DE593369C - Verfahren und Vorrichtung zur Ausfuehrung katalytischer exothermer Gasreaktionen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Ausfuehrung katalytischer exothermer Gasreaktionen

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DE593369C
DE593369C DEA56936D DEA0056936D DE593369C DE 593369 C DE593369 C DE 593369C DE A56936 D DEA56936 D DE A56936D DE A0056936 D DEA0056936 D DE A0056936D DE 593369 C DE593369 C DE 593369C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J8/00Chemical or physical processes in general, conducted in the presence of fluids and solid particles; Apparatus for such processes
    • B01J8/0005Catalytic processes under superatmospheric pressure

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Ausführung katalytischer exothermer Gasreaktionen Um Gasgemische, die für exotherme Synthesen bestimmt sind, von schädlichen Verunreinigingen zu befreien, unterwirft man diese Gasgemische katalytischen oder nichtkatalytischen Reaktionen, durch welche die Verunreinigungen entweder in kondensierbare oder in unschädliche Stoffe umgesetzt werden. Gewöhnlich leitet man die zu reinigenden Gase durch ein - gegebenenfalls Katalysatoren enthaltendes -Reaktionsgefäß, das mit den üblichen Heizeinrichtungen ausgestattet ist und auch einen Wärmeaustausch zwischen den eintretenden und austretenden Gasen gestattet, so daß die für einen praktisch vollständigen Verlauf der Reinigungsreaktion erforderliche Temperatur eingehalten werden kann.
  • Wie ohne weiteres verständlich ist, spielen die Heiz: und Wärmeaustauscheinrichtungen hierbei eine große Rolle, da ohne sie die Reaktionstemperatur nicht auf der erforderlichen Höhe gehalten werden kann, wenn die Reinigungsreaktion nicht oder nur schwach exotherm verläuft oder wenn der Gehalt des Gasgemisches an Verunreinigungen nur gering ist.
  • Es hat sich nun herausgestellt, daß die Reinigungsreaktion bedeutend vereinfacht und vorteilhafter gestaltet werden kann, wenn hierbei die bei der Hauptreaktion entstehende Wärme zur Aufrechterhaltung der erwähnten Reaktionstemperatur in der Weise herangezogen wird, daß man die Reinigungsreaktion nicht in einem gesonderten Reaktionsgefäß vornimmt, sondern die Haupt- und Reinigungsreaktion im Wärmeaustausch und in unmittelbarer Berührung miteinander in einem gemeinsamen Behälter sich vollziehen läßt. Man erhält so ohne eine wesentliche Vergrößerung der Apparatur einen Verlauf der Reinigungsreaktion von wesentlich höherer Sicherheit und Regelmäßigkeit.
  • Zur Ausführung der Erfindung leitet man das frische, die Verunreinigungen enthaltende Gas zunächst über die der Reinigung dienenden Stoffe und danach über die der Hauptreaktion dienenden Katalysatoren, entweder in unmittelbarer Aufeinanderfolge oder nach vorangegangener Entfernung der aus den Verunreinigungen gebildeten Stoffe durch Kühlung oder durch sonstige Maßnahmen.
  • Die den beiden aufeinanderfolgenden Reaktionen unterworfenen Gasmengen können natürlich auch verschieden groß sein, sei es, indem man der gereinigten Gasmischung bestimmte Mengen von reinen Gasen hinzufügt, die z. B. dem Gasgemischanteil entstammen können, der beim Bestreichen des Katalysators der Hauptreaktion unumgesetzt geblieben ist, sei es, indem ein bestimmter Teil des gereinigten Gasgemisches abgetrennt wird, bevor der Rest der Hauptreaktion unterworfen wird.
  • Soll beispielsweise ein Gasgemisch gereinigt werden, das für die Synthese von Ammoniak bestimmt ist, so unterwirft man dieses einer Reinigungsreaktion, durch die der Sauerstoff zu Wasser umgesetzt wird, das Kohlenoxyd zu Methan oder zu anderen lE4ohlenwasserstoffen und zu Wasser.
  • Beispielsweise Ausführungsformen des Verfahrens sind in der Zeichnung erläutert, und zwar zeigt Abb. I einen Axialschnitt durch eine Vorrichtung zur Reinigung mit unmittelbar darauffolgender Synthese, Abb. 2 einen Axialschnitt durch eine Vorrichtung zur Reinigung und Synthese nach zwischengeschalteter Entfernung der Um setzungsprodukte der Verunreinigungen.
  • Die Vorrichtung nach Abb. 1 besteht im wesentlichen aus einem drnckfesten Reaktionsgefäß A. Die Stickstoff-Wasserstoff-Mischung, die ein wenig Sauerstoff und ein wenig Kohlenoxyd enthält, tritt durch die Bohrung 1 ein, steigt im Ringraum 2 empor und erwärmt sich dabei, strömt durch das Rohr 3 wieder nach abwärts und bestreicht danach die Katalysatorschicht B für die Reinigungsreaktion. Das durch die Öffnungen 4 entweichende Gasgemisch enthält kein Kohlenoxyd mehr und trifft im Ringarm C auf den Katalysator für die Ammoniakbildung, worauf es samt den unumgesetzten Gasgemischanteilen und dem Wasserdampf bei 5 entweicht. Die im Ringraum C entstehende Wärme dient teilweise dazu, im Ringraum B die für den vollständigen Verlauf der Reinigungsreaktion erforderliche Temperatur aufrechtzuerhalten.
  • Sofern dies wünschenswert oder nötig ist, kann die Temperatur der Gefäßwandung A mit bekannten Mitteln verhälinisrnäßig niedrig gehalten werden.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung mit Hilfe der in Abb. 2 dargestellten Vorrichtung umströmt das frische Gasgemisch, durch die Bohrung 1 der druckfesten Gefäßwandung 4 eintretend, zunächst die Hülse D und gelangt durch die Öffnungen 2 in den Ringraum B, in dem sich der Katalysator für die Reinigungsreaktion befindet. Durch das Rohr 3 mit der wärmeisolierenden Umhüllung L austretend, gelangt das Gasgemisch zum Kühler Ii, in dem das Wasser und die anderen Reaktionsprodukte der Verunreinigungen kondensiert werden, so daß sie im Gefäß 1 gesammelt und durch den Hahn 7 abgelassen werden können.
  • Das Gasgemisch gelangt danach durch die Bohrung 4 der Reaktionsgefäßwandung A in den Ringraum an der Innenseite der Hülse D und tritt durch die Öffnungen 5 mit der Katalysatorsubstanz im Ringraum C in Berührung.
  • Nach teilweiser Umsetzung zu Ammoniak entweicht der Gasstrom durch die Bohrung 6. Durch die elektrische Heizeinrichtung E wird die erforderliche Temperaturhöhe erreicht.
  • Das Verfahren ist im allgemeinen für katalytische exothermeReaktionen anwendbar, denen eine Reinigungsreaktion vorausgeht, z. B. für die Ammoniaksynthese, bei welcher das Gasgemisch durch Bindung des auszuscheidenden Kohlenoxyds mit einem Teil Wasserstoff gereinigt wird. Für die Reinigungsreaktion wird z. B. ein Zinkoxydkatalysator benutzt. Auch ist das Verfahren besonders geeignet für die Synthese von organischen Sauerstoffverbindungen, wie Methylalkohol, aus Kohlenoxyd und Wasserstoff, bei welcher vor der Reaktion die schwer entfernbaren organischen Schwefelverbindungen durch Überleiten des Gasgemisches z. B. über einen Eisenoxydkatalysator ausgeschieden werden. Schließlich ist auch die Synthese von Methan aus Kohlenoxid und Wasserstoff zu erwähnen, bei welcher die Entfernung der Schwefelverbindungen in der oben angegebenen Weise geschieht.
  • Beispiel In einer der Abb. 2 entsprechenden Vorrichtung wurden nacheinander die katalytische Reinigung und die synthetische Behandlung eines Stickstoff-Wasserstoff-Gemisches in für die Ammoniaksynthese erforderlichem Mengenverhältnis durchgeführt. Das Rohr, das den für die Reinigung bestimmten Katalysator enthielt, hatte einen Durchmesser von 50 mm und wics etwa 5 kg Katalysatormasse auf; das Rohr, welches den für die Synthese bestimmten Katalysator enthielt, wies dagegen einen Durchmesser von 100 mm auf und enthielt 22 kg Katalysatormasse. Der Katalysator für die Synthese bestand aus eisenhaltigem, katalvtischem Matenal, das nach Patent470 380 hergestellt worden war. Den Katalysator für die Reinigung bildete eine gebrauchte katalytische Masse, die vorher für die Ammoniaksynthese gedient hatte und einem Syntheserohr entnommen worden war. Die Temperatur des Katalysators für die Hauptreaktion betrug ungefähr560" beim Zutritt der Gase zu dem Katalysator und 400" beim Austritt der Gase; das gasförmige Stickstoff-Wasserstoff-Gemisch wies einen Druck von etwa 1000 Atm. auf, während sein Gehalt an Kohlenoxid und Sauerstoff I°/o und sein stündlicher Durchgang 300 cbm betrug. In dem Abscheidegefäß J sammelte sich stündlich eine Wassermenge von 2,51 an. Die stündlich auf synthetischem Wege erzeugte Ammoniakmenge betrug 40 kg.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRUCHE: I. Verfahren zur Ausführung katalytischer exothermer Gasreaktionen, bei welchen die für die Synthese bestimmten Gase einer vorausgehenden Reinigung unterworfen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Reinigungsreaktion unter Verwendung der durch die Hauptreaktion entwickelten Wärme in der Weise ausgeführt wird, daß man die Haupt- und Reinigungsreaktion im Wärmeaustausch und in unmittelbarer Berührung miteinander in einem gemeinsamen Behälter sich vollziehen läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das unreine Gasgemisch an der Wandung des den Katalysator für die Hauptreaktion enthaltenden Innenbehälters vorbeigeleitet wird, bevor es in die Reinigungssubstanz gelangt.
  3. 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebenenfalls katalytisch wirksame Reinigungsmasse innerhalb des eigentlichen Katalysators angeordnet ist.
DEA56936D 1928-03-02 1929-02-26 Verfahren und Vorrichtung zur Ausfuehrung katalytischer exothermer Gasreaktionen Expired DE593369C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE930029C (de) * 1939-03-09 1955-07-07 Pintsch Bamag Ag Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff durch Konversion von kohlenoxydhaltigen Gasen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE930029C (de) * 1939-03-09 1955-07-07 Pintsch Bamag Ag Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff durch Konversion von kohlenoxydhaltigen Gasen

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