DE1235495B - Verfahren zur Herstellung bleibend kochgarer Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung bleibend kochgarer Leder

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DE1235495B
DE1235495B DEF27543A DEF0027543A DE1235495B DE 1235495 B DE1235495 B DE 1235495B DE F27543 A DEF27543 A DE F27543A DE F0027543 A DEF0027543 A DE F0027543A DE 1235495 B DE1235495 B DE 1235495B
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Germany
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leather
tanning
resorcinol
cooked
liquor
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DEF27543A
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Dr Gustav Mauthe
Dr Martin Meister
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Bayer AG
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/16Chemical tanning by organic agents using aliphatic aldehydes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung bleibend kochgarer Leder Zur Herstellung von hitze- bzw. heißwasserbeständigen Ledern ist aus der USA.-Patentschrift 2 552 129 ein Verfahren bekannt, das in der gleichzeitigen Einwirkung von mehrwertigen Phenolen, vornehmlich Resorcin, und überschüssigen Aldehyden in Gegenwart von Mineralsäuren auf die Haut besteht, das also die Bildung des Gerbstoffs, sowie die Gerbung der Haut in einem einzigen Prozeß vereinigt. Dieses zunächst sehr einfach erscheinende Verfahren hat aber den Nachteil, bei der Herstellung bleibend kochgarer Leder sehr von der Struktur und Dicke der Haut abhängig zu sein. Ein lockeres Hautgefüge wie das der Ziege und des Schafes läßt sich nach den Angaben dieser Patentschrift ohne weiteres in heißwasserbeständiges bis kochgares Leder überführen. Dagegen erfordern dichte und starke, dicke Häute wie die von Kalb und Rind, zu ihrer Überführung in kochgare Leder besondere Maßnahmen, die in der obengenannten amerikanischen Patentschrift nicht genannt sind. Im übrigen wird die Behandlung der Häute sauer katalysiert.
  • Desweiteren ist aus der deutschen Patentschrift 305 516 ein Verfahren zum Gerben tierischer Häute bekannt, bei dem man die Häute in getrennten Bädern nicht alkalisch katalysiert mit Formaldehyd und wäßrigen Lösungen aromatischer Stoffe, wie Resorcin, behandelt. Nach dem Verfahren der deutschen Auslegeschrift 1034 810 werden zu gerbende Häute in getrennten Bädern behandelt, wobei in erster Stufe aus Resorcin oder Pyrogallol aufgebaute Kondensationsprodukte eingesetzt werden. Der Nachteil der mehrbadigen Verfahren dieser Patentschriften ist angesichts des apparativen und arbeitsmäßigen Mehraufwandes offensichtlich.
  • In dem Verfahren der deutschen Patentschrift 346197 werden tierische Häute mit Resorcin und Formaldehyd aus gemeinsamer Lösung dieser Komponenten unter nicht alkalisch katalysierten Bedingungen, sondern unter - wie die Patentschrift ausführt, vermutlich katalysierten - sauren Bedingungen gegerbt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man unabhängig von der Art der Struktur und der Stärke der Haut bleibend kochgare Leder durch einbadige Behandlung von Blößen mit Resorcin und Formaldehyd und gegebenenfalls anschließende Säurebehandlung herstellen kann, wenn man Blößen mit Resorcin und Formaldehyd in einer Menge von 1 bis 1,5 Mol Formaldehyd pro Mol Resorcin einbadig in Gegenwart anorganischer alkalischer Katalysatoren behandelt.
  • Alkalische anorganische Katalysatoren im Sinn der vorliegenden Erfindung sind neben Natronlauge und Kalilauge hauptsächlich alkalisch wirkende Salze dieser Basen, wie Alkalikarbonate, Eikarbonate, Borax, Alkaliphosphate, sowie insbesondere auch geeignete Mischungen solcher Salze.
  • Voraussetzung für eine erfolgreiche überführung von Häuten in Leder von bleibend kochgarem Zustand ist ihre gleichmäßige, vollständige und satte Durchgerbung. Diese wird erreicht mit einer Menge von etwa ein Sechstel bis ein Fünftel des von möb lichst viel Wasser befreiten Blößengewichts an Resorcin und wenig überschüssigem Aldehyd, d. h. 1 bis 1,5 Mol Formaldehyd pro Mol Resorcin, in wenig Wasser oder Alkohol oder einem anderen mit Wasser mischbaren Lösungsmittel als Flotte. Nach Beendigung der Gerbung sollte in der Flotte überschüssiger Formaldehyd z. B. noch durch Geruch wahrnehmbar sein.
  • Die Menge an Katalysator soll so bemessen sein, daß sich bei Beendigung der Gerbung im alkalischen Bereich ein pH-Wert zwischen 7 und 8 eingestellt hat. Das ist etwa erreichbar mit etwa ein Viertel bis ein Sechstel (gegebenenfalls noch weniger) des Gewichts an obengenannten Alkalien, bezogen auf Resorcin.
  • Die für die Herstellung bleibend kochgarer Leder erforderliche Menge an Resorcin ist bedeutend geringer als die Menge vegetabilischer oder synthetischer phenolischer Gerbstoffe, die zur Herstellung der üblichen leichten oder schweren Leder benötigt werden. Wird jedoch diese genannte obere Menge Resorcin beträchtlich unterschritten, so kann wohl noch eben gleichmäßige Durchgerbung erreicht werden, doch erleiden solche Leder im siedenden Wasser beträchtliche Kontraktion oder Flächenverlust, oder das Leder wird sogar stellenweise durch Verleimung zerstört.
  • Die Durchführung der Gerbung bis zum bleibend kochgaren Zustand, die in den nachfolgenden Beispielen für leichte, mittlere und schwere Häute ausführlich beschrieben ist, geschieht in großen Zügen etwa folgendermaßen: Nachdem die Haut mit den vorgesehenen Mengen Resorcin und alkalischem Katalysator in wenig Wasser als Flotte kurze Zeit gewalkt worden ist, wird die notwendige Menge Formaldehyd auf einmal oder in zwei, in kurzem Zeitabstand folgenden, ungleichen Anteilen bei der Gerbung leichter Häute, bei mittleren und schweren Häuten auch auf einmal oder in zwei oder drei ungleichen abnehmenden Anteilen innerhalb eines Arbeitstages (6 Stunden) zugesetzt.
  • Leichte Häute sind nach dem Walken über Nacht oder spätestens nach 24 Stunden gleichmäßig und genügend durchgegerbt und kochgar. Durch eine Lederprobe, die man in kochendes Wasser wirft und 15 Minuten darin beläßt und die sich dabei nicht ändern soll, wird vor der weiteren Aufarbeitung der Grad des kochgaren Zustandes ermittelt. Der letzte Teil der Gerbung bzw. ihre Vervollständigung kann auch bei erhöhter Temperatur, etwa 50° C, vorgenommen werden.
  • Die Gerbung kann im schwach alkalischen Zustand beendet und das Leder in üblicher Weise aufgearbeitet werden. Vorteilhafter ist es jedoch, die Gerbung im sauren Medium zu beenden: Das Leder wird dabei in frischer geringer Flotte mit Säuren, am besten durch Zusatz von wenig verdünnter Salzsäure behandelt, erforderlichenfalls bei erhöhter Temperatur. Man kann auch unmittelbar die Gerbflotte vorsichtig und allmählich ansäuern, und zwar so lange, bis keine Trübungen mehr entstehen. Die Flotte, die mehr oder weniger rotbraun geworden ist, wird dann farblos; auch in diesem Stadium der Gerbung ist die Anwendung höherer Temperatur angebracht. Die Gerbflotte ist dann frei von Resorcin. Diese letzte vorteilhafte Methode der Beendigung der Gerbung durch restlose Aufzehrung und Ausnutzung des Resorcins aus der Gerbflotte gelingt nur dann restlos, wenn die Menge Resorcin der Hauptmenge gut angepaßt ist. Hat man der Haut zuviel Resorcin angeboten, dann wird die alkalische Gerbflotte viskos, oder es bilden sich beim Ansäuern in der Flotte leicht unlösliche höher bis hochmolekulare Abscheidungen. Erleidet eine Probe des Leders beim Kochen in Wasser stärkere Kontraktion ohne sonstige Schädigung, so wurde zu wenig Resorcin angeboten, oder es ist noch keine satte Durchgerbung erreicht.
  • Die Gerbung von Vachetten oder Rindspalten wird, wie schon erwähnt, ähnlich wie die leichter Häute vorgenommen, mit geringer Flotte durch Walken der Haut oder Bewegen der Flotte. Auch hier ist die Durchgerbung nach 24 Stunden Einwirkungsdauer gleichmäßig und genügend, doch läßt man besser der Haut zweimal 24 Stunden Zeit zur Gerbung im alkalischen Bereich, bevor die Gerbung nach einer der vorher geschilderten Möglichkeiten beendet wird.
  • Vorsichtiger muß die Gerbung starker, dicker Häute durchgeführt werden. Hier muß vor allem darauf geachtet werden, daß die Kondensation des Formaldehyds mit dem Resorcin in der Flotte nicht rascher verläuft als die Diffusion und der Gerbprozeß in der Haut selbst. Man gibt entweder den vorgesehenen Betrag Aldehyd auf einmal zu oder besser zunächst die dem Resorcin äquivalente Menge von einem Mol Formaldehyd und nach einigen Stunden, wenn der Aldehyd zum größten Teil verschwunden ist, noch etwa 20 % mehr. Nach 24 Stunden ist meist Durchgerbung eingetreten, doch läßt man der Haut 2 Tage Zeit zur vollständigen Sättigung an Gerbstoff. Durch Kontrolle von Schnittproben und später einer Kochprobe stellt man Verlauf und Ergebnis der Gerbung fest, bevor sie vorteilhaft im sauren Bereich endgültig beendet wird. Es empfiehlt sich, das Leder in frischer Flotte anzusäuern und die alte alkalische Flotte mit neuer Flotte für neue nachfolgende Gerbungen zu verwenden. Sämtliche Leder können nach bekannten Methoden weiter aufgearbeitet werden.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Leder sind bleibend kochgar. Sie können unmittelbar in kochendes Wasser gebracht und stundenlang darin belassen werden, ohne daß im nassen Zustand Kontraktion oder gar Zerstörung des Ledergefüges eintritt. Sie fühlen sich danach etwas gummiähnlich an und sind merklich voller als vor dem Kochen in Wasser. Sie trocknen aber rasch auf und sind dann weich und voll. Ihr Rendement liegt bei 60 bis 70%.
  • Die trockenen Leder weisen auch gegenüber Temperaturen über 100° C, entweder in Luft oder in Berührung mit nicht mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln, verglichen mit sonstigen Ledern, erhebliche Resistenz auf. Nach längerem Verweilen verschiedener Leder (sowohl mit mineralischen, synthetischen, vegetabilischen und mit Harzgerbstoffen hergestellter) in kochendem Xylol, z. B. bei 140° C, erleiden die Leder, wenn sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind, die geringste Kontraktion und kaum Änderungen in ihrem Habitus, verglichen mit anderen Ledern. Am auffälligsten erkennbar ist dies, wenn die Leder nach einer solchen Wärmebehandlung wieder mit Wasser in Berührung gebracht werden. Die Resistenz der erfindungsgemäßen Leder gegenüber hohen Temperaturen ist um so größer, je mehr Resorcin als Gerbstoff die Haut aufgenommen hat oder je höher das Rendement ist.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten bleibend kochgaren Leder weisen eine Reihe weiterer bemerkenswerter Eigenschaften auf: Sie besitzen im Vergleich zu sonstigen mit phenolischen Gerbstoffen natürlicher oder synthetischer Herkunft hergestellten Ledern ein Optimum an Säure- und Alkaliechtheit, begrenzt nur noch durch die Unstabilität des Eiweißes des Leders gegenüber diesen Stoffen. Die Leder sind, außer gegen Wasser, weiterhin beständig gegen sämtliche organische mit Wasser mischbaren Lösungsmittel, insbesondere auch gegen Dimethylformamid. Ebenso sind sie beständig gegen konzentrierte wäßrige Harnstofflösungen.
  • Da Dimethylformamid und konzentrierte Harnstofflösungen durch ihre die Wasserstoffbrückenbindungen aufspaltenden Eigenschaften sämtliche mit phenolischen Gerbstoffen hergestellten Leder entgerben und in ursprüngliche Haut zurückverwandeln, muß folgerichtig angenommen werden, daß in den erfindungsgemäßen kochgaren Ledern das Resorcin bzw. der Gerbstoff in Form von Hauptvalenten an das Eiweiß gebunden und weiterhin das gebundene Resorcin bzw. der Gerbstoff durch weitere Vernetzung mit dem Formaldehyd hochmolekular geworden ist.
  • Die erfindungsgemäß erhältlichen Leder können überall dort verwendet werden, wo höhere Temperaturbeständigkeit, vollkommene Lösungsmittelbeständigkeit und optimale Säure- und Alkaliechtheit gefordert werden, insbesondere also als technische und Bekleidungsleder sowie als Sohlenleder. Durch Nachbehandlung mit Chromgerbstoffen können die Leder weiter in ihren Eigenschaften abgewandelt und verbessert werden.
  • Im Vergleich zu den nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 346 197 erhältlichen Ledern sind die verfahrensgemäß durch einbadige alkalisch katalysierte Gerbung erhältlichen Leder außerordentlich überlegen in ihrer Heißwasserbeständigkeit.
  • Aus den deutschen Auslegeschriften 1028 735 und 1034 810 sind schon zwei wesentlich verschiedene Verfahren zur Herstellung kochgarer Leder bekannt. Nach dem ersten Verfahren werden mit kotionischen amphoteren aliphatisch-aminischen und ammonsalzartigen Gerbstoffen hergestellte Leder im feuchten Zustand durch längeres Lagern bei Raumtemperatur oder rascher bei erhöhter Temperatur durch chemische Umwandlung kochbeständig. Nach dem anderen Verfahren werden Leder, die mit Resorcin als Konstitutionselemente enthaltenden Gerbstoffen hergestellt sind, in einem weiteren zusätzlichen Arbeitsgang mit Formaldehyd nachbehandelt. Demgegenüber handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um ein wesentlich einfacheres Verfahren, nach welchem die Haut in einem einzigen Arbeitsgang und in beträchtlich kürzerer Zeit in fertiges, kochgares Leder überführt wird.
  • Beispiel 1 Ein kräftig mit der Hand ausgepreßtes Stück Kalbhaut mit einem Gewicht von 102g (sein Naßgewicht beträgt etwa 180 g) wird zunächst kurz mit 150 ccm Wasser und dann weiter mit ein Sechstel seines Gewichtes oder 17 g Resorcin und 3,5 g Trinatriumphosphat 1 Stunde gewalkt, danach mit 25 ccm Formaldehydlösung 30 o/oig versetzt und weitergewalkt. Nach etwa 24 Stunden ist die Haut stark aufgegangen; die nur geringe Flotte ist wenig rotbraun gefärbt, hat ein pH-Wert von 7,3 und riecht noch schwach nach Aldehyd. Eine Lederprobe ist kochgar. Man vermehrt die Flotte um 50 bis 100 ccm Wasser und säuert langsam und vorsichtig tropfenweise mit starker Salzsäure (1 Volumteil konz. Salzsäure und 1 Volumteil Wasser) so lange an, bis keine Trübungen mehr entstehen. Der Verbrauch beträgt etwa 5 ccm Salzsäure. Die Gerbflotte ist wasserklar. Zur Beschleunigung der Umsetzung kann auch bei erhöhter Temperatur gewalkt werden. Wenn eine Probe der Flotte mit einigen Tropfen Salzsäure mineralsauer gemacht nach dem Kochen klar bleibt, ist die Flotte frei von Resorcin bzw. Gerbstoff, und die Gerbung wird bei einem pH-Wert der Flotte von 4,0 bis 4,5 beendet. Die Gesamtdauer der Gerbung ist kürzer als 48 Stunden. Zum Beweis der Kochgare halbiert man das Leder, bringt eine Hälfte (die man auf Papier abgezeichnet hat) in kochendes Wasser und läßt 1/z bis 1 Stunde kochen. Das Leder bleibt unverändert. Die Kochbrühe ist farblos bis schwach rötlich gefärbt und alkalisch. Beide Lederhälften trocknen rasch auf, sind weich, besonders das gekochte Stück. Letzteres nimmt durch den Kochprozeß eine dem Quebracholeder ähnliche Farbe an. Das Rendement der Leder liegt um 65 0/0. Die Leder können mit den üblichen Fetten oder ölen behandelt werden. Beispiel 2 Ein Stück Vachette (Rindspalt; 4 mm Stärke), das zur Bestimmung des Rendements später in üblicher Weise auf Filtrierparier gelegt wird und 208 g wiegt, wird kurz mit 150 ccm Wasser und nach Zusatz von 35 g Resorcin, 4 g Trinatriumphosphat und 1 g wasserfreier Soda 1 Stunde gewalkt. Danach werden 40 ccm Formaldehydlösung 30o/oig zugesetzt und weitergewalkt. Die Flotte färbt sich nach einigen Stunden rötlich. Nach 24stündiger Einwirkungsdauer erkennt man an einer Probe, daß Durchgerbung eingetreten ist. Durch kurze Behandlung der Lederprobe mit durch einige Tropfen verdünnter Salzsäure angesäuertem Wasser und halbstündigem Kochen des Leders überzeugt man sich von der eingetretenen Kochgare. Man setzt den Gerbprozeß noch 24 Stunden fort. Die Flotte riecht danach nach Spuren Aldehyd, ihr pH-Wert beträgt 7,5. Das Leder wird in wenig frischem Wasser (100 bis 150 cm) unter Zusatz von verdünnter Salzsäure so lange gewalkt, bis sich ein pH-Wert um 4,5 eingestellt hat.
  • Zum Beweis der Kochgare halbiert man das Leder und bringt die eine Hälfte in kochendes Wasser und beläßt das Leder z. B. 1 Stunde darin. Das Leder ändert sich nicht, es ist lediglich etwas weicher als die nicht gekochte Hälfte und hat eine Farbe wie quebrachogegerbtes Leder. Beide Lederstücke trocknen weich auf, ohne gefettet zu sein. Ihr Gewicht zusammen mit Probestücken beträgt 137 g, das Rendement 137/208 = 65 bis 66"/o. Beispiel 3 Ein Stück Rindhaut (Stärke 6 mm), das in üblicher Weise zwischen Filtrierpapier abgepreßt wird und danach 411 g wiegt, wird kurz mit 150 cem Wasser und nach Zusatz von 59 g Resorcin, 6 g Trinatriumphosphat und 1 g Soda wasserfrei 1 Stunde gewalkt. Danach werden 65 ccm Formaldehydlösung 30o/oig zugesetzt. Nach 24stündiger Walkzeit ist die Flotte schwach weinrot. An einer Lederprobe ist zu erkennen, daß Durchgerbung eingetreten ist (die helle innere Schicht im Schnitt des Leders färbt sich nach längerem Liegen an der Luft wie die schwach gefärbten äußeren Zonen). Nach Behandlung der Probe mit angesäuertem Wasser stellt man Kochgare fest. Man setzt die Gerbung weitere 24 Stunden fort. Die Flotte riecht nach Spuren Aldehyd und hat einen pH-Wert von 7,5. Das Leder wird in frischer geringer Flotte (100 bis 150 ccm) langsam mit starker Salzsäure (s. Beispiel 1) angesäuert, bis sich ein pH-Wert um 4,5 eingestellt hat; Verbrauch etwa 4 ccm Salzsäure. Zum Beweis der Kochgare halbiert man das Leder, zeichnet eine Hälfte auf Papier ab und kocht das Leder z. B. 1 Stunde. Es besitzt lediglich eine quebracholederähnliche Farbe und ist weicher. Auch im trocknen Zustand sind die Leder ziemlich weich, besonders das gekochte. Rendement 225/411= 62 0/0.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von bleibend kochgarem Leder durch einbadige Behandlung von Blößen mit Resorcin und Formaldehyd und gegebenenfalls anschließender Säurebehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß man Blößen mit Resorcin und Formaldehyd in einer Menge von 1 bis 1,5 Mol Formaldehyd pro Mol Resorcin einbadig in Gegenwart anorganischer alkalischer Katalysatoren behandelt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 305 516, 346 197; deutsche Auslegeschrift Nr. 1034 810; USA.-Patentschrift Nr. 2 552129. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind zwei Probetafeln ausgelegt worden.
DEF27543A 1959-01-22 1959-01-22 Verfahren zur Herstellung bleibend kochgarer Leder Pending DE1235495B (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE305516C (de) *
DE346197C (de) * 1919-10-11 1921-12-27 Julius Ruppert Zink Verfahren zum Gerben tierischer Haeute
US2552129A (en) * 1946-05-11 1951-05-08 John R Evans & Company Tanning with a free aldehyde and a free polyhydric phenol mixture in a molecular ratio of at least 2 to 1
DE1034810B (de) * 1955-04-16 1958-07-24 Bayer Ag Verfahren zur Verbesserung der Werkstoffeigenschaften von Leder

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