DE1518466C3 - Verfahren zur Gewinnung und Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxid in Harnstoffsyntheseabströmen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung und Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxid in HarnstoffsyntheseabströmenInfo
- Publication number
- DE1518466C3 DE1518466C3 DE1518466A DE1518466A DE1518466C3 DE 1518466 C3 DE1518466 C3 DE 1518466C3 DE 1518466 A DE1518466 A DE 1518466A DE 1518466 A DE1518466 A DE 1518466A DE 1518466 C3 DE1518466 C3 DE 1518466C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- zone
- decomposition
- ammonia
- liquid
- gas
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J19/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J19/24—Stationary reactors without moving elements inside
- B01J19/2415—Tubular reactors
- B01J19/2425—Tubular reactors in parallel
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C273/00—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
- C07C273/02—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of urea, its salts, complexes or addition compounds
- C07C273/04—Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of urea, its salts, complexes or addition compounds from carbon dioxide and ammonia
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2219/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J2219/00049—Controlling or regulating processes
- B01J2219/00051—Controlling the temperature
- B01J2219/00074—Controlling the temperature by indirect heating or cooling employing heat exchange fluids
- B01J2219/00087—Controlling the temperature by indirect heating or cooling employing heat exchange fluids with heat exchange elements outside the reactor
- B01J2219/00094—Jackets
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02P—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
- Y02P20/00—Technologies relating to chemical industry
- Y02P20/141—Feedstock
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Harnstoff wird in technischem Maßstab durch Umsetzung von Ammoniak und Kohlendioxid hergestellt.
Bei diesem Verfahren ist gewöhnlich ein Überschuß an Ammoniak vorhanden, das in dem Produkt zusammen
mit Harnstoff, Ammoniumcarbamat, Wasser und gegebenenfalls, jedoch nicht üblicherweise, Kohlendioxid
auftritt. Die bei dieser Synthese erfolgenden Umsetzungen verlaufen wie folgt:
2NH3+CO2-NH9COONh"
2 COONH4
NH2CONH2+H2O
NH2CONH2+H2O
Da die Umsetzung (2) nicht vollständig erfolgt, enthält das aus der Harnstoffsynthese-Vorrichtung
austretende Produkt auch Ammoniumcarbamat, das gespalten werden muß, um die Reaktionsteilnehmer
Ammoniak und Kohlendioxid vollständig auszunutzen und ein reineres Produkt zu erhalten. Die Spaltungsreaktion wird nicht in dem Reaktionsgefäß, sondern
in einer anderen Vorrichtung durchgeführt und liefert gasförmiges Ammoniak und Kohlendioxid, die gewonnen
werden müssen, wenn das Gesamtverfahren wirtschaftlich sein soll.
Bei der Spaltung von Ammoniumcarbamat traten bisher erhebliche Schwierigkeiten auf. Der erhaltene
Harnstoff und das Carbamat liegen beim Verlassen der Synthesevorrichtung praktisch in flüssiger Form
vor, und der Harnstoff wird während der Carbamatspaltung in flüssiger Phase gehalten. Nach der Carbamatspaltung
sind jedoch gasförmiges Ammoniak und Kohlendioxid in der Flüssigkeit vorhanden und diese
müssen daraus abgetrennt werden. Bis zu einem gewissen Grad unterstützt das Vorhandensein von
2 Phasen die Trennung, andere Faktoren führen jedoch
zu schwierigen Problemen. Zur Durchführung der Spaltung ist Wärme notwendig. Jedoch führt ein übermäßiges
Erhitzen, sei es durch Anwendung zu hoher Temperaturen oder durch lange Verweilzeiten, zur
Biuretbildung. Die Anwesenheit von Biuret im Harnstoff vermindert jedoch dessen Wert. Da die Spaltreaktion,
die zur Bildung von Ammoniak und Kohlendioxid führt, eine Gleichgewichtsreaktion ist, vermindert
die Anwesenheit dieser Komponenten im Spaltungsmedium die Reaktionsgeschwindigkeit, und es ist
daher zweckmäßig, diese Gase rechtzeitig und vollständig aus der Flüssigkeit abzutrennen. Außerdem
soll das flüssige Produkt nach der Carbamatspaltung, das nur einen geringen Carbamatgehalt hat — wenn
es nicht überhaupt praktisch carbamatfrei ist — nur einen geringen Gehalt an Ammoniak aufweisen, um
eine vollkommenere Carbamatverminderung und eine bessere Ammoniakverwertung zu erzielen.
Einige dieser Probleme wurden bereits gelöst, und es wird diesbezüglich auf die USA.-Patentschrift
2 267 133,2 701 262,2 744 133,2 913 493und3 053 891
hingewiesen. Im großen und ganzen haben die bisher zur Aufspaltung von Carbamat angewandten Methoden
entweder den Nachteil, daß die erhaltenen Ergebnisse unbferiedigend waren oder die Verfahren waren
wegen des erforderlichen großen Aufwands für die Betriebsvorrichtung zu teuer. Häufig war die Verwendung
von 2 verschiedenen, getrennten Spaltungsvorrichtungen erforderlich, welchen jeweils eine Stufe zur
Trennung von Gas und Flüssigkeit folgte.
In der französischen Patentschrift 1 306 691 wird ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoff beschrieben,
bei dem das im Reaktionsgefäß enthaltene Ammoniak und das Kohlendioxid bzw. Ammoniumcarbamat
in mehreren Stufen durch Destillation abgetrennt und die in den einzelnen Stufen erhaltenen Gasgemische
vereinigt und zur Rückführung in die Harnstoffsynthese zu einer Lösung kondensiert werden.
Dabei wird die Flüssigkeit einer solchen mehrstufigen Expansion unterworfen, daß das gebildete Gas
sich kondensiert und das Kondensat der letzten Stufe als ein Medium für die Kondensation für das in den
vorangehenden Stufen entstandene Gas dient. Dieses Verfahren ist von dem erfindungsgemäßen Verfahren
verschieden, bei dem z. B. eine Kondensation des Gases'
nicht vorgesehen ist. Durch diese 2 Expansionsstufen wird das bekannte Verfahren jedoch verteuert, ohne
daß dadurch ein Vorteil erzielt wird.
Bei den bisherigen Verfahren wurden auch die gasförmigen Komponenten von der flüssigen Phase oft
einfach abdestilliert.
In der deutschen Auslegeschrift 1 125 907 wird die Verwendung eines Röhren-Fallfilmverdampfers für die
Herstellung von biuretarmen Harnstoff beschrieben.
Diese Literaturstelle betrifft jedoch nicht ein Verfahren zur Zersetzung bzw. Spaltung von Ammoniumcarbamat,
sondern lediglich die Abtrennung von Wasser aus dem Harnstoff ohne wesentliche Erhöhung des
Biuretgehalts.
Die USA.-Patentschrift 2 089 945 beschreibt ein Verfahren zum Trocknen durch Verwendung eines
• kontinuierlich bewegten Films über einer erhitzten Oberfläche, wobei auch die Trocknung von Harnstofflösungen
beschrieben wird. Dieses Verfahren wird jedoch nicht im Zusammenhang mit der Spaltung von
Ammoniumcarbamat erläutert.
Die französische Patentschrift 1 187 963 beschreibt lediglich ein Dünnschichtverfahren zur Dehydratisie-
rung von konzentrierten Harnstofflösungen und ist somit von dem erfindungsgemäßen Verfahren verschieden.
Um jedoch eine angemessene Spaltung und Trennung zu erzielen, sind lange Erhitzungszeiten erforderlieh,
die zu einer unerwünschten Biuretbildung führen. Man hat dabei schon seit langem nach einem relativ
billigen wirksamen Spaltverfahren gesucht, und das erfindungsgemäße Verfahren soll dieses Bedürfnis
befriedigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung und Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxid
aus einem dieser Gase, Harnstoff, Ammoniumcarbamat und Wasser enthaltenden Harnstoffsyntheseabstrom
durch stufenweise thermische Zersetzung dieses Syntheseabstroms, ist nun dadurch gekennzeichnet,
daß man den Syntheseabstrom zunächst in einer im Gleichstrom durchströmten 1. Zersetzungszone bei
104 bis 160° C und 6 bis 28 atü in einem Gas- und
Flüssigkeitsstrom zersetzt, den Gasstrom einer der 1. Zersetzungszone nachgeschalteten Gastrennzone
zuführt, den Flüssigkeitsstrom als einen etwa 2,5 bis 6 mm dicken Film durch eine 2., bei den gleichen
Temperatur- und Druckverhältnissen wie der 1. Zersetzungsstufe betriebenen Zersetzungszone leitet, das
dort abgespaltene Gasgemisch im Gegenstrom der Gastrennzone zuführt, daraus das Gasgemisch abzieht
und in die Synthesezone zurückführt.
Die Harnstoffschmelze aus der Synthesevorrichtung wird erfindungsgemäß zur Carbamatspaltung in die
1. Zersetzungszone geleitet. Die Schmelze enthält Harnstoff, Carbamat, Ammoniak, Wasser und gegebenenfalls
auch noch Kohlendioxid, was jedoch nur selten der Fall ist. Gegebenenfalls können überschüssiges
Ammoniak und andere gasförmige Stoffe in einer Vortrennstufe aus der Schmelze abgetrennt werden,
jedoch wird die flüssige Schmelze in jedem Fall, neben Harnstoff und Carbamat, noch etwas Ammoniak und
Wasser enthalten, und natürlich bilden sich während der Spaltung zusätzliches Ammoniak und Kohlendioxid.
Die Harnstoffschmelze wird bei einem Druck von 6 bis 28 atü in die 1. Zersetzungszone geleitet, und
während dieses Material die erhitzte Zone durchströmt, wird das flüssige Carbamat in Ammoniak und
Kohlendioxid zersetzt. Die Temperatur von 104 bis 1600C während dieses Vorgangs ist hoch genug, um
ein Verfestigen des Reaktionsgemischs zu verhindern. Wegen des erhöhten Drucks durchläuft das Reaktionsgemisch die erhitzte Zone mit großer Geschwindigkeit,
wodurch eine Biuretbildung vermindert wird. Die Flüssigkeit und die freigesetzten Gase passieren die
1. Zersetzungszone im Gleichstrom und gelangen in die zwischengeschaltete Gastrennzone. Vorzugsweise
wird in der 1. Zersetzungszone eine Temperatur von 104 bis 141°C aufrechterhalten. Die Gastrennzone
kann eine Gassammeizone sein mit Mitteln zum Abziehen der Gase aus der Schmelze und damit aus dem
Spaltungssystem. Vorzugsweise sollte die Gastrennzone jedoch eine Ansammlung von wenigstens einer
geringen Menge der flüssigen Schmelze ermöglichen, wobei die freigesetzten Gase sich über der angesammelten
Flüssigkeit befinden. Nach der Gastrennzone folgt eine 2. Zersetzungszone, die unter den gleichen
Druck- und Temperaturverhältnissen betrieben wird wie die 1. Zersetzungszone, und in dieser wird aus der
flüssigen Schmelze weiteres gasförmiges Ammoniak und Kohlendioxid sowie diese Gase gebildet werden,
freigesetzt. Dadurch wird die Spaltung erleichtert.
Dieses Gegenstromprinzip erlaubt die Konzentrationsverminderung der Bestandteile der Gasphase, wie
Ammoniak, Kohlendioxid und Wasserdampf in derselben während dem Abwärtsfließen der Schmelze in
der 2. Zersetzungszone, wodurch eine praktisch vollständige Spaltung in der die 2. Zone verlassenden
Schmelze ermöglicht wird. Zur wirksamen Trennung und Abtrennung werden die in der 2. Zersetzungszone
gebildeten Gase im Gegenstrom zu der durch diese Zone fließenden flüssigen Phase entfernt. Dies kann ·
dadurch erreicht werden, daß die flüssige Schmelze in Form eines dünnen, durch die Schwerkraft nach unten
fließenden Films vorliegt, Die gasförmigen Produkte werden in die Trennzone, die sich zwischen den beiden
Zersetzungszonen befindet, geleitet. Der aus der 2. Zersetzungszone abfließende Harnstoff hat nur einen
geringen Gehalt an Biuret und Ammoniak.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die Zeichnung näher erläutert, die die Zersetzungszone
und das Abtrennsystem teilweise im Schnitt zeigt. Das folgende Beispiel beschreibt das erfindungsgemäße
Verfahren.
Die Schmelze aus der Harnstoffsynthese tritt durch Leitung 11 in das Spaltungssystem ein. Die Schmelze
steht unter einem Druck von 423 kg/cm2, besitzt eine Temperatur von 216° C und besteht aus 3820 kg/h
Harnstoff, 2660 kg/h Ammoniak, 1220 kg/h Ammoniumcarbamat und 1130 kg/h Wasser. Das flüssige
Produkt durchströmt das am Kopf der Zersetzungsvorrichtung 15 befindliche Druckreduzierungsventil 13.
Die Schmelze gelangt dann zu einer innerhalb des oberen Teils der Zersetzungsvorrichtung 15 befindlichen
Verteilerdüse 17, und diese verteilt die Schmelze in Form eines Sprühkegels über den gesamten Eingang
zur 1. Zersetzungszone 19. Die Flüssigkeit aus den Düsen besitzt eine Temperatur von 104° C und einen
Druck von 15 kg/cm2.
Die 1. Zersetzungszone 19 ist in Form eines üblichen
zylindrischen indirekten Wärmeaustauschers dargestellt. Der Wärmeaustauscher kann z. B. aus einem
Rohrbündel 21, das sich in 6 m Länge zwischen den oberen und unteren Rohrplatten 23 und 25 erstreckt,
bestehen. Durch Leitung 27 tritt gesättigter Dampf mit 4,5 kg/cm2 in den das Rohrbündel 21 umgebenden
Mantel 29 ein, und der Heizdampf verläßt den Mantel über Leitung 31 am unteren Teil der 1. Zersetzungszone.
Die versprühte Flüssigkeit und die gasförmigen Komponenten, die anfänglich in der Vorrichtung 15
anwesend waren bzw. in diesen gebildet wurden, durchströmen als Gas-Flüssigkeitsgemisch mit relativ
hoher Geschwindigkeit, z. B. 24 m/sec, das Innere der Rohre des Bündels 21 etwa in
0,25 see. Geeignete Verweilzeiten in dieser Zone sind 0,1 bis 5 see, vorzugsweise etwa 0,2 bis 0,5 see. Die
Rohre haben einen Durchmesser von 19 mm und sind so bemessen, daß kein getrennter, praktisch freier
Gasraum bleibt und die Gase und Flüssigkeit im Gleichstrom als Strom mit relativ hoher Geschwindigkeit,
z. B. mit etwa 3 bis 45 m/sec, vorzugsweise etwa 15 bis 30 m/sec, befördert werden. Der die Düse 17
einschließende Kopf 33 kann mit einer Isolierung umgeben sein, um die Aufrechterhaltung der erhöhten
Temperatur zu unterstützen. Die Temperatur in der ganzen Spaltungsvorrichtung ist genügend hoch, um
die Bildung jeglicher festen Phase zu verhindern.
Die das Rohrbündel 21 bei 135° C verlassende
flüssige Schmelze und Gase werden gesammelt und
durch Rohr 35 tangential in die Gastrennzone 37 geleitet. Diese ist ein im allgemeinen zylindrisches
isoliertes Reaktionsgefäß mit einer Auslaßöffnung 39 in seinem oberen Teil zur Abtrennung der Gase und
Mittel in seinem unteren Teil zur Ansammlung der teilweise gespalteten flüssigen Schmelze. In der Trennzone
herrschte ein Druck von 15 kg/cm2 und eine Temperatur von 135° C.
Anschließend an das untere Ende der Gastrennzone 37 befindet sich die 2. Zersetzungszohe 41. Diese
weist ein Rohrbündel 43 auf, das sich in 1,20 m Länge zwischen der oberen Rohrplatte 45 und der unteren
Rohrplatte 47 erstreckt.1 Die Rohre mit einem Durchmesser
von 19 mm werden indirekt durch Dampf erhitzt, der durch Leitung 49 eintritt und durch Leitung
51 austritt. Der durch Leitung 49 eintretende Dampf ist gesättigt und besitzt einen Druck von
15 kg/cm2. Die Rohre 43 erstrecken sich über die obere
Rohrplatte 45 hinaus, um als Wehr zu dienen und das Fließen der flüssigen Schmelze als dünner, etwa
2,5 mm dicker Film an der inneren Peripherie der Rohre zu erleichtern. Im allgemeinen hat der Film
eine maximale Dicke von 6 mm, vorzugsweise von etwa 2,5 mm. Die Flüssigkeit strömt durch Schwerkraft
an der Innenseite der Rohre nach unten in den unteren Teil der Zersetzungszone 41 und wird aus ihr
durch Leitung 53 entnommen.
Die Geschwindigkeit der nach unten strömenden Flüssigkeit beträgt gewöhnlich etwa 120 bis 180 cm/sec
und die Verweilzeit ist nicht länger als etwa 1,5 see, vorzugsweise etwa 1,0 bis 1,2 see. Das flüssige Produkt
in Leitung 53 hat eine Temperatur von 149° C und besteht
aus 3820 kg/h Harnstoff, 80 kg/h Ammoniak, 104 kg/h Kohlendioxid und 905 kg/h Wasser.
Wie bereits angegeben, erstrecken sich die Rohre 43 über die obere Rohrplatte 45. Zur Erleichterung des
Fließens der teilweise gespaltenen flüssigen Schmelze als dünner, an der Innenseite der Rohre 43 nach unten
fließender Film, können die Rohre wie bei 55 oben eingekerbt sein, um in allen Rohren einen gleichmäßigen,
abwärtsgerichteten Flüssigkeitsfilm sicherzustellen. Es kann also jedes Rohr mit einer K-förmigen
Kerbe versehen sein, wobei der unterste Teil des V in jedem Rohr praktisch im gleichen Abstand, z. B.
6 mm, über der oberen Rohrplatte 45 liegt. Der unterste Teil der Kerben liegt genügend hoch über der Rohrplatte
45 um ein Ansammeln von teilweise gespaltener flüssiger Schmelze und die gewünschte Wehrwirkung
zu ermöglichen. Die Höhe der angesammelten Flüssigkeit wird gewöhnlich etwa 2,5 cm nicht überschreiten.
Die Verweilzeit der Flüssigkeit in der Trennzone überschreitet im allgemeinen etwa 20 see nicht, und beträgt
vorzugsweise etwa 5 bis 10 see, insbesondere wenn die Trennzone Zersetzungstemperatur aufweist.
Die teilweise gespaltene Schmelze fließt durch Schwerkraft in den Rohren 43 in der Weise nach unten,
daß der mittlere Teil der Rohre frei von Flüssigkeit bleibt, so daß z. B. ein freier Raum von wenigstens
etwa 6 mm Querschnitt bleibt, wodurch entlang der gesamten Länge der Rohre kontinuierliche Gasräume
geschaffen werden, die der Flüssigkeit benachbart sind und die Trennung und den Aufwärtsfluß von gasförmigen
Ammoniak und Kohlendioxid erlauben. Die freigesetzten Gase fließen auf diese Weise im Gegenstrom
zu dem Flüssigkeitsstrom in die Gastrennzone 37. Die Gase aus der erhitzten 2. Zersetzungszone vereinigen
sich mit denen der 1. Zersetzungszone und diese kombinierte Gasphase wird über Leitung 39 mit
einer Geschwindigkeit von 3120 kg/h Ammoniak,
ίο 587 kg/h Kohlendioxid und 226 kg/h Wasser abgezogen.
Auf diese Weise wird die Carbamatspaltung zweckmäßig und wirtschaftlich mit einem Mindestaufwand
an Betriebsausrüstung durchgeführt und liefert eine Harnstoffschmelze, die praktisch kein Biuret und
nur eine geringe Menge an Ammoniak enthält, die ausreichend niedrig ist, um eine praktisch vollständige
Carbamatspaltung durchzuführen.
Erfindungsgemäß können die Bedingungen entsprechend den obigen Angaben variiert werden. Die Harnstoffsynthese
kann bei einer Temperatur von etwa 160 bis 25O0C und sowie einem Druck von etwa
175 bis 700 kg/cm2 durchgeführt werden. Kohlendioxid und Ammoniak können in etwa stöchiometrischen
Mengen verwendet werden oder es kann mit einem bis zu etwa 200%igen Überschuß an Ammoniak
gearbeitet werden, wobei die flüssige Schmelze etwa 10 bis 60% Carbamat und 40 bis 90% Harnstoff,
bezogen auf dieses Gemisch, enthält.
Eine wesentliche Funktion der Spaltungsvorrichtung ist die Verminderung des Druckes der eintretenden
Schmelze auf einen solchen von 6 bis 28 atü, vorzugsweise etwa 6 bis 22,5 atü. Die 1. Zersetzung erfolgt
vorzugsweise bei Temperaturen von 104 bis 141° C und die 2. vorzugsweise bei Temperaturen von 146 bis
160° C. In der 1. Zersetzungszone werden meist etwa 75 bis 95% des Carbamate umgesetzt, während die
restliche Spaltung in der 2. Zersetzungszone erfolgt. Vorzugsweise weist die Gastrennzone die gleichen
Temperatur- und Druckbedingungen auf wie die Zersetzungszonen, insbesondere wie die 1. Zersetzungszone.
An Stelle der in der Zeichnung gezeigten Vorrichtung
kann jedoch auch eine geänderte aber gleichermaßen funktionierende Vorrichtung verwendet werden. So
kann z. B. an Stelle des indirekten Erhitzens in den Zersetzungszonen ein direktes Erwärmen durch Dampf
angewandt werden, und in der 2. Zersetzungszone kann die Flüssigkeit in anderer Weise behandelt werden,
um die notwendigen, benachbarten Gastrennräume zu schaffen; beispielsweise kann die Flüssigkeit entlang
senkrechter, voneinander entfernt angeordneter Leitplatten, die sich durch diese Zersetzungszone erstrecken,
geleitet werden, wobei dünne Filme aufrechterhalten werden. Für die beiden Zersetzungszonen und
die dazwischenliegende Gastrennzone können auch getrennte Gefäße verwendet werden. Das in der
Zeichnung gezeigte System wird jedoch bevorzugt. Das gleiche gilt für für die Ansammlung der teilweise
gespaltenen Schmelze in der 2. Zersetzungszone, d. h.
eine solche Ansammlung wird bevorzugt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung und Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxid aus einem diese
Gase, Harnstoff, Ammoniumcarbamat und Wasser enthaltenden Harnstoffsyntheseabstrom durch stufenweise
thermische Zersetzung dieses Syntheseabstroms, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Syntheseabstrom zunächst in einer im Gleichstrom durchströmten 1. Zersetzungszone
bei 104 bis 1600C und 6 bis 28 atü in einen Gas- und
Flüssigkeitsstrom zersetzt, den Gasstrom einer der 1. Zersetzungszone nachgeschalteten Gastrennzone
zuführt, den Flüssigkeitsstrom als einen etwa 2,5 bis 6 mm dicken Film durch eine 2., bei den
gleichen Temperatur- und Druckverhältnissen wie der 1. Zersetzungsstufe betriebenen, Zersetzungszone leitet, das dort abgespaltene Gasgemisch im
Gegenstrom der Gastrennzone zuführt, daraus das Gasgemisch abzieht und in die Synthesezone
zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der 1. Zersetzungszone eine
Temperatur von 104 bis 1410C einhält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der 2. Zersetzungszone eine
Temperatur von etwa 146 bis 16O0C einhält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US34545764A | 1964-02-17 | 1964-02-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1518466A1 DE1518466A1 (de) | 1969-08-07 |
DE1518466B2 DE1518466B2 (de) | 1974-08-15 |
DE1518466C3 true DE1518466C3 (de) | 1975-04-03 |
Family
ID=23355132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1518466A Expired DE1518466C3 (de) | 1964-02-17 | 1965-02-16 | Verfahren zur Gewinnung und Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxid in Harnstoffsyntheseabströmen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH438264A (de) |
DE (1) | DE1518466C3 (de) |
ES (1) | ES309397A1 (de) |
GB (1) | GB1103041A (de) |
IL (1) | IL23001A (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1174366B (it) * | 1978-07-24 | 1987-07-01 | Ortu Francesco | Decompositore di carbammato per produzione industriale di urea |
US6761868B2 (en) | 2001-05-16 | 2004-07-13 | The Chemithon Corporation | Process for quantitatively converting urea to ammonia on demand |
US6887449B2 (en) | 2002-11-21 | 2005-05-03 | The Chemithon Corporation | Method of quantitatively producing ammonia from urea |
-
1965
- 1965-02-16 ES ES0309397A patent/ES309397A1/es not_active Expired
- 1965-02-16 IL IL23001A patent/IL23001A/xx unknown
- 1965-02-16 DE DE1518466A patent/DE1518466C3/de not_active Expired
- 1965-02-17 CH CH215365A patent/CH438264A/de unknown
- 1965-02-17 GB GB6803/65A patent/GB1103041A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
IL23001A (en) | 1968-09-26 |
DE1518466B2 (de) | 1974-08-15 |
GB1103041A (en) | 1968-02-14 |
DE1518466A1 (de) | 1969-08-07 |
CH438264A (de) | 1967-06-30 |
ES309397A1 (es) | 1965-12-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2437576C2 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Entwässerung und Süßung von Naturgas | |
CH634553A5 (de) | Verfahren zur herstellung von harnstoff. | |
DE2737336A1 (de) | Fraktionierverfahren und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE2654883A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von nicht- umgesetzten materialien und waerme bei der harnstoffsynthese | |
DE1592323A1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Ammoniaksynthesegas | |
DE1268162B (de) | Verfahren zum Zerlegen eines Gasgemisches | |
DE1518466C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung und Rückführung von Ammoniak und Kohlendioxid in Harnstoffsyntheseabströmen | |
DE1593357A1 (de) | Verfahren zur Entfernung von Acrolein aus Acrylnitril | |
DE2645251C2 (de) | Verfahren zur Herstellung und Gewinnung von Diisopropanolamin aus einem 1-(2-Hydroxypropyl)-4-methyl-oxazolidon-(2) enthaltenden Gemisch | |
DE2104478A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Ab kühlen von heißen Medien | |
DE2929998A1 (de) | Verfahren zur behandlung von harnstoffloesungen | |
DE1545656A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von Melamin | |
DE2109534A1 (de) | Verfahren zur Harnstoffsynthese | |
DE952818C (de) | Verfahren zur Zerlegung von Stoffgemischen durch Destillation und bzw. oder Absorption | |
DE60105292T2 (de) | Verfahren zur zerlegung einer wässerigen carbamatlösung erhalten aus dem harnstoffrückgewinnungsteil einer anlage zur herstellung von harnstoff | |
DE3106054A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von formamid | |
DE1948428B2 (de) | Verfahren zur gewinnung von nh tief 3 und h tief 2s aus einer leichte kohlenwasserstoffe, wasserstoff sowie h tief 2s und nh tief 3 enthaltenden ausgangsloesung | |
DD262806A5 (de) | Verfahren zur konzentrierung einer harnstoffloesung und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens | |
DE1618385B2 (de) | Verfahren und vorrichtungen zur gewinnung von azinen und/bzw. oder hydrazonen aus diese enthaltenden mischungen | |
DE2143583C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Harnstoff | |
DE2708617C2 (de) | Verfahren zur Gewinnung von nicht umgesetztem Ammoniak und Kohlendioxid und Wärme aus einem Harnstoffsyntheseabstrom | |
DE1127873B (de) | Verfahren zur Kondensation eines Sublimates aus einem heissen Traegergas und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens | |
DE2838880C3 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Methacrolein | |
DE2617185B2 (de) | Verfahren zur kondensation von ammoniumcarbonat im rahmen der harnstoffsynthese | |
DE2652332C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,2-Dichloräthan |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |