DE1618926C - Verfahren zur Herstellung von Harn stoff mit niedrigem Biuretgehalt - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Harn stoff mit niedrigem Biuretgehalt

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DE1618926C
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urea
biuret
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English (en)
Inventor
Mario Dr Ing Mailand Zardi Umberto Dr Ing San Donato Mi tanese Guadalupi, (Italien) CO7c3 10
Original Assignee
Snam Progetti SpA, Mailand (Ita hen)
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Description

1 2
Harnstoff mit niedrigem Biuretgehalt ist z. B. wegen ■ Aus Gleichung (1) geht hervor, daß die Anwesender Phytotoxizität des Biuret für Sonderzwecke erfor- heit von Ammoniak bei' hohem Druck die Rückderlich. verwandlung von Biuret zu Harnstoff bewirkt.
Die aus der Synthesevorrichtung kommenden Harn- Nach bekannten Verfahren werden daher die·
stoffsyntheseabströme enthalten große Mengen an 5 biuretreichen Mutterlaugen zur Synthesevorrichtung
Ammoniumcarbamat, die zersetzt und von der Harn- zurückgeführt, da Hier überschüssiges Ammoniak
Stofflösung abgezogen werden müssen. Nach' bereits unter hohem Druck vorliegt.
bekannten Verfahren werden hierzu diese Ausgangs- Nun weisen sämtliche dieser. Verfahren den erhebströme einer Carbamatzersetzerstufe zugeleitet, wo liehen Nachteil auf, daß das Einführen von ■ Wasser die Zersetzung durch Erwärmung und Expansion io und Harnstoff in die Synthesevorrichtung die BiI-auf einen niedrigen Druck durchgeführt wird. Die dungsreaktion des Harnstoffes selbst erheblich stört, Carbamatzersetzung wird auch unter Verwendung wie sich aus dem folgenden Reaktionsschema ergibt, von CO3- oder NH3 als Abstreifmittel durchgeführt. . ONH
Die Carbamatzersetzungsprodukte werden dann im . ' ,DJNH4
Kreislauf zum Synthesereaktor. rück- oder anderen 15 2 NH3 + CO2 ^-» O = Cx (2)
Verwendungszwecken zugeführt; die carbamatfreie NNH»
Harnstofflösung wird Konzentrations- und Kristalli- ' ' - 2.
sationsbehandlungen ausgesetzt. Die Biuretbildung " ONH NH
erfolgt im allgemeinen, wenn der Harnstoff für eine / * ^ / a
gewisse Zeit auf hohen Temperaturen gehalten wird, 20 O = Cx < — O = C. +H2O
d. h. im Carbamatzersetzer und in der Konzentra- x NH3 NH2 n\
tionsstufe, wobei der Fall unberücksichtigt bleiben
soll, bei dem die Zersetzung mittels gasförmigen NH3 Für die bekannten Verfahren müssen daher die
als Strippermittel durchgeführt wird. Abmessungen sämtlicher Teile des Syntheseabschnit-
. · Wird der Harnstoff aus einer wäßrigen Lösung in 35 tes vergrößert werden (wie Synthesevorrichtung und
Kristallform durch Zentrifugieren und Waschen in Amirioniumcarbamatzersetzer), was einen erheblichen
einer Zentrifuge mit Wasser- hergestellt, so kommen ' Anstieg in den Anlagekosten zur Folge hat.
im allgemeinen, um ein Kristallisationsprodukt hohen . Üblicherweise wird die Rückführung des in der
Reinheitsgrades zu erhalten, bekannte Zentrifugal- Synthesevorrichtung nicht zu Harnstoff umgesetzten
waschsysteme zum Einsatz. . · 30 Ammoniumcarbamats bei ' hohem Druck (50 bis
Diese Kristallwaschsysteme werden auch dann ein- ' 300 kg/cm2) durchgeführt, während in die bei Drük-
gesetzt, wenn man kristallinen Harnstoff mit niedri- ken von 50 bis 300 kg/cm2 betriebenen Ammonium-
gem Biuretgehalt erhalten will. Gewöhnlich wird der carbamatzersetzer gasförmiges Ammoniak im Gegen-
Waschvorgang mit dem Verfahrenswasser durch- strom zur Harnstofflösung eingeführt wird, wodurch
geführt; das gesamte, in der Ausgangslösung befind- 35 man eine vollständige Trennung des vorhandenen
liehe Biuret, das der Zentrifuge " zugeführt wird, Ämrnoniumcarbamats von der Harnstofflösung erhält,
verbleibt praktisch in den Mutterlaugen. . , So wird auch nach der USA.-Patentschrift
Würden die Mutterlaugen zu 100 °/0 im Kreislauf 3 232 984 die Biuretrückverwandlung in der Herzur Kristallisationsanlage zurückgeführt,' so würde Stellungsvorrichtung durchgeführt, wobei ein Teil der die Harnstoff ausbeute das gesamte; in der Speise- 40 aus der Harnstoff kristallwäsche stammenden Mutterlösung befindliche Biuret enthalten. lauge zur Vorrichtung zurückgeführt wird. Nur bei
Bei Abziehen der gesamten Mutterlaugen müßte diesem Teil des Verfahrens (nämlich in der Herstel-
man praktisch biuretfreien Harnstoff erhalten, dies lungsvorrichtung) sind die Arbeitsbedingungen ge-
würde aber den Verlust erheblicher Mengen von eignet, d. h., es ist hoher Druck vorhanden zusammen
Harnstoff-in der Mutterlauge mit sich bringen. . 45 mit NH3-Konzentrationen zurBiuretrückverwandlung.
Gewöhnlich wird aber die biurethaltige Mutter- In einem andeien Teil des Verfahrens sind die Bedin-
lauge nur teilweise abgezogen, s.o daß ein Biuret- · gungen für diesen Zweck weit weniger geeignet,
"gehalt im Endprodukt verbleibt (0,05 bis 0,1 °/0). Auch nach der USA.-Patentschrift 3 255 246 wird
Bei der Herstellung von Harnstoff in Kristallform die Rückverwandlung in der Herstellungsvorrichtung
mit einem Biuretgehalt" zwischen ' 0,05 uiid 0,1 °/0 50 durchgeführt, wobei im Kreislauf zur Vorrichtung
verbleibt das Problem der Wiederverwendung der ' ein Teil der aus der Harnstoffkristallwäsche stammenbiuretreichen, abgezogenen Mutterlaugen,· in der, den Mutterlauge aus den gleichen Gründen wie oben
■gewöhnlich 10 bis 20°/o des gesamten erzeugten Harn- erwähnt zurückgeführt wird. In beiden Fällen wird
stoffes enthalten sind. ' Wasser in die Vorrichtung eingeführt, was die be-
Es ist bekannt, die abgezogenen.:Mutterlaugen im 55 kannten schädlichen Einflüsse auf die Ausbeute
Kreislauf zur Synthesevorrichtung zurückzuführen, zeitigt.
wodurch die Umwandlung von Biuret zu Harnstoff Erfindungsgemäß werden diese Nachteile bei der
erreicht wird. Herstellung von Harnstoff mit niedrigem Biuretgehalt,
Diese Verfahren basieren auf der bekannten folgen- . bei dem der Harnstoff aus einer wäßrigen Lösung in
den Gleichung: 60 Kristallform durch Zcntrifugierung und-Waschen in
einer Zentrifuge mit Wasser anfällt, wobei die erhal-
XJTr tenen biuretreichen Mutterlaugen teilweise abgezogen
/ ' und mit Ammoniak behandelt werden, dadurch vcr-
,NH2" COn mieden, daß man die abgezogenen Mutterlaugen in
T"* NNH + NH3(Gas) 65 einen von gasförmigem Ammoniak im Gegenstrom
\ / - bei Temperaturen zwischen 120 und 2200C und
NH2 COx Drücken zwischen 50 und 300 kg/cm3 durchllossenen
NH (1) Ammomumcarbamatzersctzcr einführt.
Der nachteilige Einfluß der Wassereinführung in die Vorrichtung wird erfindungsgemäß völlig ausgeschaltet, da das Wasser in den Ammoniumcarbamatabspalter eingeführt wird und so höhere Harnstoffausbeuten in der " Herstellungsvorrichtung möglich werden.
Auch werden erfindungsgemäß die aus der Harnstoffkristallwäsche kommenden Mutterlaugen zum Ammoniumcarbamatzersetzer geführt, da die Arbeitsbedingungen für diesen Zweck geeignet sind.
Die Umwandlung von Biuret in Harnstoff läuft unter diesen Bedingungen offenbar innerhalb sehr kurzer Zeit ab; das erfindungsgemäße Vorgehen ändert also keineswegs den Kreislauf der harnstoffliefernden Anlage.. Es ist so auch möglich geworden! den aus dem Kristallisationsabschnitt tretenden Mutterlaugenabzug wiederzugewinnen, ohne daß deshalb im Syntheseabschnitt Schwierigkeiten wie bei den bekannten Verfahren in Kauf zu nehmen wären.
Durch die erfindurigsgemäße Vorrichtung werden darüber hinaus beachtliche Vorteile gegenüber Anlagekosten und Versorgungseinrichtungen der bekannten Art erzielt.
Eine beispielsweise Ausführungsform für das erfindungsgemäße Verfahren ist in der Figurveranschaulicht.
Die aus den Synthese- und Konzentrationsabschnit-•ten stammende Harnstofflösung tritt aus dem Abschneider 1 aus und wird mit Hilfe einer Pumpe 2 an das Kristallisationsgefäß 3 über die Leitung 4 gegeben. Im Kristallisationsgefäß 3 wird die Harnstofflösung gekühlt und nach einem bekannten Verfahren konzentriert, indem beispielsweise das Kristallisationsgcfäß unter Vakuum gehalten oder Luft eingeführt wird. Man erhält so im Kristallisationsgefäß 3 eine übersättigte Harnstoff lösung, die einen Teil von Kristallen in Suspension enthält, von wo aus über die Leitung S die Zentrifuge 6 gespeist wird. In die Zentrifuge 6 wird Wasser über eine Leitung 31 eingeführt, um die abgetrennten Kristalle zu waschen. Die biuretarmen Kristalle (0,05 bis 0,1 °/0) werden mit Hilfe eines Förderbandes 7 einer üblichen Trockenvorrichtung 8 zugeführt. Das trockene Produkt wird dann mit Hilfe des Förderbandes 9 seiner Verwendung zugeführt.
Die aus der Zentrifuge 6 über die Leitung 10 abgetrennte Mutterlauge wird in einem Speicherbehälter
11 gesammelt, von wo aus sie teilweise über die Pumpe
12 und die Leitung 13 dem Kristallisatidnsbehälter und teilweise über die Pumpe 14 und Leitung 15 dem Ammoniumcarbamatzersetzer 16 zugeführt wird. Im Ammoniumcarbamatzersetzer 16 werden die Mutterlaugen der Harnstofflösimg zugesetzt, die aus dem ersten Ammoniumcarbamatzersetzer 17 (zugeführt über die Leitung 35) über die Leitung 18 austritt und in
ίο Gegenstrom zu reinem, gasförmigem Ammoniak durch den Ammoniumcarbamatzersetzer 16 strömt, wobei das Ammoniak über die Leitung 19 eingeführt wird.
Die Betriebsbedingungen des Ammoniumcarbamat-
zersetzers 16 sind folgende: Temperatur 170 bis 220° C,
j5 Druck 50 bis 300kg/cma. Hieraus wird die gesamte Lösung des ammoniumcarbamatfreien Harnstoffes, die Spuren von Biuret enthält, über die Leitung 20 dem Abscheider 21, der bei einem Druck von 15 bis 25 kg/cm2 arbeitet, zugeführt. Im Abscheider 21 wird der größte Teil des noch in der Harnstofflösung enthaltenen Ammoniaks abgetrennt. Die vom Abscheider 21 kommende Harnstoff-Wasser-Lösung, die noch Spuren an Ammoniak enthält, wird über die Leitung 22 und den Verdampfer 23 dem Abscheider 1 zugeführt, der bei einem Druck von 0,6 bis I kg/cm2 betrieben wird.
Das Ammoniumcarbamatlösungs-Kondensationssystem 24 wird mit Dampfphasen von 16, 21 und 1 aus beaufschlagt.
Gasförmiges, dem Ammoniumcarbamatzersetzer 16 über die Leitung 19 zugeführtes Ammoniak erhält man vorzugsweise durch Entspannen der aus der Vorrichtung 26 kommenden Lösung im Abscheider 32, der bei 10 bis 150 kg/cm2 betrieben wird.
Beispiel
In'einer Anordnung, wie sie in F i g. 1 dargestellt ist, wurde· das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der in der Tafel aufgenommenen Reaktionsbedingungen durchgeführt.
Die Tafel enthält die Arbeitsbedingungen und die Gewichtszusammensetzungen der verschiedenen abströmenden Substanzen.
Bei den Bezugszeichen handelt es sich um die aus der Figur ersichtlichen.
4 j 7 98,00
1,95
9 I Bezu
10
jszeichen
13
Gew
ltnweis auf die Fig
15 j 18
chtsprozent
40,10
23,30
3,60
16,10
11,75
jr
20
22 31 ! 35
Harnstoff 80,00
19,60
0,05 99,80
0,10
70,00
27,50
70,00
27,50
70,00
27,50
0,15 50,00
30,00
19,75
70,00
6,00
23,70
100,00 40.10
25,50
NH3 0,40 100,00 ;0,10 2,50 2,50 2,50 100,00 0,25 0,30 16,10
18,15
CO, 100,00 50
1
100,00 100,00 100,00 100,00 190
100
100,00 100,00 100,00 0.15
H2O 120
0,8
90
1
50
1
50
3
70
100
190
100
150
17
100,00
Carbamat 180
120
Biuret
Temneratur, c C....
Druck, kg/cm2 abs. ...

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Harnstoff mit niedrigem Biuretgehalt, bei dem der Harnstoff aus einer wäßrigen Lösung in Kristallform durch Zentrifugierung und Waschen in einer Zentrifuge mit Wasser anfällt, wobei die erhaltenen biuretreichcn Mutterlaugen teilweise abgezogen werden, durch Behandlung mit Ammoniak, dadurch gekennzeichnet, daß man die abgezogenen Mutterlaugen in einen von gasförmigem · Ammoniak im Gegenstrom bei Temperaturen zwischen 170 und 2203C und Drücken zwischen 50 und 300 kg/cma durchHossenen Ammoniumcarbamatzersetzer einführt.
    Zeiehnunuen

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