DE1133242B - Halogensilbergelatineemulsionsschicht fuer fotografische Materialien (Platten, Filme u. dgl.) - Google Patents
Halogensilbergelatineemulsionsschicht fuer fotografische Materialien (Platten, Filme u. dgl.)Info
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Description
Die Erfindung betrifft fotografische Halogensilbergelatineemulsionen
und Schichten für fotografische Platten, Filme, Papiere u. dgl.
Es ist bekannt, bestimmte chemische Verbindungen, z. B. Schwermetall- und Edelmetallsalze, zur
Verbesserung der Empfindlichkeit fotografischen Halogensilberemulsionen zuzusetzen. Derzeit besteht
jedoch für die durch diese Zugabe erzielbaren Vorteile eine praktische Grenze, jenseits derer sich
schädliche Nebenwirkungen, z. B. eine unkontrollierbare Schleierbildung und Instabilität bei Lagerung
unter tropischen Bedingungen bemerkbar machen.
Es ist bereits bekannt, die Gelatine in einer Halogensilberemulsion ganz oder teilweise durch verschiedene
polymere Kolloidstoffe aus den verschiedensten Gründen zu ersetzen, wovon einer darin besteht,
die bekannten Nachteile der Gelatine zu überwinden. Keiner dieser früheren Versuche ergab
jedoch eine vollständig zufriedenstellende Lösung, weshalb Gelatine immer noch in den meisten handeisüblichen
fotografischen Filmen verwendet wird. In der Regel gehen bei einem vollständigen Ersatz der
Gelatine durch die bisher bekannten synthetischen Polymerisate damit auch die hervorragenden fotografischen
und kolloidchemischen Eigenschaften der Gelatine verloren. Außerdem lassen sich nur schwer
die optimalen Bedingungen für die Zugabe von Überzugshilfen, das Aufbringen des Überzugs und
das Trocknen usw. unter Bildung einer fotografischen Platte, eines Films u. dgl. bestimmen, welche eine
befriedigende Härte und Stabilität aufweisen. Es trifft dies insbesondere dann zu, wenn die belichtete Platte
od. dgl. die üblichen fotografischen Härtemittel enthält und anschließend mit fotografischen Lösungen
behandelt wird.
Die erfindungsgemäßen, neuen Emulsionsschichten enthalten Halogensilbergelatineemulsionen, welche
30 bis 75% Halogensilber, 20 bis 65% Gelatine und 5 bis 50% eines /J-Hydroxyäthyl, -propyl oder eines
gemischten -äthyl-propyläthers eines Polyvinylalkohols
enthalten, wobei dieser Äther in Wasser bei Raumtemperatur vollständig und leicht löslich
ist; die angegebenen Prozentzahlen sind alle auf trockener Basis berechnet, d. h. bezogen auf das
Gesamtgewicht der Feststoffe in der zum Aufbringen auf einen Träger fertigen Silberhalogenidemulsion.
Die erfindungsgemäßen Schichten für fotografische Platten, Filme u. dgl. enthalten also eine Halogensilbergelatineemulsionsschicht
und in dieser Schicht und/oder in einer nichtlichtempfindlichen, getrennten Gelatineschicht, welche jedoch an die Emulsionsschicht
unmittelbar angrenzt, 5 bis 50 Gewichts-Halogensilbergelatineemulsionsschicht
für fotografische Materialien
(Platten, Filme u. dgl.)
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dipl.-Ing. E.Prinz
und Dr. rer. nat. G. Hauser, Patentanwälte,
München-Pasing, Bodenseestr. 3 a
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 18. August 1960 (Nr. 50 324)
V. St. v. Amerika vom 18. August 1960 (Nr. 50 324)
Vaughan Crandall Chambers jun.,
Fair Haven, N.J. (V.St.A.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
prozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Schichten und berechnet auf trockener Basis der obigen
/?-Hydroxyalkyläther des Polyvinylalkohols.
Die ß-Hydroxyäthyl-, /i-Hydroxypropyl- und die
gemischten Hydroxyäthyl-hydroxypropyl-polyvinyläther enthalten Einheiten der Formel:
-[CH2-CH(OR)L- [CH2-CH(OH)In-
worin R ß-Hydroxyäthyl oder /?-Hydroxypropyl ist
und m und η die Anteile dieser Einheiten in den Polymeren wiedergeben; das Verhältnis m: η liegt
zwischen 1:0 und 0,3:1. Wenn η einen positiven Wert besitzt, so kann das Polymere als Mischpolymerisat
des Hydroxyalkylvinyläthers mit Vinylalkohol angesehen werden.
Hydroxyäthyl- und Hydroxypropyläther von Polyvinylalkohol können nach der allgemeinen Methode
von S.E.Cohen, H.C.Haas und H. Slotnick, J. Poly. Sei., 11, S. 193 bis 201 (1953), und nach den
in der französischen Patentschrift 708 236 beschriebenen Methoden, d. h. durch Reaktion von Polyvinylalkohol
mit dem entsprechenden Olefinoxyd oder den -oxyden hergestellt werden.
Unter Polyvinylalkoholen sind die hydroxylgrappenhaltigen
Polymeren mit einer großen Anzahl wiederkehrender intralinearer Vinylalkoholeinheiten
(_CH2CHOH—) zu verstehen, die dem Fach-
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3 4
mann bekannt sind und durch Polymerisation eines oder Emulsion wird reifen gelassen. Die Emulsion
Vinylesters, z. B. von Vinylacetat, Vinylchloracetat, wird dann entweder nach Abschrecken und Aus-Vinylpropionat,
Vinylbutyrat usw. und anschließende pressen oder nach Koagulation durch Dekantieren
teilweise oder vollständige Hydrolyse und gegebenen- der überstehenden Flüssigkeit ausgewaschen. Die
falls durch weitere Reaktion unter Einführung kleine- 5 Emulsion wird dann erneut dispergiert und dann zur
rer Anteile anderer modifizierender Gruppen, z. B. Erzielung einer maximalen Empfindlichkeit digeriert,
von Acetal-, Ester- oder Äthergruppen, wie Acet- Nach der Digerierung gibt man das Polyvinylrnaterial
aldehyd- oder Formaldehydacetalgruppen, Acetat- (in der Regel in wäßriger Lösung) der geschmolgruppen,
Chloracetatgruppen, Propionatgruppen oder zenen Emulsion in einer zur Erzielung des ge-Butyratgruppen
oder mit Oxy- oder Äthoxygruppen io wünschten Verhältnisses von Polyvinylmaterial zu
erhalten werden. Gesamtfeststoffen ausreichenden Menge zu. Die üb-Hydroxyäthylvinyfliäther-.
Vinylalkohol -Mischpoly- liehen abschließenden Zusätze z.B. von Härtemerisate
werden vorzugsweise jedoch durch Poly- mitteln, die Schleierbildung verhindernden Mitteln
merisation von Hydroxyäthylvinyläther und Vinyl- sowie die Sensibiüsiemngsrnitteln und Verteilungsacetat in einem Alkohol als Lösungsmittel unter 15 hilfsmitteln erfolgen dann, und die Emulsion wird auf
Verwendung von Azobisisobutyronitril oder einem einen geeigneten Träger aufgebracht und auf übliche
ähnlichen Katalysator und anschließende Hydrolyse Weise getrocknet. Zur Prüfung der Wirksamkeit der
des gebildeten Copolymeren, z.B. durch Reaktion Hydroxyalkylvinylätherpolymeren wird die Platte,
mit Natriummethylat in einer methanolischen Lö- der Film od. dgl. in einem Sensitometer nach einem
sung erhalten. Die Hydroxypropylvinyläther-Vinyl- ao Verfahren belichtet, das auf der »American Standard
alkohol-Mischpolymerisate können durch eine ahn- Method for the Sensitometer of Medical X-ray Films
liehe Mischpolymerisation und anschließende Hy- PH2.9-1956« beruht.
drolyse hergestellt werden. Der in den folgenden Beispielen verwendete
Wie bereits gesagt, enthält die fertige Emulsion Sensitometer war mit einem |/2~-Stufengraukeil mit
auf trockener Basis 5 bis 50 Gewichtsprozent des 25 neutraler Dichte ausgestattet. Die Dichte einer bevorstehend
beschriebenen Polyvinyhnaterials, 20 bis stimmten, in den Tabellen angegebenen Stufe wurde
65 Gewichtsprozent Gelatine und 30 bis 75 Gewichts- gemessen, und man bestimmte durch Analyse die
prozent Silberhalogenid. Die Emulsion kann natür- Menge metallisches Silber pro Quadratdezimeter. Die
lieh noch kleine Mengen üblicher Zusätze enthalten. Dichte, dividiert durch die Silbermenge in Gramm
Die fertigen Emulsionen besitzen eine wesentlich 30 pro Quadratdezimeter, wurde als Deckkraft bestärkere
Deckkraft (z.B. um 10 bis 60% stärker) als zeichnet.
reine Gelatineemulsionen, was äußerst überraschend Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung,
ist. Daher können in dem entwickelten Bild mit der Die angegebenen Mengen der Hydroxyalkylvinylgleichen
Slberhalogenidmenge große Zunahmen der ätherpolymeren sind Gewichtsprozent, bezogen auf
maximalen Dichte und des Kontrastes erzielt werden. 35 die Gesamtfeststoffe in der Emulsion.
Die Deckkraft kann als der Quotient aus der , , optischen Dichte und der Anzahl Gramm Silber pro Beispiell
Quadratdezimeter in der entwickelten BildscMcht 50 g Polyvinylalkohol, der aus nahezu 100%
ausgedrückt werden. Die Deckkraft ändert sich hydrolysiertem Polyvinylacetat bestand und der in
natürlich mit der Menge des verwendeten Polyvinyl- 40 Form einer 4%igen wäßrigen Lösung von 20° C eine
materials. Viskosität von 4 bis 6 cP besaß, wurden mit 100 g Die Erfindung eignet sich besonders für fotogra- Äthylenoxyd auf die bei Cohen et al, J. Poly. Sei.,
fische Silberhalogenidemulsionen für radiologische 11, S. 193 (1953), beschriebene Weise während
Filme, und zwar besonders für die medizinische 28 Stunden bei 80° C behandelt. Das erhaltene ProDiagnostik. Die Erfindung ist jedoch keinesfalls auf 45 dukt wurde einer hochempfindlichen Jodbromsilbereine
besondere Art von fotografischer Emulsion be- gelatineemulsion zugegeben, die auf die übliche
schränkt, und das Polyvinylmaterial kann in jedem Weise erhalten worden und mit einer organischen
Halogensilbergelatinesystem zur Verbesserung dessen Schwefelverbindung und Goldchlorid digeriert worden
Wirksamkeit Anwendung finden. Die Erfindung eig- war. Die Emulsion enthielt etwa 1,6 Molprozent
net sich auch sehr gut für sogenannte grafische 50 Silberjodid und 98,4 Molprozent Silberbromid. Man
Filme, z.B. lithografische Filme. In allen Fällen er- teilte die Emulsion in drei Teile und versetzte davon
zielt man bei Anwesenheit eines der Hydroxyalkyl- mit so viel des wie vorstehend beschrieben erhaltevinylätherpolymeren
oder -copolymeren in den an- nen Polyvinylmaterials, daß man die in der nachgegebenen
Mengen eine höhere Dichte bei einer stehenden Tabelle angegebenen Prozentgehalte, bebestimmten
Menge metallischen Silbers in der ent- 55 zogen auf die Gesamtfeststoffe in der Emulsion,
wickelten fotografischen Schicht. Obwohl die Wir- erhielt. Der verbleibende Anteil diente als Kontrolle,
kung in grobkörnigen Emulsionen ausgeprägter ist, Die Emulsionen wurden auf die übliche Weise aufmacht
sie sich doch auch in kleinkörnigen Emul- gezogen und getrocknet. Man belichtete die Übersionen
bemerkbar. züge in dem Sensitometer und entwickelte 5 Minuten Die neuen Emulsionen können auf ganz einfache 60 in einem Entwickler der folgenden Zusammen-Weise
hergestellt werden, indem man lediglich mit Setzung:
£fS^j£S,X2^*toSS& Ρ,Ν-Methylammophenolhydrosulfat .. 3g
vinylätherpolymerisates oder -mischpolymerisates Wasserfreies Natnumsulfit 50 g
mischt. Bei einem beispielsweisen Verfahren wird 65 Hydrochinon 9 g
eine Jodbromsilbergelatineemulsion auf übliche Weise Wasserfreies Natriumcarbonat 50 g
hergestellt. Die Silberhalogenide werden in der Kaliumbromid
4,5 g
Gelatine ausgefällt, und die erhaltene Dispersion Wasser bis auf 1000 ecm
Nach der Entwicklung werden die Filme fixiert, gewaschen und auf die übliche Weise getrocknet.
Die Ergebnisse der sensitometrischen Teste und die Messungen der Deckkraft sind in der folgenden Tabelle
wiedergegeben:
1. (Kontrolle)
2
3
Prozent
des Polymerisates
des Polymerisates
Maximale
Dichte
Dichte
1,53
1,73
1,90
1,73
1,90
Deckkraft
bei Dichte
1,6 ± 0,1
31
37
34
37
34
Beispiel II wurde wiederholt, wobei jedoch der Polyvinylalkohol 64 Stunden bei 6O0C umgesetzt
wurde. Das erhaltene Material wurde der im Beispiel I definierten Jodbromsilberemulsion zugegeben,
diese wurde auf einen Träger aufgezogen und getrocknet und auf die beschriebene Weise unter Erzielung
der folgenden Ergebnisse belichtet und behandelt:
Kontrolle
1
2
Prozent
des Polymerisates
des Polymerisates
Maximale
Dichte
Dichte
1,50
1,57
1,73
1,57
1,73
Deckkraft
bei Dichte
1,5 ± 0,1
30
33
35
33
35
In einem 200-ccm-Kunststoffkolben, der mit einem Rührer, Rückflußkondensator, Thermometer und
unter den Flüssigkeitsspiegel reichender Stickstoffzufuhr ausgestattet war, gab man 50 g frisch destillierten
Hydroxyäthylvinyläther und 50 g frisch destillierten tert.-ButylaUcohdl. Die erhaltene Lösung erhitzte
man 10 Minuten unter Hindurchleiten von Stickstoff auf 80° C und versetzte mit 0,5 g Azobisisobutyronitril.
Dann erhitzte man die Lösung unter Stickstoff etwa weitere 16 Stunden. Flüchtige Stoffe
wurden auf einem Dampfbad unter vermindertem Druck entfernt. Der erhaltene Rückstand wurde
wieder in Alkohol gelöst und dann zur Trockne gedampft. Schließlich wurde das erhaltene Polymere
1 Stunde bei 100° C und 0,5 mm getrocknet.
Das Polymerisat wurde dann in den in der nachstehenden Tabelle angegebenen Mengen der gemäß
Beispiel I erhaltenen Jodbromsilbergelatineemulsion zugegeben. Die Emulsionen wurden auf die übliche
Weise auf einen Träger aufgebracht und getrocknet. Nach 2wöchiger Alterung wurden die überzogenen
Filme — wie vorstehend beschrieben — belichtet und behandelt. Dabei erzielte man die folgenden Ergebnisse:
1. (Kontrolle)
2
3
Prozent
des Polymerisates
des Polymerisates
0
15
15
Maximale
Dichte
Dichte
1,36
1,69
1,97
1,69
1,97
Deckkraft
bei Dichte
1,4 ±0,1
34
37
40
In einen 200-ccm-Kolben der im Beispiel III beschriebenen
Art gab man 25 g frisch destillierten Hydroxyäthylvinyläther, 25 g frisch destilliertes Vinylacetat
und 50 g frisch destillierten tert.-Butylalkohol.
Die Mischung wurde unter Hindurchleiten von Stickstoff 10 Minuten auf 800C erhitzt, und man gab
0,5 g Azobisisobutyronitril zu. Die erhaltene
ίο Mischung wurde dann unter Stickstoff über Nacht
auf 80 bis 85° C erhitzt. Die flüchtigen Stoffe wurden auf einem Dampfbad unter vermindertem Druck
abgetrennt. Das gebildete Mischpolymerisat wurde durch Eindampfen zur Trockne, erneutes Lösen in
Alkohol und abermaliges Eindampfen zur Trockne während 1 Stunde bei 1000C und bei 0,5 mm Hg
isoliert.
Man löste das Mischpolymerisat dann in 400 ecm Methanol und gab 400 ecm einer frisch hergestellten
Vorratslösung hinzu, welche 30 g Natriummethylat in 500 ecm enthielt. Die Lösung wurde über Nacht
unter Rückfluß und unter einer Stickstoffatmosphäre zur Hydrolyse des Mischpolymerisates erhitzt und
dann abgekühlt und mit Methanol auf 1000 ecm verdünnt. Zur Berechnung der Zusammensetzung
diente das Neutraäisationsäquivalent. Daraus ergab sich ein Verhältnis von Hydroxyäthylvinyläther zu
Vinylalkohol von 3,3. Das Mischpolymerisat wurde durch Neutralisation der Reaktionsmischung mit
Essigsäure und Konzentrierung auf dem Dampfbad unter vermindertem Druck isoliert. Durch Zugabe
von Aceton wurde das Mischpolymerisat aus Methanol ausgefällt und getrocknet.
Man gab dann das Mischpolymerisat in Form einer 10%igen wäßrigen Lösung der im Beispiel 1
beschriebenen Jodbromsilbergelatineemulsion zu. Die angegebenen Mengen sowie die Ergebnisse der
sensitometrischen Teste sind in der folgenden Tabelle wiedergegeben:
1. (Kontrolle)
2
3
4
Prozent
des Mischpolymerisates
des Mischpolymerisates
0
8
8
15
23
23
Maximale
Dichte
Dichte
1,29
1,81
1,82
1,79
1,81
1,82
1,79
Deckkraft
bei den
angegebenen
Dichten
31,5 (1,29)
40,5 (1,42)
48,8 (1,43)
36,3 (1,27)
Ein wie im Beispiel III ausgestatteter 200-ccm-Kolben wurde mit 50 g einer 1: l-Gewichtsmischung
von frisch destilliertem monomerem Hydroxyäthylvinyläther und monomerem Vinylacetat und 50 g
frisch destilliertem tert.-Butylalkohol beschickt. Man erhitzte die Mischung unter Hindurchleiten von
Stickstoff 10 Minuten auf 8O0C und gab 0,5 g
Azobisisobutyronitril zu. Die erhaltene Lösung erhitzte man über Nacht unter Stickstoff auf 80 bis
85° C. Die gebildeten flüchtigen Stoffe wurden dann unter vermindertem Druck auf dem Dampfbad abgetrennt.
Man löste das Produkt erneut in Alkohol und dampfte wieder zur Trockne ein. Durch Reaktion
mit Natriummethylat in Methanol wurde das Produkt dann hydrolysiert. Das aus dem Verseif ungs-
äquivalent berechnete Verhältnis von Äther zu Alkohol betrug 0,91.
Wie im Beispiel I wurde eine Jodbromsilbergelatineemulsion hergestellt und in zwei Teile geteilt.
Ein Teil diente als Kontrollprobe, und dem zweiten Teil gab man 15% des Polymeren zu. Die
Emulsionen wurden auf den Träger aufgebracht, getrocknet und belichtet und getestet, wie im Beispiel
I beschrieben. Man erzielte die folgenden Ergebnisse:
1. (Kontrolle)
2
3
4
Prozent
des Mischpolymerisates
des Mischpolymerisates
Maximale Dichte
1,29 1,80 2,22 1,37
Deckkraft
bei den
angegebenen
Dichten
31,5 (1,29)
42,2 (1,25)
47,8 (1,41)
37,5 (1,35)
1. (Kontrolle)
2
2
Prozent
des Mischpolymerisates
des Mischpolymerisates
Maximale Dichte
1,80 3,20
Beispiel IV wurde wiederholt, wobei jedoch das Verhältnis von Hydroxyäthylvinyläther zu Vinylacetat
0,33 betrug. Bei der Hyrolyse ergab sich ein Verhältnis von Äther- zu Alkoholgruppen in den
Mischpolymerisaten von 0,61. Ale anderen Reaktionsbedingungen, Zugabe zu der Halogensilberemulsion
bis zu der abschließenden Bearbeitung, waren gleich. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten:
Deckkraft
bei den Dichten Beispiel IV wurde wiederholt, wobei jedoch zur
1,2±0,1 j2,0±0,2 Mischpolymerisation 38 g frisch destillierter Hy-15
droxyäthylvinyläther und 12 g frisch destilliertes Vinyläther und 12 g frisch destilliertes Vinylacetat
verwendet wurden. Alle anderen Bedingungen zur Erzielung des Mischpolymerisates waren die gleichen
wie im Beispiel IV. Das Mischpolymerisat wurde 2o wie im Beispiel I auf seine Deckkraft getestet. Dabei
erzielte man die folgenden Ergebnisse:
34 42
Prozent des Misch polymerisates |
Maximale Dichte |
Deckkraft bei den angegebenen Dichten |
|
1. (Kontrolle) 2. 30 3 |
0 15 23 |
1,29 1,29 2,38 |
31,5 (1,29) 40,3 (1,29) 47,7 (1,27) |
1. (Kontrolle)
2
3
Prozent
des Mischpolymerisates
des Mischpolymerisates
Maximale Dichte
1,80 2,28 2,12
Deckkraft bei Dichte 2,0 ± 0,2
32 36 37
1. (Kontrolle)
2
3
Prozent
des Mischpolymerisates
des Mischpolymerisates
0
10
10
Maximale Dichte
1,36 1,69 2,20
Deckkraft bei Dichte
1,5 ± 0,2
34 38 40
Beispiel VIII
Beispiel IV wurde wiederholt, wobei jedoch in der Reaktionsmischung für die Mischpolymerisation
g Hydroxyäthylvinyläther und 16 g Vinylacetat angewendet wurden. Alle anderen Bedingungen sowie
die Zugabe zur Emulsion und die Testbedingungen waren wie im Beispiel I, wobei man die folgenden
Ergebnisse erzielte:
Beispiel IV wurde unter Verwendung einer Mischung von 40 g Hydroxyäthylvinyläther und 10 g
Vinylacetat bei der Mischpolymerisation wiederholt. Alle anderen Bedingungen waren wie im Beispiel
IV. Beim Testen der Halogensilbergelatineemulsion auf die im Beispiel I beschriebene Weise
erzielte man die folgenden Deckkräfte:
Beispiel IV wurde wiederholt, wobei jedoch das Verhältnis von Hydroxyäthylvinyläther zu Vinylacetat
6,4 betrag und die Umsetzung zu 45% erfolgte.
Das erhaltene Mischpolymerisat wurde der im Beispiel I beschriebenen Jodbromsilbergelatineemulsion
zugegeben, und man erzielte die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Ergebnisse:
1. (Kontrolle)
2
3
Prozent
des Mischpolymerisates
0
15
23
15
23
Maximale Dichte
1,29 2,22 2,22
Deckkraft
beiden
angegebenen
Dichten
31,5 (1,29) 47,9 (1,28) 38,7 (1,35)
Beispiel IV wurde unter Verwendung einer Mischung aus 45 g Hydroxyäthylvinyläther und 5 g
Vinylacetat zur Mischpolymerisation wiederholt. Alle anderen Bedingungen waren die gleichen wie im Beispiel
IV. Man testete dann die Deckkraft auf die im Beispiel I beschriebene Weise unter Erzielung der
folgenden Ergebnisse:
1. (Kontrolle)
2.
3
Prozent
des Mischpolymerisates
des Mischpolymerisates
15
20
20
Maximale Dichte
1,29 1,71 1,31
Deckkraft
bei den
angegebenen
Dichten
31,5 (1,29) 44,5 (1,37) 45,3 (1,29)
Es wurde gefunden, daß man die verbesserte Deckkraft fotografischer Emulsionsschichten nicht
nur dann erzielt, wenn die vorstehend beschriebenen Vinylpolymerisate und Mischpolymerisate der
Halogensilbergelatineemulsionsschicht selbst zügegegeben werden, sondern auch dann, wenn man sie
einer Gelatinemasse zusetzt, welche angrenzend an eine Halogensilberemulsionsschicht aufgebaut wird;
es kann dies z. B. eine Gelatmezwischenschicht, eine Gelatinetrennschicht oder eine lichtfilternde Schicht
oder eine abriebverhindernde Schicht sein. Die Menge des hier verwendeten Polyvinylmaterials wird
auf die in den aneinandergrenzenden Schichten insgesamt enthaltene Gelatine bezogen. Eine im wesentlichen
aus Gelatine und einem oder mehreren der Polyvinylverbindungen in einer Menge von 5 bis
50 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der zwei aneinandergrenzenden Schichten, bestehende
Schicht kann verwendet werden.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung ergibt, ist die Erfindung nicht auf die in den Beispielen
angegebenen Mengen und Mengenanteile der Monomeren beschränkt. Sowohl der monomere Hydroxyäthylvinyläther
als auch das monomere Vinylacetat sind im Handel zu haben. Ebenso sind Polyvinylalkohol,
Äthylenoxyd und Propylenoxyd handelsübliche Produkte.
Die Erfindung ist nicht auf fotografische Emulsionen vom Jodbromsilbertyp beschränkt, sondern
kann auf andere Halogensilberemulsionen, z. B. Bromchlorsilberemulsionen, wie sie für lithografische
Zwecke verwendet werden, Anwendung finden. Die Erfindung ist besonders bei fotografischen Emulsionen
wirksam, deren durchschnittliche Korngröße verhältnismäßig groß ist. Die Emulsionen können
einen üblichen, bekannten optischen, sensibilisierenden Farbstoff sowie nichtoptische Sensibilisatoren,
z. B. Schwefelsensibilisatoren wie Allylisothiocyanat Allyldiäthylthioharnstoff, Phenylisothiocyanat und
Natriumthiosulfat, die in der USA.-Patentschrift 2400532 beschriebenen Polyoxyalkylenäther und
die in der USA.-Patentschrift 2423 549 beschriebenen Polyglykole enthalten. Andere nichtoptische
Sensibilisatoren, z.B. die in der USA.-Patentschrift 1925 508 beschriebenen Amine und die in den
USA.-Patentschriften 2540 085 und 2540 086 beschriebenen Metallsalze, können ebenfalls verwendet
werden. Auch die Schleierbildung verhindernde Mittel, z.B. Benzotriazol und Triazaindene sowie
die üblichen Härtemittel, z.B. Chromalaun und Formaldehyd, können verwendet werden. Die Emulsionen
können auf jeden geeigneten Träger, z.B. auf Papier oder auf Zeäluloseesterfilme, z.B. auf
Filme aus Zellulosetriacetat, Zelluloseacetat-butyrat; auf Filme aus Superpolymerisaten, z. B. Vinylchlorid-Vinylacetat
- Mischpolymerisaten, Polyvinylacetat, wie Formal und Acetal; aus Polystyrol, aus Polyamiden,
z.B. Polyhexamethylenadipamid und aus Polyestern, z.B. Polyalkylenterephthalat, Polyäthylenterephthalat-isophthalalat
und auf Filme aus Polyestern aufgebracht werden, die durch Kondensation von Terephthalsäure oder von Dimethylterephthalat
mit Propylenglycol, Diäthylenglyc'ol, Tetramethylenglycol oder Cyclohexan-l,4-dimethanol (Hexahydro-p-xylolalkohol)
erhältlich sind. Besonders geeignet sind die in den USA.-Patentschriften 2 627 088
und 2 779 684 beschriebenen mit Vinylidenchloridmischpolymerisate überzogenen orientierten PoIyesterfilme.
Die Erfindung schafft ein einfaches, zuverlässiges und wirksames Mittel zur Erzielung fotografischer
Halogensilbergelatineemulsionen mit verbesserter Deckkraft. Die Wirkung des gebildeten entwickelten
Silbers wird erhöht, d.h., es ergibt eine größere Dichte pro Menge metallisches, bei der Entwicklung
entstandenes Silber.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Zugabe des Hydroxyalkylvinylätherpolymerisates
bzw. -mischpolymerisates zu fotografischen Emulsionen keiner besonderen Technik bedarf und
mit der üblichen Einrichtung erfolgen kann. Da die Polymerisate und Mischpolymerisate wasserlöslich
sind, können sie in Form einer wäßrigen Lösung zugegeben werden, was eine Lösungsmittelrückgewinnung
überflüssig macht. Auch können die erhaltenen modifizierten Emulsionen in den üblichen
Einrichtungen auf den Träger aufgebracht und getrocknet werden, was bedeutende wirtschaftliche
Vorteile mit sich bringt.
Claims (4)
1. Halogensilbergelatineemulsionsschichten für fotografische Materialien (Platten, Filme od. dgl.),
dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsionsschicht oder eine an sie grenzende Schicht eine
beträchtliche Menge eines wasserlöslichen /?-Hydroxyäthyl-, /3-Hydroxypropyl- oder gemischten
β - Hydroxyäthyl - ß- hydroxypropyiäthers eines Polyvinylalkohole enthält.
2. Emulsionsschicht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Emulsionsschicht bzw.
die Emulsionsschicht zusammen mit der daran angrenzenden, den Polyvinylalkoholäther enthaltenden
Schicht 5 bis 50 Gewichtsprozent des Polyvinyilalkoholäthers, 20 bis 65 Gewichtsprozent
Gelatine und 30 bis 75 Gewichtsprozent Silberhalogenid, alles auf trockener Basis, enthält.
3. Emulsionsschicht nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Emulsion als Halogensilber Jodbromsilber enthält.
4. Emulsionsschicht gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Emulsion, berechnet auf trockener Basis, 30 bis 75 Gewichtsprozent Halogensilber, 20 bis
65 Gewichtsprozent Gelatine und 5 bis 50 Gewichtsprozent des wasserlöslichen ß-Hydioxyalkyläthers
von Polyvinylalkohol enthält.
© 209 619/358 7.62
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