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Die Erfindung betrifft eine Rohrpoststation mit einer Mehrzahl von einem Rahmen gehaltener
Rohrstutzen für den Anschluss von Fahrrohrteilen zum Abfahren und Zufahren von Rohrpostbüchsen, für den Anschluss eines Ausgaberohres und gegebenenfalls für den Anschluss eines im wesentlichen nach oben weisenden Einschleusrohres und mit einem in der Rahmenebene drehbaren Rotor, der zum wahlweisen Verbinden von je zwei Rohrstutzen einen bogenförmigen Kanal aufweist, dessen
Mittellinie an der Drehachse des Rotors vorbeiläuft.
Rohrpoststationen weisen im allgemeinen zwei Fahrrohranschlüsse, einen Ausgabeanschluss und allenfalls auch einen Eingabeanschluss auf, durch die es möglich ist, Rohrpostbüchsen einfach durchfahren zu lassen, aus dem Rohrleitungsnetz auszuwerfen bzw. in diese einzuschleusen.
Neben Rohrpoststationen, die einen schwenkbaren oder parallel verschiebbaren Leitungsab- schnitt aufweisen, durch den je nach Stellung die unterschiedlichen Funktionen des Durchfahrens,
Einfahrens und Auswerfens realisiert werden, sind auch sogenannte Rotorstationen bekanntgeworden, bei denen ein einen Kanal aufweisender, drehbarer Rotor, der in verschiedenen Stellungen verschie- dene Anschlüsse miteinander verbindet, die zentrale Rolle spielt.
Derartige Rotorstationen weisen gegenüber sonstigen Rohrpoststationen wesentliche Vorteile auf. Zunächst ist eine dauerhafte Abdichtung der zueinander bewegten Teile, d. h. des Rotors ge- genüber den an einem Rahmen fest angeordneten Rohrstutzen für den Anschluss der verschiedenen
Rohre relativ einfach möglich. Ausserdem besteht die Möglichkeit des raschen und vor allem vollkommen stetigen Verbindens unterschiedlicher Anschlüsse der Station, wodurch zumindest in der Durchfahrtsstellung die Geräuschentwicklung minimiert wird.
Eine Rotorstation dieser Art (DE-AS 1136939) besitzt einen drehbaren Rotor, der im wesentlichen aus zwei Segmenten besteht, an denen jeweils ein Ende eines den Kanal bildenden Rohres befestigt ist. Die Segmente werden über Zugfedern von einem zentralen drehbaren Schaltstück bewegt. Durch Raststifte kann eines der Segmente in einer bestimmten Stellung gehalten werden, während sich das andere Segment mit dem Schaltstück bewegt. Damit kommt es zu einer Verbiegung des Rohres, durch die bestimmte Rotorfunktionen erfüllt werden können.
Fährt eine Rohrpostbüchse aktiv (unter Förderluft) in die Station ein, strömt Förderluft bzw. die vor der Rohrpostbüchse hergeschobene Luft aus einer Rohrerweiterung. Völlig ungebremst trifft die Rohrpostbüchse am andern Ende der Station auf. Daraufhin schnellt das Rohr in eine geradegestreckte Stellung, und die Rohrpostbüchse wird ausgeschleust. Diese Art des Abstoppens und der Ausgabe führt zu einer starken Belastung des Materials der Rohrpostbüchsen, deren Inhalt zudem beim Aufprall am Ende der Station leicht beschädigt werden kann, und ist mit starker Geräuschentwicklung verbunden. Ausserdem ist bei dieser Station die Länge der Rohrpostbüchsen durch die Länge der drehbaren Segmente beschränkt und daher ist auch im Störfall die Ausgabe mehrerer Rohrpostbüchsen direkt hintereinander nicht möglich.
Eine Rotorstation, die weniger störanfällig ist, weil der Rotor für sich starr ausgebildet und ohne grossen technischen Aufwand antreibbar ist, zeigt die EP-PS 130491. Diese Rohrpoststation verwendet einen kreiszylindrischen Rotor mit einem einzigen starren Kanal, wobei die rahmenfesten Rohrstutzen zum Anschluss der Fahrrohre usw. allesamt so angeordnet sind, dass ihre Mittelsenkrechten nicht durch die Drehachse des Rotors verlaufen, sondern in einem Abstand davon vorbeilaufen.
Beim Auswerfen von Rohrpostbüchsen zeigen sich einige Nachteile dieser Station, wobei zwei unterschiedliche Auswurfvarianten geoffenbart sind. Bei der ersten Auswurfvariante wird die ankommende Rohrpostbüchse zunächst durch einen Luftpolster gebremst, der durch Verschieben des betreffenden, von oben kommenden Rohrstutzens durch die kreiszylindrische Oberfläche des Rotors im ankommenden Fahrrohr entsteht. Hierauf wird der Rotor gedreht, bis der Kanal den genannten Rohrstutzen mit einer unten angeordneten Auswurföffnung verbindet. Ein wesentlicher Nachteil dieser Auswurfvariante nach unten besteht nun darin, dass die Rohrpostbüchse mindestens von der Rotoroberkante ungebremst nach unten, etwa in einen Auffangkorb, fällt. Dadurch kann es zu Beschädigungen der Rohrpostbüchse oder deren Inhaltes kommen.
Jedenfalls tritt dabei eine unangenehme Geräuschentwicklung auf, die vor allem z. B. in Grossraumbüros oder Banken unerwünscht ist.
Bei der zweiten Auswurfvariante erfolgt der Auswurf horizontal. Eine ankommende Rohrpostbüchse wird zunächst durch einen Luftpolster gebremst, der sich im Fahrrohr dadurch bildet, dass der einerseits mit dem von oben kommenden Fahrrohr verbundene Kanal des Rotors an seinem unte-
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ren Ende durch eine feststehende Verschlussplatte verschlossen ist. Liegt die im Kanal befindliche
Rohrpostbüchse auf dieser Verschlussplatte auf, wird der Rotor samt der Rohrpostbüchse gedreht, bis der Kanal in etwa horizontal liegt. Durch Einführen von Druckluft auf der einen Seite des
Kanals über eine Leitung vom unteren Fahrrohr durch einen Druckluftanschluss wird die Rohrpost- büchse auf der andern Seite des Kanals durch eine Auswurföffnung ausgeworfen.
Ein Nachteil die- ser Auswurfvariante besteht in einer durch die Rotorabmessungen begrenzten Länge der Rohrpostbüch- sen. Unangenehmerweise entströmt ausserdem Druckluft in den Raum, in den die Rohrpostbüchse ausgeworfen wird. Weiters kann durch eine derartige Station bei einer Störung, bei der sich mehre- re Rohrpostbüchsen im ankommenden Fahrrohr befinden, kein Auswurf erfolgen, da eine zweite, der ersten Rohrpostbüchse direkt folgende Rohrpostbüchse unter anderem die Drehbewegung des
Rotors hemmt und damit ein Ausschleusen der ersten Rohrpostbüchse verhindert.
Beiden Auswurfvarianten der Rohrpostanlage gemäss der EP-PS 130491 ist ein weiterer Nachteil gemeinsam : Vor allem wenn sich knapp über Rohrpoststation Flachstücke des Rohrleitungsnetzes befin- den, ist es zum Einfahren in die Rohrpoststation nötig, die Rohrpostbüchse mit Druck oder Saugluft zu beaufschlagen, zumindest bis sie das über der Rohrpoststation angeordnete, vertikale Teilstück des Fahrrohres erreicht. Dies funktioniert nur dann, wenn die zwischen Rohrpoststation und Rohrpostbüchse befindliche Luft irgendwohin, günstigerweise in das untere Fahrrohr, strömen kann.
Steht der Rotor der genannten Druckschrift nun in der Bremsstellung, d. h. jener Stellung, in der er die ankommende Rohrpostbüchse durch Aufbau eines Luftpolsters bremsen soll, ist dieses Strömen der Luft nicht möglich. Um daher ein Zuführen der Rohrpostbüchse unter Beaufschlagung mit Druckluft zu ermöglichen, muss der Kanal zunächst in Durchfahrtstellung stehen. Erst wenn die Rohrpostbüchse den vertikalen Fahrrohrteil über der Station erreicht hat, kann der Rotor in die Bremsstellung geschwenkt werden. Dazu ist aber ein beträchtlicher, vor allem im Zeitablauf exakter Steueraufwand nötig, wobei ausserdem im zuführenden Fahrrohr an einer von der Rohrpoststation entfernten Stelle mindestens ein Fahrrohrschalter angeordnet sein muss.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine robuste Rohrpoststation der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die eine materialschonende und geräuscharme Ausgabe von Rohrpostbüchsen erlaubt, ohne dass dabei der Rohrpoststation Druckluft entströmt. Dabei soll ein Zufahren der auszugebenden Rohrpostbüchse in die Station unter Druck- bzw. Saugluft ohne grossen Steueraufwand möglich sein. Ausserdem soll die Station auf einfache Weise an verschiedene Rohrdurchmesser angepasst werden können.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass bei dem vom Rotor aus nach unten weisenden Rohrstutzen zur Ausgabe von Rohrpostbüchsen bzw. beim daran angeschlossenen Ausgaberohr ein im eingeschobenen Zustand luftdicht verschliessender und unabhängig vom Rotor betätigbarer Schieber angeordnet ist, wobei der Rohrstutzen zur Ausgabe in einer Stellung des Rotors über den Kanal des Rotors mit einem Rohrstutzen für den Anschluss eines Fahrrohrteils verbindbar ist, und dass ein an sich bekannter Luftkanal vorgesehen ist, der diesen Rohrstutzen bzw. den daran angeschlossenen Fahrrohrteil mit einem weiteren, im wesentlichen gegenüberliegenden Rohrstutzen für den Anschluss eines weiteren Fahrrohrteils bzw. mit dem weiteren daran angeschlossenen Fahrrohrteil verbindet.
Bei einer Rohrpoststation mit einem parallel zum Fahrrohr verschiebbaren Rohrstück zum Ausschleusen ist zwar bekannt, einen die beiden Fahrrohrstutzen verbindenden Luftkanal vorzusehen (AT-PS Nr. 353172). Derartige Rohrpoststationen weisen jedoch gegenüber Rotorstationen grundsätzliche Nachteile auf. Zunächst ist bei solchen Stationen die Länge der Rohrpostbüchsen durch die Länge des verschiebbaren Rohrstückes begrenzt. Weiters ist ein Ausschleusen von mehreren im Fahrrohr befindlichen Rohrpostbüchsen im Störungsfall nicht möglich, und es treten bei längeren Betriebszeiten Dichtprobleme auf. Ausserdem lassen sich nur bei einer Rotorstation die wesentlichen Bauteile auch als Weiche bzw. Doppelweiche verwenden.
Die erfindungsgemässe Rohrpoststation weist eine Durchfahrtstellung auf, bei der die zwei zum Fahrrohr gehörenden Rohrstutzen über den Kanal des Rotors verbunden sind, wobei vorteilhaf- terweise die Mittellinie des Kanals in an sich bekannter Weise stetig in die Mittelsenkrechten der miteinander verbundenen Rohrstutzen übergeht, wodurch ein schnelles und geräuscharmes Durchfahren von Rohrpostbüchsen ermöglicht wird.
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Zur Ausgabe von Rohrpostbüchsen muss zunächst der Rotor so gedreht werden, dass der Kanal den nach unten weisenden Rohrstutzen zur Ausgabe mit dem im wesentlichen gegenüberliegenden
Rohrstutzen des oberen Fahrrohrteils verbindet. Dabei muss der Rohrstutzen zur Ausgabe nicht senk- recht nach unten weisen. Er kann natürlich auch schräg nach unten weisen. Weiters wird der erfindungsgemässe Schieber geschlossen. Befindet sich eine auszugebende Rohrpostbüchse im andern
Fahrrohrteil, so lässt man sie vorher die Station durchfahren. Die Zufahrt zur Ausgabe erfolgt also immer von einer Seite der Rohrpoststation.
Eine nun im oberen Fahrrohr befindliche, auszu- schleusende Rohrpostbüchse kann unter Beaufschlagung mit Förderluft der zur Ausgabe bereiten
Rohrpoststation (oben erwähnte Rotorstellung, Schieber geschlossen) zugeführt werden und dabei auch Flachstücke des Rohrleitungsnetzes überwinden. Eine Steuerung der Rohrpostanlage, beispiels- weise eine Verstellung des Rotors, ist von da an nicht mehr nötig, denn die Rohrpostbüchse wird automatisch nur so lange mit Förderluft beaufschlagt, bis sie in die Rohrpoststation eintritt, wobei vor dem Eintritt in die Station die zwischen Rohrpostbüchse und der Station befindliche Luft über den Luftkanal in das untere Fahrrohr strömt.
Nach dem Eintritt in die erfindungsgemässe Rohrpost- station strömt die Förderluft über den genannten Luftkanal und die auszugebende Rohrpostbüchse sinkt gebremst durch einen Luftpolster zwischen ihr und dem luftdichten Schieber auf den Schieber, wo sie äusserst langsam auftrifft. Im Luftkanal kann vorteilhafterweise ein Rückschlagventil angeord- net sein, das beispielsweise nur Luft von oben nach unten durchströmen lässt. Damit wird die gera- de beschriebene Funktion des Luftkanals nicht beeinträchtigt, es wird aber automatisch verhindert, dass die Förderluft in der weiter oben erwähnten Durchfahrtstellung bei einer von unten nach oben bewegten Rohrpostbüchse auch durch den Luftkanal strömt und dabei die Rohrpostbüchse ohne
Antrieb im Kanal des Rotors stehenbleibt.
Will man eine grössere Bremswirkung für die ankommende
Rohrpostbüchse erzielen, so ordnet man günstigerweise einfach die obere Mündung des Luftkanals in einem grossen Abstand von der Rohrpoststation an, wodurch sich die Bremsstrecke vergrössert.
Nach Abschalten der Förderluft wird nun der Schieber geöffnet, und die Rohrpostbüchse wird langsam und praktisch geräuschlos ausgegeben.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Schiebers ist dadurch gekennzeichnet, dass er zwischen zwei parallelen, im wesentlichen senkrecht auf den Rohrstutzen bzw. das Ausgaberohr verlaufen- den, vorzugsweise plattenförmigen Schiebergehäuseteilen verschiebbar gelagert ist, wobei beide
Schiebergehäuseteile eine vorzugsweise kreisförmige Öffnung aufweisen, die bei geöffnetem Schieber den Durchtritt einer Rohrpostbüchse erlauben, und an denen der geschlossene Schieber dicht an- liegt. Dadurch ergibt sich eine flache Bauweise, die dennoch eine exakte Führung für den Schieber erlaubt und bei geschlossenem Schieber luftdicht ist.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Schieber aus einem flexiblen Material, beispielsweise aus Polyamid-Kunststoff. Dadurch ist es möglich, den geöffneten Schieber, der normalerweise senkrecht vom Ausgaberohr wegsteht, so umzubiegen, dass er selbst in einem äusserst knapp bemessenen Gehäuse für die Rohrpoststation Platz findet.
Ein bevorzugtes Merkmal der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor im wesentlichen aus einem vorzugsweise Speichen aufweisenden Grundrad und einem darauf durch Rohrstückhalter lösbar angebrachten, den Kanal bildenden Rohrstück besteht. Vorteilhafterweise ist dann das Rohrstück durch zwei jeweils nahe dem Umfang des Grundrades lösbar befestigte Rohrstückhalter gehalten. Ein derartig aufgebauter Rotor bietet die Möglichkeit, dass je nach verwendetem Rohrdurchmesser verschiedene, im wesentlichen einen andern Innendurchmesser aufweisende Paare von Rohrstückhaltern auf demselben Grundrad anbringbar sind. Damit ist es rasch und einfach möglich, die erfindungsgemässe Rohrpostanlage an verschiedenste Rohrdurchmesser anzupassen, vor allem aber ohne den gesamten Rotor tauschen zu müssen.
Zum Zweck der Dichtung zwischen dem Rotor und den rahmenfesten Rohrstutzen sieht eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Rohrstückhalter jeweils eine nach aussen weisende, von einer kreisförmigen Öffnung durchsetzte und mit dem Rotor konzentrische Zylindersektorfläche aufweisen, wobei mindestens ein Rohrstutzen Dichtmittel, vorzugsweise einen Dichtring, aufweist, der in einer Stellung des Rotors eine luftdichte Verbindung des Kanals des Rotors mit dem betreffenden Rohrstutzen herstellt. Gemäss einer andern Variante der Erfindung können die genannten Dichtmittel auch an dem auf dem Rotor befestigten Rohrstückhalter angeordnet sein.
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Als Materialien für den wesentlichen Bauteil des Rotors eignen sich vorteilhafterweise Kunst- stoffe, die eine wirtschaftliche Herstellung erlauben und sich bei der Verwendung vor allem durch geringes Gewicht und durch geringe Trägheit auszeichnen.
Um in der Ausgabestellung ein Ausströmen von Förderluft aus einem Fahrrohr in die Rohrpoststation zu verhindern, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass ein in an sich bekannter Weise am
Rotor angeordneter Verschluss vorgesehen ist, der in einer Ausgabestellung, bei der ein an den
Fahrrohrteil angeschlossener Rohrstutzen über den Kanal des Rotors mit dem Rohrstutzen zur Aus- gabe verbunden ist, den andern Rohrstutzen für den Anschluss des andern Fahrrohrteils luftdicht verschliesst.
Die Steuerung der gesamten Rohrpoststation kann durch eine an sich bekannte, zentrale
Steuereinheit erfolgen, wobei ein Stellungsschalter vorgesehen ist, der ein von der momentanen
Stellung des Schiebers abhängiges, elektrisches Signal liefert.
Vorzugsweise ist dabei bei den Rohrstutzen für den Anschluss der Fahrrohrteile und beim
Rohrstutzen zur Ausgabe je ein Stellungsschalter angeordnet, der von einem am Umfang des Rotors angeordneten Vorsprung betätigbar ist. Über diese drei rahmenfesten Stellungsschalter lässt sich jede Rotorendstellung auf einfache Weise feststellen.
Als Signalquelle dafür, ob und in welche Richtung eine Rohrpostbüchse in bzw. aus der Rohr- poststation gefahren ist, ist gemäss einem bevorzugten Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass bei jenem Rohrstutzen des Fahrrohrteils, der über den Kanal mit dem Rohrstutzen zur Ausgabe verbind- bar ist, ein Fahrrohrschalter angeordnet ist. Dadurch ist es mit einem einzigen Fahrrohrschalter bei bekannter Rotorstellung möglich, festzustellen, ob eine Rohrpostbüchse durchgefahren oder einge- fahren ist.
Die Erfindung wird nachstehend durch ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen nä- her erläutert. Es zeigen Fig. l eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemä- ssen Rohrpoststation mit einem oben angeordneten Rohrstutzen zum Einschleusen von Rohrpostbüch- sen ; Fig. 2, 3 und 4 schematische Darstellungen der Rohrpostanlage in Durchfahrt-, Einschleus- und Ausgabestellung.
Die in Fig. l dargestellte Rohrpoststation umfasst einen Rahmen --1--, der den Rohrstutzen - für den oberen Fahrrohrteil --3a--, den Rohrstutzen --2b-- für den unteren Fahrrohrteil --3b--, den nach unten weisenden Rohrstutzen --2c-- für das Ausgaberohr --3c-- und den Rohr- stutzen --2d-- für das Einschleusrohr --3d-- trägt. Der in der Rahmenebene gelagerte Rotor --4-- ist durch einen Rotorantrieb --11-- drehbar und weist einen bogenförmigen Kanal --5-zum wahlweisen Verbinden von je zwei Rohrstutzen auf,
wobei die Mittellinie des Kanals --5-an der Drehachse --6-- des Rotors --4-- vorbeiläuft. Der Rotor --4-- besteht im wesentlichen aus einem Grundrad --13-- aus Kunststoff mit sechs Speichen --14--, zwei auf dem Grundrad --13-- nahe dessen Umfang lösbar befestigten Rohrstückhaltern --15a, 15b-- aus Kunststoff und einem den Kanal --5-- bildenden Rohrstück --16--, das in die Rohrstückhalter --15a, 15b-- ein- setzbar ist.
Die Rohrstückhalter --15a, 15b-- weisen dabei jeweils eine nach aussen weisende und von einer kreisförmigen Öffnung durchsetzte Zylindersektorfläche auf, welche je einen Dichtring tragen, der in bestimmten Rotorstellungen eine luftdichte Verbindung zwischen den Rohrstückhaltern --15a, 15b-- und den jeweiligen rahmenfesten Rohrstutzen --2a bis d-ermöglicht. Ein Rohrstückhalter --15a-- weist einen Vorsprung --17-- auf, der je nach Rotorstellung einen der drei an den Rohrstutzen --2a bis c-- angebrachten Stellungsschalter --18a bis c-betätigt, welche dann ein von der Rotorstellung abhängiges Signal an eine nicht dargestellte zentrale Steuereinheit geben.
Beim Ausgaberohr --3c-- ist ein Schieber --8-- zwischen zwei im wesentlichen plattenförmigen Schiebergehäuseteilen --9a, 9b-- angeordnet, wobei der Schieber --8-- über ein nicht dargestelltes Ritzel eines Schieberantriebes --10--, das an einem zahnstangenförmigen Teil des Schiebers angreift, verschiebbar ist. In dem in der Fig. l gezeigten Zustand ist der Schieber --8-- in das Fahrrohr --3c-- eingeschoben und verschliesst dieses luftdicht, indem er dicht an den Schie- bergehäuseteilen-9a, 9b-anliegt, so dass nur mehr der Endteil des Schiebers --8-- ausserhalb der Schiebergehäuseteile --9a, 9b-- sichtbar ist.
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Weiters ist ein Luftkanal --7-- vorgesehen, der als Bypass zum Kanal --5-- des Rotors - den oberen Teil --3a-- des Fahrrohres mit dem unteren Teil --3b-- des Fahrrohres verbin- det und dessen Funktion im folgenden noch ausführlich erläutert werden wird.
Das Einschleusrohr --3d-- weist eine über einen Antrieb --22-- betätigbare Sperrvorrichtung - auf, mittels der eine von oben in das Einschleusrohr --3d-- eingesetzte Rohrpostbüchse zurückhaltbar ist.
Durch die erfindungsgemässe Rohrpoststation können Rohrpostbüchsen durchfahren (Fig. 2), eingeschleust werden (Fig. 3) und ausgegeben werden (Fig. 4). Dabei bestimmt hauptsächlich die
Stellung des Rotors --4--, in welcher der genannten Funktionen die Rohrpoststation gerade verwen- det wird.
Die in den Fig. l und 2 gezeigten Rohrpoststationen befinden sich gerade in der Durchfahrt- stellung, bei der eine nicht dargestellte Rohrpostbüchse von einem Fahrrohrteil zum andern Fahr- rohrteil durch die Rohrpoststation durchfahren kann. Dabei ist es für ein geräuscharmes Durch- fahren wichtig, dass die Mittellinie des Kanals --5-- stetig in die Mittelsenkrechten der Rohrstut- zen --2a, 2b-- übergeht. Damit eine von unten nach oben durchfahrende Rohrpostbüchse nicht antriebslos im Kanal --5-- steckenbleibt, weist der Luftkanal --7-- ein Rückschlagventil --19-- aus, durch das nur Luft von oben nach unten strömen kann.
Ein im oberen Fahrrohrteil --3a-- angeordneter Fahrrohrschalter --20-- gibt ein von der
Durchfahrtrichtung der Rohrpostbüchse abhängiges Signal an die nicht dargestellte Steuereinheit, so dass zusammen mit dem über den vom Vorsprung --17-- betätigten Stellungsschalter --18a-- für die Rotorstellung gelieferten Signal genau feststellbar ist, ob eine Rohrpostbüchse durch die Rohrpoststation gefahren ist.
Zur Ausgabe einer Rohrpostbüchse wird der Rotor --4-- in die in der Fig. 4 gezeigte Stellung gedreht, bis der Vorsprung --17-- den Stellungsschalter --18c-- betätigt. Der Schieber --8-wird dann bzw. gleichzeitig mit der Rotorbewegung geschlossen und schliesst damit das Ausgaberohr - luftdicht ab. Ein nicht dargestellter Stellungsschalter gibt dann Auskunft über die momentane Schieberstellung. Die Zufahrt zur Ausgabe von Rohrpostbüchsen erfolgt immer von oben. Befindet sich eine auszuschleusende Rohrpostbüchse vorerst unterhalb der Station, so wird sie zunächst in der vorher beschriebenen Durchfahrtstellung über die Station geführt. Die Zufahrt zur Ausgabe kann unter voller Förderluft erfolgen, was besonders dann von Vorteil ist, wenn sich über der Rohrpoststation flache Fahrrohrstellen befinden.
Dabei strömt die zwischen Rohrpostbüchse und Rohrpoststation befindliche Luft über den Luftkanal --7-- in den unteren Teil --3b-- des Fahrrohres.
Nachdem die Rohrpostbüchse den oberen Anschluss des Luftkanals --7-- passiert hat, wird sie von der nur mehr über den Luftkanal strömenden Förderluft nicht mehr beaufschlagt und sinkt automatisch auf dem durch den luftdichten Verschluss des Ausgaberohres --3c-- gebildeten Luftpolster langsam auf den Schieber --8--. Durch einen grösseren Abstand des oberen Anschlusses des Luftkanals - von der Station kann die Bremswirkung erhöht werden. Nach Abschalten der Förderluft wird der Schieber --8-- über den Schieberantrieb --10-- geöffnet und die Rohrpostbüchse wird langsam und damit schonend und geräuscharm durch das Ausgaberohr --3c-- ausgegeben.
Befindet sich der Rotor --4-- in dieser Ausgabestellung, so verschliesst ein am Rotor --4-angeordneter Verschluss --21-- den Rohrstutzen --2b-- für den unteren Teil --3b-- des Fahrrohres. Damit wird automatisch verhindert, dass Förderluft aus dem unteren Fahrrohr in die Rohrpoststation entweicht.
Der Schieber --8-- besteht aus einem flexiblen Polyamid-Kunststoff, wodurch es möglich ist, den aus den Schiebergehäuseteilen --9a, 9b-- senkrecht auf das Ausgaberohr --3c-- austretenden Schieber etwa durch Ablenken an einer Rahmenwand umzubiegen. Dadurch braucht der geöffnete Schieber --8-- weniger Platz und die Rohrpoststation kann kleiner gebaut werden.
Zum Einschleusen von Rohrpostbüchsen wird der Rotor --4-- in die in Fig. 3 gezeigte Stellung gedreht. Eine im Einschleusrohr --3d-- eingebrachte Rohrpostbüchse wird zunächst von der Sperrvorrichtung --12-- im Einschleusrohr gehalten. Erreicht der Rotor --4-- seine Einschleusstellung, bei der der Vorsprung --17-- den Stellungsschalter --18b-- betätigt, öffnet der Antrieb - die Sperrvorrichtung --12-- und die Rohrpostbüchse gleitet durch den Kanal --5-- des Rotors --4-- in den unteren Fahrrohrteil --3b--. Danach wird der Rotor --4-- beispielsweise
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in Durchfahrtstellung gebracht und die Rohrpostbüchse wird verschickt.
In der Durchfahrtstellung (Fig. !) verschliesst der Verschluss --21-- den Rohrstutzen --2d-- zum Einschleusen, so dass keine kleinen Gegenstände an der Sperrvorrichtung --12-- vorbei in den Rotor --4-- gelangen können.
Mit der erfindungsgemässen Rotorstation ist es im Störungsfall möglich, auch mehrere im Fahr- rohr befindliche Rohrpostbüchsen auszugeben.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemässen Rohrpoststation besteht darin, dass die Länge der Rohrpostbüchsen nicht durch die Abmessungen der Station begrenzt ist.
Eine Anpassung an verschiedene Rohrdurchmesser kann ohne Tausch des gesamten Rotors - erfolgen. Lediglich das Rohrstück --16-- und allenfalls die am Grundrad --13-- lösbar befestigten Rohrstückhalter --15a, 15b-- müssen am Rotor getauscht werden. Das Grundrad --13-- bleibt dasselbe.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das obige Ausführungsbeispiel beschränkt.
Beispielsweise kann der Luftkanal --7-- in die Rohrstutzen --2a, 2b-- münden. Auch der Schie- ber kann im Rohrstutzen --2c-- selbst verschiebbar gelagert sein. Weiters können die Dichtungen zwischen Rohrstückhalter --15a, 15b-- und den Rohrstutzen --2a bis d--statt an den Rohrstück- haltern ebensogut an den Rohrstutzen --2a bis d-angeordnet sein. Im vorliegenden Ausführungs- beispiel bestehen nahezu alle Teile aus Kunststoff. Es eignen sich jedoch auch viele andere leichte
Materialien, wie beispielsweise Aluminium.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rohrpoststation mit einer Mehrzahl von einem Rahmen gehaltener Rohrstutzen für den An- schluss von Fahrrohrteilen zum Abfahren und Zufahren von Rohrpostbüchsen, für den Anschluss eines
Ausgaberohres und gegebenenfalls für den Anschluss eines im wesentlichen nach oben weisenden
Einschleusrohres und mit einem in der Rahmenebene drehbaren Rotor, der zum wahlweisen Verbinden von je zwei Rohrstutzen einen bogenförmigen Kanal aufweist, dessen Mittellinie an der Drehachse des Rotors vorbeiläuft, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem vom Rotor (4) aus nach unten weisen- den Rohrstutzen (2c) zur Ausgabe von Rohrpostbüchsen bzw.
einem daran angeschlossenen Ausgaberohr (3c) ein im eingeschobenen Zustand luftdicht verschliessender und unabhängig vom Rotor (4) betätigbarer Schieber (8) angeordnet ist, wobei der Rohrstutzen (2c) zur Ausgabe in einer Stellung des Rotors (4) über den Kanal (5) des Rotors (4) mit einem Rohrstutzen (2a) für den Anschluss eines Fahrrohrteils (3a) verbindbar ist, und dass ein an sich bekannter Luftkanal (7) vorgesehen ist, der diesen Rohrstutzen (2a) bzw. den daran angeschlossenen Fahrrohrteil (3a) mit einem weiteren, im wesentlichen gegenüberliegenden Rohrstutzen (2b) für den Anschluss eines weiteren Fahrrohrteiles (3b) bzw. mit dem weiteren daran angeschlossenen Fahrrohrteil (3b) verbindet.