DE679536C - Verfahren zur Herstellung wertvoller Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wertvoller Leder

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DE679536C
DE679536C DEI59853D DEI0059853D DE679536C DE 679536 C DE679536 C DE 679536C DE I59853 D DEI59853 D DE I59853D DE I0059853 D DEI0059853 D DE I0059853D DE 679536 C DE679536 C DE 679536C
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DE
Germany
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leather
formaldehyde
weight
aqueous
tanned
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Expired
Application number
DEI59853D
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English (en)
Inventor
Dr Helmut Disselhoff
Dr Hermann Loewe
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung wertvoller Leder Man hat bereits vorgeschlagen, Leder zwecks Verbesserung ihrer Eigenschaften mit härtbaren Harzen, die in gewissen organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, noch löslich sind, zu behandeln, das Lösungsmittel zu entfernen und dann .das Harz in den @unlöslichen Zustand überzuführen. Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß sich die harzartigen Stoffe im wesentlichen nur in den äußeren Schichten des Leders abscheiden und dort die Poren verschließen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu wertvollen Ledern gelangt, wenn man Leder oder zu gerbende Häute mit wäßrigen oder wäßrigalkoholischen Lösungen von kondensierbaren bzw. polymerisierbaren, löslichen, niedrigmolekularen, vorwiegend monomolekularen Umsetzungsprodukten von Vinylmethylketon mit Formaldehyd oder Furforol behandelt und diese dann einer Nachbehandlung unterwirft, die eine Kondensation bzw. Polymerisation der genannten Umsetzungsprodukte bewirkt. Diese können die Haut oder das Leder leicht völlig durchtränken, so daß bei der Nachbehandlung ein vollkommen gleichmäßig mit den kunststoffartigen Bestandteilen durchsetztes Leder entsteht. Führt man die Aldehydverbindungen der ungegerbten Haut zu, so erfolgt die Nachbehandlung zweckmäßig während oder nach der Gerbung.
  • Die Nachbehandlung kann beispielsweise unter Zusatz von Katalysatoren, Änderung des PH-Wertes, Anwendung von erhöhter Temperatur oder erhöhtem Druck oder mehrerer derartiger Maßnahmen erfolgen.
  • Die Methylolverbindungen bzw. die Furfurolumsetzungsverbindungen des Vinylmethylketons sind in Wasser löslich; es ist oft vorteilhaft, unter Zusatz von hydroxylhaltigen Lösungsmitteln, wie Methanol oder Äthanol, zu arbeiten. Neben den Umsetzungsprodukten des Formaldehyds oder Furfurols mit Vinylmethylketon können auch kleine Mengen entsprechender Verbindungen anderer Aldehyde mitverwendet werden.
  • Je nach der Art der angewandten Aldehydverbindung, den Eigenschaften des Leders bzw. der Haut, dem PH-Wert, dem Grad der Gerbung sowie den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes werden die Behandlungsbedingungen in weiten Grenzen abgewandelt. Bisweilen ist es zweckmäßig, die genannten Umsetzungsprodukte des Vinylmethylketons in großer Verdünnung anzuwenden oder durch geeignete Wahl des PH-Wertes des Leders dafür zu sorgen, daß die genannten Verbindungen in Lösung bleiben, was zur völligen Durchdringung des Leders erforderlich ist. Es ist zweckmäßig, den PH-Wert nach der Tränkung und Kondensation oder Polymeris.ation zu ändern und während oder nach der Tränkung einen Katalysator einwirken zu lassen. Die Aldehydverbindungen des Methylvinylketons können mit ,anderen zum Gerben dienenden Gerbstoffen gemeinsam ,angewandt werden, sofern sie mit letzteren keine Ausscheidungen bilden; die Tränkung der rohen oder zweckmäßig leicht angegerbten Haut kann dann gleichzeitig mit der Gerbung bzw. weiteren Gerbung vorgenommen werden.
  • Das Verfahren kann angewendet werden auf Leder, die in beliebiger Weise, z. B. mit Mineralgerbstoffen, wie Chromgerbstoffen, mit vegetabilischen oder synthetischen Gerbstoffen, mit Tran oder Formaldehyd, gegerbt worden sind, bzw. ,auf Häute, die mit diesen Gerbmitteln gegerbt werden sollen. Eine Schädigung der Hautfasern erfolgt nicht; vielmehr erzielt man durch das Verfahren einen besonderen Einfluß ;auf die Weichheit oder Härte des Leders, erhöhten Widerstand gegen Abnutzung und bessere Korrosionsbeständigkeit. Auch die Aufnahmefähigkeit des Leders für Farbstoffe und das Haftvermögen von Lacken ,auf der Lederoberfläche können durch das Verfahren verbessert werden. Beispiel i i oo Gewichtsteile chromgares Rindslt-der werden einige Stunden lang mit 2o,'oigem Ammoniak behandelt, bis auch im Innern des Leders eine genügende Änderung des pH-Wertes erreicht ist. Dann wird das Leder 6 bis 12 Stunden lang in eine Mischung von 5o Gewichtsteilen einer wäßrigen 70%igen Lösung einer in saurem Medium aus Vinylmethylketon und -Formaldehyd hergestellten Metbylolverbindung, 25 Gewichtsteilen Wasser, 25 Gewichtsteilen konzentriertes Ammoniak und io Gewichtsteilen io%iger Natronlauge gelegt. Nach dem Spülen mit Wasser wird das Leder z Stunden lang bei etwa 6o" C nachbehandelt, wodurch Kondensation bzw. Polymerisation der Methylolverbindung eintritt. Hierauf wird Glas Leder mit Wasser ausgewaschen und mehrere Stunden lang in eine i %ige Ameisensäurelösung gelegt. Es kann dann in üblicher Weise gefettet werden.
  • Man erhält ein Leder von wertvollen Eigenschaften: insbesondere kann man solche von hohem Gewicht und gutem Stand erhalten, die sich mit Vorteil als Sohlleder verwenden lassen. Beispiel 2 i oo Gewichtsteile chromgares Rindsleder werden vor oder nach der Neutralisation mit 2o/oigem Ammoniak mit 8o Gewichtsteilen einer 50%igen wäßrigen Lösung eines in schwach alkalischem Bereich hergestellten Kondensationsproduktes aus Vinylmethylketon und Formaldehyd etwa 15 Stunden behandelt, wobei das Leder völlig durchtränkt wird. Während oder nach dieser Behandlung läßt man 2ü'oige Natronlauge io bis 16 Stunden lang einwirken. Dann lagert man das Leder einige Tage bei Zimmertemperatur, um die Weiterkondensation bzw. Polymerisation des Kondensationsproduktes zu Ende zu führen. Dann wird mit i a!oiger Ameisensäure nachbehandelt und gegebenenfalls wie üblich gefettet.
  • Man erhält so ein Leder, das sich durch hohes Gewicht und guten Stand auszeichnet und vorteilhaft zu Sohlenleder verarbeitet werden kann. Beispiel 3 25o Gewichtsteile Rindsblöße werden mit 3% Formaldehyd in an sich bekannter Weise angegerbt. Die angegerbte Blöße wird mit 25o Gewichtsteilen einer Flotte, die zu gleichen Teilen ,aus Wasser und dem Kondensationsprodukt ,aus Vinylmethylketon besteht, 12 bis 15 Stunden im Faß gewalkt. Die Flotte kann nach entsprechender Zubesserung für weitere Behandlungen verwendet werden. Die behandelte Blöße wird oberflächlich mit Wasser abgespült und i bis 3 Tage lang mit 25o Gewichtsteilen obiger N Latroillauge nachbehandelt. Dann wird das Leder i bis 2 Stunden lang mit fließendem Wasser gespült und gegebenenfalls mit 2o-oiger Ameisensäure nachgesäuert.
  • Man erhält so ein volles, hell gefärbtes Leder, :das auch schon ohne Fetten ausgezeichnete Weichheit besitzt.
  • Auch bei Verwendung von nicht mit Formaldehyd angegerbter Blöße erhält man ein hell gefärbtes,.,aber weniger volles Leder.

Claims (2)

  1. PATLNTANSPRÜCIIL: i. Verfahren zur Herstellung wertvoller Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man Leder oder zu gerbende Häute mit wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösungen von kondensierbaren bzw. polymerisierbaren, löslichen, niedrigmolekularen, vorwiegend monomolekularen Umsetzungsprodukten von Formaldehyd oder Furfurol mit Vinylmethylketon behandelt und diese dann einer Nachbehandlung unterwirft, die eine Kondensation bzw. Polymerisation der genannten Umsetzungsprodukte bewirkt. .
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man neben den genannten Umsetzungsprodukten entsprechende Umsetzungsprodukte anderer Aldehyde als des Formaldehyds und Furfurols mitverwendet.
DEI59853D 1937-12-09 1937-12-09 Verfahren zur Herstellung wertvoller Leder Expired DE679536C (de)

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