DE1182533B - Aufhaengung von Schwinghalbachsen - Google Patents
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: B 62 d
Deutsche Kl.: 63 c-38/03
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1182533
D1635911/63 c
14. November 1953
26. November 1964
D1635911/63 c
14. November 1953
26. November 1964
Die Erfindung bezieht sich auf eine Aufhängung von Schwinghalbachsen an Kraftfahrzeugen mittels
eines mit dem Fahrzeugoberbau durch ein einziges Gelenk verbundenen und durch zu beiden Seiten des
Gelenks angeordnete, nichtführende Federn abgestützten Achsträgers, an dem die Schwinghalbachsen
in lotrechter Richtung auf der dem Gelenk entgegengesetzten Seite der Halbachsmitten derart angelenkt
sind, daß sie zusammen mit dem Achsträger ein in waagerechter Ebene starres System bilden und die
Schwinghalbachsen durch seitliche, außerhalb der verlängert gedachten Gelenkachse der Schwinghalbachsen
am Fahrzeugaufbau angelenkte Schubstangen gegen den Fahrzeugaufbau in Fahrzeuglängsrichtung
abgestützt sind, nach Patent 976 736.
Bei der üblichen Achsaufhängung mit Schwinghalbachsen, sogenannten Pendelhalbachsen, ist das
als Achsträger dienende Achsgetriebegehäuse mit dem Fahrzeugaufbau entweder starr oder in drei
oder mehr Punkten elastisch verbunden. Bei Stößen in Querrichtung kann daher das Achsgetriebegehäuse
mit Bezug auf den Fahrzeugaufbau in Querrichtung des Fahrzeuges nicht oder nur ungenügend nachgeben,
so daß von den Rädern herrührende Stöße hart auf den Fahrzeugaufbau übertragen werden.
Bei der Bauart nach dem Hauptpatent werden zwar diese Stöße infolge der elastischen Aufhängung
des Achsträgers in einem über den Achsmitten liegenden Punkt wesentlich gemildert, da der Achsträger
bei Querstößen seitlich nachgeben kann; doch ist die seitliche Nachgiebigkeit verhältnismäßig begrenzt.
Die Erfindung bezweckt nun vor allem eine weitere wirksame Verringerung dieser von den Rädern
über die Schwinghalbachsen auf den Achsträger und von dort auf den Fahrzeugaufbau übertragenen
Stöße, ohne daß hierbei die Stabilität der Aufhängung durch weichere Gummipuffer beeinträchtigt
wird, und besteht im wesentlichen darin, daß die Schwinghalbachsen in an sich bekannter Weise in
unterhalb der Radmitte liegenden Gelenken am Achsträger angelenkt sind.
Im Gegensatz zu den bekannten Bauarten, wie auch zu der Bauart des Hauptpatents, wird dadurch
ein großer Abstand zwischen den die Halbachsen mit dem Achsträger verbindenden Gelenken und
dem Aufhängepunkt des Achsträgers am Fahrzeugaufbau in lotrechter Richtung erzielt, insbesondere
wenn der Aufhängepunkt oberhalb der Radmitten liegt. Entsprechend dem durch diesen Abstand gegebenen
Hebelarm kann der Achsträger bei Stößen, die in den Gelenken der Halbachsen auf den Achs-Aufhängung
von Schwinghalbachsen
Zusatz zum Patent: 976 736
Zusatz zum Patent: 976 736
Anmelder:
Daimler-Benz Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Untertürkheim, Mercedesstr. 136
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Rudolf Uhlenhaut,
Dipl.-Ing. Josef Müller, Stuttgart-Riedenberg,
Dr.-Ing. Hans Scherenberg, Stuttgart-Heumaden
träger wirken, um einen verhältnismäßig großen Betrag seitlich ausweichen,, wobei der Ausweichhub bei
gleicher Härte der Gummipuffer mit der Größe des genannten Hebelarmes wächst. Die zur Aufhängung
des Achsträgers dienenden Gummielemente brauchen daher nicht übermäßig weich ausgebildet zu
sein, sondern können diejenige Härte erhalten, die für eine stabile Lagerung des Achsträgers am Fahrzeugaufbau
erforderlich ist. Während z. B. die Nachgiebigkeit des Gummis selbst in waagerechter Richtung
nur einige Millimeter beträgt, kann infolge des vergrößerten Hebelarmes der Achsträger in den
Achsgelenken um einen vielfachen Betrag ausweichen, wodurch die von den Rädern auf den
Achsträger ausgeübten Querstöße sehr weich aufgenommen und am Fahrzeugaufbau praktisch überhaupt
nicht mehr gespürt werden.
Diese Wirkung wird noch durch die Aufhängung des Achsträgers entsprechend dem Hauptpatent
unterstützt. Da der Achsträger nur oder im wesentlichen nur in einem Punkt am Fahrzeugaufbau elastisch
aufgehängt ist, kann er den durch Schubstangen oder Schublenker bestimmten Bewegungen
der Räder bzw. der Halbachsen bei deren Durchfedern zwangfrei folgen, so daß die zwischen dem
Achsträger und dem Fahrzeugaufbau zwischengeschalteten elastischen Elemente keiner zusätzlichen
übermäßigen Vorspannung beim Durchfedern der Räder unterliegen und daher auch bei Querstößen
weich ansprechen können. Der Achsträger kann daher mit Bezug auf den Fahrzeugaufbau sowohl beim
Durchfedern der Räder um eine Fahrzeugquerachse
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als auch zur Aufnahme von Querstößen um eine Fahrzeuglängsachse mit besonderer Wirksamkeit
zwangfrei nachgeben.
Ein möglichst großer Abstand zwischen den Halblenkaugen 18', 19' je einen nach unten gekröpften
Arm 23 auf, während das äußere Ende einer jeden Pendelhalbachse einen nach unten gerichteten Arm
24 trägt, in welchem ein Zapfen 25 gelagert ist, der
achsgelenken und dem Aufhängepunkt des Achs- 5 einerseits als Bremsbackenträger dient und an
trägers am Fahrzeugaufbau in lotrechter Richtung hat außerdem den besonderen Vorteil, daß die beim
Durchfedern der Räder auftretenden Kräfte, welche das auf dem Achsträger und den Scharnierhalb-
weichem andererseits mittels einer Gummibüchse 26 ein Schublenker 27 elastisch angeschlossen ist. Das
andere, in der Zeichnung nicht näher dargestellte Ende des Schublenkers ist entsprechend dem Haupt
achsen bestehende Aggregat um eine durch den io patent zweckmäßig ebenfalls unter Zwischenschal-Aufhängepunkt
hindurch verlaufende Querachse zu tung eines oder mehrerer Gummipuffer an den schwenken suchen, an einem großen Hebelarm von Rahmen bzw. an den Wagenkasten angeschlossen,
den Gehäuseteilen zuverlässiger aufgenommen wer- Eine Schraubenfeder 28, welche zur Abfederung
den. Auch ist hierbei die Drehbewegung des Achsgetriebes um eine Fahrzeugquerachse geringer.
Gleichzeitig wird.dadurch der Vorteil erzielt, daß die Auslenkung der Rader aus der Fahrtrichtung geringer
und der Neigung des Fahrzeuges zu Übersteuerungen in Kurven sowie der Schleudergefahr
der Pendelhalbachse dient, stützt sich mit ihrem unteren Ende gegen den Schublenker 27 und mit
ihrem oberen Ende gegen den Rahmen bzw. den Wagenkasten 10 ab.
Die Antriebswelle 20 ist durch ein Kardangelenk
29, welches eine axiale Bewegung zuläßt, mit der
bei sehr glatten und vereisten Fahrbahnen besonders 20 Hohlwelle 30 des Ausgleichgetriebes 13' verbunden,
wirksam entgegengewirkt wird. Außerdem wird Letzteres kann in üblicher Weise durch eine in
— abgesehen von einer Verringerung der Spurände- Längsrichtung des Fahrzeuges verlaufende Welle anrung
beim Durchfedern der Räder infolge der Tief- getrieben werden. Das Kardangelenk 29 ist lotrecht
lage der Halbachsgelenke — erreicht, daß in scharf über der Achse des Gelenkzapfens 18 bzw. 19 angegefahrenen
Kurven, das kurveninnere Rad weniger 35 ordnet, welcher den gabel- oder wannenartigen Arm
stark entlastet wird, so daß gleichmäßigere Fahr- 23 der Halbachse 16 mit einem seitlichen unteren
bahndrücke erzielt werden und gegebenenfalls ein infolge zu starker Entlastung hervorgerufenes Durchdrehen
des kurveninneren Rades vermieden wird.
Bei die Antriebswellen der Räder umschließenden Schwinghalbachsen sind diese vorzugsweise an ihrem
inneren Ende zur Ablenkung am Achsträger nach unten abgekröpft.
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 die Ansicht einer Achsaufhängung von hinten, teilweise im Schnitt,
Fi g. 2 eine Draufsicht auf das Gelenk der Pendelhalbachse
in Pfeilrichtung 2,
F i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1,
F i g. 4 eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit Einfachgelenkwelle,
Fig. 5 ein Schema für die Bewegungsverhältnisse von Pendelhalbachse und Antriebswelle beim Durchfedern
eines Rades,
Fig. 6 eine Erläuterungsskizze zu Fig. 4,
Fig. 7 die Rückansicht einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung mit Doppelgelenkwelle und Fig. 8 eine Draufsicht auf die Pendelhalbachse
Auge des Achsgetriebegehäuses 13 verbindet. Zur Abdichtung des Gelenks 29 gegen die rohrförmige
Pendelhalbachse 16 dient eine Manschette 31.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 ist an Stelle einer rohrförmigen Achse 16, welche die Antriebswelle
20 umschließt, ein Achsglied 16 a vorgesehen, das über seine ganze Länge unterhalb der
Antriebswelle 20 liegt und an den Radträger 24 unterhalb der Radmitte angeschlossen ist. Hinsichtlich
der Wirkungsweise entspricht im übrigen diese Ausführung derjenigen nach Fig. 1 bis 3.
F i g. 5 zeigt das Schema der Pendelhalbachse 16 (bzw. 16 a) mit der Antriebswelle 20, welche zusammen
mit dem Rad 21 bei 22 in der Pendelhalbachse 16 gelagert und durch das im Abstand senkrecht
über dem Pendelhalbachsgelenk 18 angeordnete Antriebsgelenk 29 mit der Achsgetriebewelle 30 verbunden
ist. Schwingt das Rad 21 nach oben durch, beispielsweise um den Winkel α in die Endlage 21', so
gelangt die Achse 16 in die Lage 16' und die Antriebswelle 20 in die Lage 20'. Damit bei diesem
Durchschwingen des Rades der Abstand des Gelenks 29 auch in der neuen Lage der Schwinghalbachse
nach F i g. 7 teilweise im Schnitt nach Linie 8-8 der 50 beibehalten wird, müßte sich das Gelenk 29 statt auf
F i g. 7. der Geraden 30 auf einem Schwingungsbogen 30'
In F i g. 1 ist am Rahmen 10, welcher gegebenen- von 29' nach 29" bzw. 29"' um das Gelenk 18 als
falls mit der Karosserie zu einer Einheit zusammen- Mittelpunkt bewegen. Da das Gelenk 29 jedoch in
gebaut sein kann, mittels einer den Zapfen 11 um- der Welle 30 axial geführt ist, ist die Anordnung
schließenden Gummibüchse 12 ein Achsgetriebe- 55 derart getroffen, daß der Mittelpunkt des Gelenks 29
gehäuse 13 elastisch aufgehängt. Durch seitliche nicht genau den senkrechten Abstand e' der (verlän-
Gummipuffer 14 bzw. 15 ist das Gehäuse gegen gerten) Radmittelachse vom Gelenk 18 hat, sondern
Kippen um den mittleren Abstützpunkt 11, 12 ge- einen etwas kleineren Abstand e, derart, daß, wenn
sichert, wie im Hauptpatent beschrieben ist. beim Durchfedern der Pendelhalbachse um den
Am Achsgetriebegehäuse 13 sind die Pendelhalb- 60 Winkel α der in der Radmittelachse liegende Punkt
achsen 16 und 17 angelenkt, und zwar mittels der 29' in die Lagen 29" bzw. 29"' gelangt, welche einen
Gelenkzapfen 18 bzw. 19, welche im Abstand e von senkrechten Abstand e" vom Gelenkpunkt 18 haben,
der Radmittelachse m-m unterhalb derselben liegen. die hierbei wechselweise nach entgegengesetzten Sei-
Die Halbachsen 16 sind als Rohre ausgebildet, ten auftretenden geringfügigen Schrägstellungen der
welche die Antriebswellen 20 der Räder 21 um- 65 Gelenkwelle 20 durch das Kugellager 22 ohne wei-
schließen, die mittels Kugellager 22 an den Enden teres aufgenommen werden können,
der Halbachsen 16 gelagert sind. An ihren Enden Bei dem Ausführunsgbeispiel nach F i g. 7 und 8
weisen die Pendelhalbachsen zur Bildung der Ge- ist ähnlich wie in Fig. 4 eine unterhalb der Antriebs-
welle 120 liegende Pendelhalbachse 116 vorgesehen, weche, wie F i g. 8 zeigt, gabelförmig ausgebildet ist
und deren beide Gabelenden durch Gelenkzapfen 110 seitlich und unterhalb des Achsgetnebegehäuses 113
an dieses angeschlossen sind.
Das äußere Ende der Pendelhalbachse ist außerhalb des Lenkers 127 bzw. des Zapfens 125 mit dem
Radträger 124 fest verbunden. Die Gelenkwelle 120 ist als Doppelgelenkwelle mit den Gelenken 129 und
129 α ausgebildet, wobei das Gelenk 129 die Welle 120 mit der Welle 130 des Achsgetriebes und das
Gelenk 129 α die Welle 120 mit der zur Lagerung des Rades im Radträger 124 dienenden Welle 120 a
verbindet.
Claims (2)
1. Aufhängung von Schwinghalbachsen an Kraftfahrzeugen mittels eines mit dem Fahrzeugaufbau
durch ein einziges Gelenk verbundenen und durch zu beiden Seiten des Gelenks angeordnete,
nichtführende Federn abgestützten Achsträgers, an dem die Schwinghalbachsen in lotrechter Richtung auf der dem Gelenk entgegengesetzten
Seite der Halbachsmitten derart angelenkt sind, daß sie zusammen mit dem Achsträger
ein in waagerechter Ebene starres System bilden und die Schwinghalbachsen durch seit-
liehe, außerhalb der verlängert gedachten Gelenkachse
der Schwiijghalbachsen am Fahrzeugaufbau angelenkte Schubstangen gegen den
Fahrzeugaufbau in Fahrzeuglängsrichtung abgestützt sind, nach Patent 976736, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwinghalbachsen (16, 17 bzw. 16 a bzw. 116) in an sich bekannter
Weise in unterhalb der Radmitten liegenden Gelenken (18 bzw. 118) am Achsträger (13 bzw.
113) angelenkt sind.
2. Aufhängung nach Anspruch 1, bei der die Schwinghalbachsen die Antriebswellen der Räder
umschließen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwinghalbachsen (16, 17) an ihrem inneren
Ende zur Anlenkung am Achsträger (13) nach unten abgekröpft sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 460 548, 511438, 518 847, 562 775, 567 713, 588121, 625 985, 995, 669 910, 749 374;
Deutsche Patentschriften Nr. 460 548, 511438, 518 847, 562 775, 567 713, 588121, 625 985, 995, 669 910, 749 374;
deutsche Patentanmeldung D 9764 II/63 c (bekanntgemacht
am 16. 10. 1952);
französische Zusatzpatentschrift Nr. 40 816 (Zusatz zu 718 743);
französische Patentschrift Nr. 882 242;
USA.-Patentschriften Nr. 2 044196, 2477090.
USA.-Patentschriften Nr. 2 044196, 2477090.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
409 729/217 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
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