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Vorrichtung zum Konstanthalten der Stapelhöhe bei vom Stapel mit Einzug
von unten arbeitenden Rotationsmaschinen zum Herstellen von Briefumschlägen, Flachbeuteln
od. dgl.
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Zusatz zum Patent: 1 053 300 Das Patent 1 053 300 betrifft eine Vorrichtung
zum Konstanthalten der Stapelhöhe bei vom Stapel mit Einzug von unten arbeitenden
Rotationsmaschinen zum Herstellen von Briefumschlägen, Flachbeuteln od. dgl. mit
einem dem Arbeitsstapel vorgeschalteten Vorratsstapel mit Entnahme von oben, dem
eine mit Saugern und rotierenden Einzugelementen arbeitende Abzugvorrichtung zugeordnet
ist.
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Die Erfindung bezweckt eine Weiterbildung des Gegenstandes des Hauptpatents,
um in der Praxis festgestellte Schwierigkeiten und Störungen auch bei stark unebenem,
gewölbtem oder am Rand gebogenem Papier auf dem Vorratsstapel zu beseitigen, wie
dies besonders bei von einer Rolle geschnittenen Zuschnitten für Flachbeutel, Briefumschläge
od. dgl. häufig der Fall ist. Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß zur
Auslösung der bekannten automatischen Stapelhubsteuerung bei Veränderung der Stapelhöhe
und gleichzeitig zum Niederhalten des Vorratsstapels vor dem Ansaugen des obersten
Blattes im Takt der Bewegung des Saugers gesteuerte, beiderseits des Saugers vorgesehene
Finger und zum Niederhalten des Vorratsstapels nach dem Ansaugen des obersten Blattes
eine im Takt der Finger gesteuerte Zunge angeordnet sind.
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Es ist bekannt, bei einer Bogenabzugsvorrichtung den Stapelhub automatisch
bei Veränderung der Stapelhöhe zu steuern, um die Lage der Oberfläche des Stapels
in bezug auf die Mittel zum Abheben des jeweils obersten Blattes konstant zu halten.
Zu diesem Zweck benutzt man einen Fühlhebel, welcher bei einer bestimmten Verringerung
der Stapelhöhe den Stapelhub einschaltet und nach Erreichen der Sollhöhe des Stapels
wieder abschaltet.
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Bei Stapeln aus stark unebenem Papier arbeiten jedoch diese bekannten
Mittel nicht zuverlässig genug, so daß sie sich nicht ohne weiteres für den Vorratsstapel
einer Vorrichtung nach dem Hauptpatent verwenden lassen. Durch die erfindungsgemäße
Weiterbildung werden diese Schwierigkeiten behoben.
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Es ist auch eine Abnahmevorrichtung für Blätter von einem Vorratsstapel
mit einem an einer Stange auf und ab bewegten Saugkörper bekannt, der außer einem
schwenkbaren Sauger einen nach oben federnd ausweichenden, in seiner Abwärtsbewegung
begrenzten Niederhalter trägt. Wenn der Niederhalter federnd auf dem obersten Blatt
des Stapels aufsetzt, erfaßt der Sauger eine Kante des Blattes und hebt sie durch
eine Schwenkbewegung nach oben an.
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Gleichzeitig bläst eine Düse, die unter die an-
gehobene Blattkante
geführt ist, Luft unter das Blatt, wobei der etwas nach oben gegangene Niederhalter
verhindert, daß das Blatt zu hoch geblasen wird. Da der Niederhalter hinter dem
Sauger angeordnet ist, kann er, vornehmlich bei unebenem Papier, das Anheben mehr
als eines Blattes nicht verhindern.
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Weiter ist ein schnellaufender Blattabnehmer bekannt, der lediglich
eine mit einem Halter zweier Sauger starr verbundene Platte zum Niederdrücken des
Stapels aufweist, die bewirken soll, daß sich die obersten Blätter am Rande leicht
anheben. Sobald der Halter mit den Saugern und der Platte aufwärts geschwenkt wird,
dringen zwei um senkrechte Achsen gegenläufig schwenkbare Mitnehmer unter das angehobene
oberste Blatt und nehmen es mit Hilfe von senkrecht stehenden Stiften mit. Bei unebenem
Papier können sehr leicht die Mitnehmer verschiedene Bogen erfassen, und damit ist
eine Betriebsstörung unvermeidlich.
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Bei einem anderen bekannten Blattabnehmer ist ein auf den Vorratsstapel
fassender Fuß mit zwei seitlich und etwas tiefer angeordneten Blasdüsen versehen,
die beim Aufwärtsgang des Fußes die obersten Blätter lockern und das oberste Blatt
für ein Abziehen durch einen Sauger vorbereiten sollen.
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Ein hakenförmig gebogener Anschlag soll dazu dienen, die unter dem
angesaugten obersten Blatt liegenden
Blätter zurückzuhalten. Beim
Anheben des obersten Blattes senkt sich der Fuß wieder auf den Stapel, um bei erneutem
Hochgehen das Spiel wieder beginnen zu lassen. Da die Blasdüsen eine Reihe übereinander
angeordneter Löcher haben, ist zwar ein Lockern der obersten Blätter, aber, insbesondere
bei unebenem Papier, ein genaues Trennen der obersten, gelockerten Blätter voneinander
nicht möglich.
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Zum Stand der Technik gehört auch eine Vorrichtung zum Vereinzeln
mehrschichtiger Papierschläuche eines schräg gestellten Stapels, bei welcher der
zuunterst liegende Schlauch des Stapels von Saugern erfaßt und dann mittels einer
Walze vom Stapel abgezogen wird. Während des Abziehens des untersten Papierschlauchs
ist der Stapel mittels um eine Achse schwenkbarer Platten so abgestützt, daß der
Stapeldruck auf den abgezogenen Papierschlauch verringert wird. Im Takt der Bewegung
des Saugers gesteuerte Finger beiderseits des Saugers und eine im Takt der Finger
gesteuerte Zunge sind nicht Bestandteil dieser bekannten Vorrichtung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Schwenkbewegung
einer die Finger tragenden Welle und der davon abgeleitete Hub einer mit der Welle
gelenkig verbundenen Steuerstange in bekannter Weise zum Nachführen des Vorratsstapels
benutzt.
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In geringem Abstand über dem Vorratsstapel und unterhalb der mit Einzugselementen
zusammenwirkenden Rollen ist eine Platte mit die Rollen teilweise umfassender Rundung
und einer Anzahl von im Arbeitstakt der Sauger mit einer Saugluftleitung verbundenen
Sauglöchern angeordnet.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel
rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen senkrechten Schnitt
nach Linie 1-1 von Fig. 2, F i g. 2 eine Draufsicht.
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Gemäß der Zeichnung besteht die Vorrichtung aus einem Blätterstapel
1, der auf einer Platte 2 ruht, welche in später beschriebener Weise automatisch
derart in Pfeilrichtung C gehoben wird, daß die Oberfläche des Stapels praktisch
stets auf gleicher Höhe bleibt. Auf einer in den nicht dargestellten Seitenwänden
der Vorrichtung drehbar gelagerten, im Arbeitstakt der angeschlossenen Verarbeitungsmaschine
gleichförmig rotierenden Welle 3 sitzen zwei Einzugsegmente 4 mit einem gewissen
gegenseitigen Abstand fest und laufen mit der Welle 3 in Pfeilrichtung um. Die Einzugsegmente
4 sind an ihrer Zylinderfläche hinter der in Drehrichtung vorn liegenden Kante 5
ihrer Aussparung 6 im Radius etwas kleiner gehalten bis zu der Greifkante 7. Zwei
auf einer Welle 8 angeordnete Rollen 9 aus einem elastischen Material stehen in
Umfangsberührung mit dem vollen Teil der Einzugsegmente 4 und rotieren in Pfeilrichtung.
Unter den Rollen 9 und mit geringem Abstand über der Oberkante des Papierstapels
1 ist eine Platte 10 mit einer die Rollen 9 teilweise umfassenden Rundung 11 angeordnet.
In der Rundung 11 sind Sauglöcher 12, die in nicht dargestellter Weise zeitweilig
im Takt einer Umdrehung der Einzugsegmente 4 mit einer Saugluftleitung verbunden
werden.
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Auf der schwenkbar gelagerten Welle 13 ist mittels eines Klemmhaltets
14 der Sauger 15 befestigt, der an seinem freien Ende die verbreiterte Saugdüse
16
trägt. Ein nicht dargestellter Antrieb gibt der Welle 13 eine gewisse Winkeldrehung
im Arbeitstakt der Segmentrollen 4, um die Saugdüse pro Takt einmal aus ihrer Tiefstellung
16' in die Höchststellung 16 und wieder zurück in die Stellung 16' zu bewegen.
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Durch eine Längsbohrung 18 und Querbohrung-19 in der Welle 13 wird
die Saugdüse im Arbeitstakt zeitweilig mit einer Saugluftleitung verbunden. Auf
der schwenkbar gelagerten Welle 20 sitzt ein Halter 21 fest, in dem die Zunge 22
mit ihrem abgewinkelten Ende 23 derart befestigt ist, daß die Höhenlage des Endes
23 bei Bedarf geändert werden kann. Die Welle 20 erhält gleichfalls über einen nicht
dargestellten Antrieb eine gewisse Winkeldrehung im Arbeitstakt, um die Zunge abwechselnd
in die Endlage 22 oder 22' zu bewegen.
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Auf der Welle 24 sitzen symmetrisch zu dem Sauger 15 und unter den
Einzugsegmenten4 zwei Halter 25 mit je einem Finger 26 fest. Außerdem sitzt auf
der Welle 24 eine Kurbel 27 fest, mit welcher über einen Bolzen 28 die Steuerstange
29 gelenkig verbunden ist, welche mit ihrem Durchbruch 30 die Welle 3 gleitend umfaßt
und ferner die auf dem Bolzen 31 drehbare Rolle 32 und die auf dem Bolzen 33 drehbare
Rolle 34 trägt. Die auf der Welle 3 befestigte Kurve 35 setzt über die Rolle 32,
Steuerstange 29 und Kurbel 27 unter Mitwirkung einer nicht dargestellten Rückholfeder
die Welle 24 in eine hin- und herdrehende Winkelbewegung, wobei die Höchststellung
der Finger 26, wie gezeichnet, durch den Hub der Kurve 35 bestimmt ist, während
ihre niedrigste Stellung26' durch die Auflage der Finger auf der Oberfläche des
Papierstapels an seiner Kante bestimmt ist. Nur bei sehr niedrigem Papierstapel
würde auch die tiefste Stellung der Finger (tiefer als die Stellung 26') durch die
Kurve 35 bestimmt.
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Die Platte 2 wird in bekannter Weise mitsamt dem Papierstapel 1 in
Pfeilrichtung C gehoben durch zwei nicht dargestellte Rollenketten, deren treibende
Kettenräder beispielsweise über ein Schneckenrad und ein mittels einer ständig hin-
und herbewegten Schaltklinke angetriebenes Schaltrad zeitweise in Drehung gesetzt
werden. Die Winkelbewegung der über die Steuerstange 29 bewegten Finger 26 wird
um so größer, je niedriger der Stapel durch Entnahme der oberen Blätter wird. Um
die Höhenlage der Oberfläche des Stapels im Bereich der Finger 26 nahezu konstant
zu halten, wird die Veränderung der Winkelbewegung der Finger 26 bzw. die Veränderung
des Hubes der Steuerstange 29 zum Ein-oder Ausrücken des Antriebes der Rollenketten
zum Heben des Stapels benutzt. Dies kann beispielsweise über die Rolle 34 an der
Steuerstange entweder elektrisch über einen elektrischen Endschalter und einen Hubmagneten
oder mechanisch mit Hilfe eines Sperrgestänges mit zwei Schneiden geschehen. In
beiden Fällen wird nach einem gewissen Absinken der Stapeloberfläche die ständig
hin- und herbewegte Schaltklinke mit dem Schaltrad im Antrieb der Rollenketten zum
Heben des Stapels in Eingriff gebracht und nach erfolgter Anhebung des Stapels durch
den infolge dieser Anhebung verringerten Hub der Stange 29 wieder außer Eingriff
gebracht. Dieser an sich bekannte Mechanismus ist nicht Gegenstand der Erfindung.
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Falls große Blätter zu verarbeiten sind, können die Saugdüsen, Finger,
Zunge und Einzugsegmente
mit Gegenrollen auch in größerer Anzahl
vorhanden sein, als im Ausführungsbeispiel beschrieben und dargestellt.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet folgendermaßen: Der in der
Stellung 16' befindliche Sauger saugt die äußere Kante des von den Fingern in ihrer
Stellung 26' niedergehaltenen obersten Blattes leicht an in die mit 1' bezeichnete
Lage. Anschließend dringt das abgewinkelte Ende 23 der Zunge 22 zwischen das an
seiner Kante angehobene oberste Blatt und das darunterliegende zweitoberste Blatt
des Stapels.
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Sodann schwenken die Finger vom Stapel fort in ihre obere Endstellung
26, und der Sauger schwingt samt dem erfaßten obersten Blatt in die mit 16 und 1"
bezeichnete Lage. Die Einzugsegmente 4 haben sich inzwischen in Pfeilrichtung in
die in F i g. 1 dargestellte Lage gedreht und berühren mit ihrer Vorderkante 5 das
vom Sauger gehaltene Blatt, das sich bei weiterer Drehung der Einzugsegmente gegen
die Rundung 11 der Platte 10 legt und dort mittels der Sauglöcher 12 in seiner Lage
festgehalten wird (um eine Verschiebung des Blattes zu verhindern).
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Bei ihrer weiteren Drehung ziehen die Einzugsegment 4 das Blatt von
der Saugdüse 16 ab, erfassen es dann zwischen den Kanten 7 und den Rollen 9 und
ziehen es um die Rundung 11 herum vom Stapel weg (wobei die Saugluft in den Sauglöchern
12 abgeschaltet ist). Bei weiterer Drehung der Einzugsegmente 4 bewegen sich zeitlich
nacheinander die Finger 26 wieder in ihre Stellung 26' auf der Stapeloberfläche,
die Zunge 22 in ihre Stellung22' und der Sauger in seine Stellung 16' zurück. Bei
jeder vollen Umdrehung der Einzugsegmente wiederholt sich der beschriebene Ablauf.