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Maschine zum Herstellen mehrschichtiger Schuhsteifkappen Die Erfindung
bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen mehrschichtiger Schuhsteifkappen gemäß
dem Verfahren nach dem Hauptpatent 681425.
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Es ist bei verschiedenen Maschinen, die bei der Herstellung von Schuhen
bzw. Schuhwerkteilen Anwendung finden, bekannt, einen Drehtisch vorzusehen, auf
dem die zu bearbeitenden Werkstücke an verschiedenen Stellen der Bearbeitung unterworfen
werden. Hierbei ist es auch üblich, zwei Arbeitsgänge, die voneinander abhängig
sind, durch einen gemeinsamen Antrieb zu steuern. Bei der Maschine gemäß der Erfindung
zur Herstellung von Steifkappen nach dem Verfahren des Hauptpatents wird nun von
einer Reihe solcher bekannten Maßnahmen bzw. Einrichtungen Gebrauch gemacht, wodurch
eine Maschine geschaffen wird, mit der Steifkappen mit besonderen hochv iscosen
Versteifungsmittellösungen imprägniert werden können. Diese Maschine arbeitet mit
einer hohen Geschwindigkeit und einer großen Genauigkeit, so daß auf dieser Maschine
Steifkappen gleichbleibender Qualität in wirtschaftlicher Weise hergestellt werden
können.
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Die Maschine gemäß der Erfindung kennzeichnet sich durch die Vereinigung
folgender Einrichtungen: einen die Formen zum Herstellen der Steifkappen tragenden
Tisch, eine mit den Formen in bestimmter Lage zusammenwirkende Preßvorrichtung und
eine Einrichtung
zum Aufbringen einer abgemessenen Menge Versteifungsmasse
auf die saugfähige Schicht der Kappe. Hierbei werden die Preßvorr ichtung und die
Äbmeßvorrichtung durch eine einzige Steuervorrichtung derart ..ge-,, steuert, daß
ein Werkstück gepreßt wird; während auf ein weiteres Werkstück die N`er--, steifungsmasse
aufgetragen wird.
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In den Zeichnungen ist Fig. i eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Maschine, Fig. 2 ein Grundriß der Maschine und Fig. 3 ein senkrechter Schnitt in
vergrößerter Ausführung der Vorrichtung, die eine gemessene Menge der Versteifungsvorrichtung
aufbringt.
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Die Steifkappe besteht, wie im Hauptpatent beschrieben, aus drei Schichten,
nämlich einer undurchlässigen Schicht aus besonders zubereitetem Papier, die zuerst
auf die Stanze gelegt wird und auf welche eine bemessene Menge einer viscosen Versteifungslösung
aufgebracht wird, dann einer Schicht aus porösem Stoff, wie Baumwolle, die auf die
undurchlässige Schicht gelegt wird, und einer Schicht aus durchlässigem Papier,
die auf die Baumwollenschicht gelegt wird. Wenn die Schichten in dieser Weise zusammengesetzt
sind, . werden sie gegeneinandergedrückt, um die Versteifungslösung auszubreiten,
damit sie durch die mittlere Baumwollenschicht dringt.
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Bei den gemäß der Erfindung hergestellten Steifkappen wird eine genau
bestimmte Menge der Versteifungslösung auf die undurchlässige Schicht aufgebracht,
worauf die Schicht auf die Stanze gelegt und zwei andere Schichten darübergelegt
werden. Vorzugsweise sind die beiden anderen Schichten vorher leicht aneinander
befestigt worden, beispielsweise durch einen geringen Betrag von Kleister. Diese
beiden Schichten bilden infolgedessen einen einzelnen, leicht von einem Stapel nehmbaren
Teil.
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Die Maschine besteht aus einem Grundgestell io, auf das ein Untergestell
14 durch Schrauben i2 angeschraubt ist. Das Untergestell 14 trägt drei aufwärts
ragende Zugstangen 16, 17 und 18, die im Grundriß, wie in Fig. 2 gesehen, an den
Scheitelpunkten eines Dreiecks angeordnet sind. An den Oberenden dieser Stangen
ist ein Widerlager ig befestigt, an dessen Unterseite ein Preßbalken 103
ausgebildet ist. Ein Tisch 2o ist drehbar auf der Stange 16 gelagert und besitzt
einen Schaft 22, der auf einem auf der Stange 16 befestigten Träger 24 sitzt. Ein
von dem Träger 24 aufwärts ragender Schaft 26 paßt in eine Bohrung eines von einem
Drücker 3o hervorragenden Ansatzes 28 und führt den Drücker in einer senkrechten
Bahn. Der Drücker 30 ist an dem Oberende eines Kniehebels 32 schwingbar befestigt,
der an seinem Unterende bei 33 mit einer Verbindungsstange 34 schwingbar verbunden
ist. IJie Stange 34 wird von einer Kurbel 36 angetrieben, die auf einer Welle 38
befestigt '`ist. Die Welle 38 ist in Lagern in dem Untergestell 14 drehbar gelagert
und wird durch einen Riemen von einer Riemenscheibe 40 getrieben, die mit einer
eine einmalige Drehung ausführenden Kupplung einer bekannten Art vorgesehen ist.
Der Kniehebel 32 und die Verbindungsstange 34 werden durch den Zapfen 33, ferner
mit dem Oberende eines zweiten Kniehebels 42 verbunden, der an seinem Unterende
gelenkig an dem Untergestell 14 befestigt ist.
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Eine auf der Welle 38 befestigte Kurvenscheibe 44 steht mit einer
auf einem Hebel 48 befestigten Rolle 46 in Berührung. Der Hebel ist an einem Teil
des Untergestelles 14 schwingbar befestigt und durch eine Stange 49 mit einem Hebel
So verbunden, der schwingbar mit einem am Widerlager i9 befestigten Träger 51 verbunden
ist. Auf einem anderen Träger 52 sind ein Behälter 53, der einen Vorrat der Versteifungslösung
unter Druck enthält, und ein Gehäuse 54 einer Vorrichtung gelagert, die die Versteifungslösung
in abgemessener Menge auf eine Schicht der Steifkappe aufbringt. Diese Vorrichtung
besitzt , zwei Drücker mit aufwärts ragenden Schäften, wie später bezüglich der
Fig. 3 beschrieben wird, die mit einem hohlen Teil 56 verbunden sind, in welchem
ein mit Einschnitten versehener Schaft 58 geleitet. Das Oberende dieses Schaftes
besitzt einen Querbolzen 59, der durch einen in dem Hebel So ausgebildeten Schlitz
ragt. Wie später beschrieben wird, ziehen Federn 6o den Schaft 58 nach unten, während
die Kurvenscheibe 44 den Schaft 58 gegen den Zug derselben hebt.
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Der drehbare Tisch 2o trägt in sich diametrisch gegenüberliegenden
Löchern zwei Preßformen 62, die beide eine Deckplatte 64 besitzen. Die Platten sind
drehbar mit Drükkern 65 verbunden, die für kurze senkrechte Gleitbewegungen in dem
Tisch 2o gelagert sind. Die Formen 62 haben in ihrer oberen Fläche Aussparungen
und federbelastete Bolzen 66, die die Schichten der Steifkappe in den Aussparungen
einstellen. Ferner sind die Formen 62 mit gewöhnlich auf der Oberfläche des Tisches
2o ruhenden Flanschen 67 vorgesehen. Infolgedessen werden die Formen durch den Tisch
getragen, können aber frei aufwärts bewegt werden.
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Bei - Anwendung der beschriebenen Maschine hebt der Bedienungsmann
den Deckel 64 an und entfernt eine fertige Steifkappe
aus der Form
62 an der Vorderseite der Maschine, worauf er eine undurchlässige Papierschicht,
auf welcher sich bereits eine bemessene Menge der Versteifungslösung befindet, oben
von einem auf einem Tisch 68 unter dem Gehäuse 54 der Aufbringvorrichtun.g liegenden
Stapel nimmt und in die Form legt, wobei die Form die durch die rechte Form in Fig.
i dargestellte Lage einnimmt. Die verbundenen Schichten aus Baumwolle und durchlässigem
Papier werden darauf über die undurchlässige Schicht gelegt und die Deckplatte darüber
so geschlossen, daß sie auf den federbelasteten Bolzen 66 ruht. Darauf wird der
Tisch 20 so gedreht, daß die Form mit den zusammengesetzten Schichten über den Drücker
3o bewegt wird, der dann durch Niederdrücken eines Trethebels 7o betätigt wird,
indem die Kupplung in der Riemenscheibe 40 mittels einer Stange 71 durch Niederdrücken
des Trethebels 70 angetrieben wird. Der Drücker 3o bewegt sich langsam aufwärts
und drückt den Deckel 64 der Form gegen den Preßbalken 103, wobei die Form die durch
die linke Form in F ig. i dargestellte Lage einnimmt. Während des ersten Teiles
dieses Preßvorganges wird, wie später beschrieben, die Vorrichtung zum Aufbringen
der Versteifungslösung -durch Federn 6o unter Steuerung der Kurvenscheibe 44 betätigt
und bringt eine Menge der Versteifungslösung auf die oberste Schicht eines auf dem
Tisch 68 ruhenden Stapels. Diese Schicht ist nun bereit, in die andere Stanze gelegt
zu werden, die sich an der Vorderseite der Maschine, rechts nach Fig. i gesehen,
befindet und von welcher der Bedienungsmann eine fertige Steifkappe entfernt hat.
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Wenn eine bemessene Menge der Steifungslösung auf gewisse Steifkappen
aufgebracht wird, beispielsweise auf eine Vorderkappe, deren Breitenmaß größer als
ihr Längenmaß ist, ist es wünschenswert, die Versteifungslösung in einer einzelnen
ausgedehnten Menge längs des größeren Maßes oder in zwei oder mehreren kleineren
Menge in derselben Richtung aufzubringen. Zum Aufbringen der Versteifungslösung
in zwei getrennten Mengen kann eine wie in Fig.3 dargestellte Vorrichtung verwendet
werden. Diese Vorrichtung hat zwei Drücker 7q., die beide die Hälfte der erforderlichen
Menge abgeben können und dieselbe von einem gemeinsamen Behälter 53, wie schon angedeutet,
erhalten. Das Gehäuse 54 dieser Vorrichtung hat einen oberen Deckel 70' und einen
unteren Deckel 71, , der zwei Mundstücke 72 enthält, durch welche zwei getrennte
Mengen der Versteifungslösung mittels der beiden Drücker 74 ausgeleert werden. Die
Drücker, die aufwärts ragende, an ihren Oberenden in den hohlen Teil 56 eingeschraubte
Schäfte 76 besitzen, urid zwei verstellbare Meßmuffen 7 8 sind in zylinderförmigen
Bohrungen in dem Gehäuse 54 gelagert, die durch Leitungen 79, 8o mit dem Behälter
53 (Fig. i und 2) verbunden sind. Weitere Leitungen 81, 82 verbinden die oberen
Teile der Bohrungen mit ihren unteren Teilen. Die Meßmuffen ; 8 sind an ihren abgesetzten
oberen Enden mit einer Querstange 84. verbunden, durch welche eine Schraube 85 geschraubt
ist, deren Unterende gegen den Deckel 70' lagert und deren Oberende mit Zähnen 86
versehen ist. Die Zähne 86 kämmen mit entsprechenden Zähnen 87 an zwei auf den Schäften
76 drehbaren Muttern 88. Zwei Klemmplatten 89, von denen nur eine in Fig. 3 dargestellt
ist, die sich in in den Muttern 88 ausgebildete Nuten erstrecken, und die Schraube
85 halten die Zähne, wie oben beschrieben, in Eingriff.
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Der mit Einschnitten versehene Schaft 58 ist in dem hohlen Teil
56 gleitbar, während ein Bund 9o in die Seite des Teiles 56 ragt. In dem
Bund 9o ist eine Klinke 9i gleitbar gelagert, die gelenkig mit einem Auslösungstei192
verbunden ist und gewöhnlich durch eine Feder 93 in einem in dem Schaft 58 ausgebildeten
Einschnitt gehalten wird. Ein auf dem Gehäuse 54 gelagerter Träger 9.4 trägt eine
verstellbare Schraube 195, die, wenn der Schaft 58 durch den Hebel 5o angehoben
wird, mit dem Auslösungsteil92 in Berührung tritt. Der hohle Teil 56 hat zwei Querbolzen
97, die sich seitlich zu demselben erstrecken und die oberen Enden der Federn 6o
tragen. Die Querstange 84 hat ähnliche Bolzen 104, die die oberen Enden der Federn
95 tragen, während die unteren Enden aller vier Federn durch von dem Gehäuse <)4.
ragende Bolzen 98 getragen werden.
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Wenn die Teile die in Fig. 3 dargestellte Lage einnehmen, ist eine
Menge der Versteifungslösung soeben entleert, und die Drücker 94. befinden sich
in ihrer unteren Lage, wobei ihre verjüngten Unterenden in die Mundstücke 72 passen.
Weitere Mengen der Versteifungslösung werden wie folgt erhalten. Durch den Hebel
48, die Stange 4.9 und den Hebel 5o hebt die Kurvenscheibe 44 den Schaft 58 und
dadurch den hohlen Teil 56 und die Drücker 7q.. Die Versteifungslösung ist inzwischen
durch die Leitungen 79, 8o von dem Behälter 53 in Abteilungen 99 zwischen den Drückern
und den Meßmuffen 78 übergetreten, um diese Abteilungen auszufüllen. Wenn die Drücker
angehoben werden, schließen sie die Leitungen 79 und halten die bemessenen Beträge
der Versteifungslösung in den Abteilungen 99. Durch weiteres Anheben der Drücker
werden die
Muffen 78 angehoben, da die Versteifungslösung nicht
zusammengedrückt werden kann. Sobald die eingeschlossene Versteifungslösung den
Leitungen 81, 82 gegenüberliegt, werden die Muffen 78 durch die Spannung der Feder
95 nach unten bewegt und die Versteifungslösung in diese Leitungen geleitet, die
dann wiederum gleiche Beträge der Versteifungslösung in die Bohrungen in dem Gehäuse
54 unterhalb der Drücker leiten. Der Betrag der Menge kann mit der Hand nach Wunsch
durch Anheben oder Senken der Meßmuffen 78 verändert werden, indem eine der Muttern
88 gedreht und die ursprüngliche Höhenlage der Muffen bestimmt wird. Wenn die Drücker
ihre oberste Lage erreichen, tritt der Auslösungsteil 92 mit der Schraube 195 in
Berührung und bewegt die Klinke 9i außer Eingriff mit dem Einschnitt in dem Schaft
58. Durch die Federn 6o werden darauf schnell die Drücker 74 gesenkt und die Menge
der Versteifungslösung ausgeleert. Darauf ermöglicht die Kurvenscheibe 44, daß die
Hebel 48, 5o unter dem Einfluß von Schwerkraft schwingen und somit die Klinke 9i
wieder mit dem Einschnitt in dem Schaft 58 in Eingriff tritt.