DE1243621B - Walzgeruest, insbesondere zum Walzen von Draht - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 21b

Deutsche KL: 7a-22/03

Nummer: 1 243 621

Aktenzeichen: Sch 291871 b/7 a

Anmeldetag: 6. Februar 1961

Auslegetag: 6. Juli 1967

Die Erfindung bezieht sich auf Walzgerüste, die zum Walzen von Draht geeignet sind und bei denen das Walzgut unter Zug verwalzt werden soll.

Die Forderung bei derartigen Gerüsten ist einerseits, daß die einzelnen Walzensätze dicht hintereinander und um 90° versetzt zueinander angeordnet sind, und andererseits, daß die einzelnen Walzensätze leicht zugänglich sind, um eventuell Störungen in der Staffel schnell beheben zu können.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gerüstanordnung in Horizontal-Vertikal-Anordnung vorzuschlagen, die einerseits sehr kompakt und mit geringem Abstand von Walzensatz zu Walzensatz gebaut ist und deren Walzensätze andererseits leicht zugänglich sind, die den Forderungen für eine Drahtstraße zum Walzen unter Zug gerecht wird.

Es ist bereits bekannt, eine Stoßbank mit hintereinander angeordneten Duo-Rollensätzen zu verwenden, bei welcher die Rahmen der Rollensätze von Bolzen durchsetzt und zu einer Einheit zusammengefaßt sind. Damit ist zwar nahegelegt, auch ein Walzgerüst in entsprechender Weise auszubilden, doch ist über die Zugänglichkeit zu den Walzen noch nichts ausgesagt. Doch werden bei dem durch den Stand der Technik gegebenen Gegenstand ungeteilte Walzensätze miteinander vereinigt, bei denen es im Störungsfall schwierig ist, das Restende zwischen den Walzen zu entfernen, da die Walzensätze erst auseinandergebaut werden müssen, wodurch beträchtliche Stillstandszeiten verursacht werden.

Auch ist bereits bekannt, bei Universal- und Reduzierwalzwerken eine von vier einen Walzensatz bildenden Walzen ausschwenkbar anzuordnen, um die Zugänglichkeit zu dem Walzensatz zu erleichtern.

Ausgehend von dem Stand der Technik wird zur Lösung der gestellten Aufgabe vorgeschlagen, daß die Walzensätze mit den Rahmen bildenden, getrennten Einbaustücken versehen sind, bei denen die Einbaustücke jedes Walzensatzes durch die Einbaustücke der benachbarten, um 90° versetzt angeordneten Walzensätze mit Hilfe zweier jeweils abwechselnd die Einbaustücke des Walzensatzes und das Einbaustück einer Walze des benachbarten Walzensatzes durchdringender Bolzenpaare zusammenhaltbar ausgebildet sind, und daß durch Herausziehen eines Bolzens oder Zerlegen des Bolzens in Walzensatzlängen und Verschieben des Bolzens in die Stoßebene der Einbaustücke jeweils eines der Einbaustücke jedes Walzensatzes um den benachbarten Bolzen des anderen Bolzenpaares oder den anderen Bolzen des zugehörigen Bolzenpaares ausschwenkbar ist.

Walzgerüst, insbesondere zum Walzen von Draht

Anmelder:

Schloemann Aktiengesellschaft,
Düsseldorf, Steinstr. 13

Als Erfinder benannt:
Otto Döpper, Krefeld

Erst durch die vorgeschlagene Lösung sind die Walzen der in Horizontal-Vertikal-Anordnung betriebenen Walzensätze bei eventuellen Störungen leicht zugänglich, ohne daß die Anzahl der zu einer Einheit zusammengefaßten Walzensätze erst durch Herausziehen aller Rohre voneinander gelöst werden muß.

ao Als weiteres Merkmal sollen die Einbaustücke der Walzensätze durch Keile in den Enden der ungeteilten Bolzen in Walzrichtung festlegbar sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt die Zeichnung dar. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Walzensatzes,

F i g. 2 eine Seitenansicht der zu einer Staffel zusammengefaßten Walzensätze und

Fig. 3 eine Vorderansicht der Staffel mit einer ausgeschwenkten Horizontal- und einer ausgeschwenkten Vertikalwalze.

Ein einen Rahmen bildendes Einbaustück 1 für eine Oberwalze 2 und ein einen Rahmen bildendes Einbaustück 3 für eine Unterwalze 4 sind getrennt voneinander angeordnet und in Laufrichtung von je einem Paar Bohrungen durchsetzt, in welche jeweils ein Bolzenpaar 5, 6 und 7, 8 eingesetzt sind.

Die jeweils einen Walzensatz aufnehmenden, getrennt angeordneten Einbaustücke 1 und 3 sind gegenüber den den nächsten Walzensatz bildenden Einbaustücken la, 3α um 90° versetzt eingesetzt. Dadurch durchdringt das Bolzenpaar 5, 6 einerseits das Einbaustück 1 und andererseits jeweils eine Bohrung des Walzensatzes la bzw. 3a. Dasselbe gilt auch in bezug auf das Einbaustück 3 bzw. auf die anderen beiden Bohrungen in den Einbaustücken 1 α bzw. 3 a. Durch Herausziehen beispielsweise eines Bolzens 6 oder durch Zerlegen dieses Bolzens 6 in Abschnitte von Walzensatzlänge und durch Verschieben der Enden der Abschnitte des zerteilten Bolzens 6 in die Stoßebene der Einbaustücke 1, 3, la, 3α jedes Walzensatzes können durch Drehen der Einbaustücke um den benachbarten Bolzen 8 des an-

709 609/146

deren Bolzenpaares 7, 8 oder um den anderen Bolzen 5 diese seitlich ausgeschwenkt werden (vgl. F i g. 2 und 3). Durch diese Maßnahme ist jede Störungsstelle innerhalb einer Stafiel leicht zugänglich, so daß die Stillstandszeit der Walzenstraße beim Steckenbleiben des Walzgutes in den Kalibern erheblich verkürzt werden kann.

Die Walzensätze 1, 3 und 1 α, 3 α werden zur besseren Befestigung gegenüber den ungeteilten Bolzen 5, 7, 8 mit Keilen 12, 13, 14 festgelegt. Die Einbau- xo stücke 1, la sind an den den Einbaustücken 3, 3α zugewandten Seiten schwenkpunktseitig (Bolzen 5 bzw. 8) auf den Schwenkradius r abgerundet.

Die Bolzen 5, 6, 7, 8 sind vorzugsweise im gleichen Abstand voneinander ein Quadrat bildend angeordnet, um die Walzensätze 2, 4 universell als Horizontal- und Vertikalwalzensätze verwenden zu können. Die Spitzen und Enden der Bolzen 6 sind etwa kegelstumpfförmig ausgebildet, während die Bohrungen an den Einbaustücken 1, 3 beiderseitig trichterförmig erweitert sind, aber die Berührungsflächen an den Seiten der Bohrungen zurückgesetzt sind, um das Ausschwenken der Walzen 1, 3 zu erleichtern.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Walzgerüst, insbesondere zum Walzen von Draht, mit hintereinander angeordneten Duo-Walzensätzen, deren Rahmen von Bolzen durchsetzt und zu einer Einheit zusammengefaßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzensätze (2, 4 bzw. 2 a, 4ä) mit den Rahmen bildenden getrennten Einbaustücken (1, 3 bzw. la,

3 a) versehen sind, bei denen die Einbaustücke (1, 3) jedes Walzensatzes (2, 4) durch die Einbaustücke (la, 3a) der benachbarten, um 90° versetzt angeordneten Walzensätze (2 a, 4 a) mit Hilfe zweier jeweils abwechselnd die Einbaustücke (1, 3) des Walzensatzes (2, 4) und das Einbaustück (la bzw. 3a) einer Walze (2a bzw.

4 a) des benachbarten Walzensatzes (2 a, 4 a) durchdringender Bolzenpaare (5, 6 bzw. 7, 8) zusammengehalten sind, wobei ein Bolzen (6) entweder herausziehbar oder in Walzensatzlängen zerlegbar und mit den Trennfugen in die Stoßebenen der Einbaustücke (1, 3, la bzw. 3a) verschiebbar ist.

2. Walzgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einbaustücke der Walzensätze durch Keile (12, 13, 14) in den Enden der ungeteilten Bolzen (5, 7, 8) in Walzrichtung festlegbar sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 939 263, 836 933;
britische Patentschrift Nr. 121 607.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 609/146 6.67 © Bundesdruckerei Berlin