DE1153014B - Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Carbonsaeurenitrilen durch Wasserabspaltung aus Hydroxycarbonsaeurenitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Carbonsaeurenitrilen durch Wasserabspaltung aus Hydroxycarbonsaeurenitrilen

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DE1153014B DEK38791A DEK0038791A DE1153014B DE 1153014 B DE1153014 B DE 1153014B DE K38791 A DEK38791 A DE K38791A DE K0038791 A DEK0038791 A DE K0038791A DE 1153014 B DE1153014 B DE 1153014B
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Dipl-Chem Dr Klaus Born
Dipl-Chem Dr Guenther Dobek
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/30Preparation of carboxylic acid nitriles by reactions not involving the formation of cyano groups

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  • Organic Chemistry (AREA)
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von a,g-ungesättigten Carbonsäurenitrilen durch Wasserabspaltung aus Hydroxycarbons äurenitrilen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von x, p-ungesättigten Carbonsäurenitrilen durch Wasserabspaltung aus ß-Hydroxycarbonsäurenitrilen bei hohen Temperaturen und einer kurzen Verweilzeit in Gegenwart von wasserhaltigen Phosphorsäuren als Katalysator.
  • Die deutsche Auslegeschrift 1 033 656 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von a,fl-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten durch Wasserabspaltung aus a-Hydroxycarbonsäuren oder deren Derivaten in Gegenwart von wasserabspaltenden, sauer wirkenden Katalysatoren, wobei man aus x-Hydroxycarbonsäuren mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen oder ihren Derivaten mit freier a-Hydroxygruppe in Gegenwart von wasserhaltigen anorganischen Säuren, besonders Phosphorsäuren die auch auf Träger aufgebracht sein können, als Katalysator bei hohen Temperaturen vorzugsweise solchen zwischen 400 und 7000 C, und einer kurzen Verweilzeit Wasser abspaltet. Diese Wasserabspaltung aus den umzusetzenden Verbindungen wird in Gegenwart inerter Gase, wie Stickstoff oder Wasserdampf, als Verdünnungsmittel und zweckmäßig im Vakuum durchgeführt. Die kurze Verweilzeit beträgt dabei etwa t/,o bis t!2 Sekunde. Als a-Hydroxycarbonsäure derivate können x-Hydroxycarbonsäureamide, a-Hydroxycarbonsäurenitrile oder a-Hydroxycarbonsäureester verwendet werden.
  • Nach dem deutschen Patent 1 069 614 wird die Wasserabspaltung durch Zerstäuben der Mischung aus x-Hydroxycarbonsäuren oder ihren Derivaten und der wasserhaltigen anorganischen Säuren, gegebenenfalls im Vakuum in einem erhitzten Reaktionsraum durchgeführt. Dabei kann man die Wasserabspaltung in Gegenwart von Wasserdampf als Verdünnungsmittel durchführen. Der Reaktionsraum wird entweder von außen oder durch Einleiten heißer, inerter, sauerstofffreier Gase in das Innere erhitzt.
  • Nach dem deutschen Patent 1 113 216 wird der Reaktionsraum durch Einleiten heißer, inerter und sauerstofffreier Gase erhitzt und dabei die feine Zerstäubung der Reaktionsmischung innerhalb und mit Hilfe des Zuführungsstromes dieser heißen, inerten, sauerstofffreien und vorzugsweise wasserdampfhaltigen Gase in den Reaktionsraum durchgeführt. Bei beliebiger Zerstäubungsrichtung wird der Öffnungswinkel des Zerstäubungsstrahles so klein gehalten, daß eine Wandberührung im von außen zusätzlich erhitzten Reaktionsraum erst nach vollkommener Vergasung der Reaktionsteilnehmer eintritt. Die heißen, inerten, sauerstofffreien Gase werden durch Verbrennung eines Gemisches aus Leuchtgas und Luft gewonnen und vor ihrer Zuführung in den Reaktionsraum durch Vermischung mit kaltem Stickstoff bzw. sauerstofffreien Abgasen, beispielsweise Rauchgasen, und bzw. oder mit Wasserdampf auf Temperaturen zwischen etwa 800 und etwa 14000 C herabgekühlt.
  • Die den Reaktionsraum verlassenden Reaktionsgase werden durch unmittelbares Einspritzen von Wasser oder wasserhaltigen Phosphorsäuren abgekühlt. Diese Kühl- und Waschflüssigkeit wird anschließend zusammen mit der in der Form der zerstäubten Ausgangsmischung dem Reaktionsraum zugeführten Säure von den darin zum Teil enthaltenen Reaktionsprodukten als Destillationsrückstand abgeschieden.
  • Die Abtrennung der Reaktionsprodukte von der Kühl-und Waschflüssigkeit erfolgt dann durch Wasserdampfdestillation unter Normaldruck oder im Vakuum.
  • Unter diesen milden Bedingungen lassen sich auch die empfindlichen doppelt ungesättigten a,fl-y,-Carbonsäurederivate aus von vornherein in ,y- bzw. I,B-Stellung ungesättigten Verbindungen bzw. aus a"}-Dihydroxyverbindungen herstellen. Auch die Herstellung cyclischer Derivate ist nach der angegebenen Arbeitsweise möglich.
  • Die angegebene Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem Reaktionsraum mit darüber angeordneter Brennkammer, aus welcher die heißen Gase durch einen konisch verlaufenden Ringspalt in den Reaktionsraum einströmen, während in der Mitte dieses Ringspaltes eine Düse endet, aus welcher das unter Druck stehende Reaktionsgemisch fein zerstäubt austritt. Der Ringspalt verläuft konisch und paßt sich damit der dem Reaktionsraum zugewandten Zuspitzung des in der Mitte gelegenen Düsenkopfes an. An der Austrittsstelle des Reaktionsraums ist eine mit wäßriger Phosphorsäure beschickte Ringleitung angebracht, aus welcher diese Säure in die abströmenden Reaktionsgase eingespritzt wird.
  • Das Innere des Reaktionsraums ist mit einer Edelstahlverkleidung versehen.
  • Die Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht besonders aus einem Reaktionsraum mit einer über seine ganze Länge sich erstreckenden Mantelheizung und zwei am Eintrittsende angebrachten, konzentrisch zueinander angeordneten Düsen, wobei durch die äußere Düse die heißen, inerten und sauerstoEfreien Gase in den Reaktionsraum eintreten, während durch die innere Düse das flüssige Reaktionsgemisch eintritt, und wobei am Austrittsende des Reaktionsraums eine Einspritzvorrichtung zur Abkühlung der abströmenden Reaktionsgase vorgesehen ist.
  • Diese beschriebenen Verfahren wurden entwickelt, um auf wirtschaftliche Weise von den a-Hydroxycarbonsäuren durch Wasserabspaltung zu den a,flungesättigten Carbonsäuren zu gelangen. Dagegen schien es zunächst nach den Angaben in der deutschen Auslegeschrift 1 033 656 verhältnismäßig leicht zu sein, die Wasserabspaltung an Verbindungen vorzunehmen, deren Hydroxygruppe sich nicht in a-Stellung zur Carboxylgruppe befindet. Demgegenüber konnte durch umfangreiche Versuche unterdessen festgestellt werden, daß die Anwendung der neuen Verfahrensweise auf die Wasserabspaltung aus fi-Hydroxycarbonsäurenitrilen überraschenderweise sehr erhebliche Vorteile gegenüber den bekannten Verfahren hat.
  • Es ist beispielsweise bekannt, aus ithylencyanhydrin mit Phosphorpentoxyd Wasser abzuspalten.
  • Auch durch katalytische Wasserabspaltung kann aus Äthylencyanhydrin Acrylsäurenitril erhalten werden, wobei nach dem Verfahren der französischen Patentschrift 943446 und der deutschen Patentschrift 962430 Natriumformiat als Wasserabspaltungskatalysator geeignet ist. Da Natriumformiat sich bei der angewandten Reaktionstemperatur von 2000 C allmählich zersetzt, ist die Wirksamkeit dieses Katalysators zeitlich begrenzt. Aus dem gleichen Grunde ist die nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2305 663 vorgeschlagene Anwendung von Kaliumacetat unvorteilhaft. Die Verwendung von Bauxit als Katalysator, wie in der deutschen Patentschrift 725 277 erwähnt wird, hat wiederum den Nachteil, daß dieser Katalysator nach und nach in kleinere Teile zerfällt, wodurch die als Reaktionsgefäß dienende Kolonne verstopft wird. Schließlich beschreibt die USA.-Patentschrift 2469701 die Wasserabspaltung aus S-Hydroxypropionsäure durch tropfenweises Eintragen dieser Verbindung in eine auf 150 bis 1900 C erhitzte Phosphorsäure, wobei allerdings für den Durchsatz von 400 bis 500 cm3 fl-Hydroxypropionsäure etwa 3t/2 Stunden benötigt werden.
  • Das Verfahren der Erfindung ermöglicht nunmehr unter Vermeidung der vorerwähnten Nachteile die Herstellung von a,jB-ungesättigten Carbonsäurenitrilen dadurch, daß man aus fl-Hydroxycarbonsäurenitrilen in Gegenwart von wasserhaltigen, etwa 50- bis 85/oigen Phosphorsäuren bei hohen Temperaturen, besonders zwischen etwa 400 und 8000 C, und einer kurzen Verweilzeit, besonders zwischen etwa 1 bis 2 Sekunden, durch Zerstäuben der Mischung aus ß-Hydroxycarbonsäurenitril und der wasserhaltigen Phosphorsäure in einem durch Einleiten heißer, inerter und sauerstofffreier Gase erhitzten Reaktionsraum Wasser abspaltet, wobei die feine Zerstäubung der Reaktionsmischung innerhalb und mit Hilfe des Zuführungsstromes der heißen Gase in den Reaktionsraum erfolgt. Das Molverhältnis zwischen ,B-Hydroxycarbonsäurenitril und der wasserhaltigen, etwa 50- bis 85°/sigen Phosphorsäure beträgt etwa 3 :1 bis 9:1.
  • Es war nicht von vornherein zu erwarten, daß sich die für die Abspaltung von Wasser aus a-Hydroxyverbindungen entwickelte Verfahrensweise besonders wegen der hohen Temperaturen auch für die Wasserabspaltung aus ß-Hydroxycarbonsäurenitrilen mit besonders guten Ausbeuten verwenden läßt. ß-Hydroxycarbonsäurenitrile verharzen bei der Erwärmung sehr leicht, während a-Hydroxycarbonsäurenitrile beständiger sind und höchstens an Stelle der Wasserabspaltung in ihre Ausgangsverbindungen, wie Aldehyd und Blausäure, zerfallen, also in Verbindungen, die wieder verwendbar sind. Im Falle der pHydroxycarbonsäurenitrile muß also der Umsatz gleich der Ausbeute sein, um unliebsame Verluste durch nicht verwertbare Zersetzungsprodukte zu vermeiden, die zusätzlich zu einer Verharzung der Vorrichtung führen. Im Falle der a-Hydroxyverbindungen kann dagegen der Umsatz ohne zu großen Nachteil für das Verfahren größer sein als die Ausbeute an erwünschten Wasserabspaltungsprodukten, da die zu Aldehyd und Blausäure rückgespaltenen, also umgesetzten Anteile im Kreislauf über die Ausgangsverbindung wieder in das Verfahren eingesetzt werden können. Die durchgeführten Versuche haben nun gezeigt, daß die Verharzung nicht nur von der Temperatur, sondern besonders von der Verweilzeit abhängt, die beim Verfahren der Erfindung, das im Gaszustand durchgeführt wird, wesentlich geringer sein kann als bei den bekannten Verfahren, deren Wasserabspaltung bei tieferen Temperaturen am festen Katalysator oder in flüssigem Zustand durchgeführt werden. Diese Verweilzeit beträgt bei der Wasserabspaltung aus ß-Hydroxycarbonsäurenitrilen etwa 1 bis 2 Sekunden, eine Zeit, die ausreicht, um das Äthylencyanhydrin mit 92- bis 980/obiger Ausbeute in Acrylsäurenitril über zuführen, die aber andererseits noch zu kurz ist, um eine thermische Spaltung des gebildeten Acrylsäurenitrils zu bewirken. Diese hohen Ausbeuten gegenüber den bisherigen von nur 75 O/o waren überraschend, zumal, wie bereits erwähnt wurde, eine in anderer Richtung verlaufende Zersetzung im Gegensatz zu den a-Hydroxyverbindungen nicht zu wieder verwertbaren Stoffen führt.
  • Versuche haben ergeben, daß im Ausgangsgemisch aus ß-Hydroxycarbonsäurenitril und wäßriger Phosphorsäure weit mehr Hydroxycarbonsäurenitril eingesetzt werden kann als bisher. Das bevorzugte Molverhältnis von a-Hydroxycarbonsäurenitril zur Phosphorsäure lag bei 3 : 1, während nach dem Verfahren der Erfindung das Molverhältnis von ß-Hydroxycarbonsäurenitril zur wäßrigen Phosphorsäure 3 :1 bis etwa 9 : 1 beträgt. Der nunmehr größere Durchgang der Ausgangsstoffe durch die Vorrichtung bewirkt eine Erhöhung der Raum-Zeit-Ausbeute, wodurch schließlich in vorteilhafter Weise auf Grund der geringeren Menge Phosphorsäure die Aufarbeitungskosten dieser Säure und die Korrosion verringert werden.
  • Die folgenden Tabellen erläutern die Zusammenhänge. In der Tabelle 1 sind die bekannten Beispiele angeführt, die sich auf die Wasserabspaltung aus Milchsäurenitril zu Acrylsäurenitril beziehen.
  • Tabelle 1
    Mol- Mol- Ausbeute
    der verhältnis bei ein-
    tration der a-Hydroxy- maligem
    Deutsche Bei- Phosphor- verbindung Durch-
    Auslege- spiel säure in
    schrift Gewichts- zu 100%iger gang
    prozent Phosphor- in %
    säure
    1033656 1 35 4:1 50
    1033656 2 2,5 6:1 10
    1069614 1 i 85 3:1 70
    1069614 3 85 3:1 70
    1113216 1 85 3:1 72
    1113216 2 82 2,3:1 69
    1113216 3 79 3:1 64
    Wie aus dieser Tabelle ersichtlich ist, benötigt man bei der Wasserabspaltung aus Milchsäurenitril zu Acrylsäurenitril vorteilhaft etwa 1 Mol Phosphorsäure auf 3 Mol Milchsäurenitril.
  • Aus der folgenden Tabelle 2 ist klar ersichtlich, daß die Ausbeute an Acrylsäurenitril durch Wasserabspaltung aus Milchsäurenitril bei der Verringerung der im Gemisch eingesetzten Phosphorsäuremenge wesentlich stärker abfällt als die Ausbeute an Acrylsäurenitril durch Wasserabspaltung aus ß-Hydroxypropionsäurenitril.
  • Tabelle 2
    Ausbeute an Acryl-
    Konzentration Molverhältnis säurenitril aus
    der Phosphor- der Hydroxy-
    säure in verbindung zu a-Hydroxy- ÄHydroxy-
    Gewichts- 100%iger propion- propion-
    prozent Phosphorsäure säurenitril säurenitril
    0/0
    85 3 : 1 70 99
    85 6 : 1 35 1 78
    85 9:1 24 68
    51,4 6:1 - 79
    Die Tabelle 2 zeigt, daß ein Molverhältnis von größer als etwa 3 : 1 beim Einsatz von a-Hydroxyverbindungen geringere Ausbeuten liefert, während beim Einsatz von ,B-Hydroxyverbindungen dies erst bei einem Molverhältnis von etwa 9 : 1 der Fall ist.
  • Weiter wurde festgestellt, daß die Wasserabspaltung aus ß-Hydroxycarbonsäurenitrilen mit wesentlich verdünnterer Phosphorsäure durchführbar ist als aus x-Hydroxyverbindungen, wodurch die Korrosionsgefahr in der Reaktionskammer verringert wird und die Aufarbeitungskosten der Phosphorsäure gesenkt werden.
  • Eine beispielsweise Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. In dieser bedeutet 10 die Reaktionskammer mit der Wandauskleidung 11. Diese Reaktionskammer 10 besteht beispielsweise aus einem mit feuerfesten Steinen ausgemauerten Rohr oder aus legiertem Eisen. Über dieser Reaktionskammer 10 ist eine Brennkammer 7 angeordnet, welcher über die Zuleitung 6 Brenngase zugeführt werden, die aus Rauchgas, zugeführt über die Leitung 4, und Sauerstoff oder Luft, zugeführt über die Leitung 5, bestehen. Über die Leitung 8 werden der Brennkammer 7 Kühlgase zugeführt, die beispielsweise aus den Abgasen bestehen können, die über die Abgasleitung 19 aus dem Waschturm 17 oben austreten.
  • In die Brennkammer 7 hinein ragt außerdem eine vorzugsweise gekühlte Düse 3, welcher über die Leitung 2 das Reaktionsgemisch aus dem Vorratsbehälter 1 zuströmt. Dieses Reaktionsgemisch wird mit Hilfe der in der Brennkammer 7 erzeugten heißen und inerten Flammengase innerhalb der Blende 9 in die Reaktionskammer 10 hineinverdüst, in welcher eine Temperatur von etwa 500 bis 8000 C herrscht.
  • Hinter bzw. unterhalb der Reaktionskammer 10 liegt die Kühlkammer 12, in welche durch ringförmig angebrachte Düsen 13 Kühlwasser bzw. phosphorsäurehaltiges Kühlwasser zur Abschreckung der heißen Reaktionsgase eingespritzt wird. Das Kühlwasser wird über die Bodenableitung 15 aus dem anschließenden Abscheider 14 abgeführt. Dieses bei 15 abgeführte Wasser kann nach der Kühlung wieder den Einspritzdüsen 13 zugeführt werden. Die abgekühlten Reaktionsgase verlassen den Abscheider über die Leitung 16 und werden dem Waschturm 17 zugeführt, der über die Leitung 18 mit Wasser beschickt wird. Dieses Wasser wird zusammen mit den Nitrilen über die Bodenableitung 20 aus dem Waschturm 17 abgezogen und der Destillationskolonne 21 zugeführt, während die von den Reaktionsprodukten befreiten Abgase über die obere Abgasleitung 19 aus dem Waschturm 17 abströmen. Die Blase der Destillationskolonne 21 ist mit einer Heizung22 versehen. Die Reaktionsprodukte können jedoch auch mit Dampf ausgeblasen werden, wobei an Stelle der Heizung 22 eine Dampfeinleitung tritt. Über die Bodenableitung 23 wird das rückständige, acrylsäurenitrilfreie Wasser aus der Blase der Destillationskolonne 21 abgezogen und nach der Kühlung im Kühler 24 erneut über die Leitung 18 in den Waschturm 17 zurückgeführt, wodurch der Wasserkreislauf geschlossen wird. Die Reaktionsprodukte verlassen die Destillationskolonne 21 über die Leitung 25 und gelangen über den Kühler 26 in den Abscheider 27, aus welchem ein Teil über die Bodenableitung 29 in den Kopf der Destillationskolonne21 zurückgeführt wird, während die reinen Endprodukte durch die Überlaufleitung 28 aus dem Abscheider 27 abgezogen werden.
  • Beispiel 1 Man spritzt stündlich 3 1(3,6 kg) eines Gemisches aus 89,56/oigem Äthylencyanhydrin und 85%iger Phosphorsäure durch eine wassergekühlte Düse in einen Reaktionsraum ein, wobei das Molverhältnis von Äthylencyanhydrin zu Phosphorsäure bei etwa 3 : 1 liegt. Gleichzeitig werden etwa 7200 C heiße sauerstofffreie Brenngase, die durch Verbrennung von 2 m3 Leuchtgas mit 7,3 m3 Luft erhalten wurden, durch eine die Düse umgebende Blendenöffnung in den Reaktionsraum eingeleitet. Nach einer Verweilzeit von etwa 1,5 Sekunden werden die heißen Reaktionsgase im unteren Teil des Reaktionsraumes abgeschreckt und einem Waschturm zugeleitet, in dem sie mit Wasser ausgewaschen werden. Das Waschwasser gelangt in eine anschließende Destillationskolonne, in welcher 1560 g Acrylsäurenitril abdestilliert werden. Dies entspricht bei einmaligem Durchgang einer Ausbeute von 95 0/e, bezogen auf das ursprünglich eingesetzte Äthylencyanhydrin. Beim erneuten Einsetzen des nicht verbrauchten Sithylencyanhydrins zur Wasserabspaltung beträgt die Gesamtausbeute sogar 99 °/o, bezogen auf das insgesamt zugeführte Äthylencyanhydrin.
  • Beispiel 2 21(2,4 kg) eines Gemisches aus 890/oigem Äthylencyanhydrin und 85/aiger Phosphorsäure im Molverhältnis 6 : 1 werden durch 6800 C heiße Brenngase in einem Reaktionsraum verdüst. Die Temperatur im Reaktionsraum beträgt etwa 5900 C. Nach einer Verweilzeit von etwa 1,5 Sekunden wird der Gasstrom wie im Beispiel 1 abgeschreckt und einem Waschturm zugeleitet, aus welchem das Waschwasser einer Austreibekolonne zur Destillation zugeführt wird.
  • Man erhält 1160 g Acrylsäurenitril, was einer Ausbeute von 92°/o, bezogen auf das ursprünglich eingesetzte Äthylencyanhydrin, entspricht. Bei der Kreislaufführung des nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmers kann eine noch höhere Gesamtausbeute erhalten werden.
  • Beispiel 3 0,79 kg eines Gemisches aus 9 Mol 950/oigem B-Hydroxypropionsäurenitril und 1 Mol 850/iger Phosphorsäure werden je Stunde durch einen etwa 6500 C heißen Gasstrom nach Austritt aus einer Düse in einen Reaktionsraum zerstäubt und nach einer Verweilzeit von etwa 1,6 Sekunden abgeschreckt. Der abgekühlte Gasstrom wird anschließend zur Abtrennung der Reaktionsprodukte mit Wasser gewaschen, welches anschließend destilliert wird. Bei einmaligem Durchgang des Cyanhydrins durch den Reaktionsraum erhält man 322 g Acrylsäurenitril, was einer Ausbeute von zunächst 68 °/e entspricht. Bei der Kreislaufführung der nicht umgesetzten Reaktionsteilnehmer wird eine Gesamtausbeute an Acrylsäurenitril von 92 °/o erhalten, bezogen auf das insgesamt zugeführte B-Hydroxypropions äurenitril.
  • Beispiel 4 Es wird stündlich ein Gemisch aus 852 g (12 Mol) ,B-Hydroxypropionsäurenitril und 381 g einer 51,4-°/eigen Phosphorsäure (2 Mol Phosphorsäure und 10,26 Mol Wasser) mit 10 Nm3 etwa 7000 C heißen Gasen in einen Reaktionsraum zerstäubt, wobei diese heißen Gase verwiegend aus Kohlendioxyd, Stickstoff und Wasserdampf bestehen. Nach einer Verweilzeit von 1,6 Sekunden werden die Reaktionsgase durch Einspritzen einer kalten, wäßrigen, etwa 300/obigen Phosphorsäure auf etwa 300 C abgekühlt. Der Gasstrom wird anschließend noch mit Wasser gewaschen und die erhaltene Flüssigkeit einer Kolonne zur Destillation zugeführt. Man erhält 509 g Acrylsäurenitril neben 126 g nicht umgesetztem ß-Hydroxypropionsäurenitril. Die Ausbeute an Acrylsäurenitril liegt demnach nach einmaligem Durchgang bei 79 e Bei der Kreislaufführung des nicht umgesetzten Hydroxynitrils wird eine Gesamtausbeute von 94 o/o erhalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von a,ß-ungesättigten Carbonsäurenitrilen durch Wasserabspaltung aus Hydroxycarbonsäurenitrilen in Gegenwart von wasserhaltiger, etwa 50- bis 850/obiger Phosphorsäure als Katalysator im Molverhältnis von etwa 3 :1 bis 9:1 bei hohen Temperaturen, besonders zwischen etwa 400 und etwa 8000 C, und einer kurzen Verweilzeit, besonders zwischen etwa 1 und 2 Sekunden, durch Zerstäuben der Mischung aus Hydroxycarbonsäurenitrilen und den wasserhaltigen Phosphorsäuren in einem durch Einleiten heißer, inerter und sauerstofffreier Gase erhitzten Reaktionsraum, wobei die feine Zerstäubung der Reaktionsmischung in den Reaktionsraum innerhalb und mit Hilfe des Zuführungsstromes der heißen Gase erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß man aus ß-Hydroxycarbonsäurenitrilen Wasser abspaltet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Normalzeit von etwa 1,5 Sekunden eingehalten wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 573 724, 725 277, 962 430; deutsche Auslegeschrift Nr. 1 033 656; französische Patentschriften Nr. 1 210 246, 1 106 462, 943446; britische Patentschrift Nr. 792 572; USA.-Patentschriften Nr. 1 890 277, 2305 663, 2 469 701, 2 690 452.
    In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 1 069 614, 1 113 216.
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