
T,5, dessen Basis über eine Zenerdiode 66 am Kollektor des Transistors T4
liegt. Dem am Pluspol der Batterie 33 angeschlossenen Zugmagneten
55 ist ein Kondensator C#, zugeordnet, welcher mit dem Kollektor des Transistors
T, verbunden ist.
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Zur Durchführung von Selbstauslöseraufnahmen mit der in F i
g. 6 bis 8 gezeigten Einrichtung wird durch Drehen der Sperrhebel
61 mittels des Spannrings 41 entgegen der Wirkung der Relaisfeder
62 in Riegelstellung übergeführt (F i or. 6). Der Stützhebel
58 folgt dieser Bewegung unter dem Einfluß der Zustellfeder 59 nach
und dreht hierbei den Magnetanker 57 im Uhrzeigersinn. Die Sicherung des
Sperrhebels 61 in der Riegeistellung wird somit in einfacher Weise durch
den Hebel 58 und den ortsfest abgestätzten Anker 57 erreicht. Beim
Einschwenken des Sperrhebels in die Riegelstellung werden die beiden Schalter S.,
und S6 in gleicher Weise wie bei der zuvor beschriebenen Ausführung
betätigt.
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Mit der Auslösung des Verschlusses wird der Hauptschalter
S., geschlossen, und der Sektorenring 8
durchläuft wiederum den kleinen
Weg »s« bis zum Anlaufen seines Lappens 8 c an der Kante
61 a des Sperrhebels 61, wodurch eine weitere öffnungsbewegung
unterbunden ist. Während dieser kleinen Drehung des Sektorenrings 8 ist der
Parallelschalter S" geschlossen worden. Die Kontaktgabe hat zur Folge, daß der Transistor
T4 durchsteuert, während die beiden Transistoren T, und T,5 für eine vom
Widerstand R und dem Kondensator C., abhängige Dauer gesperrt bleiben. Hierbei
liegt der Kondensator CI, mit beiden Seiten an positivem Potential, so
daß
im Zugmagneten 55 kein Strom fließen kann. Nach Ablauf der Verzögerungszeit
steuert der Transistor l#" auf, was die Sperrung des Transistors T4 zur Folge hat.
Dadurch steigt die Spannung vor der Zenerdiode, bis schließlich die Zenerspannung
überschritten ist, worauf der Transistor T., ebenfalls aufsteuert. Infolgedessen
erhält die eine Seite des Kondensators C., negatives Potential, so daß sich dieser
aufladen kann. Im Zugmagneten 55 fließt während der Ladezeit ein Strom, welcher
die Anziehung des Ankers 57 bewirkt. Dieser führt hierbei den Hebel
58
aus der Abstützlage heraus, der damit den Sperrhebel 61 unter der
Wirkung seiner Relaisfeder 62 in die Ausgangslage gemäß F i g. 8 zurückkehren
läßt. Der Sektorenring 8 kann hierauf in die Offenstellung überwechseln,
und es folgt nun der eigentliche Belichtungsvorgang, welcher in der gleichen, bereits
beschriebenen Weise abläuft.
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Der in Riegelstellung übergeführte Sperrhebel 61
kann im Bedarfsfall
durch Zurückdrehen des Spannrings 41 in die wirkungslose Ausgangslage übergeführt
werden. Hierbei weicht die Klinke 64 entgegen der Wirkung der Feder 65 aus,
so daß der Stützhebel 58
von der Klinke abgleiten und schließlich die in F
i g. 8
gezeigte Lage wieder einnehmen kann.