DE1192981B - Rohrpostanlage fuer Wendebetrieb - Google Patents

Description

• Rohrpostanlage für Wendebetrieb Bei Rohrpostempfangsstationen besteht die Aufgabe, die kinetische Energie der mit großer Geschwindigkeit ankommenden Rohrpostbüchse zu verringern, also die Büchse abzubremsen, bevor sie in der Station zum Stillstand kommt. Hierdurch soll einerseits die Rohrpostbüchse und das in ihr enthaltende Fördergut und andererseits die Einrichtung der Station vor Beschädigung geschützt werden. Hierdurch kann gegebenenfalls die Empfangsstation einfacher und leichter ausgeführt werden. Außer der Verwendung von festen elastischen Dämpfungskörpern werden zum Abbremsen auch Luftpuffer benutzt, d. h. die im Fahrrohr vorhandene Luft wird beim Einfahren einer Rohrpostbüchse komprimiert und über ein Reduzierventil ausgelassen. Die Arbeitsluft für den Antrieb der Rohrpostbüchse wird hierbei an einer ausreichend vor der Station liegenden Stelle durch eine Vorluftleitung umgeleitet. Mit einer solchen Einrichtung ist es möglich, die kinetische Energie der einfahrenden Büchsen fast restlos abzuleiten, so daß die Büchse ohne nennenswerten Aufschlag und auch ohne nennenswerte Geräuschentwicklung in die Station einfährt.
• Es sind weiter Rohrpoststationen entwickelt worden, die das gleichzeitige Absenden und Empfangen einer Rohrpostbüchse gestatten, wobei diese Station am Ende der Anlage liegt und die Büchsenbewegung beim Absenden und derjenigen beim Empfangen entgegengesetzt ist. Solche Stationen sind für Anlagen mit Wendebetrieb bekannt. Ferner ist bekannt, das Absenden und Empfangen von Büchsen in einem luftdicht verschlossenen Gehäuse vorzunehmen, das nur zum Einlegen und Entnehmen der Büchsen geöffnet wird. Während des Einfahrens oder Ausfahrens einer Büchse aus der Station ist diese Station somit pneumatisch ein Teil der Fahrrohranlage. Schleusen und Klappen zum Einbringen oder Entnehmen der Büchse sind hierbei nicht notwendig.
• Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrpostanlage für Wendebetrieb mit Stationen zum Absenden und Empfangen, bestehend aus je einem der Aufnahme einer abzusendenden und zu empfangenden Büchse dienenden am Fahrrohr liegenden und luftdicht verschließbaren Gehäuse, wobei eine der Stationen mit dem dem Fahrrohr abgewandten Ende an einer in der Arbeitsrichtung umsteuerbaren Saug-Druck-Luftquelle liegt, in Verbindung mit einer die Stationen überbrückenden, gleichfalls an der Luftquelle anliegenden Vorluftabnahmeleitung. Durch die Erfindung soll der Weg gezeigt werden, wie eine solche Station in Verbindung mit der Vorluftleitung angeordnet und beschaffen sein muß, damit ein ausreichendes Abbremsen der ankommenden Rohrpostbüchse ohne Beeinträchtigung des Absendens gewährleistet ist und zusätzliche Umschaltungen mit Ausnahme der Umschaltung der Alfbeitsluft nach dem Einlegen der Büchse in das Gehäuse zum Zwecke des Absendens nicht erforderlich werden.
• Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an den dem Fahrrohr abgewandten Enden sowohl der vom Gehäuse kommenden Hauptluftleitung als auch der vor dem Gehäuse von der Fahrrohrleitung abgezweigten Vorluftleitung je ein Rückschlagventil angeordnet ist, von denen das in der Hauptluftleitung befindliche bei Saugluftbetrieb schließt und bei Druckluftbetrieb öffnet, während das in der Vorluftleitung befindliche bei Druckluftbetrieb schließt und bei Saugbetrieb öffnet.
• Zur Erläuterung der Erfindung dient die Zeichnung, mit deren Hilfe ein Ausführungsbeispiel beschrieben ist.
• F i g. 1 zeigt Rohrpoststationen für Wendebetrieb, die je an beiden Enden einer Rohrpostanlage mit vertikaler Einführung der Fahrrohre in die Station verwendet werden, während F i g. 2 eine Rohrpoststation mit horizontaler Einführung des Fahrrohres darstellt, bei der zusätzliche Maßnahmen vorgesehen sind, um die Büchse richtig in das Gehäuse zu leiten.
• Das Fahrrohr 1 in F i g. 1 verbindet zwei Rohrpoststationen 2 miteinander, die sowohl zum Absenden als auch zum Empfangen geeignet sind.
• Die Station 2 nimmt das Fahrrohr 1 auf, das in ein luftdicht verschließbares Gehäuse 3 führt. An dem dem Fahrrohreintritt entgegengesetzten Ende des Gehäuses 3 befindet sich eine Arbeitsluftleitung 4, die zur Luftquelle 6 führt. In ausreichender Entfernung vor dem Eintritt in das Gehäuse 3 wird von der Fahrrohrleitung 1 die Vorluftleitung 5 abgezweigt, die in die Arbeitsluftleitung 4 einmündet, die das Gehäuse 3 mit der Luftquelle 6 verbindet. Die Rückschlagventile, die gemäß der Erfindung in die Leitungen 4 und 5 geschaltet sind, sind mit 7und 8 bezeichnet.
• Das Ventil 7 in der Leitung 4 ist so beschaffen, daß es bei einem aus dem Fahrrohr austretenden Luftdruck, also bei Saugluftbetrieb der Luftquelle, schließt, während das Ventil 8 in der Leitung 5 in diesem Fall öffnet.
• Soll eine Rohrpostbüchse aus dem Rohrl empfangen werden, so arbeitet die Luftquelle 6 im Saugbetrieb, das Ventil 7 ist also geschlossen und das Ventil 8 offen. Die Arbeitsluft fließt somit durch das Rohr 5 und bringt die Rohrpostbüchse in das nach unten führende Rohrende, wo sie die dort vorfindende Luft zusammenpreßt und dadurch gebremst wird.
• Durch ihre Schwerkraft fällt dann die Büchse in den Empfangsbehälter 3, der luftdicht verschlossen ist und zur Entnahme der Büchse geöffnet werden kann, nachdem die Luftquelle abgeschaltet worden ist.
• Beim Absenden wird die Büchse in das Gehäuse 3 eingeführt, dieses verschlossen und die Luftquelle 6 auf Druckbetrieb umgeschaltet. Dadurch wird das Rückschlagventil 8 geschlossen und das Ventil 7 geöffnet, so daß die volle Arbeitsiuft auf die Büchse einwirken kann. Die Gegenstation arbeitet beim Empfangen der Büchse in ähnlicher Weise.
• Bei sehr leichten Büchsen, aber auch bei horizontaler Einführung des Fahrrohres in das Empfangsgehäuse kann es vorkommen, daß die kinetische Energie der Büchse oder ihre Schwerkraft nicht ausreichen, um sie mit Sicherheit in das Empfangsgehäuse zu geleiten. Um auch hier ein einwandfreies Arbeiten zu erreichen, wird das Gehäuse 3 in bekannter Weise durch eine Verbindung 9 mit der Vorluftleitung 5 verbunden, wobei die Querschnitte der Leitungen 5 und 9 so aufeinander abgestimmt sind, daß ein sicheres, aber trotzdem gebremstes Einfahren der Büchsen in das Gehäuse 3 gewährleistet ist. Dies wird dadurch erreicht, daß Drosseln 10 und 11 in diesen Leitungen vorgesehen sind, die den Querschnitt entsprechend verringern und vorteilhafterweise einstellbar sind.
• An einer der Stationen 2 muß eine umschaltbare Luftquelle 6 vorgesehen sein. Diese Luftquelle kann ein besonderes Gebläse sein, daß entweder in seine Arbeitsrichtung umgepolt wird oder deren Ausgang an der Druck- und Saugluftleitung wahlweise an die Verbindung 4 und 5 gelegt wird. Es ist aber auch möglich, für beide Stationen ein getrenntes Gebläse zu verwenden, das als Druck- oder Saugluftquelle an jeder Station arbeitet.

Claims (3)

1. Patentansprüche: 1. Rohrpostanlage für Wendebetrieb mit Stationen zum Absenden und Empfangen, bestehend aus je einem der Aufnahme einer abzusendenden oder zu empfangenden Büchse dienenden am Fahrrohr liegenden und luftdicht verschließbaren Gehäuse, wobei eine der Stationen an einer in der Arbeitsrichtung umsteuerbaren Saug-Druck-Luftquelle liegt, in Verbindung mit einer die Stationen überbrückenden, gleichfalls an der Luftquelle anliegenden Vorluftabnahmeleitung, dadurch gekennzeichnet, daß an den dem Fahrrohr abgewandten Enden sowohl der vom Gehäuse (3) kommenden Hauptluftleitung (4) als auch der vor dem Gehäuse (3) von der Fahrrohrleitung (1) abgezweigten Vorluftleitung (5) je ein Rückschlagventil (7 und 8) angeordnet ist, von denen das in der Hauptluftleitung liegende (7) bei Saugbetrieb der Luftquelle (6) schließt und bei Druckbetrieb öffnet, während das in der Vorluftleitung befindliche (8) bei Druckbetrieb schließt und bei Saugbetrieb öffnet.
2. 2. Rohrpoststation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsluftquellen an zwei oder mehreren zur Anlage gehörenden Stationen liegen.
3. 3. Rohrpoststation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei mindestens nahezu waagerecht in die Station einmündendem Fahrrohr (1) in der Nähe dieser Station in bekannter Weise eine Verbindung (9) zur Vorluftleitung (5) angeschlossen ist und daß sich in dieser Verbindung und in der zum Fahrrohr führenden Vorluftleitung (5) je ein einstellbares Drosselventil (10 und 11) befindet.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1 122 454, 1 099 945.