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Schaltungsanordnung zur Ferneinstellung von bestimmten Einrichtungen
in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechnebenstellenanlagen In Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechnebenstellenanlagen tritt oft die Aufgabe auf, bestimmte Einrichtungen
auf bestimmte Teilnehmeranschlüsse wahlweise einzustellen. Es kann damit z. B. die
Rufweiterschaltung auf bestimmte Nebenstellen eingestellt werden, oder es wird auf
diese Weise die Nachtabfragestelle einer Nebenstellenanlage bestimmt. Es ist zweckmäßig,
die Umschaltung durch Ferneinstellung zu ermöglichen, um unnötige Wege zu vermeiden.
Dabei ist an außenliegende Nebenstellen gedacht. Auch bei nachts unbesetzten Umspannwerken
der Elektrizitätsversorgungsunternehmen kann sich der Diensttuende entsprechend
dem Dienstplan die Anrufe von seiner außenliegenden Nebenstelle im Ort zu sich selbst
umstellen, ohne sich auf den Tagdienst verlassen oder das Umspannwerk deswegen aufsuchen
zu müssen.
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Verschiedene Möglichkeiten zur Umschaltung von Nachtsabfragestellen
sind bereits für kleine Fernsprechnebenstellenanlagen bekanntgeworden, die sich
aber auf die Technik dieser Anlagengröße beschränken. So ist z. B. eine Schaltungsanordnung
aus der deutschen Patentschrift 1059 048 bekannt, bei der die Wahl der eigenen
Rufnummer eine Markierung der rufenden Teilnehmerstelle bewirkt und die betreffende
Nebenstelle durch Aufnahme eines durch Betätigen der Erdungstaste gegebenen Kriteriums
als Abfragestelle gekennzeichnet ist. Bei dieser Anordnung kann eine jede Nebenstelle
sich selbst oder auch eine andere Nebenstelle als Abfragestelle vorbereiten, sie
könnte also auch irgendeine Nebenstelle gegen den Willen des betreffenden Nebenstellenteilnehmers
als Abfragestelle vorbereiten.
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Eine andere bekannte Anordnung ist in der deutschen Patentschrift
1142 393 beschrieben, bei der jedoch besondere Leitungswähler erforderlich
sind. Sie erfordert eine ungewöhnliche Bedienungsform. Bei ihr muß zuerst die Erdungstaste
bei aufgelegtem Hörer betätigt werden, bevor der Hörer abgenommen und die Anschlußnummer
derjenigen Stelle gewählt wird, die als Abfragestelle vorbereitet werden soll.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, eine Schaltungsanordnung zur Ferneinstellung
von bestimmten Einrichtungen in Fernmeldeanlagen auf den eigenen Teilnehmeranschluß,
insbesondere zur Umschaltung der Nachtabfragestelle in Fernsprechnebenstellenanlagen
anzugeben, die von den den bekannten Anordnungen anhaftenden Nachteilen frei ist,
keine ungewöhnlichen Bedienungshandlungen erfordert, sich in Nebenstellenanlagen
aller Baugrößen mit zentraler Endwähler-Markierung einsetzen läßt und beim Einbau
in schon bestehende Anlagen nur wenige Eingriffe erfordert. Sie erreicht dies dadurch,
daß in der Anlage bereits vorhandene Schaltmittel nach Wahl der eigenen Rufnummer
durch Einstellung des Wählers einen teilnehmerindividuellen Punkt markieren und
daß über den bestehenden Verbindungsweg ein teilnehmerindividuelles Schaltmittel
zum Ansprechen kommt, welches die Markierung von dem teilnehmerindividuellen Punkt
zu einem teilnehmerindividuellen Vorbereitungsschaltmittel einer die Markierung
der Abfragestelle vornehmenden Einrichtung durchschaltet, das darauf anspricht und
den Teilnehmer mit einer weiteren gemeinsamen Steuereinrichtung verbindet, die bei
Aufnahme eines vom Teilnehmer abgegebenen Schaltkriteriums die bestehende Einstellung
der die jeweilige Markierung einer Abfragestelle vornehmenden Einrichtung auslöst
und eine neue Einstellung auf die vorbereitete Schaltstellung bewirkt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung führen die Ansprechstromkreise
der Vorbereitungsschaltmittel über eine Kontaktkettenschaltung, die sicherstellt,
daß immer nur ein einziges Vorbereitungsschaltmittel betätigbar ist.
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Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es sind dabei nur die Einzelheiten gezeigt, die zum Verständnis
der Erfindung notwendig sind. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Anlage
mit Kreuzschienenschaltern, bei der die Nachtabfragestelle umgeschaltet werden soll.
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Es sei angenommen, daß als Nachtabfragestelle der Teilnehmer 25 eingestellt
ist. In diesem Fall ist das Relais NS2 betätigt und leitet bei der Nachschaltung
die Anrufe zu dieser Nebenstelle (a-Ader,
n 1, ns
22, Tln, ns 23, n 2, b-Ader). Will nun die Nebenstelle 22 die Nachtabfragestelle
auf sich umschalten, so wählt sie zunächst ihre eigene Rufnummer. Mit dem Abheben
des Handapparates war sie in bekannter Weise über den Anrufsucher AS
mit einem
Hausverbindungsweg verbunden worden. Während des bekannten Markiervorganges zur
Einstellung auf den gerufenen Teilnehmer werden dann die Stangenkontakte sg und
s21/22 betätigt, die den teilnehmerindividuellen Punkt 22 markieren. Gleichzeitig
wird der Kontakt an im Leitungswähler LW betätigt und läßt über die d-Ader
das diesem Teilnehmer zugeordnete Relais B 1 ansprechen, das mit seinem Kontakt
b 1 die Markierung vom Punkt 22 zu dem Relais NA 1 durchschaltet. Das Relais
NA 1 spricht an und schaltet sich mit seinem Kontakt na 12
einen Haltestromkreis, der nach Abschluß des Markiervorganges wirksam wird. Die
Kontakte na 13 und na 14 sind mit den entsprechenden Kontakten
der anderen Relais NA in eine Kette geschaltet, um sicherzustellen, daß immer
nur ein Relais NA betätigt sein kann.
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Mit den Kontakten na15 und na16 wird dann die Teilnehmerleitung vom
Anrufsucher AS ab- und zu der gemeinsamen Umschalteinrichtung UE umgeschaltet.
Der Hausverbindungsweg wird dabei ausgelöst. In der Umschalteinrichtung sprechen
nun die Relais A und V an. An Stelle des Besetzttones aus dem Hausverbindungsweg
bleibt der Teilnehmei nun zeichenfrei oder erhält ein besonderes Zeichen, um zu
kennzeichnen, daß er nun mit der Umschalteinrichtung verbunden ist.
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In diesem Zustand kann der Teilnehmer durch Betätigung seiner Erdtaste
ET die Umsteuerung vornehmen. Tut er es jedoch nicht, sondern legt auf, so
fällt das Relais A ab, und danach verzögert das Relais V. Wenn der Kontakt
a2 schon geöffnet und der Kontakt v noch betätigt ist, ist der Haltestromkreis
für das Relais NA 1 unterbrochen, das dann abfällt. Im Schaltzustand
hat sich nichts geändert.
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Betätigt der Teilnehmer jedoch seine Erdtaste, so spricht das Relais
X an und läßt mit seinem Kontakt x das Relais H ansprechen. Der Kontakt
h 1
unterbricht den Haltestromkreis für das bisher betätigte Relais
NS 2, und über Kontakt h3 spricht das Relasi HS an, das mit seinem
Kontakt hs 1 das über den Kontakt na 11 vorbereitete Relais
NS 1 über seine Wicklung 1 ansprechen läßt. Mit den Kontakten ns 12 und ns
13 werden jetzt die Sprechadern zur neuen Nachtabfragestelle vorbereitet.
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Nach dem Loslassen der Erdtaste fallen die Relais X, H, HS
nacheinander verzögert ab. Vor der Abfallzeit des Relais HS ist der Haltestromkreis
für das Relais NA 1 mit Kontakt hs2 unterbrochen, so daß es abfallen kann.
Das betätigte Relais NS 1 hält sich jetzt über seine Wicklung II und die
Kontakte ns 11 und h 1. Mit Abfall der Kontakte na 15
und na 16 wird der Teilnehmer wieder an die normale Verbindung geschaltet und macht
über die noch bestehende Schleife wieder eine Anlassung eines Anrufsuchers. Der
Wählton zeigt dem Teilnehmer jetzt an, daß die Umschaltung stattgefunden hat. Aus
dem Beispiel ist zu entnehmen, daß für die Umschaltung kein großer Aufwand benötigt
wird. In der gemeinsamen Umschalteinrichtung sind fünf Relais vorgesehen, und für
jeden Teilnehmer individuell drei Relais, die zu einer sogenannten Teilnehmeranschlußschaltung
TAS zusammengefaßt sind. Diese Teilnehmeranschlußschaltung ist im wesentlichen zwischen
Teilnehmerapparat und der Teilnehmerschaltung eingeschleift. Wurde über die d-Ader
bisher ein anderer Vorgang je Teilnehmer gesteuert, so ist es ohne großen Aufwand
möglich, diesen Steuervorgang jetzt durch einen weiteren Kontakt des entsprechenden
Relais B durchzuführen.
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Weitere Eingriffe in die Hausverbindungswege sind nicht notwendig,
und die Amtsübertragungen sind lediglich an die für die Nachtabfragestellen vorgesehene
Ausgänge über die verschiedenen Steuerkontakte anzuschließen.