DE2101852A1 - - Google Patents
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Description
Kennzeichen 2248
Dr. F. Zumrteto «en. - Dr. E. Aeemann
Dr.R.Koenigsberger - Dipl.Phys.R. Holzbauer
8 Mönchen 2, Rrauhausstraß« 4/W
STAMICARBON N-V., HEEHLBN (die Niederlande)
Herstellung eines Phenols aus einer Benzolmonocarbonsaure
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu der Herstellung eines Phenols
durch Oxydation einer Benzolmonocarbonsäure (mit diesem Ausdruck sind hier Benzoesäure, substituierte Benzoesäure und von diesen Säuren abgeleitete Anhydride, Ester und Salze gemeint) in der flüssigen Phase bei einer Temperatur
zwischen 200 und 250 °C, mit Hilfe von Sauerstoff oder eines Molekularsauerstoff
enthaltenden Gasgemisches und in Anwesenheit von in der flüssigen Phase gelösten
Kupfer- und ggf. auch Magnesiumverbindungen mit anschi!essender Hydrolyse der in
der Oxydationszone gebildeten Ester.
Bekanntlich bilden sich bei der pyrolytischen Oxydation und Decarboxylierung einer Benzolmonocarbonsäure Ester des herzustellenden Phenols mit der
Carbonsäure, worauf des Phenol durch Hydrolyse aus diesen Estern gewonnen werden
kenn. Neben der Eiterbildung stellen eich auch Nebenreaktionen ein, wobei u.a.
teerfCrKig» Produkte anfallen. FUr eine wirtschaftlich verantwortete kontinuierliche Durchführung der Phenolsynthese müssen aus dem nach der Hydrolyse gebildeten,
phenol:^·>'.en ftetuttioncgeuiiach die nicht-umgesetüte Carbonsäure.; sowie die Metallsftls· erneut zurückgewonnen und rezirkuliert werden, während die teerfbreigen
Produkte «bg^echi&den und tu* dem System entfernt warden wilnpn.
Ef wurde bereit« vü.gaaohlagen, den in d«i* C^yd&ti ^azone gebildeten
later zu hyd «JlysiaiHi»»^ indem auin entweder da· gans· lieafetioissgemiich oder
den tf*¥O» eb*»tiC^.fe-c4,ri·« ***** «it einer w8·«erigen (Saure- oder Baeelöeung
109831/2225 ork3jnal
in Kontakt bringt (siehe die amerikanische Patentschrift 2.762.838). Der Nachteil
dieses Verfahrens besteht darin, dass das Phenol dabei in Form einer wässerigen,
mit anderen Stoffen verunreinigten Lösung anfällt.
Auch hat man vorgeschlagen die Hydrolyse in der Weise durchzuführen,
dass während der Oxydation, oder in einem gesonderten Hydrolysereaktor nach der Oxydation, Dampf durch das Reaktionsgemisch geleitet wird (siehe die niederländische
Patentschrift 90.684). Es zeigt sich aber, dass bei der zweiten AusfUhrungsform
im Hydrolysereaktor ein Niederschlag aus Kupfer und Kupferverbindungen gebildet wird, wodurch eine rasche Verschmutzung des Reaktors auftritt
und wertvolles Kupfer dem Prozessstrom entzogen wird, Eine zwischenzeitliche Abscheidung des Kupfers aus dem Reaktionsgemisch und zwar ehe das Kupfer in den
Hydrolysereaktor eintritt, könnte hier Aushilfe schaffen, diese Lösung ist aber zu aufwendig, weil eine solche Abscheidung im allgemeinen bei einer Temperatur
eintritt, welche weit unter der Temperatur in den Oxydations- und Hydrolyseräumen
liegt, so dass eine zusätzliche Kühlung und Heizung erforderlich wären.
Erfindungsgemäss erfolgt die Phenolherstellung derart, dass auf bekannte
Weise die pyrolytische Oxydation und Decarboxylierung einer Benzolmonocarbonsäure
stattfindet und das aus der Oxydationszone austretende Reaktionsgemisch einer
Hydrolysezone zugeführt wird, wo bei einer Temperatur von rd 200 C Dampf und zugleich eine solche Menge Sauerstoff oder Molekularsauerstoffhaltiges Gasgemisch
hindurchgeleitet werden, dass das in der Hydrolysezone befindliche Kupfer in die zweiwertige Form versetzt und/oder darin gehalten wird.
Bei diesem Verfahren werden die im Reaktionsgemisch anwesenden Ester
rasch hydrolysiert, ohne dass Kupfer oder eine Kupferverbindung niederschlagen. Man benötigt nur wenig Sauerstoff und diese Menge wird durch die im Reaktionsgemisch anwesende Kupfermenge und die Temperaturschwankungen bedingt. Meistens
genügt 1 bis 2 % der Menge an sauerstoffhaitigern Gasgemisch (vorzugsweise
Luft), die normalerweise durch die Oxydationszone geleitet wird. Das bei der
Hydrolyse frei werdende Phenol kann mit dem Cuprisalz der verwendeten Benzolmonocarbonsäurθ
reagieren, wobei ungewünschte Nebenprodukte entstehen, welche
ihrerseits wieder zu teerförmigen Produkten umgesetzt werden können. Sc
Phenol mit Cupribenzoat unter Bildung von Phenoxybenzoleeure. Durch Aufrechterhai tung einer Temperatur von etwa 200 C in der Hydrolysezone wird «in optimaler
Zustand erreicht, wobei die Hydrolysereaktion noch rasch verlauft und die Nebenreaktionen nahezu völlig unterdruckt «erden.
original inspected λ 109831/2225 —
Das bei der Hydrolyse frei werdende Phenol ist unter den gegebenen
Bedingungen dampfförmig und verlässt die Hydrolysezone mit dem Übriggebliebenen
Dampf und einem Teil der nicht-umgesetzten Carbonsäure. Aus diesem Dampfgemisch
lässt sich das Phenol leicht auf bekannte Weise, z.B. durch Destillation, zurückgewinnen.
In der Hydrolysezone bleiben nicht-umgesetzte Carbonsäure, Metallsalze und teerförmige Produkte zurück. Dieser Rückstand kann periodisch oder
kontinuierlich abgeführt und ferner auf bekannte Weise aufgearbeitet werden,
wobei wertvolle Produkte, wie die Carbonsäure und die Metallsalze, zurückgewonnen
werden und der Teer abgeschieden und aus dem System entfernt wird. Oxydation und Hydrolyse können beide, sowohl bei atmosphärischem als bei erhöhtem
Druclc stattfinden.
Es kann vorteilhaft sein, das Reaktionsgemisch vor Eintritt in die
Hydrolysezone durch einen Verdampfer zu leiten, wo ein Teil der nicht-umgesetzten
Carbonsäure in Dampfform dem Reaktionsgemisch entzogen wird. Hierdurch wird
das Volumen des zu hydrolysierenden Reaktionsgemisches verringert und
nuss bei der Aufarbeitung des Rückstands nicht soviel Carbonsäure abgeschieden werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Phenolherstellung (nachstehend
als "der trockne Prozessgang" zu bezeichnen) bietet mehrere Vorteile gegenüber dem Phenolherstellungsverfahren, wobei Luft und Dampf gleichzeitig durch einen
kombinierten Oxydations- und Hydrolysereaktor geführt werden (nachstehend der "nasse Prozessgang" genannt). Der nasse Prozessgang setzt einen grossen Reaktor
voraus, weil die Gasbelastung durch den gleichzeitigen Eintritt von Luft und Dampf hoch ist. Es wird auch sehr viel Dampf verbraucht, weil dieser nicht nur
für die Hydrolysereaktion erforderlich ist, sondern auch für ein schnelles Abtreiben des gebildeten Phenols aus dem Reaktionsgemisch dient, ehe dieses
Phenol mit den Kupfersalzen hat reagieren können. Um ein inniges Kontakt zwischen
dem Reaktionsgemisch und dem Dampf zu verwirklichen, ist ein grosses Dampfvolumen
notwendig. Beim trocknen Prozessgang kann man durch die niedrigere Gasbelastung mit einem kleineren Qxydationsreaktor auskommen. Es wird für die Hydrolysezone
weniger Dampf benötigt als beim nassen Prozessgang, weil nur bei der Hydrolyse Dampf verbraucht wird. Ausserdem ist durch Ausbildung der Hydrolysezone in Form
einer Kolonne, vorzugsweise einer Bodenkolonne, oder in Form einer Kaskade kleiner Reaktoren, zur Herstellung eines innigen Kontaktes mit dem zu hydrolysierenden
Reaktionsgemisch eine geringe Dampfmenge schon ausreichend.
*-.
109831/2225
Eine Ausführung der Hydrolysezone in Form einer Kaskade kleiner Reaktoren, wobei in jeden Reaktor Dampf eingeblasen wird, gewährt ferner den
Vorteil, dass das dampfförmige Phenol aus jedem Reaktor entweicht, so dass nirgendwo eine relativ hohe Phenolkonzentration entsteht, wie dies im Kopf
einer kolonnenförmig ausgebildeten Hydrolysezone wohl der Fall sein kann.
Ferner zeigt sich, dass beim trocknen Prozessgang die Reaktionsgeschwindigkeit
in der Oxydationszone grosser ist als beim nassen Prozessgang,
wodurch man sich mit kürzeren Verweilzeiten in der Oxydationszone und also mit einem kleineren Reaktor begnügen kann. In der Oxydationszone wird vorzugsweise
eine Kupferkonzentration von etwa 0,5 Gew.% und eine Magnesiumkonzentration von 1-4 Gew.% eingehalten, berechnet auf die Benzolmonocarbonsäure.
Die Erfindung wird an Hand der Figur erläutert, in der schematisch
der Prozessgang der Phenolherstellung dargestellt ist.
In den Oxydationsreaktor A werden durch die Leitung 1 geschmolzene
Benzoesäure und darin gelöste Kupfer- und Magnesiumsalze und durch die
Leitung 2 Luft eingeführt. In dem Oxydationsreaktor, der auf einer Temperatur zwischen 230 und 240 C gehalten wird, tritt bereits durch die Wirkung des
bei der Oxydationsreaktion gebildeten Wassers eine gewisse Hydrolyse des erstgebildeten
Phenylbenzoats zu Phenol auf. Das Phenol ist bei der gegebenen Temperatur und dem Reaktionsdruck von 2,5 at. dampfförmig und verlässt zusammen
mit den Abgasen, ein wenig Wasserdampf und Benzoesäure den Reaktor Über die
Leitung 4. Das flüssige Reaktionsgemisch wird kontinuierlich durch die Leitung abgeführt und fliesst über Verdampfer B und Leitung 5 mit Kühler K der Hydrolysekolonne
C zu, wo bei atmosphärischem Druck eine Temperatur von 200 C herrscht.
Durch die Leitung 2a tritt eine geringe Menge Luft und durch die Leitung 7 Dampf ein. Das bei der Hydrolyse frei werdende Phenol verlässt die Kolonne
durch die Leitung 6, und geht anschliessend durch Verdampfer B und Leitung 4a. Durch die Leitungen 4 und 4a wird der Kolonne D ein Dampfgemisch aus Phenol,
Benzoesäure, Phenylbenzoat, Wasser und Abgasen zugeführt, das in dieser Destillationskolonne
in Abgasen zerlegt wird, die durch die Leitung 9 aus dem Kopf der Kolonne austreten, Phenol, das durch die Leitung 10 einer nicht eingezeichneten
Rei ii j gungsanl ajje zugeht und anschliessend gelagert wird und einem Sumpf produkt
Mus Hi'nziKj.'iiiui-p mit ein weniji Phenylbenzoa 1 , das über die leitung H wieder in
• I· ü ibaiJii mnsicakior zurück Πiesst. In der Hydrolysekolonne I" bleibt eu\
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1 0 9 1; ^ -' '■ 7 ? S BAD
salzen und Teer besteht. Es wird kontinuierlich durch die Leitung 8 in eine
Vorrichtung R abgeführt, wo dieser Rückstand auf übrigens bekannte Weise z.B.
durch Extraktion mit Wasser oder organischen Lösungsmitteln mit anschllessender Trennung und Reinigung in Benzoesäure zerlegt wird, die durch die Leitungen 12
und 11 wieder in das System zurückgeführt wird, Metallsalzen, welche durch die
Leitung 13 umlaufen können und Teer, der über die Leitung 14 aus dem System abgelassen wird; die durch Verbrennung dieses Teers entstehende Wärme kann
wieder für Dampferzeugung verwertet werden.
Die Erfindung wird ferner anhand des nachfolgenden, auf halbtechnischem
Massstab durchgeführten Laborversuchs erläutert.
Versuch
In einem Oxydationsreaktor befinden sich 1000 kg Benzoesäure, 10 kg
Magnesium und 8 kg Kupfer. Die Temperatur des Reaktors beträgt 230 bis 234 C.
Stündlich werden 125 Nm Luft hindurchgeleitet und 544,5 kg Benzoesäure, 39,8 kg Magnesiumbenzoat, 13,7 kg Cupribenzoat und 13,9 kg Phenylbenzoat in den
Reaktor eingespeist. Aus dem Reaktor verdampfen stündlich 55 kg Kohlendioxyd, 10,7 kg Wasser, 13,3 kg Phenylbenzoat, 51 kg Phenol und 140 kg Benzoesäure,
während stündlich 362 kg Reaktionsgemisch aus dem Oxydationsreaktor abgehen und der Hydrolysekolonne zugeführt werden. In die Hydrolysekolonne, wo eine
Temperatur von 200 °C herrscht, werden stündlich 3,2 kg Luft und 22,9 kg Dampf am
eingebracht und es entweichen aus ihm stündlich 14,4 kg Wasser, 49 kg Phenol und 193 kg Benzoesäure in Dampfform. Als Sumpfprodukt wird stündlich ein Gemisch
aus 13,7 kg Cupribenzoat, 39,8 kg Magnesiumbenzoat, 1,0 kg Phenylbenzoat,
58,1 kg Benzoesäure und 15,7 kg Teer abgeführt. Stündlich werden 152,8 kg Benzoesäure
umgesetzt und werden 106,5 kg Phenol (berechnet als freies Phenol und als
Phenylbenzoat gebundenes Phenol) frei. Die Phenolausbeute beträgt, bezogen auf die Menge Benzoesäure, mithin 90 %.
109831/2225
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE( 1JVerfahren zu der kontinuierlichen Herstellung eines Phenols durch pyrolytische Oxydation und Decarboxylierung einer Benzolmonocarbonsäure (alt diesem Ausdruck sind hier Benzoesäure, substituierte Benzoesäure und Ester, Anhydride oder Salze dieser Säuren gemeint) in der flüssigen Phase mit Hilfe von Molekularsauerstoff, in Anwesenheit gelöster Kupfer- und ggf. Magnesiumverbindungen, und Hydrolyse der anfallenden Ester, dadurch gekennzeichnet, dass man das von der Oxydationszone stammende Reaktionsgemisch einer Hydrolysezone zufuhrt, in der bei einer Temperatur von etwa 200 C Dampf und zugleich eine solche Menge molekularsauerstoffhaltiges Gas hindurchgeleitet wird, dass sich das in der Hydrolysezone befindliche Kupfer in der zweiwertigen Form befindet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in die Hydrolysezone Luft einleitet und zwar in einer Menge zwischen 1 und 2,5 % der der Oxydationszone zugehenden Luft.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der Benzolmonocarbonsäure durch Verdampfung bereits aus dem zu hydrolysierenden Reaktionsgemisch abgeführt, wird, bevor das Reaktionsgemisch in die Hydrolysezone gelangt.reee s109331
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