DE1069614B - Verfahren zur Herstellung von aliphatischen a,/i-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aliphatischen a,/i-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten

Info

Publication number
DE1069614B
DE1069614B DENDAT1069614D DE1069614DA DE1069614B DE 1069614 B DE1069614 B DE 1069614B DE NDAT1069614 D DENDAT1069614 D DE NDAT1069614D DE 1069614D A DE1069614D A DE 1069614DA DE 1069614 B DE1069614 B DE 1069614B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
reaction
mixture
lactic acid
derivatives
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DENDAT1069614D
Other languages
English (en)
Inventor
Frankfurt'M.-Rödelheim Karl-Heinz Steil Knapsack bei Köln und Artur Agunte Lechenich bei Köln Dr.-Ing. Arthur Wolfram
Original Assignee
Knapsack-Griesheim Aktiengesellschaft, Knapsack bei Köln
Publication date
Publication of DE1069614B publication Critical patent/DE1069614B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/347Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups
    • C07C51/377Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by reactions not involving formation of carboxyl groups by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C253/00Preparation of carboxylic acid nitriles
    • C07C253/30Preparation of carboxylic acid nitriles by reactions not involving the formation of cyano groups
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C67/00Preparation of carboxylic acid esters
    • C07C67/30Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group
    • C07C67/317Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups
    • C07C67/327Preparation of carboxylic acid esters by modifying the acid moiety of the ester, such modification not being an introduction of an ester group by splitting-off hydrogen or functional groups; by hydrogenolysis of functional groups by elimination of functional groups containing oxygen only in singly bound form

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von aliphatischen, cc,ß-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten Zusatz zur Patentanmeldung K 19159 IVb/í2 o (Auslegeschrift 1033 656) In der Patentanmeldung K 19159 IVb/120 (Auslegeschrift 1 033 656) ist ein Verfahren zur Herstellung von a,,ß-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten durch Wasserabspaltung aus a-Oxycarbonsäuren oder deren Derivaten in Gegenwart von Wasser abspaltenden, sauer wirkenden Katalysatoren beschrieben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man aus a-Oxycarbonsäuren mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen oder ihren Derivaten mit freier a-Oxygruppe in Gegenwart von wasserhaltigen anorganischen Säuren, besonders Phosphorsäuren, die auch auf Träger aufgebracht sein können, als Katalysator bei hohen Temperaturen, vorzugsweise solchen zwischen 400 und 7000 C, und einer kurzen Verweilzeit Wasser abspaltet. Diese Wasserabspaltung wird vorzugsweise in Gegenwart inerter Gase, wie Stickstoff oder Wasserdampf, als Verdünnungsmittel und zweckmäßig im Vakuum durchgeführt. Die Verweilzeit der Reaktionsteilnehmer im Reaktionsraum soll etwa 1/1( bis 1/2 Sekunde betragen. Als a-Oxycarbonsäurederivate werden a-Oxycarbonsäureamide, a-Oxycarbonsäurenitrile oder a-Oxycarbonsäureester verwendet.
  • Nach dem Verfahren der Erfindung soll diese Wasserabspaltung nun durch Zerstäuben der Mischung aus a-Oxycarbonsäuren oder ihren Derivaten und der wasserhaltigen anorganischen Säuren, gegebenenfalls im Vakuum, in einem erhitzten Reaktionsraum und vorzugsweise in Gegenwart von Wasserdampf als Verdünnungsmittel durchgeführt werden. Der Reaktionsraum wird entweder von außen oder durch Einleiten heißer inerter sauerstofffreier Gase in den Reaktionsraum erhitzt.
  • Es wurde gefunden, daß man das Verfahren der Hauptpatentanmeldung K 19159 IVb/12o mit besseren Ausbeuten durchführen kann, indem man die Ausgangsstoffe, beispielsweise Milchsäurenitril, mit den sauer wirkenden Mitteln, beispielsweise mit mehr oder weniger konzentrierter Phosphorsäure, vermischt und das Gemisch in fein verteilter Form anwendet.
  • Diese feine Verteilung kann beispielsweise durch Zerstäuben mit Düsen erzielt werden, indem man diese Mischung durch eine Düse möglichst fein im Reaktionsraum versprüht, in dem die Wasserabspaltung erfolgen soll.
  • Der Reaktionsraum enthält keinerlei Einbauten, hat zylindrische Form und trägt die Einspritzdüse oben am Kopf, so daß die eingedüste Mischung fein verteilt im freien Fall den Reaktionsraum, dessen unterer Teil trichterförmig ausgebildet ist, durchlaufen kann.
  • Hier wird das Reaktionsgemisch möglichst rasch abgekühlt. was entweder durch Kühlen von außen oder durch Einspritzen von Wasser. also in Gegenwart von Wasserdampf, erfolgt. Die für die Umsetzung erfor- derliche Wärme kann durch Erhitzen des Reaktionsraumes von außen oder auch dadurch zugeführt werden, daß der Sprühkegel des zerstäubten Gemisches unmittelbar mit heißen inerten, sauerstofffreien Gasen, beispielsweise sauerstofffreien Rauchgasen, in Berührung gebracht wird.
  • In einigen Fällen, besonders wenn die Zuführung der Reaktionswärme von außen erfolgt und die feine Verteilung der Mischung so vorgenommen wird, daß beispielsweise inerte Gase als Träger für die feinverteilte Mischung verwendet werden, können zur Vergrößerung der Reaktionsoberflächen in dem Reaktionsraum Einbauten vorgesehen werden.
  • Wird bei der Durchführung des Verfahrens der Reaktionsraum von außen erhitzt, und erfolgt die feine Verteilung der Mischung durch Verdüsung, so ist es zweckmäßig wenn der Durchmesser des Reaktionsraumes so groß gewählt wird, daß der Sprühkegel die Wand nicht berührt.
  • Es ist auch vorteilhaft, das umzusetzende Gemisch unmittelbar mit überhitztem Dampf in einer Wirbelstromdüse zu mischen.
  • Die Aufarbeitung der Reaktionsmischung ist einfach. Wird im Vakuum gearbeitet, so scheidet sich im Abscheider hinter dem Reaktionsraum nur Wasser und das saure Mittel, beispielsweise Phosphorsäure, ab. Das saure Mittel kann in einer besonderen Anlage durch Destillieren abgetrennt werden. Die Phosphorsäure kann wieder verwendet werden. Die den Abscheider verlassenden Gase können nochmals mit einem sauren Mittel, beispielsweise 200/obiger Phophorsäure, in einem Rieselturm zur Entfernung der letzten Spuren Phosphorsäure gewaschen u-erden und gelangen dann in einen Turm, in dem sich eine konzentrierte. schwach alkalische Milebsäurenitrillösung mit dem p-Wert = 7 bis 8 befindet. Hierbei vereinigen sich die beispielsweise bei der Acrylsäurenitrilherstellung aus Milchsäurenitril entstehende Blausäure und Acetaldehyd vollständig zu Milchsäurenitril, das dem Reaktionsraum wieder zugeführt wird. Die Gewinnung des Acrylsäurenitrils kann durch Wasserwäsche vor oder nach der Vakuumpumpe in bekannter Weise erfolgen.
  • Wird die Wasserabspaltung bei Normaldruck mit Rauchgasen durchgeführt, so kann man, wie vorstehend angegeben ist, verfahren, man kann auch die den Reaktionsraum verlassenden Gase und die Flüssigkeit vollständig abkühlen und verflüssigen und dann die Gase und die wäßrige Flüssigkeit gesondert aufarbeiten. Die Gase werden, wie vorstehend beschrieben, von Blausäure und Acetaldehyd befreit, indem man diese in dem mit schwach alkalischem Milchsäurenitril beschickten Rieselturm zu Milchsäurenitril vereinigt.
  • Das Acrvlsäurenitril wird aus dem Gasstrom durch eine Wasserwäsche in bekannter Weise gewonnen.
  • Die wäßrige Flüssigkeit wird am zweckmäßigsten im Vakuum eingedampft. Der Destillationskolonne werden am Kopf der Kolonne Blausäure, Acetaldehyd und Acrvlsäurenitril entnommen, die dem Milchsäurenitrilwaschturm zugeführt werden. In der Mitte der Kolonne kann das Wasser entnommen werden, welches gegebenenfalls zum Auswaschen des Acrylsäurenitrils aus dem Gasstrom verwendet werden kann. Aus dem Sumpf der Kolonne wird konzentrierte Phosphorsäure abgezogen. die zur Herstellung einer neuen Mischung fiir den Einsatz im Reaktionsraum dient.
  • In den Abb. 1 und 2. die senkrechte Schnitte durch die Vorrichtungen wiedergeben. wird das Verfahren erläutert.
  • In der Abb. 1 bedeutet 1 das Gefäß, in dem sich die Mischung aus Phosphorsäure und z. B. Milchsäurenitril hefindet, von dem die Mischung mit Stickstoff unter Druck durch die Leitung 2. das Filter 4 und die Düse 5 in das Reaktionsgefäß 3 gedrückt wird. Die Mischung durchläuft das Reaktionsrohr 6 mit dem konischen Unterteil 7, den Kühler 8 und gelangt in den Abscheider 9. Durch den Stutzen 10 kann der Düse 5 Wasserdampf zugeführt werden.
  • Im Waschturm 17 erfolgt eine Waschung mit Phosphorsäure und im Turm 18 zur Wiedergewinnung der im Gasstrom enthaltenen Anteile an Blausäure und Acetaldehyd eine solche mit Milchsäurenitril. Die Gewilinung des Acrylsäurenitrils kann durch Wasserwäsche des Gasstroms in bekannter Weise erfolgen.
  • DieVakuumpumpe 19 saugt die gasförmigeReaktionsmischung an.
  • In der Abb. 2 ist ein mit Rauchgasen unmittelbar beheiztes Reaktionsgefäß dargestellt. Die sauerstofffreien Rauchgase werden in der Brennkammer 11 erzeugt, und zwar aus Heizgas, das bei der Heizgaszuleitung 12 eintritt. und für die vollständige VerbreniJung erforderlichen Luft, die bei der Luftzuleitung 13 eintritt. Durch die Wasserdampfzuleitung 14 erfolgt die Zuführung des zur Einstellung der Reaktionstemperatur erforderlichen Wasserdampfes. Durch denVerteilerring 15 werden die Gase in das Reaktionsrohrfi geleitet. Die Phosphors äure-Milchsäurenitri 1-Mischung wird aus dem Gefäß 1 mit Stickstoff unter Druck die Leitung 2, das Filter 4 und durch die Düse 5 feinst verteilt zum Reaktionsrohr 6 gedrückt. Durch die Wasserdampfzuleitung 16 kann noch Wasserdampf zugeführt werden. Die Reaktionsmischung wird im Kühler 8 gekühlt und im Abscheider 9 gesammelt. Im Waschturm 17 erfolgt eine Wäsche mit Phosphorsäure und im Turm 18 zur Wiedergewinnung der im Gasstrom enthaltenen Anteile an Blausäure und Acetaldehyd eine solche mit Milchsäurenitril. Die Gewinnung des Acrylsäurenitrils kann durch Wasserwäsche des Gasstroms in bekannter Weise erfolgen.
  • Es ist bekannt, Flüssigkeiten zu zerstäuben und zu verdüsen, um ihre Oberfläche zu vergrößern. Dasselbe kann durch Rühren, Mischen und Schütteln bewirlit werden.
  • Ferner wird bei der Herstellung von Acrylsäurenitril aus Acetylen und Blausäure nach einem bekannten Verfahren das Gas durch Düsen in die Katalysatorlösung eingeleitet. Bei diesem Verfahren sind in einem mit der Katalysatorlösung gefüllten Reaktionsgefäß drei Verteilerrohre für die Zuführung des im Überschuß angewendeten gasförmigen Acetylens angebracht. Diese Verteilerrohre werden von dem Acetylen von unten nach oben durchströmt, dabei reißt das Acetylen die Katalysatorlösung mit, und so erfolgt ein schneller Umlauf der im Reaktionsgefäß enthaltenen Katalysatorlösung. Dieses Umwälzverfahren ist dem der bekannten Mammutpumpe gleichwertig und hat mit einer Flüssigkeitszerstäubung, wie sie bei dem Verfahren der Erfindung angewendet wird, nichts zu tun.
  • Eine weitere Patentschrift beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Anlagerungsverbindungen aus Dienen und Verbindungen mit doppelten und dreifachen Kohlenstoffverbindungen, die durch nichtbasische Substituenten aktiviert sind. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einer wäßrigen Verteilung der Reaktionsteilnehmer in Gegenwart kapillaraktiver Stoffe, die die Löslichkeit der Reaktionsteilnehmer in Wasser fördern, und in Abwesenheit von polymerisationsfördernden Stoffen durchgeführt wird.
  • Bei einer anderen Arbeitsweise handelt es sich um ein Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Abkömmlinge der gegebenenfalls substituierten Acrylsaure. bei welchem man Kohlenmonoxyd und Acetylen bei erhöhter Temperatur unter Druck in einem flüssigen Mittel oder im Gaszustand auf Ammoniak oder Amine in Abwesenheit von zur Metallcarbonylbildung befähigten Metallen oder deren Verbindungen, gegebenenfalls in Gegenwart von anorganischen oder organischen Säuren, zweckmäßig in Gegenwart von Lösungs- oder Verdünnungsmitteln, einwirken läßt.
  • Hierbei kann man die Gasaufnahme durch Zusatz von Netzmitteln erhöhen.
  • Außerdem wird ein Verfahren zur Halogenierung alkylsubstituierter, gesättigter oder ungesättigter, cyclischer Kohlenwasserstoffe in neutralem oder wäßrigem Mittel beschrieben, bei welchem die Halogenierung in Gegenwart von Emulgatoren durchgeführt wird.
  • Gegenüber diesen verschiedenen Verfahren einer feinen Verteilung der Reaktionsteilnehmer ergibt gerade die Arbeitsweise nach der vorliegenden Erfindung besonders gute Ausbeuten.
  • Beispiel 1 Es wird in einer Vorrichtung nach Abb. 1 geararbeitet. In ein auf elektrischem Wege auf 6500 C Wandtemperatur erhitztes leeres Edelstahlrohr von etwa 2000 mm Länge und 230 mm lichtem Durchmesser, das als Reaktionsrohr 6 dient, werden bei einem Druck von etwa 100 Torr stündlich 3 kg eines aus 662/a°/o Milchsäurenitril und 331/,0/0 880/obiger Phosphorsäure bestehenden Gemisches mit Hilfe einer mit 1 kg Treibdampf von 2500 C je Stunde betriebenen Düse 5, die als Wirbelstromdüse ausgebildet ist, zerstäubt. Aus den das Reaktionsrohr 6 verlassenden Gasen wird die Phosphorsäure bei 1000 C abgeschieden. Anschließend werden die noch unter Vakuum stehenden Gase in einem Kühler 8 mit danach angeordnetem Abscheider 9 bis auf 200 C abgekühlt. Die auf diese Weise von Phosphorsäure und Wasserdampf befreiten und aus Acrylsäurenitril, Blausäure und Acetaldehyd bestehenden Restgase durchlaufen dann zur Entfernung der gegebenenfalls mitgerissenen Phosphorsäurenebel einen mit 200/obiger Phosphorsäure beschickten Waschturm 17 und gelangen in einen mit Raschigringen gefüllten Turm 18, der mit 800/obigem Milchsäurenitril vom p-Wert 7,0 bis 7,5 berieselt wird. In diesem Turm 18 werden dem durchströmenden gasförmigen Acrylsäurenitril die Blausäure und der Acetaldehyd durch Milchsäurenitrilbildung entzogen. Das diesen Turm 18 verlassende Acrylsäurenitril gelangt in eine Vakuumpumpe 19 und wird auf der Druckseite dieser Pumpe verflüssigt.
  • Man erhält auf diese Weise unter Berücksichtigung der in den Waschtürmen entsprechend der Löslichkeit verbliebenen Menge je Stunde 1,10kg eines 950/oigen Acrylsäurenitrils, das geringe Mengen Wasser, Blausäure, Acetaldehyd und Milchsäurenitril enthält. Die Ausbeute an Acrylsäurenitril beträgt bei einmaligem Durchgang 1,10 0,95 = 1,05 kg. entsprechend 70,3°/o des eingesetzten Milchsäurenitrils.
  • 0,46 kg. entsprechend 23°/o des Milchsäurenitrils, zerfallen im Reaktionsrohr 6 in Blausäure und Acetaldehyd und können in dem der Rückbildung zu Milchsäurenitril dienenden Turm 18 als Milchsäurenitril wiedergewonnen werden.
  • Der Gesamtumsatz beträgt daher bei einmaligem Durchgang 93,30/0.
  • Durch die Rückführung des wiedergewonnenen Milchsäurenitrils lassen sich auf diese Weise 90°lo des ursprünglich eingesetzten Milchsäurenitrils in Acrylsäurenitril überführen.
  • Die in dem auf 1000 C erhitzten Abscheider 9 sich ansammelnde Phosphorsäure wird zur Wiederverwendung im Reaktionsraum mit neuem Milchsäurenitril gemischt und erneut verwendet.
  • Beispiel 2 In das in der Abb. 1 angegebene Reaktionsrohr 6 werden bei 5800 C und bei einem Druck von 30 Torr je Stunde 3 kg eines aus 662/i0/o Acetoncyanhydrin und 331A 0/o 950/oiger Phosphorsäure bestehenden Gemisches eingebracht. Zur Zerstäubung dieses Gemisches wird an Stelle der im Beispiel 1 angegebenen, mit Treibdampf betriebenen Wirbelstromdüse eine normale, mit 10 bis 20 atü Vordruck arbeitende Zerstäubungsdüse als Düse 5 verwendet.
  • Die Aufbereitung des Reaktionsgemisches erfolgt wie im Beispiel 1.
  • 51 0/o des eingesetzten Acetoncyanhydrins werden zu 900/oigem Methacrylsäurenitril umgesetzt, während 43 O/o des Acetoncyanhydrins in Aceton und Blausäure gespalten und wieder auf Acetoncyanhydrin verarheitet werden. Der Gesamtumsatz beträgt demnach bei einmaligem Durchgang etwa 940/0.
  • Durch die Rückführung des wiedergewonnenen Acetoncyanhydrins lassen sich auf diese Weise 850/0 des ursprünglich eingesetzten Acetoncyanhydrins in Methacrylsäurenitril überführen.
  • Beispiel 3 Es wird die Vorrichtung nach Abb. 2 verwendet. In einer mit feuerfesten Steinen ausgemauerten Brennkammer 11 von 340 mm lichter Weite werden je Stunde 15 Nm3 Leuchtgas und 56 Nm3 Luft vollständig verbrannt und die sauerstofffreien und stark überhitzten Verbrennungsgase durch Vermischen mit überhitztem Wasserdampf, der eine Temperatur von etwa 1800 C besitzt, bis auf 11500 C abgekühlt. Mit dieser Temperatur tritt das Rauchgas-Wasserdampf-Gemisch dann über den Verteilerring 15 in das mit Schamottesteinen ausgemauerte Reaktionsrohr 6 von 500 mm lichter Weite und 2000 mm Länge ein.
  • Etwas oberhalb des Verteilerringes 15 werden durch die Leitung 2, das Filter 4 und die Düse 5 je Stunde 43,2 kg eines aus 662/s °/o Milchsäurenitril und 331/30/0 850/oiger Phosphorsäure bestehenden Gemisches zugeführt.
  • Die am Eingang des Reaktionsraumes herrschende Temperatur beträgt 600 bis 6200 C. Beim Verlassen des Reaktionsraumes werden die Reaktionsgase durch unmittelbares Einspritzen von Wasser abgekühlt, und die wäßrige Lösung wird durch Destillieren von den darin enthaltenen Reaktionsprodukten befreit.
  • Auf diese Weise können bei einmaligem Durchgang je Stunde 15 kg Acrylsäurenitril, entsprechend 700/o des eingesetzten Milchsäurenitrils erhalten werden.
  • Das Reaktionsprodukt enthält noch 2,4 kg Wasser und 6,6 kg eines Gemisches aus Blausäure undAcetaldehyd. entsprechend 22,9 0/o des eingesetzten Milchsäurenitrils.
  • Der Gesamtumsatz beträgt demnach bei einmaligem Durchgang 92,9°/o.
  • Durch Umsetzen des zurückgewonnenen, aus Blausäure und Acetaldehyd bestehenden Gemisches zu Milchsäurenitril und durch Rückführung des Milchsäurenitrils in den Kreislauf wird bei mehrmaligem Durchgang eine Gesamtausbeute an Acrylsäurenitril von etwa 890/o, erzielt.
  • Dieses Beispiel zeigt, daß die in der Hauptpatentanmeldung K 19159 IV/ 120 (Auslegeschrift 1 033 656) angegebenen Verweilzeiten von l/lo bis 1/2 Sekunde nicht unbedingt eingehalten werden müssen und sie beim Arbeiten in Gegenwart von verdünnend wirkenden Inertgasen überschritten werden können.
  • Die Ausbeuten nach dem Verfahren der Erfindung liegen mit etwa 700/o Acrylsäurenitril (Beispiele 1 und 3) bzw. 510/0 Methacrylsäurenitril (Beispiel 2) bei einmaligem Durchgang wesentlich über den entsprechenden Ausbeuten der Hauptpatentanmeldung, nach dem bei einem einmaligen Durchgang die Ausbeute an Acrylsäurenitril (Beispiel 1) 51 0/o und an Methacrylsäurenitril (Beispiel 8) 21 0/o beträgt.
  • Außer den höheren Ausbeuten hat das Verfahren der Erfindung noch den Vorteil einer besseren Raum-Zeit-Ausbeute gegenüber dem Verfahren der Hauptpatentanmeldung.
  • Beispiel 4 Nach der im Beispiel 2 beschriebenen Arbeitsweise und mit derselben Vorrichtung werden je Stunde 2,5 kg eines aus 58,4°/o Milchsäure und 41,60/& 780/oiger Phosphorsäure bestehenden Gemisches umgesetzt. Aus der hinter dem Reaktionsrohr nach der Abkühlung erhaltenen Reaktionsflüssigkeit konnte Acrylsäure in 430/oiger Ausbeute abgetrennt werden.
  • Beispiel 5 Nach der im Beispiel 3 beschriebenen Arbeitsweise und mit derselben Vorrichtung wird ein Gemisch aus 59,0°/o Milchsäureamid und 41,0O/0 720/oiger Phosphorsäure umgesetzt. Bei einmaligem Durchgang durch das Reaktionsrohr beträgt der Umsatz zu Acrylnitril 48,4°/e. Das restliche Produkt verläßt das Reaktionsrohr jedoch nicht als Milchsäureamid, sondern gibt unter gleichzeitiger Wasserabspaltung Acetaldehyd und Blausäure. Da diese beiden Verbindungen leicht zu Alilchsäurenitril umsetzbar sind und dieses nach der Arbeitsweise der Beispiele 1 oder 3 ebenfalls wieder in Acrylsäurenitril umgewandelt werden kann, beträgt die Gesamtausbeute an Acrylsäureniftil 77,1 0/o, bezogen auf das ursprünglich eingesetzte Milchsäureamid.
  • PTTNSPROCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von aliphatischen a,fl-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten durch Wasserabspaltung aus a-Oxycarbonsäuren mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen oder ihren Derivaten mit freier a-Oxygruppe in Gegenwart von wasserhaltigen anorganischen Säuren, besonders Phosphorsäuren, die auch auf Träger aufgebracht sein können, als Katalysator bei hohen Temperaturen, vorzugsweise solchen zwischen 400 und 7000 C und einer kur- zen Verweilzeit, nach Patentanmeldung K 19159 IVb/120 (Auslegeschrift 1 033 656), dadurch gekennzeichnet, daß man diese Wasserabspaltung durch Zerstäuben der Mischung aus a-Oxycarbonsäuren oder ihren Derivaten und der wasserhaltigen anorganischen Säuren, gegebenenfalls im Vakuum in einem erhitzten Reaktionsraum durchführt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Wasserabspaltung in Gegenwart von Wasserdampf als Verdünnungsmittel durchführt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktionsraum entweder von außen oder durch Einleiten heißer inerter, sauerstofffreier Gase in das Turminnere erhitzt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 859611; Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, 1951, Bd. 1, S. 728, Abs. 1 und 2; Gattermann-Wieland, Die Praxis des organischen Chemikers, 34. Auflage, 1952, S. 35 und 36; C. W e y g an d, Organisch-chemische Experimentierkunst, 2. Auflage, 1948, S. 12 bis 17; Angewandte Chemie, Bd. 61, 1949, S. 230, rechte Spalte, 3a.
DENDAT1069614D Verfahren zur Herstellung von aliphatischen a,/i-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten Pending DE1069614B (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1069614B true DE1069614B (de) 1959-11-26

Family

ID=594695

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT1069614D Pending DE1069614B (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen a,/i-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1069614B (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1180738B (de) * 1959-09-14 1964-11-05 Du Pont Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus Dicyandiaethylaether
DE1191367B (de) * 1960-03-16 1965-04-22 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zur Herstellung von alpha, beta-ungesaettigten Carbonsaeuren aus alpha-Oxycarbonsaeuren
DE1290137B (de) * 1961-09-14 1969-03-06 Shell Int Research Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeure aus einem substituierten 2-Methylbutan-3-on
EP0435445A1 (de) * 1989-11-30 1991-07-03 MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. Verfahren zur Herstellung von alpha,beta-ungesättigten Nitrilen

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE859611C (de) * 1940-08-15 1952-12-15 Basf Ag Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Abkoemmlinge der Acrylsaeure und ihrer Substitutionserzeugnisse

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE859611C (de) * 1940-08-15 1952-12-15 Basf Ag Verfahren zur Herstellung stickstoffhaltiger Abkoemmlinge der Acrylsaeure und ihrer Substitutionserzeugnisse

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1180738B (de) * 1959-09-14 1964-11-05 Du Pont Verfahren zur Herstellung von Acrylsaeurenitril aus Dicyandiaethylaether
DE1191367B (de) * 1960-03-16 1965-04-22 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zur Herstellung von alpha, beta-ungesaettigten Carbonsaeuren aus alpha-Oxycarbonsaeuren
DE1290137B (de) * 1961-09-14 1969-03-06 Shell Int Research Verfahren zur Herstellung von Methacrylsaeure aus einem substituierten 2-Methylbutan-3-on
EP0435445A1 (de) * 1989-11-30 1991-07-03 MITSUI TOATSU CHEMICALS, Inc. Verfahren zur Herstellung von alpha,beta-ungesättigten Nitrilen
US5138086A (en) * 1989-11-30 1992-08-11 Mitsui Toatsu Chemicals, Inc. Method for preparing α,β-unsaturated nitriles

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69414660T2 (de) Prozess zur Verminderung von Abfällen bei der Herstellung von Acrylnitril
DE1069614B (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen a,/i-ungesättigten Carbonsäuren und bzw. oder ihren Derivaten
DE1279008B (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Adipinsaeuredinitril durch Umsetzung von Adipinsaeure mit Ammoniak
DE2441014C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Natriumpercarbonat durch Zerstäubung
DE1133394B (de) Verfahren zur Herstellung von Anilin durch katalytische Hydrierung von Nitrobenzol
EP0010245B1 (de) Verfahren zur Herstellung von epsilon-Caprolactam durch katalytische Umlagerung von Cyclohexanonoxim
DE1201325B (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Malonsaeuredinitril
EP0018010B1 (de) Verfahren zum raschen Abkühlen von dampfförmiges Caprolactam enthaltenden Gasen
DE869203C (de) Verfahren zur Herstellung von funktionellen Derivaten von Carbonsaeuren
DE69308926T2 (de) Kontinuierliche Herstellung von Oxamid durch die katalytische Oxydation von HCN
DE926846C (de) Verfahren zur Durchfuehrung exothermer Reaktionen, an denen Gase oder Daempfe und Fluessigkeiten beteiligt sind
DE593369C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ausfuehrung katalytischer exothermer Gasreaktionen
CH412871A (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexancarbonsäure
DE2100035C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Caprolactam
DE4121409C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Dimethylsulfat
AT213865B (de) Verfahren zur Herstellung von Acetoacetamid aus Ammoniak und Diketen
DE1113216B (de) Vorrichtung zur Herstellung von aliphatischen und cycloaliphatischen ª‡, ª‰-ungesaettigten Carbonsaeuren und bzw. oder deren Derivaten
DE426865C (de) Verfahren zur Herstellung eines reaktionsfaehigen Chlorids aus Pinen bzw. Terpentinoel
DE1153014B (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Carbonsaeurenitrilen durch Wasserabspaltung aus Hydroxycarbonsaeurenitrilen
DE1768155A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Lactamen und Ketonen
AT226663B (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid
DE1944754C3 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von gereinigtem alpha-Hydroxyisobuttersäurenitril
DE1112510B (de) Verfahren zur Herstellung von Acetessigsaeureamid aus Ammoniak und Diketen
DE1081006B (de) Verfahren zur Herstellung von ª‡,ª‰-ungesaettigten Carbonsaeurenitrilen
DE2017893A1 (en) Cyclohexane oxidation process