DE2100035C3 - Verfahren zur Herstellung von Caprolactam - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CaprolactamInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D201/00—Preparation, separation, purification or stabilisation of unsubstituted lactams
- C07D201/02—Preparation of lactams
- C07D201/04—Preparation of lactams from or via oximes by Beckmann rearrangement
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description
Es sind Verfahren zur Herstellung von Lactamen durch katalytische Umsetzung cyclischer Ketoxime in
der Gasphase mit sauren Katalysatoren bekannt, bei denen die Katalysatoren fest angeordnet sind oder
durch Inertgas und/oder die dampfförmigen Ketoxime in wirbelnder Bewegung gehalten werden. Das
Oxim wird dabei im dampfförmigen Zustand umgesetzt. Beim Verdampfen des Ketoxims treten Zersetzungsprodukte
auf, die durch Cracken des Ketoxims gebildet werden und die Ausbeute und Reinheit des
erhaltenen Lactams verschlechtern.
Durch Einbringen des Ketoxims in festem Zustand mit Hilfe eines Fördergases in die erhitzte Katalysatorwirbelschicht
kann die thermische Belastung des Ketoxims verringert werden. Die erzielbaren Durchsätze
sind jedoch zu niedrig.
Eine verfahrenstechnische Vereinfachung erzielt man, indem man die Oxime in flüssiger und feinverteilter
Form auf den erhitzten wirbelnden Katalysator aufbringt. Das Ketoxim wird dazu durch eine Düse
mittels eines unter Druck befindlichen Treibgases in die Wirbelschicht eingedüst. Dabei hat sich gezeigt,
daß die Tröpfchengröße und die Eindringtiefe des Tröpfchenstrahls in die Wirbelschicht von Einfluß auf
Ausbeute und Qualität des erhaltenen Lactams sind und bei der Verwendung üblicher Düsen entscheidende
Nachteile auftreten. So sind zwar normale Zweistoffdüsen mit geradliniger oder rotierender
Gaszufuhr für eine Feinzerstäubung an sich geeignet, ergeben aber ein breites Tropfengrößenspektrum, das
für das vorliegende Verfahren der Gasphasenumlagerung
von Ketoximen in der Wirbelschicht nachteilige Wirkungen hat. Bei Erhöhung des Durchsatzes springen
große Tropfen aus dem Zerstäubungskegd heraus, wodurch die Leistung je Düse begrenzt wird.
Verwendet man ein Treibgas zur Einführung, so wird der aus dem Düsenmund tretende Oximstrahl durch
das mit hoher Geschwindigkeit ausströmende Treibgas, zum Beispiel Wasserstoff, Stickstoff oder überhitzten
Wasserdampf, zu kleinen Tröpfchen zerrissen. Die Folge ist ein starker Abrieb der Katalysatorkörner
in der Wirbelschicht, der durch die überschüssige Energie des unter hohem Druck und mit hoher Geschwindigkeit
austretenden Treibgases verursacht wird.
Es wurde nun gefunden, daß man einen unnötig hohen Abrieb des Wirbelkorns vermeidet, wenn man
das geschmolzene oder in einem inerten Lösungsmittel gelöste Cyclohexanonoxim durch das innere Rohr
einer Düse ohne Verwendung von Treibgas unter einem Druck von 5 bis 150 at und bei einer Temperatur
von 50 bis 360° C in die Wirbelschicht eindüst und einen Spülgasstrom konzentrisch durch den äußeren
Ringspalt unter einem Winkel zuführt, der den öffnungswinkel
des Hohlkegels der verdüsten Flüssigkeit auf 15 bis 110° C begrenzt.
Nach dem Verfahren entsprechend der DE-PS 1195381, Beispiel 5, erzielt man zwar eine Ausbeute
von 95%. Die dort verwendete Zweistoffdüse hat jedoch den Nachteil, daß ein erhöhter Abrieb des Katalysators
verursacht wird. Zweistoffdüsen verursachen erfahrungsgemäß etwa 5% Abrieb an Katalysator.
Der Abrieb des Katalysators ist abgesehen von den Aufwendungen zur Beseitigung des Abriebs nicht unbeachtlich,
da die Katalysatorkosten etwa um den Faktor 10 über denjenigen des erzeugten Caprolactams
liegen. Andererseits erzielt man bei der Anwendung von Einstoffdüsen einen reduzierten Anfall von
Abrieb, der erfahrungsgemäß 2 bis 3% beträgt. Wie aus Beispiel 6 und 17 der genannten DE-PS hervorgeht,
erzielt man mit der dort beschriebenen Arbeitsweise unter Anwendung von Einstoffdüsen jedoch erheblich
niedrigere Ausbeute, z. B. 76-90%.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nun gelungen, einerseits durch Anwendung von Einstoffdüsen
den Abrieb erheblich zu vermindern und andererseits die bei der bisherigen Verwendung von Einstoffdüsen
niedrige Ausbeute zu erhöhen.
Erfindungsgemäß wird der Ausgangsstoff, Cyclohexanonoxim, in geschmolzenem oder gelöstem Zustand
in die Wirbelschicht, bestehend aus den UmIagerungskatalysatoren,
bei Temperaturen von 50 bis 360° C, vorzugsweise bei 80 bis 200° C, eingeführt.
Eine Lösung von Cyclohexanonoxim für die Einführung kann zum Beispiel durch Auflösen in Benzol oder
Toluol hergestellt werden. Dabei soll die Lösung vorteilhaft etwa 50 bis 80% des Ausgangsstoffes enthalten.
In der Figur ist das Schema einer Düse wiedergegeben, die für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist. Sie besteht aus dem in der Mitte gelagerten Düsenrohr 5, in das durch eine Verschraubung
6 an der Vorderseite der Drallkörper 3 eingebaut ist. Düsenkörper 2 und Düsenkappe 1 bilden
an der Öffnung den Ringspalt 4. Das geschmolzene Cyclohexanonoxim oder aber die Lösung desselben
wird mit einem Druck von 5 bis 150 atm, insbesondere 9 bis 50 at, durch das Düsenrohr S, den
Drallkörper 3 und die öffnung des Düsenkörpers 2
in die Wirbelschicht eingeführt, während gleichzeitig durch den Ringspalt 4 das Spülgas unter einem Druck
von 0,5 bis 2,5 at bei einem Dyrchsatz von 2 bis 15 Nm3/h und mit einer Geschwindigkeit von 20 bis
80 m/sec ausströmt. Zweckmäßig wird die Zuführung durch mehrere am Umkreis des Reaktors verteilte
Düsen, zum Beispiel durch 3 Düsen, vorgenommen und der Ausgangsstoff über dem Rost in die Wirbelschicht
eingeführt.
Die Umsetzung in der Wirbelschicht geht unter an sich bekannten Bedingungen für die katalytische Umlagerung,
zum Beispiel bei Temperaturen von 210 bis 450° C und bei mäßig erhöhtem Druck vor sich. Als
Katalysator wird ein Boroxid-Katalysator auf Aluminiumoxid als Träger, zum Beispiel mit einer Korngröße
von 0,005 bis 1 mm, verwendet. Die Schichthöhe des Katalysators im Ruhezustand wird zweckmäßigerweise
so gewählt, daß die Verweilzeit des Oxims in der Wirbelschicht zwischen 0,01 und 20 Sekunden,
vorzugsweise zwischen 0,1 bis 30 Sekunden, liegt.
Erfindungsgemäß wird durch den Ringspalt bei einem Druck von 0,5 bis 2,5 at ein Spülgas, zum Beispiel
Wasserstoff, Stickstoff, Kohlendioxid, Ammoniak, Äthylen oder überhitzter Wasserdampf eingeführt.
Dabei soll der sich bildende öffnungswinkel des Hohlkegels der verdüsteii Flüssigkeit aus dem Innenrohr
auf 15 bis 110° begrenzt werden. Es gelingt auf
diese Weise, den Sprühhohlkegel zu bündeln, und den Tröpfchen einen stärkeren Impuls zu geben, so daß
sie tiefer in die Wirbelschicht eindringen können. Dies ist bei der beschriebenen Arbeitsweise möglich, ohne
daß der Abrieb der Katalysatorkörper in der Wirbelschicht durch das zusätzliche eingeführte Spülgas vergrößert
wird Das vereinigt so den Vorteil eines minimalen Abriebs mit einer vergrößerten Eindringtiefe.
Auch der Durchsatz pro Düse kann durch Druckerhöhung auf der Oximseite in weiten Grenzen gesteigert
wurden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird sowohl die Ausbeute an Lactam als auch die Qualität
~> des erhaltenen Lactams verbessert.
In einem Wirbelofen von 2000 mm Höhe über Rost und 678 mm Durchmesser werden bei Temperaturen
IIJ von 350 bis 360° C und einem Druck von 845 Torr
210 kg Cyclohexanonoximschmelze pro Stunde mit einem Wassergehalt von 5% und 0,6% B2O3 durch
drei der nachstehend beschriebenen Düsen zusammen mit Stickstoff eingedüst. Die Düsen sind 80 mm über
1' dem Wirbelrost um den Umfang verteilt angeordnet
und ragen 50 mm in die Wirbelschicht hinein. Der Katalysator besteht aus Al2O3 mit 45% B2O3 bei einer
Körnung von 0,2 bis 1,0 mm. 120 kg Katalysator laufen pro Stunde um und werden mit 120 Nm3 N2/h und
-'" den Oxim- bzw. Lactamdämpfen gewirbelt. Durch jede der drei am Umfang angeordneten Düsen werden
stündlich 70 kg Oxim bei 90° C flüssig unter einem Druck von 9 at über das Düsenrohr 5 eingeführt. Sie
werden durch den Drallkörper 3 gepreßt und zu einem y>
Hohlkegel zerstäubt. Aus dem Ringspalt 4, der durch Düsenkörper 2 und Düsenkappe 1 gebildet wird,
strömen gleichzeitig 4 Nm3 N2/h unter einem Druck
von 1,2 at mit einer Geschwindigkeit von etwa 40,0 m/sec, bündeln den Hohlkegel auf 60° und train
gen die Tröpfchen tief ins Wirbelbett. Die Reaktionsprodukte werden kondensiert und ergeben in 94prozentiger
Ausbeute Rohlactam mit einem FBZ-Wert von 23 mäq/kg und einer PTZ von 7300.
Durch Druckerhöhung von 9 auf 17 bzw. 50 at kann
i"i der Oximdurchsatz von 70 auf 105 bzw. 200 kg/h pro
Düse bei verbesserter Verdüsungsqualität gesteigert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Caprolactam
durch katalytische Umlagerung von Cyclohexanonoxim in einer Wirbelschicht an erhitzten Boroxid-Katalysatoren,
die auf Aluminiumoxid aufgebracht sind und wobei das Cyclohexanonoxim in flüssiger Form eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man das geschmolzene oder in einem inerten Lösungsmittel gelöste Cyclohexanonoxim
durch das innere Rohr einer Düse ohne Verwendung von Treibgas unter einem Druck von 5 bis 150 at und bei einer Temperatur
von 50 bis 360° C in die Wirbelschicht eindüst und einen Spülgasstrom konzentrisch durch den
äußeren Ringspalt unter einem Winkel zuführt, der den öffnungswinkel des Hohlkegels der verdüsten
Flüssigkeit auf 15 bis 110° begrenzt, wobei das Spülgas mit einer Geschwindigkeit von 20 bis
80 m/sec ausströmt und der Durchsatz des Spülgases 2 bis 15 NmVh beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in gleicher Weise durch
eine oder mehrere Zweistoffdüsen eine wäßrige Lösung von Borsäure und/oder Ammoniumborat
in die Wirbelschicht einführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Borsäure und/oder
Ammoniumborat bzw. deren wäßrige Lösung zusammen mit Cyclohexanonoxim in die Wirbelschicht
einführt.
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