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Hydraulische Presse zum Aufvulkanisierer: oder Anschweißen ohne Bindemittel
von Sohlen oder Absätzen auf Leder-oder Stoffschuhwerk Die Erfindung bezieht sich
auf eine Presse zum Aufvulkanisieren oder Anschweißen ohne Bindemittel von Sohlen
oder Absätzen auf Leder- oder Stoffschuhwerk, mit mindestens einem an einem oberen
Querträger abgestützten Leisten für die Oberschuhe, zwei den Sohlenraum seitlich
abschließenden Sohlenpreßbacken und einem gegen den Leisten von unten her durch
einen Zylinder nebst Kolben und Kolbenstange anpreßbaren Stempel, wobei sowohl die
Sohlenpreßbacken als auch nachfolgend der Stempel durch ein Druckmittel anpreßbar
sind.
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Bei einer solchen bekannten Presse werden die beiden Sohlenpreßbacken
in ihre mittlere Abschlußstellung hydraulisch über insgesamt vier Kolben bewegt,
von denen je zwei an einem Preßbackenträger angreifen. Dabei müssen die Kolben sehr
genau und gleichmäßig in die Zylinder eingepaßt und darin abgedichtet sein, wodurch
die Presse recht störanfällig ist. Schon bei kleinen Leckstellen an einzelnen Kolbenabdichtungen
muß mit Verklemmungen der Kolben und mit einem unzureichenden Anpressen der Sohlenpreßbacken
gerechnet werden, wodurch letztere nicht völlig schließen und wertvoller Sohlenwerkstoff
verlorengeht.
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Es sind auch schon ähnliche Pressen vorgeschlagen worden, bei denen
die Sohlenpreßbacken auf mechanischem Wege über eine kniehebelartig wirkende Hebelanordnung
in ihre Abschlußstellung gespannt werden. Dabei erfolgt das Schließen der Sohlenpreßbacken
durch waagerechtes Verschieben des ganzen Preßfußes nebst Sohlenpreßhacken, Stempel
und oberem Querträger gegenüber dem feststehenden Maschinengestell von einem elektrischen
Umkehrmotor aus, der über ein Schneckengetriebe eine Druckspindel verschiebt. Das
Anpressen des Stempels selbst erfolgt hydraulisch von einem im Maschinengestell
angeordneten unteren Druckzylinder aus, wobei dessen waagerechte Verschiebungen
durch einen besonderen Gelenkwellenantrieb berücksichtigt werden müssen. Infolge
des verwickelten elektrischen Antriebes für die Preßbackenbewegung und wegen der
genannten Verschiebungen ist die Presse recht teuer und empfindlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Presse
einfacher, unempfindlicher und zugleich in der Herstellung billiger zu gestalten,
ohne dadurch jedoch die zuverlässige Arbeit der Presse zu beeinträchtigen.
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Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine
in an sich bekannter Weise zum Schließen der Sohlenpreßbacken dienende Hebelanordnung
durch einen unter denselben angeordneten
und mit der Kolbenstange verbundenen Preßtisch
bewegbar ist, daß im Preßtisch für den von der Kolbenstange unabhängig geführten
Stempel eine durch das Druckmittel anhebbare obere Drnckplatte vorgesehen ist und
daß dem Preßtisch oben - zum Begrenzen seines Hubes - zwei gesteilfeste Stützbalken
und unten - zum Sichern in seiner Arbeitslage -Daumen zugeordnet sind, für die -
zum Schwenken in ihre Sicherungsstellung sowie zum Festhalten unter dem arbeitsbereiten
Preßtisch - ein antriebsabhängiges Zahnstangengetriebe vorgesehen ist Ein solcher
Antrieb, der in einfachster Weise von einem heute in allen Fabrikbetrieben vorhandenen
Druckluftnetz aus gespeist werden kann, macht jegliche Getriebe oder teueren Abdichtungen
überflüssig, da beide Sohlenpreßbacken über den Preßtisch und die Hebelanordnung
von einem einzigen Druckkolben her bewegt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist je ein
Hebelpaar der Hebelanordnung mit seinen einen freien Hebelenden an je einem oberen
seitlichen Lappen des Preßtisches angelenkt
und trägt mit - an seinen
anderen Hebelenden festgelegten - Zapfen einen der Preßbackenträger, wobei die Zapfen
in einen Ausschnitt von Führungsleisten eingreifen, die beiderseits mit den an Seitenteilen
des Gestells angeordneten Stützbalken verbunden sind.
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Bei einer solchen Ausbildung wird die öffnung und Schließbewegung
der Sohlenpreßbacken in sehr einfacher Weise von derselben Druckkolbenbewegung abgeleitet,
die auch den Preßtisch von unten gegen den Stempel bewegt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das die Druckplatte
bewegende Druckmittel unabhängig von dem den Preßtisch bewegenden Druckmittel, wodurch
- nach dem Sichern des Preßtisches in der Arbeitslage - der endgültige Arbeitsdruck
unabhängig von dem einfachheitshalber gleichbleibenden Arbeitsdruck des unteren
Zylinders ohne weiteres beliebig eingestellt werden kann.
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Es ist gemäß einem gegenüber der vorliegenden Erfindung nicht vorbekannten
Vorschlag bei einer anders aufgebauten Presse zwar schon der Gedanke geschützt,
an den Preßbackenträgern eine kippfreie Kniehebelwirkung durch je zwei Hebelpaare
zu erreichen. Die vorliegende Erfindung ist demgegenüber auf das Zusammenwirken
einer - grundsätzlich bekannten - Hebelanordnung mit den übrigen Teilen der Presse
gerichtet, wobei sich auch die weiterhin vorgeschlagene Ausgestaltung dieser Anordnung
vom vorgenannten Vorschlag grundsätzlich unterscheidet.
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Andere Ausgestaltungen der Erfindung betreffen weitere Einzelheiten
der erfindungsgemäß ausgebildeten Presse.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigt Fig. 1 eine mit zwei Preßstellen versehene erfindungsgemäß ausgebildete
Presse in einer schaubildlichen Ansicht schräg von oben, Fig. 2 eine Preßstelle
der Presse gemäß Fig. 1 in einer gegen den Fersenteil eines zugehörigen Leistens
gerichteten Seitenansicht (die linke Hälfte der Preßstelle ist in einem quer zum
Schuh verlaufenden senkrechten Schnitt dargestellt, und die Presse befindet sich
in ihrer Ausgangsstellung), Fig. 3 einen der Fig. 2 entsprechenden Teilquerschnitt,
bei dem die Presse sich in ihrer Arbeitsstellung befindet, Fig. 4 eine von oben
auf die beiden seitlich gegen den Leisten wirkenden Sohlenpreßbacken einer Preßstelle
gerichtete Teilansicht der Presse, Fig. 5 einen eine Sperrklinkenanordnung zum zusätzlichen
Sichern des angehobenen Preßtisches erläuternden Teilquerschnitt der Presse (in
gegenüber den Fig. 1 bis 4 vergrößertem Maßstab), Fig. 6 einen die normalen Festlegungsmittel
für den angehobenen Preßtisch darstellenden Teilausschnitt der Fig. 3.
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Die dargestellte Presse zum selbsttätigen Aufvulkanisieren oder Anschweißen
ohne Bindemittel von Sohlen oder Absätzen auf Leder- oder Stoiischuhwerk besteht
im wesentlichen aus einem in üblicher Weise verkleideten Rahmen 1 (vgl. Fig. 2),
an den nach oben je Preßstelle zwei gegenüberliegend angeordnete Seitenteile 2 und
3 anschließen, zwischen denen die - nachstehend näher beschriebenen und gegenüber
dem Rahmen je Preßstelle auch noch durch zwei quer zu den erstgenannten Seitenteilen
2 und 3 verlaufende Seitenteile 4 und 5 begrenzten -
Halte- und Preßvorrichtungen
für die zu verbindenden Teile der Schuhe angeordnet sind.
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Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Seitenteile 4 und 5 mit Führungen
6 und 7 für einen je Preßstelle senkrecht verschiebbar angeordneten Preßtisch 8
versehen, an dessen Unterseite mit mittleren, nach unten ragenden Schneiden versehene
Ansätze 9 und 10 befestigt sind. Zwischen dem Preßtisch 8 und den beiden Seitenteilen
4 und 5 ist je noch eine in Fig. 5 dargestellte Sperrklinkenanordnung vorgesehen,
auf die nachstehend noch näher eingegangen wird.
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Eine als Druckplatte 13 ausgebildete Tischplatte des Preßtisches
8 ruht gegenüber einer unteren Querwand des Tisches auf einem Luftkissen 11, welches
durch die untere Querwand hindurch über ein Druckluftventil 12 an eine Druckluftleitung
angeschlossen ist. Die Druckplatte 13 ist in seitlich hochgeführten Seitenteilen
des Preßtisches 8 geführt, die im Bereich der beiden Führungen 6 und 7 zwei gegenüberliegend
angeordnete, nach oben ragende Lappen 14 und 15 tragen. Jeder der beiden Lappen
14 und 15 trägt an seinem oberen Ende Zapfen 16 bzw. 17, an denen je ein Hebelpaar
18 bzw. 19 angelenkt ist. Die beiden Hebelpaare 18 und 19 tragen an ihren freien
Enden mittels Zapfen 20 bzw. 21 je einen seitlichen Preßbackenträger 22 bzw. 23.
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Die Preßbackenträger 22 und 23 sind an ihren in Richtung der Zapfen
20 bzw. 21 gegenüberliegenden Stirnseiten durch Führungsleisten 24 bzw. 25 geführt,
die mittels Schrauben 59 an der Unterseite je eines Stützbalkens 26 bzw. 27 festgeschraubt
sind. Die Stützbalken 26 und 27 sind ihrerseits an den Seitenteilen 2 und 3 durch
Schrauben 28 und 29 festgelegt, können aber nach Lockern dieser Schrauben gegenüber
den Seitenteilen 2 und 3 eingestellt werden. Dabei dienen zum genauen Einstellen
der Stützbalken 26 und 27 je zwei oberhalb derselben angeordnete Schrauben 61 bzw.
62, die in an den Seitenteilen 2 und 3 befestigten Haltern 63 bzw. 64 angeordnet
und von oben gegen die Stützbalken 26 und 27 geschraubt werden können, so daß sie
obereAnschläge der Stützbalken bilden.
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Wie vor allem aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Führungsleisten 24
und 25 mit Ausschnitten 30 bzw. 31 versehen, die jeweils aus zwei gegenseitig einen
rechten Winkel einschließenden Teilen bestehen und zur Führung je eines der Führungszapfen
20 bzw. 21 dienen.
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Die beiden seitlichen Preßbackenträger 22 und 23 stehen miteinander
an ihren den Führungsleisten 24 und 25 benachbarten Stirnseiten über je eine Führungsstange
67 (vgl. Fig. 1) in Verbindung und sind durch diese Stangen parallel zueinander
geführt. An ihren einander zugekehrten Seitenkanten sind die beiden Preßbackenträger
22 und 23 außerdem mit je einer Sohlenpreßbacke 34 bzw. 35 versehen, wobei die einander
zugekehrten Wandungsflächen dieser Sohlenpreßbacken 34 und 35 der jeweiligen Sohlenform
genau angepaßt sind. Unter den Sohlenpreßbacken 34 und 35 ist noch eine Heizplatte
36 angeordnet, auf der ein zwischen die beiden Sohlenpreßbacken 34 und 35 nach oben
ragender und im Grundriß genau der Sohlenform angepaßter Stempel 37 befestigt ist.
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Die an den Preßbackenträgern 22 und 23 festgelegten Sohlenpreßbacken
34 und 35 wirken derart mit den Zapfen 20 und 21 und mit den Stützbalken 26 und
27 zusammen, daß die Preßbackenträger 22 und 23 sich mit den Sohlenpreßbacken 34
und 35
beim Aufwärtshub des Preßtisches 8 über Teile der Führungsleisten
24 und 25 an den Stützbalken 26 und 27 abstützen und dabei über die Hebelpaare 18
und 19 seitlich gegen die (nicht dargestellte) Sohle gepreßt werden, während die
Preßbackenträger 22 und 23 beim Abwärtsbewegen des Preßtisches 8 über die Zapfen
20 und 21 und die winkelförmigen Ausschnitte 30 und 31 wieder aus der in Fig. 3
dargestellten Arbeitsstellung in die aus Fig. 2 hervorgehende Ausgangsstellung auseinandergeschoben
werden. Auch die Heizplatte36 weist seitliche Zapfen 38 und 39 auf, die in entsprechende
weitere senkrechte schlitzförmige Ausnehmungen 40 bzw. 41 der Führungsleisten 24
und 25 eingreifen, während an den Zapfen 38 und 39 außerdem noch Zugfedern 42 bzw.
43 angreifen, die anderseits in unterhalb der Heizplatte 36 gestellfest angeordnete
Zapfen 44 bzw.
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45 eingehängt sind.
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Die einstellbare Anordnung der Stützbalken 26 und 27 dient vor allem
dem besseren Anpassen an unterschiedliche Formen und Größen der miteinander zu verbindenden
Sohlen und Schuhoberteile. Bei solchen änderungen müssen selbstverständlich auch
die Sohlenpreßbacken 34 und 35 und der die Sohle tragende Stempel 37 ausgewechselt
werden.
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An der Unterseite des Preßtisches 8 ist mittels Schrauben 46 ein
nach unten ragender Stützträger 47, 48 befestigt, der an seinem unteren Ende eine
Abstandrolle 49 trägt, über die von unten her das gabelförmige Ende eines Stützhakens
50 greift, der unterhalb des Stützträgers 47, 48 fest mit einer Kolbenstange 51
verbunden ist. Die Kolbenstange 51 ragt nach unten in einen Zylinder 52 hinein,
in dem sie durch einen (nicht sichtbaren) Kolben geführt ist, der über hydraulische
oder pneumatische Mittel den oberen Preßtisch 8 auf und ab bewegt.
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Am Stützträger 47, 48 ist eine Zahnstange 53 befestigt, die mit einem
- auf einer quer durch den Stützträger 47, 48 hindurchgeführten und in den Seitenteilen
2 und 3 gelagerten Welle 56 befestigten -Ritzel 54 im Eingriff steht. Auf die Welle
56 sind außerdem zwei Daumen 57 und 58 aufgekeilt, die an ihren äußeren Enden je
mit Einkerbungen71 (vgl.
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Fig. 6) versehen sind, in welche bei der in Fig. 3 dargestellten oberen
Endstellung der Daumen 57 und 58 die beiden Ansätze 9 und 10 mit ihren nach unten
ragenden Schneiden eingreifen. Da sich die Schneiden der beiden Ansätze 9 und 10
genau senkrecht oberhalb der Welle 56 befinden, werden also bei der in den Fig.
3 und 6 dargestellten oberen Endstellung des Preßtisches 8 die auf diesen von oben
einwirkenden Kräfte über die Daumen 57 und 58 auf die Welle abgestützt.
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Eine zusätzliche Sicherung für den in seiner oberen Endstellung befindlichen
Preßtisch 8 stellen die in Fig. 5 dargestellten, bereits angeführten Sperrklinken
55 dar, von denen insgesamt vier - beiderseits des Preßtische 8 je zwei - vorgesehen
sind. Die Sperrklinken 55 sind an in den Seitenteilen 4 und 5 befestigten Lagerzapfen
68 gelagert und werden durch in den Seitenteilen 4 bzw. 5 gelagerte federbelastete
Stößel gegen mit seitlichen Vorsprüngen 69 versehene Gleitschienen 107 bzw. 108
angedrückt, die an den benachbarten Seitenteilen des Preßtisches 8 festgelegt sind.
Gelangt der Preßtisch 8 bei seiner Aufwärtsbewegung mit den seitlichen Vorsprüngen
69 seiner Gleitschienen 107 bzw. 108 über entsprechende Vorsprünge der Sperrklinken
55, so wird er über die
Sperrklinken 55 in dieser Stellung so lange nachgiebig festgehalten,
wie die Daumen 57 und 58 sich in ihrer oberen Stellung befinden.
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An den oberen Enden der beiden Seitenteile 2 und 3 ist ein diese
beiden Enden miteinander verbindender Querträger 65 verdrehbar gelagert, an dessen
Mittelteil ein Leisten 66 auswechselbar festgelegt ist.
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Das Verdrehen des Querträgers 65, durch welches der Leisten 66 gemäß
Fig. 1 aus einer nach oben ragenden Ausgangsstellung nach unten in seine Arbeitslage
geschwenkt werden kann, erfolgt selbsttätig von einem nicht dargestellten Druckluftzylinder
aus, dessen Tätigkeit über übliche Mittel in Übereinstimmung mit den übrigen Vorgängen
der Presse gebracht ist. Dabei werden die von dem Druckluftzylinder aus erzeugten
Bewegungen z. B. durch eine Gliederkette und ein Kettenrad oder durch andere übliche
Mittel auf den Querträger 65 übertragen.
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Arbeitsweise der Presse Zunächst wird der mit einer Sohle zu verbindende
(nicht dargestellte) Schuhoberteil - aus Leder oder Gewebe - über den gemäß Fig.
2 nach oben ragenden Leisten 66 gezogen und die zugehörige Sohle zwischen den Sohlenpreßbacken
34 und 35 auf den mit der Heizplatte 36 verbundenen Stempel 37 gelegt.
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Die Sohle kann aus irgendeinem geeigneten Kunststoff oder Gummi bestehen,
z. B. aus Monolithgummi, Moosgummi oder einem anderen mikroporösen Gummi. Durch
anschließendes Drücken eines - aus Fig. 1 ersichtlichen - Druckknopfes werden dann
die vorstehend beschriebenen Arbeitsvorgänge der Presse nacheinander ausgelöst.
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Zuerst bewirkt der (nicht dargestellte) Druckluftzylinder ein Drehen
des Querträgers 65 in die Arbeitsstellung des Leistens 66, womit dieser - den Oberschuh
tragende - Leisten gegenüber der Ausgangslage um 1800 nach unten geschwenkt wird
und nun die in Fig. 3 gestrichelt angedeutete Stellung einnimmt. Anschließend bewegt
sich die Kolbenstange 51 des Zylinders 52 in Richtung des Pfeiles P der Fig. 2 nach
oben, wodurch der Stützhaken 50 nebst Stützträger47, 48 und Preßtisch 8 nach oben
verschoben werden. Durch diese Aufwärtsbewegung wird vom Stützträger aus zugleich
die Zahnstange 53 nach oben bewegt, wodurch - über das Ritze154 - auch die Daumen
57 und 58 in Richtung des in den Fig. 2 und 3 dargestellten Pfeiles S entgegen dem
Uhrzeigersinn aus der in Fig. 2 dargestellten Ausgangsstellung in die aus Fig. 3
ersichtliche Arbeitslage verdreht werden, bei der auch die Sperrklinken 55 unter
die am Preßtisch 8 bzw. an den mit diesem verbundenen Gleitschienen 107 und 108
greifen. Bei der Aufwärtsbewegung des Preßtisches 8 werden zunächst die beiden Preßbackenträger
22 und 23 durch die in die senkrechten Teile der Ausschnitte 30 und 31 eingreifenden
Führungszapfen 20 und 21 ebenfalls nach oben angehoben, bis sie gegen die an der
Unterseite der Stützbalken 26 und 27 abgestützten Teile der Führungsleisten 24 und
25 stoßen, woraufhin sie nunmehr in den waagerechten Teilen der Ausschnitte 30 und
31 entlang den Stützbalken 26 und 27 waagerecht gegeneinandergepreßt werden. Die
gegeneinandergerichtete Anpreßbewegung der Sohlenpreßbacken 34 und 35 wird so lange
fortgesetzt, bis am Preßtisch 8 befindliche obere Anschlagtlächen 70 (vgl. Fig.
2) an den Unterseiten der Sohlenpreßbacken
34 und 35 anliegen und
auch die vorzugsweise elekr trisch beheizte Platte 36 vom Preßtisch 8 her um einen
kleinen Betrag angehoben ist.
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Bei der vorgenannten ersten Arbeitslage der Sohlenpreßbacken 34 und
35 und der den Stempel 37 tragenden Heizplatte 36 erfolgt nur eine teilweise Verbindung
zwischen der Sohle und dem Schuhoberteil. Nunmehr wird jedoch bei dieser, über die
Daumen 57 und 58 gesicherten oberen Endstellung des Preßtisches 8 selbsttätig Druckluft
über das Druckluftventil 12 in das Luftkissen 11 eingeführt, wodurch die Druckplatte
13 vom Luftkissen 11 her gegenüber dem Preßtisch 8 weiter nach oben bewegt wird,
Diese Bewegung der Druckplatte 13 hat einen zusätzlichen Anpreßdruck der darüber
befindlichen Heizplatte 36 und des Stempels 37 gegen die Sohle und den darüber befindlichen
Oberschuh bzw. Leisten 66 zur Folge, wobei jedoch ein Ausweichen des Oberleders
durch die schon früher eingenommene Arbeitslage der beiden Sohlenpreßbacken 34 und
35 verhindert wird.
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Die Teile der Presse verbleiben nun etwa 3 Minuten in der zuletzt
beschriebenen Lage, wobei auch die Heizplatte 36 weiterhin beheizt bleibt. Diese
Zeitdauer wird durch einen elektrischen Zeitschalter überwachs der für sich keinen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet und deshalb hier nicht näher beschrieben
wird. Der Zeitschalter bewirkt nach Ablauf der festgesetzten Zeit umgekehrte Bewegungen
der beweglichen Teile der Presse aus ihren Arbeitslagen in ihre Ausgangsstellungen
zurück. In diesem Sinne entleert sich zunächst das Luftkissen 11, wodurch die Druckplatte
13 wieder in ihre untere Stellung über dem Preßtisch 8 zurückkehrt. Dann werden
zu Beginn der Abwärtsbewegung des Preßtisches 8 zunächst die beiden Daumen 57 und
58 außer Berührung mit den Schneiden der Ansätze 9 und 10 verdreht, woraufhin die
Sperrklinken 55 bei der darauffolgenden Abwärtsbewegung der Kolbenstange 51 durch
das Gewicht des Preßtisches 8 aus dem Bereich der Vorsprünge 69 gegen die Kraft
an ihnen angreifender Federn herausgeschwenkt werden.
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Es senkt sich nun - unter gleichzeitigem Weiterschwenken der Daumen
57 und 58 in ihre aus Fig. 2 hervorgehenden Stellungen - der Preßtisch 8 aus der
in Fig. 3 sichtbaren in die in Fig. 2 dargestellte Ausgangsstellung zurück. und
schließlich wird auch der Leisten 66 wieder in die aus Fig. 2 hervorgehende obere
Ausgangsstellung zurückgeschwenkt.
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Alle diese Vorgänge werden nach der vorgenannten Druckknopfauslösung
vom Zeitschalter selbsttätig veranlaßt so daß der die Presse Bedienende schließlich
nur noch den mit der Sohle fest verbundenen Oberschuh vom Leisten 66 abzuziehen
braucht.
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Dieses Abziehen wird dadurch erleichtert, daß der Leisten, wie aus
Fig. 1 hervorgeht, einen lösbaren Fersenteil aufweist, der zuerst entfernt werden
kann.
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Damit ist ein Arbeitsspiel der Presse beendet, und der Bedienende
kann nun einen nächsten Oberschuh auf den Leisten 66 aufziehen und eine neue Sohle
auf den Stempel 37 auflegen, woraufhin ein nächster Arbeitsprozeß - durch Druck
auf den Druckknopf - eingeleitet werden kann.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
einer mit zwei Preßstellen versehenen Presse beschränkt; vielmehr läßt sich mit
Vorteil eine Vielzahl solcher Preßstellen in geradliniger Reihe oder auch entlang
einem Kreise oder ähnlich nebeneinander anordnen.