DE1122454B - Station an Rohrpostanlagen zum wahlweisen Passieren, Empfangen oder Absenden von Rohrpostbuechsen - Google Patents
Station an Rohrpostanlagen zum wahlweisen Passieren, Empfangen oder Absenden von RohrpostbuechsenInfo
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Description
- Station an Rohrpostanlagen zum wahlweisen Passieren, Empfangen oder Absenden von Rohrpostbüchsen Die Erfindung bezieht sich auf eine Station an Rohrpostanlagen, die von einer Rohrpostbüchse passiert werden kann, also die die Büchse von dem ankommenden Fahrrohr in das abgehende leitet, an der aber auch eine ankommende Büchse entnommen werden kann. Ferner soll es auch möglich sein, von dieser Station eine Büchse abzusenden. Solche Stationen sind als »Zwischenstationen« in der Rohrposttechnik bekannt.
- Bei Rohrpoststationen bekannter Bauart werden auch diejenigen Rohrpostbüchsen, die nicht für diese Stationen bestimmt sind, abgebremst und angehalten, bevor sie auf dem weiteren Weg in die Anlage gegeben werden. Dieses Verfahren ist nur bei leichten Büchsen zweckmäßig. Die an den Stationen notwendigen Krümmungen werden durch größere Büchsen stark beansprucht, durch das Abbremsen und Anhalten wird einerseits die Leistungsfähigkeit der gesamten Anlage vermindert, andererseits ein Teil der Antriebsenergie vernichtet.
- Zum Anhalten der Büchsen in bekannten Anlagen wird die Luftsäule verwendet, die beim Einfahren der Büchse in einen einseitig geschlossenen Rohrstutzen durch diese zusammengedrückt wird. Um den Fahrbetrieb in anderen Teilen der Anlage trotz der Abbremsung aufrechtzuerhalten und die Abbremsung wirksamer zu gestalten, ist es weiter bekannt, die Arbeitsluft bei einer verriegelten Rohrpostleitung um die Verriegelungsstelle herumzuleiten. Die notwendige Umleitung ist hierbei mit regelbaren Ventilen ausgestattet, die gleichzeitig mit der Verriegelung wirksam werden.
- Es sind auch Stationen bekannt, bei denen der ankommende Fahrrohrstrang in eine trommelartige Vorrichtung einmündet, die nach der Entnahme einer Rohrpostbüchse so um ihre Achse gedreht wird, daß die Büchse sowohl zwecks Ausstoßens aus der Anlage als auch zwecks Weiterführung in ein abgehendes Fahrrohr die Trommel verlassen kann. Diese Anordnung hat aber offensichtlich den Nachteil, daß auch einige nicht für den Ort der Trommelaufstellung bestimmte Büchsen angehalten werden müssen, bevor sie in das abgehende Fahrrohr geleitet werden.
- Eine andere bekannte Station hat zwei in einem Fahrrohrabschnitt befindliche drehbare Rohrweichen, deren Enden in der Durchfahrtsstellung einander gegenüberliegen, zum Ausschleusen einer Büchse jedoch gegeneinander versetzt werden. Diese Anordnung erfordert einen sehr großen Raum, insbesondere bei großen Rohrdurchmessern, und bedingt einen erheblichen Mehrbedarf an Antriebsenergie. Eine dritte bekannte Station, bei der das Fahrrohr in einer Geraden durch eine in Arbeitsstellung verschließbare Kammer geführt ist, erfordert für den Empfang einer Büchse einen Anschlag, der das Fahrrohr an einer am Umfang teilweise offenen Stelle bei Auswurf einer Büchse verengt. Die Büchsen können hier mit unverminderterGeschwindigkeit durchfahren. Der Anschlag ist bei schweren Büchsen starken mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stationskammer zum wahlweisen Passierenlassen, Anhalten oder Absenden von Rohrpostbüchsen, insbesondere solcher schwerer Bauart zu schaffen, die von den den bekannten Stationen eigenen Nachteilen frei ist.
- Die Erfindung besteht darin, daß die Stationskammer rohrförmig ist und an beiden Stirnseiten verriegelt werden kann, wobei die rückwärtige Verriegelung zum Anhalten der Büchse dient und eine Kompression der vor der Büchse liegenden Luftsäule und damit eine Abbremsung der Büchse bewirkt, während die vordere Verriegelung nur beim Entnehmen der empfangenen und beim Einbringen der abzusendenden Büchse betätigt wird.
- In der verriegelbaren Fahrrohrstrecke liegt hinter der Abzweigung der Umleitung ein Überdruckventil, durch das der Druckanstieg in der verriegelten Rohrleitung, der durch die einfahrende Büchse entsteht, in einem solchen Maß abgebaut wird, daß die Büchse aus der erreichten Haltestelle durch die komprimierte Luftsäule nicht merklich zurückbewegt wird. Dadurch wird erreicht, daß die Rohrpostbüchse nahezu vor der Verriegelung zum Stehen kommt und dort entnommen werden kann. Der Ort des Stillstandes der Büchsen ist jedoch nur dann ausreichend definiert, wenn die verwendeten Büchsen gleiches Gewicht und gleichen Reibungswiderstand besitzen und die Arbeitsluftverhältnisse konstant sind. Da dies jedoch nicht realisierbar ist und trotzdem ein gleicher Ort für die Entnahme der Büchsen notwendig ist, wird eine zusätzliche Hilfsluftleitung vorgesehen, die nahe der Verriegelungsstelle in die Fahrrohrstrecke mündet und kurz nach dem Einfahren durch das Abbremsen der Büchse an eine Luftquelle gelegt wird, die so bemessen ist, daß die eingefahrene Büchse durch die Hilfsluft bis an die Verriegelung langsam herangeführt wird.
- Es kann nun hierfür eine besondere Luftquelle verwendet werden, es ist aber auch möglich, die Luft der Rohrpostanlage hierzu zu benutzen. Zu diesem Zweck wird die zusätzliche Luftleitung an einer solchen Stelle mit der Arbeitsluftumleitung verbunden, vor der sich ein Drosselventil befindet. Das Drosselventil ist so eingestellt, daß an ihm eine Druckdifferenz auftritt, die zum Bewegen der Büchse an die Verriegelungsstelle ausreicht. Die Leistung der Arbeitsluftmaschine muß hierbei so bemessen sein, daß sie um diese Druckdifferenz größer ist, als sie zum Antrieb der Büchsen notwendig ist.
- Zum Entnehmen oder Einlegen von Rohrpostbüchsen in den Rohrpoststrang unmittelbar vor der Verriegelung dient die in das gerade Rohrstück geschaltete Kammer, die zweckmäßig aus der Richtung der Rohrpostleitung herausschiebbar oder ausschwenkbar ist. Beispielsweise werden mehrere solcher Kammern an einer revolverartigen Trommel befestigt, die so angeordnet ist, daß jeweils eine der Kammern mit der Fahrrohrstrecke in Arbeitsstellung ausgerichtet werden kann. Die Hilfsluftleitung mündet dann in diese Kammer ein.
- Die Kammer wird auch an ihrer Eintrittsseite durch eine Verriegelung von der ankommenden Fahrrohrstrecke getrennt. Diese Verriegelung wird betätigt, sobald die Büchse in die Kammer eingefahren ist. Die Hilfsluftleitung wird hierbei in zwei Kanäle aufgespalten, von denen der eine in die Kammer und der andere in die Fahrrohrleitung vor der Eingangsverriegelung einmündet. Der letztere Kanal hat die Aufgabe, eine zum Stillstand gekommene weitere Rohrpostbüchse bis an die Kammer in Wartestellung zu bringen, für den Fall, daß die Kammer selbst besetzt ist, von wo sie dann nach dem Freiwerden der Kammer durch den ersten Kanal vollständig in die Kammer hineingezogen wird.
- Zur Steuerung der erfindungsgemäßen Einrichtung können ihre Elemente miteinander gekoppelt werden.
- Zunächst wird die erste Verriegelung mit einem Ventil in der Arbeitsluftleitung gekoppelt, und zwar derart, daß beim Schließen der Verriegelung das Ventil geöffnet wird. Die Verriegelung selbst ist davon abhängig, daß sich keine Rohrpostbüchsen in dem Abschnitt der Einrichtung befinden. Dieser Abschnitt wird deshalb von einer Zähleinrichtung überwacht, die feststellt, ob sich in ihm Rohrpostbüchsen befinden. Nur wenn dieser Abschnitt von Rohrpostbüchsen frei ist, kann die Verriegelung betätigt werden. Die vor der Entnahmestelle angeordnete Verriegelung ist abhängig vom Eintreffen einer Rohrpostbüchse. Das Umschaltventil, das die Hilfsluftleitung an einen der beiden Kanäle legt, arbeitet in Ab- hängigkeit von dem zweiten, vor der Entnahmekammer angeordneten Ventil, derart, daß bei bereits belegter Kammer die Hilfsluft vor der Kammer abgenommen wird und somit eine weitere Büchse in Wartestellung fährt.
- Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung.
- Die erfindungsgemäße Anordnung befindet sich in einem geraden Fahrrohrstück a, das links mit einer nicht dargestellten Absendestelle und rechts mit einer Luftquelle 7 verbunden ist. In die gesamte Rohrpostleitung können beliebig viele Einrichtungen zum Anhalten und Absenden, wie sie in der Zeichnung dargestellt sind, eingeschaltet sein. Vor dem Eingang und hinter dem Ausgang der gesamten Einrichtung befinden sich durch die Büchsen gesteuerte Vorrichtungen 1 und 2, die auf eine nicht dargestellte Zähleinrichtung arbeiten, die dazu dient, die Anzahl der zwischen 1 und 2 befindlichen Rohrpostbüchsen in jedem Zeitpunkt festzustellen. Hinter der Einrichtung 1 wird die Arbeitsluftumleitung b von der Fahrrohrleitung a abgezweigt und hinter der Einrichtung 2 wieder mit ihr verbunden. Mit 3 ist das tZberdruckventil bezeichnet, das zum Abbau der komprimierten Luftsäule vor der eintreffenden Rohrpostbüchse dient.
- 4 ist die Verriegelung des Rohrpoststranges vor der Entnahmestelle und 5 die hinter ihr liegende Verriegelung. c ist die zusätzliche Hilfsluftleitung, die unmittelbar vor dem Einmünden in den Fahrrohrstrang in die Kanäle cl und c2 aufgeteilt ist. Das Ventil zum Verbinden von c mit c, oder c2 ist mit 6 bezeichnet. In der Leitung c befindet sich das steuerbare Ventil 8. Gleichzeitig mit der Verriegelung 5 wird das Ventil 10 in der Arbeitsluftumleitung b gesteuert. Ebenfalls in der Leitung b befindet sich die Luftdrossel 9, die zur Erzeugung der Druckdifferenz zum Einfahren der Rohrpostbüchsen an die Verriegelungen bestimmt ist. Mit 11 ist die ausschwenkbare oder ausschiebbare Kammer bezeichnet, die von den Verriegelungen 4 und 5 begrenzt werden kann.
- Im ausgeschwenkten Zustand kann die Büchse entweder in axialer Richtung oder durch Öffnen des Mantels der Kammer in radialer Richtung entnommen werden.
- Diese Anordnung arbeitet wie folgt: Falls eine Büchse die Einrichtung passieren soll, bleiben die Verriegelungen 4 und 5 offen und das Ventil 10 geschlossen. Soll eine Büchse abgesandt werden, so wird diese in die Kammer 11 gelegt, nachdem die Riegel 4 und 5 geschlossen worden sind. Befindet sich die Kammer 11 in Arbeitsstellung, so werden die Riegel geöffnet, das Ventil 10 geschlossen, und die Arbeitsluft bewegt die Büchse in Pfeilrichtung. Soll dagegen eine Büchse empfangen werden, so wird der Riegel 5 geschlossen, wodurch das Ventil 10 öffnet.
- Die Büchse wird mit großer Geschwindigkeit im Fahrrohr a gegen die Verriegelung 5 herangeführt und durch das entstehende Luftpolster gebremst.
- Überschreitet der Überdruck der Luft einen bestimmten Wert, so spricht das Überdruckventil 3 an, so daß er sich ausgleichen kann. Die Büchse kommt etwa vor dem Ort des Riegels 4 zum Stehen, der geöffnet ist, das Ventil 8 öffnet und das Ventil 6 verbindet c mit c2. Die eingefahrene Büchse gelangt in die Kammer 11, worauf die Verriegelung 4 geschlossen wird. Die Kammer kann nun aus ihrer Arbeitsstellung herausbewegt, d. h. geschoben oder geschwenkt werden, und die Büchse aus ihr entnommen werden. Trifft nun eine weitere Büchse am Rohrstück a ein, bevor die Kammer 11 zur Aufnahme bereit ist, so muß diese Büchse vor dem Riegel 4 in Wartestellung gebracht werden. Die Büchsenzählvorrichtung, die durch die Kontakte 1 und 2 gesteuert wird, wird das Ventil 6 umsteuern, so daß die Büchse vor den Riegel 4 gebracht wird, da die Hilfsluftleitung c nun mit dem Leitungsstück c1 verbunden ist.
- Nachdem die erste Büchse aus der Kammer 11 entnommen worden ist, wobei ein dem Kontakt 2 analog arbeitender Kontakt betätigt wird, werden von den Verriegelungen 4 und 5 die erstere oder beide geöffnet, je nachdem, ob auch die nachfolgende Büchse entnommen werden soll oder für eine andere Empfangsstelle bestimmt ist. Beim Öffnen beider Verriegelungen werden die Ventile 8 und 10 geschlossen, falls nicht durch Zähleinrichtungen 1, 2 festgestellt worden ist, daß inzwischen noch weitere Büchsen angestaut worden sind.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: 1. Station für Rohrpostanlagen zum wahlweisen Passierenlassen, Anhalten oder Absenden von Rohrpostbüchsen, insbesondere solcher schwerer Bauart, mit einer in Arbeitsstellung verschließbaren Kammer, deren Fahrrohr in einer Geraden mit dem ankommenden und dem abgehenden Fahrrohr liegt, wobei durchfahrende Büchsen mit unverminderter Geschwindigkeit passieren können, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) rohrförmig ist und an ihren beiden Stirnseiten verriegelt werden kann, wobei die rückwärtige Verriegelung (5) zum Anhalten der Büchse dient und eine Kompression der vor der Büchse liegenden Luftsäule und damit deren Abbremsung bewirkt, während die vordere Verriegelung (4) nur beim Entnehmen der empfangenen und beim Einbringen der abzusendenden Büchsen betätigt wird.
- 2. Station nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der verriegelbaren Kammer versehene Fahrrohrstrecke in an sich bekannter Weise durch eine Umleitung (b) für die Arbeitsluft überbrückt wird, in der sich ein tÇberdruckventil (3) befindet, durch das der durch die einfahrende Büchse entstehende Druckanstieg in einem solchen Maß abgebaut wird, daß die Büchse aus der erreichten Haltestelle durch die komprimierte Luftsäule nicht merklich zurückbewegt wird.
- 3. Station nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Hilfsluftleitung (c) vorgesehen ist, die nahe der rückwärtigen Verriegelung (5) in die Fahrrohrstrecke (a) mündet und kurz nach dem Einfahren und Abbremsen einer Büchse an eine Luftquelle gelegt wird, die so bemessen ist, daß die eingefahrene Büchse bis an die rückwärtige Verriegelung (5) langsam herangeführt wird.
- 4. Station nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Hilfsluftleitung (c) in die Arbeitsluftumleitung (b) mündet, und zwar an einer Stelle, vor die eine Drossel (10) geschaltet ist, an der eine Druckdifferenz entsteht, die als zusätzliche Luftquelle für die Hilfsluftleitung (c) verwendet wird.
- 5. Station nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (11) zum Entnehmen oder Einbringen einer Büchse in die Rohrpostanlage in radialer Richtung aus der Fahrrohrstrecke (a) ausgeschoben oder ausgeschwenkt werden kann.
- 6. Station nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine revolverartige Trommel mit mehreren Kammern (11) vorgesehen ist, bei der jeweils eine ihrer Kammern mit der Fahrrohrstrecke in Arbeitsstellung ausgerichtet ist.
- 7. Station nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Hilfsluftleitung (c) in zwei einzelne Leitungen (ct und c2) aufgeteilt ist, die durch ein steuerbares Ventil (6) abwechselnd an die Saugluftquelle gelegt werden können, und daß eine der Abzweigungen in die Kammer (11) mündet und eine Büchse in die Kammer führt und die andere in die Fahrrohrstrecke vor dieser Kammer mündet und eine Büchse bei belegter Kammer (11) in die Wartestellung bringt.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 261 539, 341 026; deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 784 175.
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