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Kontinuierliche Mittelstahlstraße zum wahlweisen Auwalzen von einfachen
Profilen oder I-Profilen Die Erfindung betrifft eine kontinuierliche Mittelstahlstraße
zum Auswalzen von einfachen Winkel-, Flach-, Rund- und U-Profilen oder von Profilen
und dergleichen mit einer Anzahl von in der Walzlinie hintereinander angeordneten
Duowalzgerüsten und ggf. Vertikalgerüsten, wobei alle Walzgerüste Einzelantriebe
haben. Die Walzgerüste sind über Rollgange miteinander verbunden.
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Es ist für Peinstahl- und Drahtstraßen bereits vorgeschlagen worden,
einigen Einzelantrieben je ein Getriebe mit zwei Antriebs strängen zuzuordnens sodaß
von einigen Einzelantrieben zwei hintereinander liegende Walzgerüste angetrieben
werden, wobei jedoch bei Bedarf eines der beiden mit einem Einzelantrieb verbundenen
Walzgerüste außer Arbeite stellung bringbar ist (DAS 1 084 672).
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Ausnutzung von Einzelantrieben
denen, wie an sich benannt, ein Getriebe mit zwei nebeneinander liegenden Antriebsstrangen
zugeordnet ist, eine kontinuierliche Mittelstahlstraße zum Walzen von einfachen
Profilen in eine solche zum Auswalzen von I-trägern unter möglichst geringen Investitionskosten
auch kurzfristig umzurüsten.
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Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen; einigen Gerüstantrieben
Getriebe mit zwei parallelen Antriebsstrangen, wie an sich bekannt, zuzuordnen,
deren einer Strang wahlweise mit einem DVo- oder Kippgerüst undXoder deren anderer
Strang wahlweise mit einem Universalgerüst verbindbar und die jeweilige Gerüstlücke
mittels Deckplatten oder Rollgangsabschnitten überbrückbar ist.
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Durch eine derartige Ausbildung der Ettelstahlstraße können Trägerprofile
auf eine bessere und gleichzeitig einfachere Weise gewalzt werden, ohne daß dadurch
die Anordnung und das Walzen der einfachen Profile nachteilig beeinflußt wird.
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Weiter ist ein Ausbau in Baustufen möglich. Für den Fall, daß in einer
ersten Baustufe die höheren Investitionskosten für die Universalgerüste nicht aufgewaadet
werden sollen und deren Einsatz erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll,
können die Trägerprofile zunächst in Duo-Horizontalgerüsten gewalzt werden.
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Die Möglichkeit der späteren Verwendung von Universalgerüsten, verlangt
in der ersten Baustufe keinerlei Vorausleistungen. Die zusätzlichen Aufwendungen
sind erst beim weiteren Ausbau der Mittelstahlstraße zum Einsatz von Universalgerüsten
ewforderlich. Durch Verwalten der Trägerprofile in einer kontinuierlich arbeitenden
WalzenstraBe ergeben sich auch Vorteile hinsichtlich des Wärmehaushaltes des Walzgutes
gegenüber den bisher üblichen Reversierträgerstraßen, wo Verlustzeiten durch Querfördern
des Walzgutes und durch Reversieren der Antriebe bedingt sind, die wiederum ein
schnelleres Abkühlen des Walzgutes zur Folge haben.
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Auchkann die Anzahl der erforderlichen Antriebsmotoren gegenüber anderen
Anordnungen kleiner sein, da die Antriebe mit einem Getriebe für zwei Antriebs stränge
lediglich nach der Leistung des Gerüstes mit dem größten Leistungsbedarf bemessen
zu werden brauchen. Für den Fall, daß ein I)uo-Horizontalgerüst als.Stauchgerüst
und ein Universalgerüst mit einem gemeinsamen Antrieb verbunden sind, ist der Leistungebedarf
nicht unverhältnismäßig höher als beim Einsatz von nur einem Universalgerüst, da
das Stauchgerüst nicht einen so großen Leistungsbedarf hat.
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Weiter hat die Anordnung den Vorteil, daß die Anlage relativ kurz
baut im Gegensatz zu Reversierträgerstraßen, bei denen
beiderseitig
der Gerüstanordnung ein freier Auslauf der größten Walzgutlange vorgesehen werden
muß. Der Abstand zwischen den Universalgerüsten und den Horizontal-Stauchgerüsten
soll möglichst kurz sein, um beim Eintreten des aus dem Universalgerüst auslaufenden
Kopfendes in das Horizontal-Stauchgerüst dieses noch knickfest zu haben, was ebenfalls
bei der vorgeschlagenen Ausbildung der Mittelstahlstraße verwirklicht werden kann.
Schließlich wird der Abstand der Geruste, zwischen denen bei der Walzung von Trägerprofilen
eine Schlinge gebildet werden kann zusätzlich vergrößert, wodurch die Ausbildung
einer flachen Schlinge möglich ist. Eine flache Schlinge erlaubt kleinere Auslerilningen
der Trägerprofile nach unten oder oben und somit geringere Deformierungen derselben.
Die flachere und längere Schlinge hat gleichzeitig eine ausreichende Speicherfähigkeit
auch für höhere Walzgeschwindigkeiten.
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Beim Walzen der einfachen Profile (Rund-, Flach-, Winkel- oder U-Profile)
wird infolge der gewählten Anordnung der Abstand zwischen den horizontalen und vertikalen
Duo-Gerüsten bzw. von arnp Ilorizontal- zu Horizontalgerüst gleicb/ausreichend groß.
Damit kann nach jedem Gerüst die erforderliccle Schlinge gebildet werden. Bei diesen
einfachen Profilen ist eine verlängerte Schlinge nicht erforderlich, da keine großen
Profilnöhen vorliegen. Für die U- und Winkelprotile, deren Profilnolle doch etwas
größer ist, wird eine Scllmetterlingskalibrierung angewendet, so daß die Profilhöhen
keinen Einfluß- mehr haben.
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Die Gerüstanordnung läßt für den Betrieb als einfache Profilstraße
oder als Trägerstraße verschiedene Varianten zu.
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Zum Auswalzen von einfachen Profilen (Flach-, Winkel-, U- und Rundprofilen)
kann dem einen Antriebsstrang anstatt eines Duogerüstes auch ein sogenanntes Kippgerüst
zugeordnet sein, das sich dadurch- auszeichnet, daß-damit durch Schwenken des Walzensatzes
um 900 und einerseits mit einem seitlichen Antrieb und
andererseits
mit einem Antrieb von unten bzw. oben sowohl als Vertikal- oder als Horizontalgerüst
gewalzt werden kann. Die Gerüstlücke an dem anderen Antriebsstrang wird dann in
bekannter Weise durch einen einfahrbaren oder einsetzbaren Rollgangsabschnitt oder
Deckplatten überbrückt.
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Zum Auswalzen von Trägerprofilen (1- und H-Profile) wird der andere
Antriebsstrang mit einem in die Walzlinie eingesetzten Universalgerüst mit in einer
gemeinsamen senkrechten Ebene angeordneten Achsen von Vertikal- und Horizontalwalzen
verbunden. Dadurch kann die Mittelstahlstraße als kontinuierliche.
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Trägerprofilstraße verwendet werden. Die durch das herausge nommene
Horizontal- oder Kippgerüst entstandene Lücke wird dann in vorbeschriebener Weise
überbrückt-.
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Als weitere Variante kann in den einen Antriebs strang auch zusätzlich
zu dem in dem anderen Strang befindlichen Universalgerüst ein Kippgerüst eingesetzt
werden, das in diesem Fall als Horizontal-Stauchgerüst verwendet würde. Duroh die
Wahl einer ubersetzung zwischen den beiden Antriebs strängen kann auf die Horizontalgerüste
mit Einzelantrieb verzichtet werden.
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Beim Walzen der Trägerprofile werden dann sowohl das Universalgerüst
als auch das Kippgerüst und zwar dieses als Horizontal-Stauchgerüst eingesetzt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung stellt eichnung dar.
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Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel für einen Ausschnitt aus
einer Mittelstahlstraße für einfache Profile mit Duo-Gerüstens Fig. 2 ein weiteres
Ausführungsbeispiel für einen Ausschnitt aus einer Itttelstahlstraße für einfache
Profile mit einigen Kippgerüsten, Fig. 3 ein AusfAhrungsbeispiel für einen Ausschnitt
aus einer Mittelstahlstraße für rllrägerprofile mit Universalgerüsten und zugehörigen
Horizontal-Stauchgerüsten mit getrenntem Antrieb,
Fig. 4 ein weiteres
Ausführungsbeispiel für einen Ausschnitt aus einer Mittelstahlstraße für Trägerprofile
mit Universal- und Kippgerüsten, wobei Universalgerüst und Rorizontal-Stauchgerüst
einen gemeinsamen Antrieb haben.
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In der Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einer kontinuierlichen Nittelstahlstraße
zum Auswalzen von einfachen Profilen, wie Rund-, Plach-, Winkel- und U-Profilen
dargestellt. Die Walzrichtung ist mit dem Pfeil W hgekennzeichnet. Alle Walzgerüste
der Mittelstahlstraße haben Einzelantriebe 1 und 2.
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Mit 3 sind Horizontalgerüste, mit 4 sind Vertikalgerüste und mit 5
sind Schlingenbildner bezeichnet.
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Die Gerüste mit Einzelantrieben 1 haben zwischen dem Antriebsmotor
und dem jeweiligen Walzgerüst ein Getriebe ia. Die Walzgerüste mit Einzelantrieben
2 haben zwischen dem Antrieb motor und dem jeweiligen Walzgerüst ein Getriebe mit
zwei Antriebssträngen 2a, 2b, deren einer Antriebsstrang 2a nicht.
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mit einem Walzgerüst verbunden ist.
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In der Sigç 2 ist ebenfalls ein Ausschnitt aus einer Mittelstahlstraße
für einfache Profile dargestellt. Anstelle der Horizontalgerüste 5 sind an dem einen
Antriebsstrang 2b, der mit zwei Antriebsstrangen 2a, 2b versehenen Einzelantrieben
2b Kippgerüste 7 eingesetzt, die sowohl- als Horizontal- oder als Vertikal-Walzgerüste
betrieben werden können. Der Einsatz derartiger Walzgerüste hat den Vorteil, daß
die Verwendbarkeit der Mittelstahlstraße für ein breiteres Programm geeignet ist,
wobei die Kippgerüste 7 mit Ealiberwalsen als Horizontalgerüste zur Dickenabnahme
des Walzgutes ebenso verwendbar sind wie als Vertikalgerüste zum Stauchen beispielsweise
beim Walzen von Flacheisen.
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Zwischen den Gerüsten sind, wie in den Fig.- 1 und 2 dargestellt,
schlingenbildner 5 vorgesehen.
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In den Fig. 3 und 4 sind Ausführungebeispiele für die Ausbildung der
Mittelstahlstraße zum kontinuierlichen Walzen von Trägerprofilen achematisch dargestellt.
Unter Trägerprofilen sind I- und H-Profile zu verstehen.
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Dazu werden in Fig. 3 die mit den Getrieben des einen Antriebsstranges
2b verbundenen Duo-Horizontalgerüste 2 (nach Fig. 1) bzw. Kippgerüste 7 (nach Fig.
2) aus der Walzlinie herausgenommen und deren Lücken im Rollgang mittels je einer
fleckplatte 8, wie gestrichelt dargestellt, oder mittels eines einsetzbaren Rollgangsabechnittes
überbrückt.
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Der andere Antriebsstrang 2a des Antriebes 2 wird mit einem in eine
dafür im Rollgang vorgesehene Bücke nach Entfernen der Deckplatte 9 oder eines entsprechenden
Rollgangsabschnittes eingesetzten Universalgerüst 6 verbunden.
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Außer der Möglichkeit, in einer Mittelstahlstraße glei¢her-Konsektion
ebenfalls auf moderne Art kontinuierlich Tragerprofile walzen zu können, hat diese
Anordnung den weiteren Vorteil, daß der Abstand zu den nachgeordneten Horizontal-Stauchgeriisten
Da relativ klein wird. Schließlich kann ohne hohe Snvestitionskosten und lange Betriebsunterbrechungen
die Mittelstahlstraße von einer kontinuierlichen Walzenstraße zum Auswalzen einfacher
Profile in eine Trägerprofilstraße umgerüstet werden.
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Die Universalgerüste 6 haben je ein Horizontal- und ein Vertikalwalzenpaar
in einer gemeinsamen vertikalen Achsebene und sind zum Auswalzen von Trägerprofilen
bestimmt.
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In der Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungebeispiel für die Verwendung
der Mittelstahlstraße zum Auswalzen von Trägerprofilen dargestellt.
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Dazu wird der Antriebe strang 2b des Getriebes nach Entfernen
der
Deckplatten 8 aus dem.R-ollgang mit je einem Universalgerüst 6 und der andere Antriebsstrang
2a mit je einem Kippgerüst 7, welches als Horizontal-Stauchgerüst ver-wendet wird,
verbunden. Sodann können die in-Walzrichtung hinter der aus je einem Universalgerüst
6 und einem Kippgerüst 7 gebildeten Gerüstgruppe liegenden Duo-Horizontalgerüste
mit Einzelantrieb aus der Walzlinie herausgenommen werden.
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Das Kippgerüst 7 könnte beim Walzen von einfachen Profilen je nach
den Erfordernissen als Horizontal- oder Vertikalgerüst verwendet werden.
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Zwischen den Walzgerüsten sind, wie in-den Fig. 3 und 4 dargestellt,
Schlingenbildner 5 vorgesehen.
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Der Antrieb der Getriebe mit zwei Antriebsstr-ängen 2a, 2b muß nach
dem größten durch zusetzenden Leistüngsbedarf bemessen sein, der sich beim gemeinsamen
Einsatz von Universalgerüst 6 und Kippgerüst 7 als Horizontal-Stauchgerüst gegenüber
dem Universalgerüst 6 alleine nicht sehr erheblich erhöht. Der Ausschnitt der beschriebenen
Gerüstanordnung aus einer kontinuierlichen jiittelstahlstraß? liegt vorzugsweise
in der Fertigstraße. Diese Gerüstanordnung kann sich im Bedarfsfall jedoch auch
bis in die Vor- und Zwischenstraße erstrecken.