DE1175664B - Verfahren zur Wiedergewinnung von Selen aus dieses, Acrolein und Acrylsaeurenitril ent-haltenden Reaktionsgasen - Google Patents

Verfahren zur Wiedergewinnung von Selen aus dieses, Acrolein und Acrylsaeurenitril ent-haltenden Reaktionsgasen

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DE1175664B
DE1175664B DEA33418A DEA0033418A DE1175664B DE 1175664 B DE1175664 B DE 1175664B DE A33418 A DEA33418 A DE A33418A DE A0033418 A DEA0033418 A DE A0033418A DE 1175664 B DE1175664 B DE 1175664B
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selenium
water
reaction gases
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acrylonitrile
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DEA33418A
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Akira Yomiyama
Shigeru Yonekawa
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Asahi Chemical Industry Co Ltd
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Asahi Chemical Industry Co Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/24Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons
    • C07C253/26Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons containing carbon-to-carbon multiple bonds, e.g. unsaturated aldehydes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B19/00Selenium; Tellurium; Compounds thereof
    • C01B19/02Elemental selenium or tellurium

Description

  • Verfahren zur Wiedergewinnung von Selen aus dieses, Acrolein und Acrylsäurenitril enthaltenden Reaktionsgasen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Selen aus dieses, Acrolein und Acrylsäurenitril enthaltenden Reaktionsgasen, die durch Oxydation von Propylen mit sauerstoffhaltigen Gasen in Gegenwart von Ammoniak und Selen und Schwermetailoxyden als Katalysatoren bei hoher Temperatur entstanden sind.
  • Es ist bekannt, daß bei der Herstellung eines ungesättigten Aldehyds durch Oxydation von Olefinen mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart eines Katalysators und bei weiterer Umsetzung des entstandenen Aldehyds mit Ammoniak elementares Selen oder Seienoxyd gegebenenfalls in dampfförmigem Zustande, verwendet wird. Aus der entstandenen Gasmischung müssen diese Katalysatoren entfernt und wieder zurückgewonnen werden.
  • Aus den deutschen Patentschriften 831 837, 852992, 863 493, 880 134, 937287 und 941428 und der britischen Patentschrift 727 318 ist die Wiedergewinnung von als Katalysator verwendetem Selen bekannt. Die bei der Umsetzung entstandenen Gase werden mit einer Kühlflüssigkeit, beispielsweise in einem Wärmeaustauscher abgekühlt, wodurch sich das dampfförmige Selen oder seine Verbindung in fester Form an der Innenwand der Vorrichtung abscheidet. Es muß dann von den Wänden der Vorrichtung oder von den Kühlflächen abgekratzt werden.
  • Für die fortlaufende Wiedergewinnung des Selens auf diese Weise sind jedoch zusätzliche Vorrichtungen notwendig.
  • Des weiteren läßt sich dadurch das Selen oder seine Verbindung nur unzureichend und unvollkommen aus dem entstandenen ungesättigten Nitril gewinnen weil die Bildung von Selencyanid zum Unterschied von Selendioxyd nicht vermieden werden kann und außerdem das abgeschiedene nur 700:obige Selen für seine Wiedergewinnung als Katalysator erst noch gereinigt werden muß.
  • Es soll daher nach dem Verfahren der Erfindung die fortlaufende Wiedergewinnung von Selen verbessert werden, das als Katalysator bei der Umsetzung von Propylen mit Sauerstoff und Ammoniak zu Acrylsäurenitril diente, wodurch auch reinere Reaktionsgase erhalten werden. Der Reinheitsgrad des wiedergewonnenen Selens liegt über 95°/o, während er nach den bekannten Verfahren nur etwa 73e/o beträgt.
  • Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man in die Reaktionsgase alkalisch reagierendes Wasser vom pl-Wert 7 bis 9 und der Temperatur bis 50G C einsprüht, mit dem in an sich bekannter Weise von den Reaktionsgasen abgetrenn- ten selenhaltigen Wasser, das wieder auf Raumtemperatur bis 500 C abgekühlt wurde, solche Mengen frischer Reaktionsgase auswäscht, bis der Selengehalt des selenhaltigen Wassers etwa 15,5 g je Liter beträgt, in das selenhaltige Wasser anschließend Luft einbläst und solche Mengen Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure zusetzt, daß die Säurekonzentration in der Mischung 2 bis 12 Gewichtsprozent beträgt, und dann die wäßrige Mischung auf eine Temperatur von 40 bis 800 C erhitzt und das abgeschiedene elementare Selen in an sich bekannter Weise abtrennt.
  • Man arbeitet bei dem Verfahren der Erfindung in zwei Stufen, wobei das selenhaltige Wasser im Kreislauf geführt wird. Aus dem selenhaltigen Wasser, das etwa 15,5 g Selen je Liter enthält, wird das Selen gewonnen.
  • In der ersten Stufe wird das das Selen und Selen dioxyd dampfförmig enthaltende Reaktionsgas unmittelbar mit Wasser in einer geeigneten Schnellkühlvorrichtung, wie in einem Zyklon oder sogenannten »Venturiabstreifer«, behandelt. Während ein Teil des eingesprühten Wassers verdampft, liegt der Hauptanteil in Form von Wassertröpfchen in dem Gas vor, das zur Entfernung dieser Tröpfchen durch eine Wasserabtrennvorrichtung geleitet wird. Das abgetrennte, Selen oder Selendioxyd enthaltende Wasser wird nach dem Einstellen seines p-Wertes und seiner Temperatur, gegebenenfalls nach dem Zusatz von frischem Wasser, erneut in die Kühlvorrichtung eingesprüht. Aus dem Gas wird nach dem Abscheiden der Wassertröpfchen in einer üblichen Kühlvorrichtung der in ihm vorhandene Wasserdampf verflüssigt und dann das ungesättigte Nitril in üblicher Weise gewonnen. Das durch Abkühlen in dieser Kühlvorrichtung entstandene Wasser wird einem den Umlauf regelnden Behälter zugeführt, in dem es mit dem Umlaufwasser gemischt werden kann; oder es kann nach dem Einblasen von Frischluft zum Abtrennen des in diesem verflüssigten Wasser enthaltenen Acrylsäurenitrils und Ammoniaks mit dem Umlaufwasser gemischt werden, um das Selen oder seine Verbindungen im Umlaufwasser ohne wesentlichen Verlust an Acrylsäurenitril anzureichern.
  • Durch die Umlaufführung des Wassers wird die darin gelöste Menge an ungesättigtem Nitril verringert und gleichzeitig die Menge des abzuscheidenden Selens oder seiner Verbindungen erhöht. Das mit Selen angereicherte Wasser wird fortlaufend abgezogen.
  • Um den Selengehalt im Wasser erhöhen zu können, muß das einzusprühende Wasser und das Umlaufwasser eine Temperatur von Raumtemperatur bis 502 C haben und bei einem p-Wert von 7 bis 9 gehalten werden. Oberhalb der Temperatur von 502 C tritt ein Verlust an ungesättigtem Nitril durch Zersetzung ein, obwohl seine Menge im Wasser gering ist. Bei einem pH-Wert über 9 wird die Zersetzung des im Umlaufwasser gelösten Nitrils beschleunigt; ferner neigt der als Nebenprodukt auftretende Cyanwasserstoff zum Polymerisieren und verhindert den glatten Ablauf der Selengewinnung.
  • Unter einem pll-Wert von 7, also noch auf der sauren Seite, wird ein Teil des Selens und seiner Verbindungen fest und in dem Umlaufwasser aufgeschlämmt. Diese aufgeschlämmten Stoffe können das Fließen des Umlaufwassers durch die Rohre und Vorrichtungen hemmen und Verstopfungen der Rohre hervorrufen, wodurch der glatte Arbeitsgang und Betriebsverlauf erschwert wird. Wenn das Selen aus der Lösung in einem solchem Zustand gewonnen würde, so wäre Selen mit gutem Reinheitsgrad kaum zu erhalten. Außerdem würde sich im Wasser übermäßig viel Ammoniak lösen. Durch das im Umlauf geführte Wasser werden folgende Vorteile erzielt: ein möglichst geringer Verlust an ungesättigtem Nitril, ein höherer Gehalt an einem leicht in den elementaren Zustand überführbaren Selen und die mögliche Wiedergewinnung des überschüssigen Ammoniaks.
  • In der zweiten Stufe wird das elementare Selen aus dem selenhaltigen Umlaufwasser gewonnen, in das man in einem geschlossenen Gefäß 1 bis 10 Stunden Luft einbläst und solche Mengen Schwefelsäure Salzsäure oder Salpetersäure zusetzt, daß die Säurekonzentration in der Mischung 2 bis 12 Gewichtsprozent beträgt. Die wäßrige Mischung muß dann mindestens 1 Stunde auf eine Temperatur von 40 bis 80= C erhitzt werden. Das sich dadurch abscheidende elementare Selen hat nach dem Abfiltrieren, Waschen und Trocknen einen Reinheitsgrad von 99 °/o. Die eingeblasene Luft wird nach dem Verlassen des Gefäßes mit einer alkalischen Lösung gewaschen und in die Atmosphäre abgelassen.
  • Das Einblasen von Luft beschleunigt die Ausfällgeschwindigkeit des Selens, vermindert die erforderliche Säuremenge und verbessert die Reinheit des Selens. Bei einer Temperatur unter 402 C sinkt die Abtrenngeschwindigkeit des Selens, oberhalb der Temperatur von 80° C erhält man ein nicht genügend reines Seien. Eine zu niedrige Säurekonzentration, also unter 20io, führt zur unvollständigen Abtrennung, eine zu hohe. also über 120io, zur Lösung des abgeschiedenen Selens. Zuweilen ist die Behandlung des selenhaltigen Umlaufwassers mit Aktivkohle vor der Abtrennung des Selens zu empfehlen; dadurch gewinnt man ein außergewöhnlich reines Selen.
  • Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren: Beispiel 1 Ein Gasgemisch aus 2,5 Volumprozent Propylen und 97,5 Volumprozent Luft wurde nach dem Erhitzen auf 310 C über auf gleicher Temperatur gehaltenes Selen geleitet. Die 1,5 g Selen je Nm3 enthaltende Gasmischung wurde über Kupferoxyd als Katalysator, der auf Kieselsäuregel aufgebracht war und auf 3200 C erhitzt wurde, geleitet, wodurch ein Gasgemisch mit 21 Volumprozent Acrolein entstand.
  • Diesem Gasgemisch wurde auf eine Temperatur von 250° C vorerhitztes Ammoniak in solchen Mengen zugesetzt, daß dessen Gehalt 3,4 Volumprozent betrug. Dieses Gasgemisch wurde über auf 4202 C erhitzte Phosphormolybdänsäure als Katalysator geleitet. Nach der Umsetzung enthielt das Gas 1,8 Volumprozent Acrylsäurenitril. Dieses Gas wurde durch Einsprühen von Wasser mit einer Temperatur von 20 bis 250 C und einem pll-Wert von 7,0 bis 7,8 rasch auf etwa 500 C in einem sogenannten »Venturiwäscher« abgekühlt; nach Abtrennung der entstandenen Wassertröpfchen in einem Wasserabscheider wurde das Gas weiter mit Wasser in einer mit Füllkörpern beschickten Säule auf 20 bis 25° C gekühlt.
  • Nachdem die Frischluft in das in der beschickten Säule abgeschiedene Wasser geblasen und Acrylsäurenitril und Ammoniak abgetrennt waren, wurde das Wasser dem »Venturiwäscher«, in dem es mit dem Umlaufwasser gemischt wurde, zum Auswaschen frischer Gasmengen zugeleitet.
  • Das Reaktionsgas hatte folgende Zusammensetzung: Gehalt des Gases
    unmittelbar nach dem
    nach dem Behandeln mit
    an Abschluß der Wasser und
    Reaktion Abkühlen
    Seien, g je Nm³ ... 1,50 l 0,03
    Acrylsäurenitril,
    Volumprozent ... 1,80 1,72
    Kohlendioxyd,
    Volumprozent ... 1,96 1,91
    Ammoniak,
    Volumprozent . . 1,55 1,48
    Wird das Verfahren etwa 12 Stunden durchgeführt, so enthält das umlaufende Wasser 15,5 g Selen je Liter.
  • Wurde das in der mit Füllkörpern beschickten Säule gewonnene Wasser mit Frischluft vor dem Mischen mit dem umlaufenden Wasser behandelt, dann hatte das Gas nach dem Behandeln mit Wasser und dem Abkühlen einen Acrylsäurenitrilgehalt von 1,75 Volumprozent.
  • 200 1 des Umlaufwassers mit einem Selengehalt von 15,5 g je Liter wurden in ein mit Blei ausgekleidetes Reaktionsgefäß eingebracht. Dem Wasser wurden unter Einblasen von Luft 12 1 konzentrierte Schwefelsäure mit der Dichte 1,7 zugesetzt. Die Mischung wurde 2 Stunden auf 800 C gehalten. Dadurch wurde die in dieser enthaltene Selenverbindung zu elementarem Selen zersetzt. Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, der Niederschlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet, wodurch 3,18 kg reines Selen in 99,4%iger Ausbeute erhalten wurden.
  • Beispiel 2 200 l des Umlaufwassers mit 15,5 g Selen je Liter wurden mit 101 300/oiger Salzsäure versetzt. Die er- haltene Mischung wurde 3 Stunden bei 600 C mit Luft geblasen. Das abgeschiedene Selen wurde abfiltriert, gewaschen und getrocknet. Es wurden 3,10kg Selen erhalten. Die Ausbeute betrug 96,6°/o.
  • Beispiel 3 Umlaufwasser wurde mit Salpetersäure versetzt, bis deren Konzentration 7 Volumprozent betrug. Die Mischung wurde 2 Stunden mit Luft bei 500 C geblasen. Es wurden 3,17 kg Selen, entsprechend einer Ausbeute von 99%, erhalten, berechnet aus dem anfänglichen Selengehalt von 3,20 kg.
  • Um die am besten geeigneten Bedingungen für die Wiedergewinnung von Selen aus dem umlaufenden Wasser nach dem Beispiel 1 festzustellen, wurde eine Reihe von Versuchen unter Verwendung von Schwefelsäure durchgeführt. Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle.
    Konzentration Selengehalt Selengehalt Se
    Versuch der Schwefel Temperatur des Zeit der lengehalt Selen Ausbeute
    am Anfang nach dem Aussehen des
    Nr. säure in Ge- belüfteten Belüftung in Gramm Belüften in an Seien erhaltenen Selens
    wichtsprozent Wassers in 0C in Stunden je Liter Gramm je Liter in 0/
    1 1 60 3 15,5 13,5 13 gut
    2 8 60 3 15,5 0,3 98 gut
    3 12 60 3 15,5 Spur 100 gut
    4 20 60 3 15,5 1,6 90 teerig, unrein
    5 8 20 4 13,8 5,5 60 gut
    6 8 80 4 13,8 Spur 100 gut
    7 8 90 4 13,8 Spur 100 enthält beträchtliche
    Menge von teerigen
    Verunreinigungen
    8 *) 7 60 2 15,1 Spur 100 gut
    9 8 60 0,5 15,1 11,3 25 gut
    10 *) 8 60 j 1,5 15,1 Spur 100 ausgezeichnet
    *) Bei Versuch Nr. 8 und 10 wurde Luft eingeblasen. Bei Versuch Nr. 10 erfolgte eine Vorbehandlung mit Aktivkohle.
  • »Gut« bedeutet eine Reinheit von über 95%; diese kann über 900/0 immer erreicht werden, sogar dann, wenn nichts besonderes aufgeführt ist; »ausgezeichnet« bezieht sich auf ein Selen mit über 980/oiger Reinheit.
  • Beispiel 4 Ein Gemisch aus 2,5 Volumprozent Propylen und 97,5 Volumprozent Luft wurde auf 3100 C erhitzt und dann über geschmolzenes Selen geleitet, um in dem Gasgemisch einen Selengehalt von 1,5 g je Nm: aufrechtzuerhalten.
  • Dann wurde das Gasgemisch durch die Leitung 1 in das mit Kupferoxydkatalysator auf Kieselsäuregel als Träger beschickte, bei 3200 C gehaltene Reaktionsgefäß 2 geführt. Das 2,1 Volumprozent Acrolein enthaltene Gas wurde mit auf 2500 C erhitztem Ammoniak aus der Leitung 3 gemischt. Die Ammoniak konzentration betrug 3,4 Volumprozent. Das Gas wurde durch die Leitung 4 dem mit der auf 4200 C erhitzten Katalysatorfüllung versehenen Reaktionsgefäß 5 zugeführt, wobei der Katalysator aus Phosphormolybdänsäure bestand. Das darin umgesetzte Gas, welches 1,80 Volumprozent Acrylsäurenitril und 1,5 g Selen je NmS enthielt (der größte Teil des Selens im Gas bestand aus Selencyanid und ein kleiner Teil aus Selendioxyd und elementarem Selen), wurde nach der Vervollständigung der Umsetzung durch die Leitung 6 dem »Venturiwäscher« 7 (Schnellkühler) zugeführt, in dem es mit dem durch die Leitung 16 eingeführten Wasser in Berührung gebracht und abgekühlt wurde, so daß die Temperatur des durch die Leitung 8 entnommenen Gases auf nahezu 500 C herabgesetzt wurde.
  • Die in dem durch die Leitung 8 strömenden Gas vorhandenen Wassertröpfchen wurden im Zyklon 9 abgeschieden und durch die Leitung 13 in das Sammelgefäß 15 (Umlaufwasserbehälter) geleitet.
  • Das den Zyklon 9 verlassende Gas gelangte durch die Leitung 10 und die mit Füllkörpern beschickte Säule 11 (Gaskühler), wo es mit Kühlwasser im Gegenstrom unmittelbar in Berührung gebracht wurde, so daß dadurch die Gastemperatur auf annähernd 200 C herabgesetzt wurde, dann weiter durch die Leitung 12 in den Wäscher zur Acrylsäurenitrilgewinnung. Das aus dem Gaskühler 11 abgezogene Wasser wurde durch die Leitung 14 in den Umlaufwasserbehälter 15 geleitet und dann durch die Leitung 16 wieder in den »Venturiwäscher« 7 (Schnellkühler) zurückgeführt. Nach diesen Behandlungen hatte das Gas die folgende Zusammensetzung: Gehalt des Gases
    inder in der
    an | Leitung 6 Leitung 12
    Seien, g je Nm3 . ....... 1,50 1 0,03
    Acrylsäurenitril, Voluruprozent 1,80 : 1,72
    Kohlendioxyd, Volumprozent . . 1,96 1,91
    Ammoniak, Volumprozent . . 1,55 1,48
    Wird diese Behandlung etwa 12 Stunden lang wiederholt, so enthält das umlaufende Wasser 15,5 g Selen, zum größten Teil als Selencyanid und zum kleineren Teil als Selenoxyd je Liter. Wenn das in dem Gaskühler 11 abgeschiedene und am Boden abgezogene Wasser vor seiner Einleitung in den Umlaufwasserbehälter 15 mit Frischluft behandelt wurde, so trennte sich das in dem Wasser gelöste Acrylsäurenitril ohne Verlust ab. Unter Berücksichtigung dieser Acrylsäurenitrilmenge betrug die gesamte Acrylsäurenitrilkonzentration in der Leitung 12 annähernd 1,78 Volumprozent.
  • 200 1 der Umlauflösung wurden aus dem Umlaufwasserbehälter 15 durch die Leitungl7 in das mit Blei ausgekleidete Gefäß 24 eingebracht. Der Selen gehalt der Lösung betrug 15,5 g je Liter Lösung. Das Gefäß war mit einem Einlaß 20 für die Blasluft und 21 für die Dampfzufuhr zum Erhitzen versehen.
  • Nach dem Einbringen der Lösung wurde Luft durch die Leitung 20 eingeblasen, und 12 1 konzentrierte Schwefelsäure mit dem spezifischen Gewicht 1,7 wurden durch die Leitung 18 in das Gefäß gegeben.
  • Durch Einleiten von Wasserdampf von der Dampfzufuhr 21 nach dem Dampfabzug 22 wurde die Temperatur der Lösung 2 Stunden bei 800 C gehalten.
  • Dadurch wurde die Selenverbindung zu elementarem Selen zersetzt. Die Lösung wurde durch die Leitung 23 in die Filtrier-, Wasch- und Trockenvorrichtung geleitet. wodurch 3,18 kg reines elementares Selen in 99,40/oiger Ausbeute erhalten wurden. Bei dieser Zersetzung entstandener Cyanwasserstoff, entstandenes Kohlendioxyd und eingeblasene Luft wurden durch die Leitung 19 in eine alkalische Waschlösung abgezogen.
  • Das wiedergewonnene elementare Seien kann wiederholt für neue Umsetzungen verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Wiedergewinnung von Selen aus dieses, Acrolein und Acrylsäurenitril enthaltenden Reaktionsgasen, die durch Oxydation von Propylen mit sauerstoffhaltigen Gasen in Gegenwart von Ammoniak und Selen und Schwermetalloxyden als Katalysatoren bei hoher Temperatur entstanden sind, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß man in diese Reaktionsgase alkalisch reagierendes Wasser vom p-Wert 7 bis 9 und der Temperatur von Raumtemperatur bis 500 C einsprüht, mit dem in an sich bekannter Weise von den Reaktionsgasen abgetrennten selenhaltigen Wasser, das wieder auf Raumtemperatur bis 500 C abgekühlt wurde, solche Mengen frischer Reaktionsgase auswäscht, bis der Selengehalt des selenhaltigen Wassers etwa 15,5 g je Liter beträgt, in das selenhaltige Wasser anschließend Luft einbläst und solche Mengen Schwefelsäure, Salzsäure oder Salpetersäure zusetzt, daß die Säurekonzentration in der Mischung 2 bis 12 Gewichtsprozent beträgt, und dann die wäßrige Mischung auf eine Temperatur von 40 bis 800 C erhitzt und das abgeschiedene elementare Selen in an sich bekannter Weise abtrennt.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 831 837, 844 892, 852992, 863493, 880 134, 937287, 941 428; britische Patentschriften Nr. 727 318, 713 334, 661 882.
DEA33418A 1959-09-04 1959-12-02 Verfahren zur Wiedergewinnung von Selen aus dieses, Acrolein und Acrylsaeurenitril ent-haltenden Reaktionsgasen Pending DE1175664B (de)

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